Festplatte (04.05.2015)
Thema: Jobchancen nach dem Studium?
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03.05.2015, 14:38 #1
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Ich denke grade darüber nach, wie es so steht mit den Chancen einen Job zu bekommen, nachdem man studiert hat.
Also erstmal ist der gewählte Studiengang mega wichtig. Wer Kunst studiert hat in meinen Augen schon verloren. Was lernt man da, das einem anderen nützlich sein könnte? Fächer wie BWL, die sooooooviele studieren, sind für mich auch nicht mehr sicher, weil wer garantiert mir, dass ich am Ende des Studiums mit mehreren Tausend Absolventen einen Job kriege?
In der Schule wurde mir gesagt, dass die Technik die Zukunft ist. Also ist es sinnvoll was technisches zu studieren. Ein Bekannter hat jetzt sein Physikstudium beendet (Master). Nach etwa 5-7 Jahren verlangt man eigentlich, dass direkt irgendwo genommen wird und viel bezahlt wird. Ich meine Physik ist eines der schwersten Fächer überhaupt. Aber am Arsch. Alle Firmen wollen eine nachgewiesene Arbeitszeit von 2-5 Jahren, in der man richtig Angestellter war. Aber wo soll ich meine Erfahrung sammeln, wenn mich keiner einstellt? Heißt also ich arbeite 2-5 Jahre für einen Hungerlohn bei einer Firma die mich ausbeuten will.
Ich stelle mir grade die Frage, was besser wäre. Arbeite ich in Deutschland, wo sich viele viele Akademiker um einen Beruf streiten oder gehe ich ins Ausland, wo diese Akademiker sehr sehr gefragt sind?
Das ist grade nur meine Sicht der Jobchancen und was das Leben nach dem Studium angeht. Gebt mal eure Meinung dazu ab.
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03.05.2015, 15:59 #2
AW: Jobchancen nach dem Studium?
Die Arbeitgeber wollen 30 Jährige Akademiker mit 20 Jahren Berufserfahrung. ^^
Die Voraussetzungen an das Profil eines Bewerbers in den ausgeschriebenen Stellen der Unternehmen müssen nicht immer getroffen werden; es sind eher Wünsche. Der junge studierte Mensch, der immer noch an den Fachkräftemangel glaubt, mag dann aber enttäuscht sein, wenn man ihn nicht mit Kusshand empfängt oder nur ein durchschnittliches Einstiegsgehalt bekommt. Natürlich eröffnet ein Studium Türen, die für andere verschlossen bleiben. Das heißt aber nicht, dass es ein Zuckerschlecken ist, durch diese Türen zu gehen. Außer natürlich man hat ordentlich Vitamin-B. Konnte man ja jetzt mal wieder gut bei der Geschichte um den VW-Aufsichtsrat sehen.
Ob die Lage im Ausland besser aussieht, weiß ich nicht. Ich persönlich würde gerne erst einmal einige Jahre in Deutschland arbeiten. Eine gute, weitgehend kostenlose Bildung genossen und als Dankeschön ins Ausland gehen... aber gut, wenn man hier wirklich nicht unter die Haube kommt..Geändert von Nuebel (04.05.2015 um 13:27 Uhr)
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03.05.2015, 16:04 #3
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Es geht einfach darum, dass man im Ausland viel bessere Chancen hat an eine hohe Position zu kommen. Deutsche Akademiker sind einfach sehr gefragt. Klar wäre es besser hier zu arbeiten, aber wenn man als Physiker schon viele Absagen bekommt, dann ist das schon echt heftig.
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Festplatte (04.05.2015)
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03.05.2015, 18:16 #4
AW: Jobchancen nach dem Studium?
Habe passend dazu zufällig ein Video auf YouTube entdeckt:
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04.05.2015, 00:18 #5Kurono88Gast
AW: Jobchancen nach dem Studium?
Mir geht es aktuell ähnlich. Habe ein abgeschlossenes Studium in Chemieingenieurwesen, also auch die Richtung Naturwissenschaft.
Ich war 1 Jahr lang arbeitslos, arbeite jetzt für Mindestlohn in nem CallCenter.
Wie Nuebel schon geschrieben hat, ohne Berufserfahrung will dich keiner, also mit abgeschlossenem Studium erstmal Laborassi machen paar Jahre. Da lohnt das Studium nicht wirklich :-(
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04.05.2015, 08:33 #6
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Mich wundert es nicht, dass die Firmen Leute mit Erfahrung sammeln. Ich studiere momentan Bauingenieurwesen im 2. Semester. 95% aller Leute dort, kenne ausschließlich die Theorie und hatten bisher noch nie was im Leben mit Zement gemacht.. Wen wundert es dann
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04.05.2015, 08:50 #7
AW: Jobchancen nach dem Studium?
Ja, aber wo ist die gute alte Einarbeitungszeit hin? Ein Absolvent kann nicht von Tag 1 an sofort produktiv sein, wie soll das funktionieren? Die Unternehmen vergessen das in ihrem Gewinnmaximierungswahn.
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Festplatte (04.05.2015), Firebird (04.05.2015)
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04.05.2015, 08:55 #8
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Dann kann ich mich scheinbar mit meinem Unternehmen, in dem ich arbeite, als Glücklicher sehen. Bei uns setzt man durchaus ein halbes Jahr an, bis man routiniert mitarbeiten kann, unsere Software und Geräte kennt und diese verstanden und entsprechend erklären kann. Wenn du innerhalb eines Tages produktiv sein kannst, dann allerhöchstens, um den Müll zu entsorgen und Kaffee zu holen.
@Topic: Ich kann oftmals nicht nachvollziehen, weshalb alle unbedingt studieren wollen ohne meistens zu wissen, was sie überhaupt wollen. Am Ende läuft es oftmals darauf hinaus, dass das Studium abgebrochen wird. Ich denke mal, bei mir war es Glück, dass ich mit einer einzigen Bewerbung meine gewünschte Stelle im gewünschten Unternehmen erhalten habe.
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Festplatte (04.05.2015), Nuebel (04.05.2015)
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04.05.2015, 09:12 #9
AW: Jobchancen nach dem Studium?
Vielleicht liegt es auch ein Stück weit daran, dass die Studenten scheinbar zum größten Teil nach ihrem Studium bei einem Konzern anfangen wollen. Besonders beliebt sind die großen Autobauer. Und dann baut sich Frust auf, weil der Absolvent sich nicht gegen TAUSENDE andere durchsetzen konnte. Gute Unternehmen aus dem Mittelstand haben sie meist gar nicht auf dem Schirm und bilden das Schlusslicht auf der Attraktivitätsskala, "weil man dort keinen dicken Wagen fahren kann".
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04.05.2015, 10:34 #10
AW: Jobchancen nach dem Studium?
Bingo. Ich kriege lieber richtige Erfahrung in einem mittelständischen Betrieb, als ein Glühwürmchen in einem Konzern zu sein. Genau wie die Tanten in dem Video: Warum zum Teufel will man unbedingt Trainee werden und sich da 2 Jahre lang bewerben, sich testen lassen und ähnliches? Nur weil ich dann so schnell im Unternehmen aufsteigen kann? Super, dann bin ich gebunden und habe Zeit vertrödelt, die ich hätte sinnvoll verwenden können.
Ich bin Werkstudent in einem großen Konzern. Zugegeben, erste Bewerbung direkt angenommen, aber nur, weil ich praktisch bereits Erfahrung sammeln konnte.
Man möge es so sehen: der Chef will kein Jahr lang einen Dumpfdödel haben, der theoretisches Wissen hat. Theorie in Praxis ist ein himmelweiter Unterschied. "Ich kann dir die Unterschiede zwischen Java und C# beim Compiler aufzählen" - who cares? Kannst du demnach programmieren? "Nein, aber theoretisch weiß ich, dass ..." höre ich täglich in der Uni.
Da hilft nur eines: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, macht Praktika, Werkstudentenjobs, eigene Projekte (wie Skys Ausbildungsbericht), sammelt Erfahrung.
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