Vergleich aktueller DSL-Anbieter - Warum man kein Telekom-Kunde werden sollte
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, 25.07.2013 at 17:44 (107197 Hits)
Aufbau:
1. Preis
2. Drosselung
3. Service und Handhabung von Kündigungen
4. Fazit
1. Preis
Die Telekom gehört nach wie vor zu einem der teuersten DSL-Anbieter die es auf dem Markt gibt! Um dies zu verdeutlichen, mal einen kleinen Vergleich zwischen DSL-Angeboten der Telekom und anderen meiner Ansicht nach guten Anbietern:
Links die Telekom, in der Mitte KabelBW und ganz rechts 1und1. Um einen sinnvollen Vergleich herstellen zu können, wurden jeweils die Tarife mit 50Mbit/s gewählt (Stand: 25.07.2013).
Telekom:
- Internet-Flatrate mit 50Mbit/s Download- und 10Mbit/s Uploadgeschwindigkeit
- Drosselung ab 200GB Datenverkehr pro Monat
- Zur Nutzung wird ein Glasfasernetzfähiger Router benötigt, der 4,95€ pro Monat extra kostet
- Festnetz-Flatrate
- 10% Rabatt pro Monat im ersten Jahr bei Online-Bestellung
- Zusatzfeatures wie Mail & Cloud M oder eigene TLD mit Hosting-Paket kostenlos, wobei sich hier die Angaben widersprechen: Auf der Startseite wird Mail & Cloud M mit einem Jahr kostenlos beworben, in den Tarifdetails lediglich mit einem Monat
42,65€ pro Monat (Durschschnittspreis über 2 Jahre bei 10% Onlinerabatt im ersten Jahr)
1und1:
- Internet-Flatrate mit 50Mbit/s Download- und 10Mbit/s Uploadgeschwindigkeit
- Keine Drosselung
- Festnetz-Flatrate
- 1und1 Homeserver (= modifizierte Fritz! Box, ähnlich wie bei KabelBW) gibt es kostenfrei dazu
- 1und1 Simkarte im Vodafone-Netz mit Flatrate ins Deutsche Festnetz, Vodafone-Netz und Internet-Flatrate mit 100MB High-Speed Volumen
29,99€ pro Monat (Nach 24 Monaten 39,99€/Monat)
KabelBW:
- Internet-Flat mit 50Mbit/s Download- und 2,5Mbit/s Uploadgeschwindigkeit
- Keine Drosselung
- Festnetz-Flatrate
- Erste 2 Monate kostenlos
- 40€ Gutschrift bei Online-Bestellung
- Router (Fritz! Box 6360 Cable) gibt es kostenfrei dazu
25,25€ pro Monat (Ergibt sich als Durchschnittspreis über 2 Jahre bei den Aktuellen Angeboten: 25€/Monat im ersten Jahr, 33€/Monat im 2. Jahr, 2 Monate kostenfrei für Neukunden und 40€ bei Online-Bestellung)
Ich denke hier braucht man nicht mehr viel zu sagen, die Telekom ist immer noch mit Abstand der teuerste Anbieter. Abhängig von den eigenen Anforderungen ist 1und1 bzw KabelBW deutlich billiger. Zusatzfeatures wie etwa eine eigene TLD mit Hosting-Paket gibt es bereits für wenige Euro im Monat.
2. Drosselung
Wie man oben bereits sieht, drosselt die Telekom seit Mai 2013 neue Verträge nach einem gewissen Datenverkehr. Bei den obigen Tarif ab 200GB pro Monat, bei den kleineren DSL-Tarifen schon ab 75GB monatlich. Sobald diese Datenmenge erreicht ist, wird die maximal mögliche Geschwindigkeit also drastisch reduziert.
Anfänglich wurde auf 384kbit/s gedrosselt (zum Vergleich: Die obigen Tarife kommen auf 50.000kbit/s) gedrosselt. Alleine der Gedanke an diese Geschwindigkeit von einem Provider ist im Jahre 2013 eine absolute Frechheit und wirft uns technisch locker mal eben um 10 Jahre zurück. Mittlerweile hat die Telekom wohl aufgrund heftiger Kritik diese Geschwindigkeit auf 2Mbit/s angehoben. Auch das ist immer noch sehr ärgerlich: Bei obigem Tarif kann man so nur noch 4% der Geschwindigkeit nutzen, für die man eigentlich bezahlt.
Wäre das nicht schon Skandal genug, geht der rosa Riese noch zwei Schritte weiter: Die Telekom möchte ihre eigenen Dienste von der Drosselung ausnehmen und bietet größeren Webseiten an, dass diese ebenfalls nicht gedrosselt werden. Selbstverständlich nur gegen Bares. Damit ist das Internet kein "freies Netz" mehr in dem alle Seiten gleichberechtigt sind. Es wird in Klassen geteilt, vergleichbar mit reichen und armen. Kleinere Projekte können sich das natürlich nicht leisten und werden somit benachteiligt.
Außerdem ist in Zeiten von NSA & co (wo die Telekom ja durchaus auch mit drinsteckt) ungewiss, für was diese Drosselung noch missbraucht wird.
3. Service und Handhabung von Kündigungen
Wir waren vor einer weile selbst bei der Telekom Kunde. Da die DSL-Tarife damals noch teuerer waren wie heute, entschieden wir uns für einen Wechsel zu 1und1. Dieser verlief aber alles andere als geplant: Die Telekom hat sehr aggressiv versucht, uns als Kunde zu behalten - sogar wider Willens.
Damals haben wir fristgerecht gekündigt und den neuen 1und1 Vertrag gemacht, inklusive Rufnummernübernahme. Alles termingerecht und korrekt. 1und1 konnte den Anschluss jedoch nicht schalten, da dieser von der Telekom nicht freigegeben wurde. Über insgesamt ca 2-3 Monate hinweg gab es ein Hin- und Her mit der Telekom: Der Support wurde mehrmals über alle möglichen Medien (Telefon, eMail, schriftlich) kontaktiert.
Resultat: Wir wurden mit mehreren Terminen die nie eingehalten wurden vertröstet, die Mitarbeiter haben den Anruf von der einen Abteilung in die andere und wieder zurück geleitet, oder es hieße da könne man nichts machen. Manche Mitarbeiter waren so dreißt direkt das Thema zu wechseln und haben versucht, uns dazu zu bringen die Kündigung zurückzunehmen und einen neuen Vertrag bei Ihnen zu machen.
Der Gipfel der Unverschämtheit war, dass wir 2 Monate nach der Kündigung noch Rechnungen von denen erhalten haben.
Irgendwann wurde uns dieses Hin- und Her dann zu blöd und wir haben mit rechtlichen Schritten gedroht, wenn dieser Zirkus nicht aufhört und der Anschluss innerhalb von 14 Tagen nicht freigegeben wird. Dann ging das ganze auf einmal relativ schnell, und es hat uns auch kein Mitarbeiter mehr mit irgendwelchen überteuerten Angeboten vollgequatscht wenn um die Lösung eines Kündigungsproblems gebeten wurde.
Bis heute kam jedoch keine Entschuldigung für dieses absolut unangemessene Verhalten. Als ich nachgefragt habe ob es bei der Telekom üblich ist, dass man so mit Stammkunden umgeht, hat der Mitarbeiter wortlos aufgelegt..
4. Fazit:
Die Telekom ist ein richtiger Saftladen, und zwar in jeder Hinsicht. Ich kann daher jedem der über einen Wechsel zur Telekom nachdenkt nur davon abraten. Wer bei diesem überteuerten chaotischen Verein Kunde ist, sollte sich einen anderen Anbieter suchen. Nur so wird die Telekom gezwungen, von solchen Mafiamethoden Abstand zu nehmen und mit ihren Kunden vernünftig umzugehen.
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