Selbstmord - Sollen wir über unseren Todesstag selbst entscheiden dürfen?

[Toaster]

Ich bin der Meinung jeder Mensch sollte selbst entscheiden können was er mit seinem Leben anfängt und wenn man denkt, man will sterben aus welchem Grund auch immer, dann ist das meine Sache. Klar kann man sagen, auch Trennungen oder Drogensucht kann man überwinden, natürlich kommen evtl. auch bessere Zeiten, doch es ist sein Leben. Der Vorteil wenn man dann zu einem Center gehen kann um sich umzubringen, dann MUSS man eine Bedenkzeit nehmen, erst wenn man sich danach noch sicher ist kann man sich auch umbringen.
Dies hat in soweit einen Vorteil das impulsiver Selbstmord, der bei jungen Leuten oft vorkommt, unterbinden kann, da diese dann drüber nachdenken müssen.
Ich würde mich so oder so umbringen, wenn ich wollte. Nur weil ich nicht mehr kann, will ich es ja trotzdem können. Ich würde es ja auch machen wenn ich noch könnte.

[Darkfield]

Der Freitod ist immer eine Entscheidung die man fällt, oder nicht - da pfuscht eh niemand hinein!
Ich denke dem TE ging es tatsächlich eher darum das man, in besonderen Fällen, um Sterbehilfe bitten darf - und die ihm dann auch gewährt wird.
Das ist allerdings in DE absolutes Tabu und alle die Sterbehilfe gewähren machen sich strafbar.

Wer auf Grund eine schweren und seltenen Krankheit leidet, mit mglw. absehbarem Ende, sollte schon die Wahl haben ein friedliche Ende zu finden.
Dahin gehen ist für mich maßgebend der Artikel 1, Absatz 1, unseres Grundgesetz schon wichtig:

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Wenn ich kein würdevolles Leben mehr habe, dann darf mir der Staat nicht verwehren diese Würde zu wahren in
dem ich diesem Leben ein Ende bereite.

[BrianDaBrain]

Zuerst einmal würde ich das Wort Selbstmord nicht verwenden. Eher Freitod, oder noch eher, das ganz neutrale Suizid. Denn ein Selbstmord impliziert, dass es sich um einen Mord handelt. Also um eine Tat hinterhältige Tat mit niederen Beweggründen. Die niederen Beweggründe könnte man ja vielleicht noch herleiten, aber einen Hinterhalt sich selbst gegenüber zu verüben wäre schon beinahe ein Meisterstück.
Wie diese paar einführenden Worte vielleicht schon andeuten kann ich der freizügigen Entscheidung eines Jeden einzelnen nicht im Wege stehen, da man sich ja nur um sich selbst kümmert. Dies kann einem an sich niemand absprechen (Es sei den wir reden von einer direkten Gefährdung unbeteiligter dritter. Dann haben die staatlichen Organe nun einmal die Pflicht dies zu unterbinden. Als das deutlichste Beispiel dürfe ein Anschlag auf Personen gelten. Ferner fallen auch die Sektensuizide darunter). Natürlich kann man behaupten, dass diese Entscheidung ja auch andere mental mit hereinziehen könnte, aber dieses Argument kann ich ,aufgrund der Entscheidungsgewalt die bei Jedem Individuum selbst gegeben ist, nicht teilen.
Ein Paar interessante Gedanken machte sich auch Michel Foucault zu diesem Thema in "Un plaisir si simple": Im Grunde genommen wird einem dort das Recht zum Suizid überhaupt nicht in Frage gestellt, sondern es geht viel mehr darum, dass man bei dieser Entscheidung doch fachkundige Hilfe zur Seite gestellt werden sollte und man auch beraten wird welche Art zu sterben denn am ehesten dem eigenen Naturell entspräche, da es ja nicht das schönste sei bis zur völligen Unkenntlichkeit verformt und in einer Lache voll Blut auf dem Trottoir zu liegen.

[gelaofo]

Selbstbestimmung ist natürlich das höchste Gut, was wir alle haben und es sollte meiner Meinung nach für jeden immer erhalten bleiben.
Aber wann sollte die Selbstbestimmung enden? Wenn ich einem anderen schade? Wenn ich mir selbst schade? Oder ist es dann eigenes "Pech"?
Ich denke, dass man vor allem bei psychischen oder depressiven Erkrankungen immer berücksichtigen muss, dass es eine Krankheit ist und womöglich die eigene Entscheidungsgewalt beeinträchtigt ist.
Darum kann man es nicht pauschalisieren, ob man "selbst entscheiden" dürfen sollte.
In der Medizin ist es relativ eindeutig geregelt über Sterbebegleitung am Lebensende, Palliative Versorgung/Sedierung, etc., aber das ist hier denke ich nicht gemeint, oder?

[Zipfelklatscher]

Also ich habe selbst die Freiheit mit meinen Leben anzustellen was ich möchte. Wenn ich sterben will dann bring ich mich um, weil ich es so möchte oder keinen anderen Ausweg sehe.
Allerdings muss man da meiner Meinung nach zwischen einer Krankheit, welche sowas hervorruft und ner völlig objectiven Meinung bzw. Entscheidung unterscheiden.
Bei Kranken wie z.b. Depressiven Personen sollte man sowas erstmal verhindern und ihnen helfen, allerdings wenn das nichts bringt und sie es wollen, werden sie es sowieso tun.

Aber für mich ist Selbstmord irgendwie nur ne Flucht vor irgendwas.

[!lkay]

@Psychische Krankheiten - Suizidgefahr:

Bei psychischen Krankheiten ist es so, dass das Bedürfnis des Selbstmordes eher episodenhaft ist. Es ist ergo eine impulsive Entscheidung die nicht lange anhält, weil das Bedürfnis beispielsweise durch irgendein gravierendes Ereignis induziert wird.
Hier spielen außerdem psychische Krankheiten keine so große Rolle. Selbst gesunde Menschen haben das Bedürfnis auf Selbsttötung (beispielsweise Börsencrash; der schwarze Freitag).

Natürlich darf man selbst entscheiden, jedoch sollte man es sich genauestens überlegen. - So wie es in der Schweiz ist. Immerhin besitzt man nur ein Leben, welches es sich zu leben lohnt.

Das Leben ist eine Rose, welche man pflegen und behüten muss. Natürlich hat die Rose auch ihre Dornen.

[trixo1234]

Auf jeden Fall sollte der Tot einem selbst überlassen sein ob man nun Leben möchte oder auch nicht.
Insbesondere der bewusste Ablauf des Todes auch ärztlich begleitet werden, sodass die Organe möglichst wenig geschädigt werden - Organspende halte ich für selbstverständlich!

Vom frei Tot in dem von einer Brücke oder hohem Haus gesprungen wird finde ich das letzte, da durch solche egoistischen Handlungen eben auch andere geschädigt werden

[Sky.NET]

entscheidet auch Gott.

Immer diese Religions-Witzbolde.

WENN es einen Gott gibt!

Was hat Gott uns noch gleich gegeben?
Ach jaa, den FREIEN Willen!
Und was noch?
Huch, die Möglichkeit sein Leben SELBST zu beenden!

Gott hat also bei unserer Erschaffung entschieden, dass wir unser Leben selbst beenden können, deine Argumentation hinkt... gewaltig...
(ich bin agnostischer Atheist, aber zu logischem Denken sollten auch Gläubige fähig sein)

[qmiq]

Ich denke schon, dass man seinen eigenen Tot selber bestimmen können sollte. Das Problem dabei ist eher die Zurechenbarkeit. Zum einen muss derjenige der den Todeswunsch hat auch voll zurechenbar sein. Ich denke aber, dass gerade die, die psychisch leiden, in dieser Situation nicht rational denken. Viel mehr sind es dann die Fälle wo man nur noch künstlich am Leben erhalten wird. Und da sollte niemand entscheiden, wann Schluss ist. Die nächste Frage ist ja auch, wer und wie wird dann Schluss gemacht? Ist man als Sterbehelfer dann nicht fällig?

Also ganz trivial isses nicht und daher kann man das auch nicht pauschal beantworten. Ich finde es aber schon merkwürdig, wenn man liest/hört, dass Selbstmord verboten ist. Solange keine unschuldigen dabei beeinträchtigt werden, kann jeder machen was er will, ist meine Meinung.

[cleardynamik]

Ich finde Todeswünsche recht verständlich und auch das Festsetzen von einem bestimmten Tag - vor allem aber, glaube ich, gibt einem so ein Prozess wieder einen enormen Lebenswillen.