Ist Fernsehen heutzutage nicht überflüssig?

[Passodoble]

meine bescheidene meinung dazu ist folgende.

ich habe früher selbst jahrelang keinen fernseher mehr gehabt - gar nicht aus ideologischen gründen, sondern weil er schlicht und ergreifend kaputt gegangen ist und ich mangels interesses die reparatur immer weiter hinausgeschoben und später ganz verworfen hatte - und bereits nach wenigen wochen stellt man drei dinge fest:

1) wie wenig man die kiste und das programm tatsächlich vermisst.
oft macht man sich nicht klar, wieviel schrott man so über den tag verteilt guckt, das meiste nur aus gewohnheit oder aus bequemlichkeit auszuschalten. die allerseltensten sendungen habe ich früher bewusst gesehen, also mit dem echten vorsatz dieses oder jenes nicht zu verpassen. es ist mehr ein teil des tagesrhythmus, quasi ein ritual, zu einer bestimmten zeit die glotze anzumachen und sich stumpf berieseln zu lassen. manchmal ist das tatsächlich auch angenehm, wenn der tag hart war und man einfach nur runterkommen will. aber leider wird das schnell zur gewohnheit. das führt direkt zu punkt 2.

2) der persönliche alltag der meisten menschen richtet sich echt nach dem fernsehprogramm, ich selbst war da keine ausnahme.
es ist geradezu befreiend, vom zeitgewinn ganz zu schweigen, wenn man nicht mehr nach dem grundsatz lebt, erst nach sendung x oder bevor sendung y anfängt einen termin für was auch immer wahrnehmen zu können. oder so banalitäten wie: ich spüle erst ab, sobald die folge der serie zu ende ist. und so hat man wieder mit etwas eine halbe stunde vertrödelt, das man möglicherweise gar nicht sonderlich spannend fand und nur aus gewohnheit nicht ausschalten wollte. diese ganze zeit summiert sich im laufe eines monats und man merkt es oft nicht einmal.
nachdem ich meinen fernsehkonsum auf nahezu null gestellt habe, hatte ich die musse mich einer neuen fremdsprache zu widmen und konnte wieder regelmässig die sportart meiner jugend trainieren. beides sachen, für die ich vorher angeblich keine zeit hatte. so dachte ich zumindest immer. dabei ist es nur eine frage des besseren zeitmanagements und der prioritäten. mein tag hat jetzt auch keine 25 stunden, es fühlt sich nur häufig so an. ob ich bei irgendeiner eh unergiebigen talkshow auf das schlusswort warte, oder in der zwischenzeit vokabeln lerne, macht schon einen unterschied.

3) ignorance is bliss.
das gilt zumindest für einige bereiche des lebens, nämlich für diese ganzen hochgejubelten "superstars" und z-promis, von denen ich gott sei dank nur die allerwenigsten kenne und erkenne. wenn die arbeitskollegen am montag sich über irgendeinen fuzzi unterhalten, der sich am wochenende in einer x-beliebigen sendung zum affen gemacht hat, habe ich nicht das gefühl irgendetwas verpasst zu haben. im gegenteil: der stumpfsinn kommt so noch deutlicher zum vorschein. ich muss nicht wissen, wer in einer quizshow richtig geraten oder beim casting den ton nicht getroffen hat, das ist mir komplett wurscht. ich empfinde das mittlerweile nur noch als zeitverschwendung. wem es gefällt, bitte sehr, ich verurteile deswegen niemanden. ein grosser oder ein geringer fernsehkonsum macht einen nicht zu einem besseren oder schlechteren menschen. ich würde mir heutzutage aber die allermeisten sendungen nicht einmal ansehen, wenn man mir geld dafür böte.

Der Freund meiner Mutter guckt von früh bis spät nur Dokus aber wenn ich ihn mal was frage steht er grundsätzlich auf dem Schlauch.

selbst wenn man eine erstklassige dokumentation über was auch immer sieht, die lehrreich, informativ und gleichzeitig unterhaltend ist, und man am ende trotzdem rein gar nichts davon fürs leben mitnimmt, muss es nicht zwangsläufig an der doku gelegen haben.
es gibt mittlerweile genug sender, die tatsächlich 24 stunden am tag zusammengenommen einen gewissen - nennen wir es einmal hochtrabend - bildungsauftrag erfüllen würden. nur stellt sich die frage, wer das alles sehen kann und ob nicht andere und bessere möglichkeiten bestehen, dieses ziel zu erreichen. jemand, der 10 stunden täglich vor dem fernseher hängt, wird höchstwahrscheinlich nicht die ganze zeit arte oder phoenix schauen.

[Darec]

Ich finde es schon mal o. k., wen man TV schaut, mach ich selber ja wenig man sagte mir schon oft wegen allgemein Bildung und allem sollte man das tun.

Aber man kann genau so gut Zeitung lesen.

Allein schon das die Kinder was sehen finde ich schon richtig für sie, wie der Tier Channel oder sprich wen die Eltern etwas ruhe haben wohlen, Dan halt paar Zeichentricks, den zeigen Fernsehen hat, schon sein Nutzen Dan in manchen Dingen.

[interruptio]

Überflüssig für unsere Generation: Ganz sicher!

Aber nicht für die älteren. Der Übergang wird sicher noch Jahre dauern, und niemals zu 100 %. Aber wir sind auf einem guten Weg den herrschenden Medien etwas an ihrem Einfluss zu erziehen.

[Kokujo]

Ich sag ja auch nicht dass es an der doku liegt ich sag das was du sagst nur weil man intelligente Sendungen guckt wird man dadurch nicht intelligenter. Selbst Dokus werdne von den meisten doch nur als Hintergrundrauschen angesehen. Die die sich wirklich dafür interessieren gucken keine Dokus weil das bischen was in Dokus gezeigt wird sowieso schon jeder weiß der sich für das Thema interessiert.
Das einzige wo ich merke dass ich öfter Fernsehen gucken sollte ist der Punkt "Nachrichten". Wenn meine Kommilitonen über irgendwas in Richtung Neuigkeiten oder Politik reden steh ich da und gucke wie ein Auto. Aber ich bin auch ein Sonderfall da ich mich aus der Realität weitestgehend zurückgezogen habe.

[Buttertoast]

Für mich ist es auch überflüssig. Habe seit Ewigkeiten nichtsmehr im Fernsehen geguckt. Fernseher wird nurnoch zum Playstation zocken genutzt.

[emrelinho1]

Bin seit langem auf Stream Seiten umgestiegen, wenn ich Informationen brauche, oder suche schaue ich im Internet nach. Im Fernsehen kommt sowieso nur Müll, siehe N24 wenn dort Dokumentationen ausgestrahlt werden, sind es 99% Nazi Dokumentationen. Wenn was neues gibt bekomme ich eh ne Benachrichtigung auf mein Handy (Nachrichten) sonst braucht man das Fernsehen nicht, sieht zwar komisch aus ne Wohnung ohne Fernsehen, aber was solls.

[jonny.crocket]

Ich schaue eigentlich immer weniger TV. Wenn man sich das Programm anschaut werden fast nur noch Wiederholungen ausgestrahlt. Da habe ich mit meiner Zeit besseres anzufangen als den gleichen Film zum dritten oder vierten Mal anzusehen. Auf den Hauptsendern werden eh nur Serien ausgestrahlt, die in die Kategorie Volksverdummung fallen. Serien wie Deutschland sucht den Superstar oder das Supermodell oder wie auch immer ich total lächerlich. Wenn ich TV sehe dann sind das in erster Linie Nachrichten oder Dokumentationen bei denen Wissen vermittelt wird. Prinzipiell könnte man sich das auch übers Internet ansehen. Möglicherweise ist es reine Gewohnheitssache den TV einzuschalten anstatt im Internet zu streamen.

[KIMO]

Mein Fernseher steht bei meiner kleinen Schwester, seit Jahren kein Bedarf mehr gehabt. Wenns was wichtiges gibt und man es verpasst, kann man es ja meist online noch einmal schauen. Für meine Großeltern ist der Fernseher, aber noch immer das höchste der Gefühle

[Weilly]

Sehe ich geauso. Maximal Tagesschau und Fußball ist sehenswert.

[xTracZ]

Ich bin der Meinung, dass Fernsehn gucken im eigentlichen keinen Sinn mehr macht, da dort eh alles nur Schauspieler sind. Ich gehe dann lieber etwas nach draußen und bastle etwas, anstatt mich faul auf die Couch zu setzen & Fernsehn zu gucken.