Abitur in Deutschland, ein totales Chaos?!

[John Gotti]

Die Politik hat schon mehrfach versprochen, das Abitur in Deutschland endlich einheitlicher zu gestalten. Das scheint auch dringend nötig, wenn man das Chaos betrachtet, welches aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den einzelnen Bundesländern entsteht. Extra3 hat dies in einem kurzen Video veranschaulich dargestellt:



Was die Bildungspolitik angeht, so schäme ich mich sehr für mein Land... Mal ganz abgesehen davon, dass unser Schulsystem grundsätzlich sehr verbesserungsbedürftig ist, was die Qualität angeht: Es wird vergleichsweise wenig in Bildung investiert. Viel mehr als die typischen Politiker-Parolen um sich gut darzustellen wie "Bildung ist Zukunft" kommt meist nicht dabei heraus. Das Problem mit dem totalen Chaos im Abitursystem ist ja auch nicht erst seit gestern bekannt. So sind die Abschlüsse aus verschiedenen Bundesländern nicht vergleichbar, was natürlich auch für eine gewisse Ungerechtigkeit sorgt.

[Toaster]

Ich fände vorallem mal wichtig ein System zu nutzen und dieses beizubehalten. Man wechselt so schnell zwischen G8 und G9 hin und her, dass man gar nicht auf dauer gucken kann, welches denn wirklich vielversprechend ist.
Ich persönliche habe G8 gemacht und mich hat es auch nicht gestört, da ich auch auf mein Studium kaum vorbereitet wurde und alles wichtig dort gelernt habe. Was man in der Schule halt lernt ist sich lange zu konzentrieren, wie man lernt und wissenschaftlich an ein Thema heranzugehen. Zumindestens waren es bei mir mehr die Methoden, die ich wirklich aus meiner Schulzeit mitgenommen habe.
Ein komplett einheitliches Abitur wäre natürlich wünschenswert keine Frage, allerdings finde ich die "Ungerechtigkeit" nicht sonderlich schlimm. Ich hatte keine Probleme gute Noten zu schreiben wenn ich wollte. Wenn ich schlechte Noten hatte lag es immer an meiner eigenen Faulheit. Ungerechtigkeit kann man auch sowieso niemals ausschließen, da Schule doch auch sehr Lehrer abhängig ist.

[tux.ino]

Ich habe die Erfahrung bei meine Tochter gemacht dass das mit der G8 eine schlechte Idee war. Unnötige Stress und gepresste lernen zusammen mit ständige Lehrer wechsel machte der Chaos komplett. Am ende waren wir froh dass Abi gut abgeschlossen hat.

[anonymousiyj]

Das komplette Schulsystem in Deutschland ist ein Chaos.
Man lernt zu 90% unnützige Dinge, die man nach der Schule direkt wieder vergisst und auch nie gebrauchen wird.
Ich weiß, dass dieses Argument schon oft gebracht wurde, aber man wird überhaupt nicht auf das Leben vorbereitet.
Man liest Bücher aus dem 19 Jahrhundert, die die heutige Welt oder Sichtweisen gar nicht widerspiegeln und interpretiert diese. Wozu ist dies notwendig? Das gleiche in Mathe, dort errechnet man alles mögliche, aber Dinge wie Steuererklärungen, davon hört man nichts.
Es ist alles komplett Schwachsinnig und die Lehrer beschweren sich auch noch, da sie max. 30h in der Woche arbeiten und 200 Tage im Jahr frei haben.

[ThunderStorm]

Dass Lehrer 200 Tage im Jahr frei haben, kann man wohl nicht uneingeschränkt behaupten. Schließlich müssen Ferien nicht selten zur Vorbereitung des Unterrichts genutzt werden, genau wie Wochenenden. Und auch Klassenarbeiten wollen korrigiert sein. Das nimmt bei 30 Schülern (solche Klassengrößen sind heutzutage "normal"!) schnell einige Stunden ein, je nach Fach mehr bzw. weniger. Dazu kommt, dass viele Schulen kein Geld haben und daher sparen müssen. Meist bekommen dies die Lehrer zu spüren, weil nicht genug Personal vorhanden ist. Dementsprechend sind Überstunden zu leisten. Sicher variiert dies auch je nach Schule. Aber ein Traumberuf mit wenig Arbeitszeit und vielen freien Tagen ist es in Regelschulen sicher nicht. In Berufsschulen sieht es da schon anders aus

Ansonsten kann ich dir voll zustimmen. Unser Schulsystem müsste komplett überarbeitet werden, schon seit Jahren. Sowohl die Inhalte als auch die Lehrmethoden an sich sind völlig veraltet. Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass alleine schon der klassische Frontalunterricht sehr ineffizient ist. Dieser zerstört die kindlich angeborene Neugierde sogar, statt sie zu fördern.