Einkaufen 2020

[fatzke]

Hallo,

wie seht Ihr eigentlich die Zukunft des Einkaufens ?
Werden wir alle nur noch Online kaufen und dann bei einem Monipolisten wie Amazon ?
Oder wird der normale Handel weiterhin bestehen und sich verteidigen bzw. beweisen ?
Mich würde interessieren wie Ihr die Zukunft seht, mit allen verschieden Problemen / Varianten / Herausforderungen die es geben kann.
Wie z.B. :
Rückgaben
Beratung
Online Hacks
Öffnungszeiten
selektiver Vertrieb
Preisdumping
Zahlungsausfälle
Lieferzeiten

Bin gespannt auf Eure Prognose zum Einkaufen 5.0 :-)

[!lkay]

Ich sehe das Einkaufen viel mehr als ein Erlebnis dass keine Online-Platform interpretieren kann. Genau deshalb finde ich nicht dass Firmen wie Amazon zu weit darueberhinaus gehen koennen, was Konsumerismus angeht. Persoehnlich hasse ich einkaufen zu gehen, vor allem zur Weihnachtszeit. Die Menschenmasse nervt mich zu sehr.

Was Rueckgaben angeht, ist eine Online-Bestellung zu zeitaufwendig. Wenn man sich nicht sicher ist, ob ein gewisses Produkt nicht passen wird oder vielleicht das falsche ist, sollte man sich am besten das Produkt in einem Laden anschauen/ausprobieren etc.

Wenn man sich beraten lassen moechte, kann man sich natuerlich auch vorab im Internet informieren. Ich erinnere mich eigentlich garnicht mehr wann ich zuletzt irgendwie etwas nachgefragt habe - das Internet hat mir bis jetzt immer weitergeholfen. Nebenbei ist die Beratung in einem Laden sehr einseitig.

Online Hacks? Meinst du zur Weihnachtszeit lauern keine Diebe in irgendwelchen Laeden oder Parkplaetzen? Ich finde eine Online-Platform in diesem Fall viel sicherer, als sich irgendwie zwischen hunderte von Menschen durchzudraengeln.

Auf alle anderen Punkte wuesste ich jetzt nichts was ich dazu sagen soll. Es kommt immer darauf an. Wenn ich neben einem Einkaufszentrum wohne, dann werde ich keine paar Tage darauf warten um mir ein paar Nike AirMax zu holen. Wenn ich kein Auto habe, werde ich auch keine lange Strecke ablegen fuer ein paar Schuhe - dann wuerde ich schon lieber zu einer Online-Platform wie Amazon tendieren.

Was soll sich denn so rasant an Konsumerismus aendern? Das Erlebnis in ein Einkaufszentrum zu gehen und mehere Laeden und eine grosse Auswahl an Produkte zu sehen, anzufassen und auszuprobieren ist unersetzbar. Ausser man entwickelt einen Expressversand der einem ermoeglicht ein gewisses Produkt auszutesten und schnell wieder zurrueckzuschicken, wie z.B. diese Amazon-Drohnen (die derzeit viel zu teuer sind), wird Amazon weiterhin genauso bleiben.

Nebenbei denke ich auch nicht dass sich Amazon darauf zu stark fokusiert. Man versucht mit der grossen Auswahl an Buechern und Filmen schon mit lokalen Buchgeschaeften und Filmstreaming-Seiten zu konkurieren, und man versucht mit anderen Produkten wie ein Smartphone mit den Apple, Samsung etc. zu konkurieren. Es dreht sich alles nur um Profit, und derzeit gibt es auch keine Preisguenstigen Entwicklungen die einem ermoeglichen das Onlineshopping (noch einmal) zu revolutionieren. Vielleicht kommt's ja noch, aber jetzt: Nein.

[Sky.NET]

Das Erlebnis in ein Einkaufszentrum zu gehen und mehere Laeden und eine grosse Auswahl an Produkte zu sehen, anzufassen und auszuprobieren ist unersetzbar.

Ja es ist unersetzbar, unersetzbar NERVIG.

Paar Beispiele:
Ich brauch schnell ne neue SSD weil meine gegen Mittag kaputt gegangen ist --> gehe zum Saturn --> Gucke mir deren Angebot an --> 3 verschiedene SSDs, die guten von Samsung sind vergriffen, SUUUPER Einkaufserlebnis.
Bei Amazon kann ich aus 100ten verschiedenen Artikel auswählen und hab das Zeug mit Prime morgen schon im Briefkasten.

Oder Klamotten shoppen gehen --> ich geh in die Stadt --> bin 4-8 Stunden unterwegs mit ca. 500€ in der Tasche für neue Klamotten, was ist das Ende vom Lied --> ich komme nach Hause mit 1 neuen Hose und 1 T-Shirt, und hab noch 400€ über, warum? Weil die Läden zu 90% nur hässlichen Schrott in der Auslage haben.

Shopping-Tour --> Du bist den ganzen Tag in der Stadt, musst an Kassen anstehen ohne Ende, setzt dich dem Risiko eines Taschendiebstahls aus, musst das Gelaber anderer Leute ertragen, Babys schreien rum, du rennst paar Kilometer in der Stadt rum, wirst angerempelt, dumm angeglotzt, von irgendwelchen Spackos mit ihren scheiß Zetteln angelabert usw. für mich ist das der reinste Nervenkrieg.

Rückgabe von Artikeln --> Musst den ganzen Scheiß in OVP da abliefern, wenns was elektronisches ist, wird es erstmal zum Hersteller geschickt, musst dann erstmal 6 Wochen warten bis überhaupt was getan wird, ein Recht auf nen Umtausch bei Nichtgefallen gibt es so oder so nicht, Fernabsatz gilt nur bei Versandgeschäften, was ich völlig unlogisch finde, da eingeschweißte Artikel eben NICHT evtlle subjektive Mängel offenbaren.
Meistens (im Saturn schon so erlebt) wirst du dann auch noch von Person zu Person geschickt, wartest teilweise 30 Minuten, bis dann einer kommt, und dir sagt dass du doch in den 3. Stock musst.
Amazon: Karton einpacken, Rücksendeetikett ausdrucken --> bei der Post abgeben --> Geld zurück!

[Fritz]

Die Warheit ist folgende:
Menschen wohnen zur Miete und haben nichts zu tun. Wachen morgens auf und denken sich, nichts zu tun, ich gehe einkaufen.
Für solche Menschen ist einkaufen nicht nur das beschaffen von benötigten Dingen, sondern es gehört das Erlebniss dazu.
z.B. Kaffee trinken, zum Frisör gehn, Blumen mitzubringen weil die gerade zufällig günstig waren.
Diese Menschen werden ihr Einkaufverhalten nicht o schnell auf online umstellen.

[qmiq]

Das sind schon zwei ganz andere Erlebnisse und es hängt auch von Produkten ab. Ich denke eher, dass es später weg vom Monopolisten geht. Die meisten Läden haben einen eigenen online Shop, das wird in Zukunft noch einfacher umsetzbar sein, so dass man Amazon nur noch als kleiner Laden nutzt um Reichbarkeit zu erweitern.

Solange der Handel aber nicht umdenkt, wird es definitiv immer mehr Richtung online einkaufen gehen. Die machen meistens nichts dafür, das Einkaufserlebnis zu erleichtern, aufzuwerten, auszuweiten. Beispiele sind da z.B. keine Interaktivität, Warteschlangen beim Bezahlen, mangelnde Beratung.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich mir nen neuen TV kaufen wollte und dachte, geh ich in den Saturn und guck mal was es so gibt. Da fragste den Verkäufer ne einfache Frage und er guckt aufs Schild, liest mir das dann vor und kann mir nichts weiteres zum Gerät sagen. Da bekomm ich z.B. mehr Infos aus Bewertungen bei Amazon. Solche Beratungsmangel könnte man mit interaktiven Lösungen kombinieren, indem man z.B. Bewertungen direkt im Laden per QR Code anzeigen lassen kann. Auch beim Bezahlen meistens keine Innovation, im Gegenteil. Erst mal mühselig die Artikel von dem ganzen Klimbim befreien, falten, einpacken, scannen und dann noch bezahlen. Den Selbstcheckout find ich z.B. gut, aber warum nicht mal was neues? Eine "Schleuse", die die RFID Chips scannt, aufn Display anzeigt und man mit einem klick mit Paypal oder sowas bezahlen kann.

Aber kann auch was ganz anderes sein, was den Einkauf im Laden bereichert. Ein Kaffee und ne Sitzecke sind schon ganz nett, keine überfüllten, unordentlichen Läden wären ein Anfang und und und

[fatzke]

Habt Ihr bei dem ganzen Online Käufen, Möglichkeiten etc. keine Angst das alles gehckt wird ?
Das sich andere auf Eure Kosten eindecken, Eucre Identität übernehemn ?
Ich denke hier ist das Riesen Risiko in den nächsten Jahren. Je mehr digital wir leben umso mehr werden wir Angriffe auf unsere Privatsphäre / Daten erleben.
Und ob man uns alles sagt, oder ob da suntern den Teppich gekehrt wird ( siehe Kreditkarten Institute ) .....

[Sky.NET]

@fatzke
Klar, auf meinem Konto fehlen 2000€, und ich merk's nicht weil's 'untern Teppich gekehrt' wird.
Hallo, aufwachen, das hier Realität, nix Matrix.
Ich merk schon wenn 2 Cent auf meinem Konto fehlen, Leute die sowas nicht merken (falls es die überhaupt gibt) haben mMn zu viel Kohle.

Falls mein Händler/Zahlungsanbieter/Bank gehackt werden, dann sind diese dagegen Versichert, sind sie es nicht, müssen diese mir trotzdem meinen entstandenen Schaden ersetzen.
Sehe da absolut kein Problem.

Viel problematischer finde ich das Problem mit dem gläsernen Bürger.
Es wäre allerdings vermessen und dumm zu sagen, man solle Online-Käufe meiden, weil man dadurch zum gläsernen Bürger werden würde.
Das Ganze ist dann nur das Bekämpfen von Symptomen, viel eher sollte man versuchen an der Gesetzgebung etwas zu ändern,
damit die komplette Grundlage für den gläsernen Bürger zersetzt wird, aber das Thema hier zu vertiefen würde jetzt zu weit führen, geht ja um was Anderes.

[Dmxking1]

Eiso ich denke das Einkaufen in der Zukunft, wie du fragst in 2020 nicht viel anders sein wird wie heute, ich denke vom Preis her wird es ein Stück teurer werden aber dafür werden Einkaufswagen etc. einfacher sein zu bedienen und es dauert noch bis man auf den zukunfst Einkaufswagen fliegen kann

[Bob Marley]

Hat sich 6 Jahre später vieles verändert?*Der Onlinehandel hat Kunden gewonnen, während der stationäre Handel sie verliert. Dieser Trend zeichnete sich schon vor Corona ab. Doch der Virus hat vielen Menschen Angst gemacht und daher den Boom vom Onlinehandel noch weiter verstärkt.

Zum Betrug:
Das gibt es nicht nur online. Seit Ewigkeiten werden an Geldautomaten Aufsätze auf den Kartenslot angebracht, sodass die EC-Karte auf ihrem Weg in den Automaten vorher von den Betrügern ausgelesen werden kann. Dazu eine kleine Kamera über dem Pinfeld, und schon kann das Konto des Opfers problemlos "gehackt" werden, und zwar ganz ohne Internet. Bestellungen auf fremden Namen sind auch kein großes Problem, mit Reverse Engineering lässt sich viel machen.

Wer Lug und Betrug nur dem Internet zuschiebt und sich offline sicher fühlt, betrachtet nicht die Realität sondern hat eine rosarote Brille auf der Nase. Das hat sich nur mit Verzögerung ins Internet verlagert, weil da eben auch was zu holen ist. Diebe sind immer da, wo es Beute gibt. Vor 20 Jahren gab es mehr Taschendiebstähle, weil man dort Geld verdienen konnte. Das geht natürlich heute auch, aber eben nicht nur. Warum soll man Leuten die Geldbörsen klauen, wenn es doch auch von zuhause am Computer geht? Dort lässt sich viel mehr Geld verdienen, als mit ein paar Geldbörsen.