Die Preise sind zuletzt wieder etwas gestiegen, derzeit liegt der BTC-Kurs bei gut 23.968 US-Dollar. Aber das ist vergleichsweise frisch, vor nicht mal einem Monat lag er bei einem Tief von 19,3 k. Verglichen mit dem Höchststand von ~67,5 k im Sommer 2021 sind die Kurse also selbst mit fast 24k noch ziemlich im Keller. So tief unten war der zuletzt Ende 2020 und da ging es recht konstant nach oben.

Was machen die ganzen Miner, die viel Geld für Energie + Ausrüstung ausgegeben haben, mit denen man BTC minen kann? Viele schauen, dass sie da wieder raus kommen. Die Grafikkartenpreise sind daher auch seit einer längeren Hochphase wieder gesunken: Miner verkaufen ihre Karten eher auf dem Gebrauchtmarkt, statt neue zu besorgen. Nun gibt es da aber noch ein paar andere Probleme: In den USA muss z.B. Strom gespart werden, da es durch die Extremwetterlagen ansonsten zu Stromausfällen kommen kann. Also eher kein guter Zeitpunkt, um BTC zu schürfen und dadurch Strom in Wärme umzuwandeln. Weil die so viel Strom verbrauchen, haben die längerfristige Verträge mit entsprechenden Preisen und Abnahmemengen abgeschlossen.

Was macht man nun, wenn Minen nicht möglich ist bzw. unabhängig davon kaum lukrativ, aber man viel Strom "übrig" hat? Einfach an andere weiterverkaufen. Damit hat ein größeres Mining-Unternehmen sogar mehr Geld verdient, als mit dem Schürfen an sich: Zum einen weil der BTC-Kurs im Keller ist. Zum anderen haben die durch ihre großen Verträge noch vergleichsweise günstige Einkaufspreise.

Man weiß nicht wohin der Strom geht, aber viel sinnloser als für Schürfen kann er nicht vergeudet werden. Das ist mMn eines der größten Probleme von BTC und generell allen Proof-of-Work Währungen: Sie sind extrem Energieintensiv. Und zwar schon jetzt, wo das nach wie vor eher eine Nische ist. Wie soll das skalieren, wenn das mehr nutzen? Langsam merken auch immer mehr Menschen schmerzhaft, dass wir weder unabhängig noch nachhaltig leben. Spätestens da muss doch klar sein, dass die Währung der Zukunft nicht so viel Energie verschlingen darf. Das schlägt selbst Datenkraken wie PayPal, die deutlich effizienter sein könnten, wenn sie sich auf ihren Job konzentrieren würden, statt massig persönliche Infos an hunderte Drittanbieter zu verkaufen.