Schule in der Kindheit nicht sinnvoll?

[Darkfield]

Bei den Hubschrauber-Eltern?
Verantwortung, ja, aber nur wenn die Kinder sich nicht schmutzig machen!

Genau so wenig wie die Kinder es nicht gelernt haben den Weg zur Schule SELBSTSTÄNDIG zu bewerkstelligen!
Wasch mich, aber mach mich nicht Nass.

[DMW007]

Hier ist ein Bewusstsein für Übersensibilisierung wichtig. Die Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend sensibler geworden. Das ist grundsätzlich eine gute Sache. In alten Filmen werden z.B. Menschen mit Behinderung als Krüppel verspottet & ausgegrenzt. Das wäre heute von der Mehrheit der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert. Eben so ist erst seit 24 Jahren Gewalt bei der Kindeserziehung verboten. Solche und noch viele weitere positive Entwicklungen sind durch Sensibilisierung entstanden.

Allerdings hat dies keine natürliche Grenze. Einerseits gibt es in bestimmten Feldern weiterhin Handlungsbedarf. Beispielsweise wird nahezu jeden Tag in Deutschland eine Frau wegen ihres Geschlechts getötet, meist vom (Ex-) Partner oder anderen nahestehenden Personen. Die Zahl der versuchten Morde ist fast 3x so hoch. Das wird stillschweigend akzeptiert, obwohl es aus Gesellschaftlicher Sicht völlig inakzeptabel ist.

Während solche Probleme existieren, gibt es andererseits Bereiche, in denen wir seit Jahrzehnten immer sensibler werden. Kindeserziehung ist ein Beispiel. Es war ein überfälliger Schritt, Kindern ein Recht auf gewaltfreie Erziehung zu schaffen. Ein Teil der Eltern versucht allerdings, jegliche (potenzielle) Probleme von ihren Kindern fern zu halten. Mit dem Motiv sie zu schützen, gefährdet sie das auf Dauer allerdings. Kinder müssen Erfahrungen machen, um zu lernen. Dazu gehören auch Einsatz um etwas zu erreichen und Fehlschläge. Statt diese um jeden Preis verhindern zu wollen, sollten Eltern lieber beratend zur Seite stehen. All das in einem gesunden Ausmaß. Lernen wird ja auch verhindert, wenn die Eltern stetig daneben stehen und bei jeder Kleinigkeit eingreifen. Es braucht einen vernünftigen Mittelweg.

Ich denke, es braucht in dem Bereich mehr Beratung & Aufklärung für Eltern. Den meisten würde ich nicht unterstellen, dass sie böswillig handeln. Im Gegenteil: Sie wollen ihr Kind beschützen, was prinzipiell eine gute Eigenschaft ist. Nur müssen sie erkennen, dass sie ihre Kinder nicht vor jeder Kleinigkeit beschützen können und sollten. Wenn ein Kind sich beim Spielen den Knöchel aufschrammt, ist das kein Weltuntergang. Im Gegenteil: Das Kind sammelt eine Erfahrung & lernt. Wir Menschen benötigen alles in einem Spektrum der richtigen Dosis, ansonsten hat es negative Auswirkungen auf uns. Selbst Liebe & Zuneigung können schaden, falls sie extrem exzessiv sind.

[Darkfield]

Was hat Sensibilisierung damit zu tun das die Kinder vollständig Abhängig, nicht Unabhängig, erzogen werden?
Wenn ich meinen Kindern ständig den Arsch nach Sonntag trage, dann kann davon KEINER selbstständiges Leben lernen.

Das Kinder besonders Geschützt gehören muss man sicher nicht hervorheben, das heisst ja auch nicht umsonst "Schutzbefohlene".
Aber DANN wenn es mal drauf ankjommt, dann haben die Hubschraubereltern kein Interesse zu wissen was die Göhren alles so anstellen!
Es wird gemobbt, denunziert, geprügelt (immer schön in der Gruppe, damit man zeigen kann was man für ein geiler Hengst/Stute ist)!
Respekt, Anstand, Mitgefühl, alles Werte die von den Eltern eigentlich vermittelt werden sollte, FEHLANZEIGE.

Meine Anteilnahme bei modernen, aktuellen, Eltern hält sich in Grenzen!

[DMW007]

Viel, wenn es darum geht zu erklären & zu verstehen, wie es zu dieser Entwicklung gekommen ist. Eltern sind ja nicht eines Tages aufgewacht, danach ging es los mit den Helikopter-Eltern, wie im Zombie-Film. Sondern das war/ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Eben so, wie z.B. Smartphones unter Kindern ab einem gewissen Alter stark verbreitet sind. Vor 10 oder 20 Jahren ist das anders gewesen. So was verbreitet sich, bis "die anderen" nicht die Außenseiter sein wollen. Und wenn sie ehrlich sind, gibt es ihnen ein sicheres Gefühl, den Nachwuchs jederzeit erreichen zu können. Oder gar zu wissen, wo er oder sie sich befindet. Das appelliert an den Mutter-Instinkt.

Und genau da ist ja das fiese: Eltern glauben, etwas gutes zu tun. Sie denken, wenn sie z.B. ihr Kind dauernd überwachen, kann nichts passieren. Hier müssten wir die Diskussion ehrlich machen. Unternehmen wiederum greifen die Sorgen & Ängste der Eltern auf, um sie zu vermarkten. Spyware-Hersteller werben damit, wie viel sicherer Kinder durch elterliche Voll-Überwachung seien. Ähnlich wie "Actimel aktiviert Abwehrkräfte" damals versucht hat, ihr Gemisch als gesund zu verkaufen.

Ich finde es interessant und wichtig, die Entwicklung mit ihren Ursachen zu verstehen. Nur wenn klar ist, wie das geschehen ist, lassen sich Lösungen finden. Daher mein Vorschlag, die Eltern besser aufzuklären. Unsere Gefühle liegen beim Thema Sicherheit oft falsch. Ein signifikanter Teil hat Flugangst, obwohl es das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel ist. Durch mehr Laternen fühlen sich Frauen Abends sicherer, obwohl die meisten Verbrechen im engen Umfeld verübt werden. Nicht mal statistisch ist ein Zusammenhang zwischen Dunkelheit & mehr Kriminalität belegbar. Wenn wir im Sinne der Sache handeln wollen, müssen wir uns also mehr auf Fakten verlassen, statt rein von Gefühlen getrieben zu sein. Insbesondere Angst ist generell ein schlechter Berater.