RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

[DMW007]

Red Hat ist ein Unternehmen und muss daher in unserem Wirtschaftssystem Geld verdienen. Selbst wenn sie nicht auf Gewinnmaximierung aus sind, müssen laufende Kosten für Mitarbeiter usw. gedeckt werden. Das finde ich nicht pauschal verwerflich - es kommt stark auf das wie an. Bis zur Übernahme durch IBM hat Red Hat das CentOS-Projekt ja sogar unterstützt. Also Geld verdient und einen Teil der Community zurück gegeben, damit alle davon profitieren können. Das finde ich in Ordnung. Die GPL übrigens auch, sofern die Freiheit der Nutzer nicht eingeschränkt wird. Auch das war lange Zeit lang bei Red Hat gegeben. Diese Entscheidung kommt auch nicht wirklich von Red Hat, dort ist sie umstritten und wird hitzig diskutiert. Sondern eher von IBM. Die haben viel Geld in das Unternehmen investiert und wollen ihre Rendite haben. Kollateralschäden an der OS-Gemeinschaft scheinen für sie akzeptabel, da wird es aus meiner Sicht dann kritisch.

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Kommentar von Der Schmerzpatient:
Es gibt genug alternativen wie Proxmox und Kernel-basierte Virtual Machine (KVM) sind auch Alternativen zu Docker und Podman, OpenVZ, VirtualBox, Kubernetes (K8), LXC (Linux Containers), Microsoft Azure Container Registry, Containerd, Rancher, Apache Mesos. Red Hat ist halt von der Open Source Philosophie und gesellschaft raus. Mich stört das nicht, aber wen alle Disros die auf Red Hat basieren ihre Namen beahlten und die grundstruktur verändern, die auf was anderes basiert weil es keine Updates mehr gibt von Red Hat, wird das eine täuschung mit faulen Tricks werden die mich schon eigentlich stört. Nur mit, nun basiert halt CentOS, Fedora usw auf Debian oder Arch ist halt nicht das gleiche und sollte auch nicht entsprechend vermarktet werden wie wenn es das selbe sei, und das sehe ich kommen. Was denkst du?

[DMW007]

Worauf ich damit hinaus wollte: Man wird in einigen Fällen wohl leichter RHEL-Software mit deren Image unter Docker auf einem anderen Host-System laufen lassen, als alle Kunden zu einer anderen Distribution zu migrieren. Vor allem, weil Container-Technologie ja ohnehin seit Jahren zunehmend an Verbreitung gewinnt und daher ggf. bereits vorhanden ist. Zum momentanen Stand ist meine Meinung wie schon im Video erwähnt, dass es für die freien RHEL-Kompatiblen Distributionen schwieriger wird, aber sie weiter machen werden. Das haben Rocky und Alma inzwischen auch ähnlich bestätigt, im Portal-Artikel habe ich das gestern Abend noch ergänzt. Daher sehe ich keinen Grund, darüber nachzudenken, wie sich die Distributionen nennen, falls sich die Basis ändert.

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Kommentar von Der Schmerzpatient:
Die Entscheidung von Red Hat, seine öffentlichen Quellen für RHEL zu sperren, hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Einerseits kann dies dazu beitragen, die Sicherheit und Stabilität von RHEL zu verbessern, indem der Zugriff auf die Quellen eingeschränkt wird. Andererseits könnte dies dazu führen, dass andere Distributionen wie Alma Linux oder Rocky Linux den Hahn abgedreht bekommen. Dies könnte dazu führen, dass diese Distributionen Schwierigkeiten haben, mit RHEL Schritt zu halten und möglicherweise sogar höchstwahrscheinlich ihre Existenz gefährdet ist.

In Bezug auf die Open-Source-Philosophie könnte diese Entscheidung von Red Hat als Widerspruch zur Philosophie der Open-Source-Software angesehen werden. Open-Source-Software soll für alle zugänglich sein und die Freiheit bieten, sie zu verwenden, zu studieren, zu ändern und weiterzugeben. Durch das Sperren der Quellen von RHEL könnte Red Hat gegen diese Philosophie verstoßen.

[DMW007]

Sicherheit durch Geheimhaltung der Funktionsweise ist gelinde gesagt ein sehr umstrittenes Konzept, das im wesentlichen nicht wirklich funktioniert. Und zwar generell, egal ob das nun Quellcode ist, oder z.B. den SSH-Server auf einen anderen Port statt dem Standard-Port setzen. Unter anderem NIST und BSI raten von dem Verfahren ab. Auch viele Kryptografieexperten sind sich einig, dass die Sicherheit eines Verschlüsselungsverfahrens auf der Geheimhaltung des Schlüssels beruhen muss, nicht des Algorithmus (und somit dessen Quellcodes). Daher sind die Meisten gängigen Verschlüsselungen (DES, AES, RSA usw) öffentlich spezifiziert. <br><br>Abgesehen davon wurde der Quellcode bei RHEL nicht gesperrt, sondern eingeschränkt. Man kommt über CentOS Stream weiterhin an das Meiste dran - nur ist es eben schwieriger, darauf aufbauend eine binärkompatible Distribution zu entwickeln. Für diese ist das daher eine Gefahr, wie du bereits gesagt hast. Aus diesem Grunde ist das ganze auch komplex. Hätte RHEL den Quellcode tatsächlich für alle gesperrt, wäre es eine klare Verletzung der GPL, die bei vielen Paketen zum Einsatz kommt. Die GPL geht in Richtung der Freiheiten, die du am Ende hin beschreibst.<br type="_moz">