Sollen Lehrer zu schulischen Zwecken auch über soziale Netzwerke mit ihren Schülern kommunizieren?

[Sido]

Hey,

ich schreibe dazu ein Referat und würde daher gerne Meinungen mit Begründungen hören. Gemeint ist, dass der Lehrer z.B. Arbeitsblätter in eine Facebook-Gruppe der Klasse hochläd oder ähnliches.

[Bubble]

Ohne jetzt eine Argumentation zu schreiben:

- Nicht jeder Lehrer bzw. nicht jeder Schüler hat Facebook oder ein anderes Social Network, sei es aus persönlicher Überzeugung oder aus elterlichen Gründen. => ungerecht für benachteiligte Schüler/Lehrer. Man versucht möglichst "fair" zu sein also nur in der Schule

- Gegen Fragen und Antworten ("Wann ist nochmal die nächste Klassenarbeit? etc) ist meiner Meinung nach nichts einzuwenden. Diese Info kann auch ein "benachteiligter" Schüler durch Zuhören im Unterricht mitkriegen. Dagegen sind Infos zur Klassenarbeit oder Hausaufgaben ("Wie geht Aufgabe 2 B?" bzw. "Was kommt genau dran?") nicht akzeptabel. Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die die Vorbereitung für eine Klausur ausmachen (z.B. eine genauere Richtung des 2. Weltkrieges (aus welcher Sicht usw.))

Prinzipiell bin ich GEGEN eine Kommunikation durch Social Networks. E-Mail-Kontakt ist in Ordnung für Nachfragen bzgl. eines Themas oder wenn man spezielle Infos für ein Referat braucht. Halt Sachen, die einen persönlich angehen und nicht andere. Für Kommunikation ist die Schule doch vollkommen in Ordnung.

Das bezieht sich jetzt alles auf Schule. Universität ist nochmal etwas anderes.

#Pat

[!lkay]

Ein Lehrer ist eine Person wie jede andere Person auf dieser Welt.
Es ist doch völlig legitim, Arbeitsmaterialien digital über ein Netzwerk zu übertragen,
denn viele Schüler sind in Netzwerken registriert. Net-Sharing ist schnell, praktisch,
und effizient, denn der Lehrer kann beispielsweise auch erkrankt sein und dennoch
wichtiges Material austeilen.

Man sollte bedenken, dass das Teilen über Netzwerke ja in dem Moment
nur ein Mittel zum Zweck ist. Der Lehrer teilt die Materialien, damit
die Schüler sie (rechtzeitig) erhalten und lernen können.
Private Angelegenheiten sollte man dabei vermeiden,
denn der Lehrer darf ja laut Gesetz kein außergewöhnliches
Verhältnis zu Schülern haben, es darf nur rein schul-pädagogisch oder sachlich sein.

[CDLF]

Ernsthaft? Der/Die Lehrer/in müsste dann die Schüler ja dazu zwingen, Facebook zu nutzen - ich bin voll dagegen!

[dust2dust]

Ich bin auch voll dagegen. Man sollte Berufliches und Privates trennen. Wenn es Fragen oder ähnliches gibt sollte man die in der Schule stellen, deswegen geht man da doch auch hin.

[jensen]

Ich bin auch dagegen, ich habe mich schon aufgeregt als der Lehrer uns Hausaufgaben-Unterlagen über email zugesendet hat. Er hat von jedem eine email-adresse bekommen. Ich habe da eine komplexe spontan ausgedacht, die ich gleich danach erst registriert hab. Ich geb doch nicht jedem Spinner einfach so meine email, danach kann ich ja gleich die Adresse wegwerfen, wer weiß was damit geschieht. Kriegste Spam ohne Ende, auch mit Filter regt man sich auf, wenn was durchkommt.
Dann muss ich mir noch anhören "Was ist das denn für eine komisch-klingende Adresse?" Ey was geht ihn überhaupt an wie ich meine email adressen gestalte?

Mich kotzt es sowieso an, dass die Schule sich ins Internet einmischt. Nicht jeder will oder muss ein PC haben, wenn doch dann soll das der Staat bezahlen inkl. Internetgebühren. Aber nach dem Motto "ahh müsste heutzutage ja jeder haben" sollen die jetzt nicht ankommen.

Abgesehen davon würde ich anfangen den PC zu hassen, wenn ich ihn für Hausaufgaben missbrauchen muss. Dafür habe ich ihn nicht gekauft. Und wenn die wollen, dass man Wikipedia benutzt, dann sollte man die Schulsysteme komplett abschaffen. Das Wissen kann man sich auch gleich komplett übers Netz aneignen.

[DMW007]

Schwieriges Thema.
Erst mal wäre die Frage, was man konkret unter 'kommunizieren' definiert: Hat der Lehrer einen Facebook-Account, über den die Schüler einfach nur mit ihm kommunizieren können, sprich einfach nur ein schnellerer Ersatz für eMails? Dagegen gibt es absolut nichts einzuwenden. Wenn der Lehrer aber beispielsweise eine Arbeitsgruppe erstellt und darin elementare Unterrichtsinhalte postet welche die Schüler nicht anders bekommen können, sieht das ganze natürlich schon etwas anderes aus.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass eine Facebook-Gruppe sehr nützlich ist. Wir hatten auch eine, aber selbst organisiert, sprich ohne Lehrer. Da war auch die ganze Klasse drin bis auf zwei Leute, am Schluss war es nur noch einer. Der klare Vorteil ist halt, dass man eine Frage mit minimalem Aufwand an die ganze Klasse stellen kann. Wenn man z.B. nicht mehr weiß was als Hausaufgabe auf war, postet man es in die Gruppe und bekommt i.d.R. in unter 30min eine Antwort. Quasi jeder hat ein Smartphone und darauf die Facebook-App installiert.
Facebook bietet sich daher an, ein großer Fan bin ich davon aber nicht. Die Idee dahinter ist zwar cool, aber die Umsetzung in der Form ist für den Nutzer ziemlich scheiße: Facebook ist eine riesen Datenkrake, die unverhältnismäßig viele Daten über seine Nutzer sammelt. Die werden dann genutzt, weiterverkauft, und die NSA bekommt als VIP gratis Zugriff auf alles. Gegen Werbung ist ja nichts einzuwenden, aber bei Facebook ist die Grenze von dem was okay ist schon lange überschritten. Wenn ein Lehrer also Facebook nicht als optionale Erweiterung des Unterrichts sondern als Bestandteil des Unterrichts nutzt, ist der Schüler ja quasi gezwungen sich dort anzumelden und die Plattform zu nutzen. Dem Großteil ist das offenbar egal, aber eben nicht allen. Die Leute zu bestrafen die noch nachdenken und sich informieren anstatt blind wie die Lemminge alles zu machen was andere auch tun sollte man nicht bestrafen.

Man bräuchte dafür aber eigentlich auch nicht zwingend Facebook. Ein eigenes CMS wär sogar noch ein Stück weit sinnvoller, da man hier zb Termine für Klassenarbeiten & co besser organisieren könnte. Ansätze wie Moodle gibt es dazu ja auch bereits schon. Aber naja, da besteht noch sehr viel Optimierungspotenzial... Das Problem ist halt, dass die Amis in vielen IT-Bereichend führend sind. Ist aber auch kein Wunder, wenn für unsere Politiker das Internet noch 'Neuland' ist. Das ist bei den Amis nämlich schon sehr lange nicht mehr der Fall.

[Essah]

@jensen

Wenn du einem Lehrer deine email gibst und anschließend Spam bekommst gehört der Lehrer hinter Gittern, das ist strafbar wenn er deine Daten ohne Erlaubnis weiterverkauft.
Und was ist das denn für eine Einstellung? Wer heutzutage keinen pc hat muss doch hinter dem Mod leben oder abgeschottet in einer Gummizelle leben. Da braucht man dann auch kein Telefon oder handy. Pcs werden in fast jeder Firma zum arbeiten benutzt und ist keine Spielekonsole, zumindest nicht nur.

[Sky.NET]

Bedenkt, dass auch eine Schule ein internes soziales Netzwerk pflegen kann, wo dann jeder Schüler automatisch einen Account bekommt bei der Einschulung.
In diesem Falle wäre das nicht nur okay, sondern wirklich ne geile Sache, allein was Dokumentenausgabe und Notenbekanntgabe, Schülerstatistiken usw. betrifft.
Eine Schüler-Email für Korrenspondenz mit dem Schulpersonal ist ebenso möglich.

Solange da ein Drittanbieter wie FB o.ä. hinter hängt finde ich das sehr verwerflich, man kann schließlich niemanden dazu zwingen sich bei dem Kack anzumelden.

Es gibt sogar Publisher die genau solche Software für Schulen vertreiben, einfach mal im Netz danach suchen.

Leider sind die Schulen in Deutschland übelst rückständig, bedankt euch bei der Schulpolitik und dem allgemeinen Fakt, dass Deutschland bei technischen Neuerungen im IT-Sektor einen Baumstamm im Arsch hat.

@Essah

Du KANNST Niemanden dazu zwingen, dass er sich IT-Hardware zulegt! Aber da es in jeder Schule einen Computerraum gibt, sollte das wirklich kein Thema sein.

[Sensemann]

Wie kommt ihr alle auf Facebook? Gibt auch Schulen die ein sog. Intranet benutzen. Wo ich meine FHR gemacht habe mussten wir es sogar benutzen um uns z.B zu informieren welche Aufgaben wir auf haben, Hausaufgaben / Referate und sonstige Arbeiten darüber abgeben..etc und der Lehrer war meist immer ansprechbar per PN oder Mail. Ich finde das in der digitalen Welt eigentlich schon recht sinnvoll wenn man auch außerhalb der Schule mit dem Lehrer kommunizieren kann.