Wieso gibt es auf Tabak Warnhinweise und Bilder aber auf Alkoholflaschen nicht?

[Essah]

Guten Morgen,

da vor kurzem ein naher Verwandter eines Freundes an den Folgen seiner Alkoholkrankheit gestorben ist, habe ich mich mit dem Thema näher beschäftigt. Und auch meinen eigenen Alkoholkonsum etwas strenger hinterfragt. Ich bin zwar kein Alkoholiker, aber trinke relativ oft und auch in größeren Mengen am Wochenende. Dabei ist mir aufgefallen, dass es auf Tabak seit langem Warnhinweise und jetzt auch so komische Bilder gibt. Auf Alkoholflaschen steht aber überhaupt nichts. Egal ob auf Bier oder härteren Sachen wie Vodka oder Likör. Warum ist das so? Alkohol schätze ich als mindestens so gefährlich ein wie Tabak, wenn nicht sogar gefährlicher. Die vielen Alkoholtoten jedes Jahr beweisen das ja auch. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass Alkohol zu "harmlos" dafür wäre.

[rusak]

Die frage ist berechtigt die antwort kann dir denke ich mal keiner genau sagen,

Ich vermute mal einfach, weil Tabak zum einen schneller süchtig macht, es gibt weniger Alkoholiker als Zigaretten abhängig. Den abhängig bedeutet, du musst die sucht jeden Tag stillen sprich du müsstest jeden Tag mindestens 1 Bier trinken, damit du als Alkoholiker zählst und die meisten Leute trinken ja nur beim Feiern sprich nur am Wochenende/ Feiern. Beim Tabak ist es ja was anderes, die Leute werden ja wirklich süchtig danach. Viele werde aggressiv, wenn sie einige Zeit nicht geraucht haben.

Zum anderen denke ich auch, dass Tabak schädlicher für den Körper ist. Alkohol zwar auch aber nicht so stark wie Tabak.

Das wären so meine Vermutung, zudem was sollte man für Bilder drauf machen, bei Zigaretten ist es ja eigentlich allen klar was es verursacht alle haben sie davon gehört aber noch nie gesehen, daher auch dieser abschreck versuch (mehr ist es ja nicht).

[Darkfield]

So wenige Alkoholabhängige sind das auch nicht!
BTonline: | www.btonline.de

Nach dieser Statistik rechnet man mit 1,5mio Erwachsenen die Abhängig sind,
da wäre ein Warnhinweis auf der Umverpackung durchaus sinnig!
Ich gehe sogar davon aus das die Dunkelziffer, derer die nicht ohne Saufen können,
erheblich höher liegt.

[!lkay]

Weil man durch das global verkaufte Tabak, welches tödlich und ein Suchtmittel ist, den Tod eines Menschen mit "Wir haben Sie gewarnt!" rechtfertigen kann. Was heißt eines Menschen? Es sind mehrere Menschen!

[Boone]

Auf jeder Flasche (zumindest bei bier) sind 2 Hinweise

Einmal "Don't Drink and Drive" und einmal das "Schwangerschaftszeichen"

Klar im Vergleich ist dies noch relativ klein gehalten jedoch sind diese Hinweise auch dort vorhanden

/e

Auf mehreren Flaschen steht ebenfalls "Verantwortungsvoll genießen"

[Published]

Ich denke einfach dass Menschen durch den Tabak viel mehr schaden nehmen als die,die Alkohol konsumieren

[DMW007]

Man kann bei Drogen fast nie grundsätzliche Aussagen machen wie 'X ist schädlicher als Y', weil bei fast allem die Dosis das Gift macht.
Ein Beispiel:
Person A raucht unregelmäßig aus Genuss ab und an mal eine Zigarette. Sprich immer mal wieder eine, dann einige Wochen oder auch Monate nicht, dann mal wieder usw.
Person B leert sich jedes Wochenende einen rein, vielleicht sogar Freitag und Samstag.
In diesem Beispiel lebt Person B deutlich ungesünder als Person A. Die gesundheitlichen Schäden sind bei Person A minimal wenn überhaupt messbar, da die Lunge sich regenerieren kann. Dies ist allerdings nur bei moderatem Konsum möglich. Da sind wir auch schon beim eigentlichen Problem von den meisten Menschen, die man umgangssprachlich als Raucher bezeichnet: Sie nutzen Tabak nicht als Genussmittel zum gelegentlichen Konsum, sondern es dient einfach nur noch der Befriedung einer Sucht. Rauchen gehört dann zum Alltag dazu, und es wird geraucht was das Zeug hält: Beim einen vielleicht nur eine viertel Schachtel, beim anderen eine halbe, eine ganze, und dann kommen noch die Extremfälle, wo jeden Tag zwei Schachteln und mehr verqualmt werden. In unserer Gesellschaft ist das zudem weitgehend akzeptiert, da Tabak eine lange Tradition hat und vor allem weil Tabak keine psychotrope Wirkung auf den Alltagsraucher hat.

Die Drogenpolitik ist generell ziemlich willkürlich und unsinnig. Alkohol und Nikotin sind, verglichen mit anderen Drogen, relativ gefährlich, nicht zuletzt da sie schnell abhängig machen können. Für eine sinnvolle Drogenpolitik müsste man alle Drogen in einen Topf werfen und komplett nüchtern darüber nachdenken, welche man in welchem Umfang legalisiert bzw. duldet. Da man gerade die zurzeit legalen Drogen kritisch begutachten müsste, traut sich natürlich kein Politiker über das Thema auch nur nachzudenken.
Die Vorgehensweise mit Hinweisschildern auf Tabak oder noch schlimmer diesen neuen Bildern ähnlichem halte ich für den komplett falschen Ansatz. Erst mal ist die Logik dahinter komplett für die Tonne. Wie oben gesagt macht die Menge das Gift. Wenn ich jeden Tag Unmengen an fettem Essen zu mir nehme, werde ich auch dick werden. Auf Dauer auch ziemlich sicher krank, und die Wahrscheinlichkeit früher zu sterben steigt ebenfalls. Das gleiche gilt für Schokolade und viele andere Lebensmittel. Sollen wir da jetzt also auch Bilder von dicken Menschen die im Krankenhaus liegen oder ähnliches drauf drucken? Oder ein total defomiertes Auto in dem jemand gestorben ist auf Autos? Das kann man nach belieben fortführen, da merkt man wie sinnfrei das ist.

Generell sollte man Menschen auch nicht bevormunden, sondern viel mehr objektiv aufklären und die Leute selbst entscheiden lassen was sie tun. Gerade beim Thema Drogen ist doch mehr als naiv anzunehmen, Kinder und Jugendliche würden wegen eines Hinweisschildes die Finger davon lassen. Zumal es mehr illegale als legale Drogen gibt, auf die man gar nichts draufdrucken kann. Ein Hinweisschild auf den Packungen an sich ist ja nicht grundsätzlich schlecht. Allerdings sollte es auch tatsächlich informieren, und zwar objektiv. Desweiteren ersetzt so was natürlich keine Aufklärung, sondern kann höchstens ergänzend genutzt werden.
Es wäre also wesentlich sinnvoller, die Drogenkonsumenten dort aufzuklären wo sie entstehen, nämlich in den Schulen. Und zwar wirklich aufklären. Keine Propaganda wie 'Drogen sind schlecht, lasst also einfach die Finger davon, Thema erledigt'. Es macht auch Sinn, Leute die Drogen missbraucht haben als Beispiel zu nehmen oder noch besser solche Leute mal in den Unterricht kommen zu lassen und sie selbst erzählen sowie anschließend noch befragen zu lassen. Wenn die "Aufklärung" aber nur daraus besteht den Teufel an die Wand zu malen, ist es keine.
Würde die Schüler WESENTLICH besser auf das spätere Leben vorbereiten als so mancher Unterrichtsstoff, der selbiges behauptet..

[Jimjim]

Meine Antwort auf die Eingangsfrage das Themas kann nur sein, weil Tabak nicht subventioniert wird, sowie bspw. Bier. Ich habe zwar keine Zahlen im Kopf aber ich denke es arbeiten mehr Mensche in der Alkoholindustrie, als in der Tabakindustrie. Vielleicht scheuen sich deshalb die Politiker davor, einem den Biergenuß zu vermiesen, indem man bilder von schnapsleichen auf die flachen druckt.

[Hydra]

Ich habe mehrmals Alkohol getrunken usw. und fühle immer noch keine Wirkung auf Sucht. Da muss man schon vilt eher noch mehr trinken. Aber von Zigaretten kann man schon nach so vielen Male, wie viel ich getrunken hab, schon süchtig werden denke ich. Zigaretten sind jetzt wirklich zu schädlich. Alkohol auch, aber nur ein paar Schlucks aus einer Flasche sind nicht so schlimm, wie Züge von einer Zigarette.

Okay wenn es aber viel Alkohol wäre, könnte dann Alkohol auch schlimmer sein. Schwer zu sagen und geht an, wie stark das Alkohol Getränk ist. Von diesen Alkohol kommen auch andere Schäden, als von Tabak.

[DMW007]

Naja eine Abhängigkeit entwickelt sich meist auch eher langsam und schleichend. Auch bei Drogen mit körperlicher Abhängigkeit muss man nicht zwingend gleich süchtig werden. Natürlich kann das so nach dem Motto "Liebe auf den ersten Blick" passieren. Ob man aber tatsächlich abhängig wird (egal ob schnell oder schleichend), hängt individuell stark vom jeweiligen Menschen ab und auch vom privaten Umfeld.
Interessant finde ich dazu die Ergebnisse einer Studie, die eben genau dies untersucht hat: Wie hoch ist das Risiko bei verschiedenen Drogen, abhängig zu werden? Berücksichtigt wurden dabei über 50.000 Personen, also durchaus aussagekräftig. Resultat:

Nikotin: 68%
Alkohol: 23%
Kokain: 21%
Cannabis: 9%

Das wäre also ein Indiz dafür, wieso man gerade Tabak so hart ran nimmt: Mehr als 2/3 aller Testpersonen die jemals eine Zigarette geraucht haben, wurden abhängig. Gleichzeitig sieht man auch, wieso die derzeitige Drogenpolitik ziemlich fürn Arsch ist: Die zwei Stoffe mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial sind legal, der mit dem niedrigsten hingegen nicht..