1. #1
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    VW beginnt mit Kurzarbeit und Haushaltsgeräte wie Spühlmaschinen oder Kochfelder werden teurer bzw. sind nicht auf Lager: Die Knappheit verschiedener Materialien scheint sich weiter zuzuspitzen. Zunächst betraf dies vor allem die Baubranche. Holz ist alleine im Mai um über 80% teurer geworden. Ein lokales Beispiel aus eigener Erfahrung: OSB-Platten. Vor ca einem Jahr für knapp 4€ pro Stück gekauft. Derzeit bei um die 10€, also fast der 3-Fache Preis - und das nur auf dem Preisschild. Die Platten waren nämlich ausverkauft.

    Mittlerweile werden auch Chips knapp, die heutzutage in vielen Geräten verbaut sind. Unter anderem Autos, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik. VW reagiert mit Kurzarbeit, da man nicht ausreichend Rohstoffe kaufen kann, um die Produktionskapazitäten auszulasten. Laut einer jüngsten Umfrage klagen über 80% der Unternehmen über Preisanstiege oder gar Lieferengpässe.

    Warum werden immer mehr Materialien knapp?
    Die "Eine" Ursache gibt es scheinbar nicht, sondern es ist eine Mischung: Zum einen bewirkte Corona einen Rückgang in der Produktion. Aber auch die Havarie im Suezkanal (April 2021) beeinträchtigte die globalisierte Welt. Dann ist in einigen Bereichen auch die Nachfrage gestiegen, aus verschiedenen Gründen. Teure Freizeitbeschäftigungen sind eingeschränkt oder gar nicht möglich. Dadurch haben manche Menschen die solchen Hobbys wie z.B. Reisen nachgehen, Geld übrig. Zumindest ein Teil dieses Geldes wird anderweitig ausgegeben. Beispielsweise profitiert der Markt mit Unterhaltungselektronik.

    Auch in der Baubranche läuft es gut: Trotz Corona wurden dort 2020 Rekordumsätze verzeichnet. Die Rohstoffknappheit bereitet hier aber ebenfalls Probleme. Wer bauen möchte, muss mit längerer Wartezeit sowie steigenden Kosten rechnen. Bei diesen Preisanstiegen wird wohl auch die Spekulation in Branchen interessanter, in denen das bisher wenig bis gar kein Thema war.

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    Darkfield (22.08.2021)

  3. #2
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    Standard AW: Materialengpässe: Kurzarbeit und Preissteigerungen/Lieferengpässe auch bei z.B. Haushaltsgeräten

    Exportverbote für Rohstoffe wie Holz? Wenn es nach Wirtschaftministern der SPD geht, könnte das bald Realität werden: Sie möchten Exporte zunächst beschränken und notfalls auch verbieten. Deutschland hat 2020 eine neue Rekordmenge von über 80 Millionen m³ Holz produziert. Trotzdem klagen Dachdecker und andere Handwerker über lange Lieferzeiten sowie ständig steigende Preise. Teils muss im Wochenrythmus mehr bezahlt werden. Bei Schnittholz laut Angaben des ZDF um bis zu 20€ pro Woche. Zuvor war es üblich, dass das Produkt im Monats- oder Quartalsrhythmus um Centbeträge teurer wird.

    Rund 13 Millionen Kubikmeter Holz werden ins Ausland exportiert. Der mit Abstand größte Teil geht nach China, aber auch andere Länder wie z.B. Österreich kaufen fleißig Holz. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist die Exportmenge gestiegen, während die Importmenge sinkt. Das statistische Bundesamt liefert die Zahlen zum Stichtag 10.05.2021.

    Während die SPD Beschränkungen oder gar Verbote befürwortet, lehnt das Bundeswirtschaftsministerium diese Maßnahmen als ungeeignet ab. Ein Argument der Kritiker: Wenn wir in einer globalisierten Welt den Export einschränken, könnten andere Länder dies ebenfalls mit anderen Rohstoffen tun, die wir in größeren Mengen importieren. Beispielsweise elektronische Chips, die bereits jetzt knapp sind. Die Folge könnte ein Eigentor sein: Durch Beschränkungen wird zwar der Mangel eines Rohstoffes behoben, schaffen jedoch neue an anderer Stelle oder verstärken die bereits vorhandenen.

    Sollte der Staat eingreifen und Beschränkungen erlassen, um deutsche Unternehmen gegenüber ? Wenn ja, in welcher Form?
    Oder kann die freie Marktwirtschaft dieses Problem selbst regeln, in dem Bauen zunehmend teurer wird und im Extremfall manche Handwerker vielleicht sogar ihre Mitarbeiter heim schicken müssen?
    Was denkt ihr?


  4. #3
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Materialengpässe: Kurzarbeit und Preissteigerungen/Lieferengpässe auch bei z.B. Haushaltsgeräten

    Die soziale Marktwirtschaft (also wenn die Politik in Gänze die Finger in der Marktwirtschaft hat) hat ja auch nicht funktioniert.
    Und eine freie Marktwirtschaft, in der die Politik ohne triftigen sich einmischt, ist keine freie Marktwirtschaft.

    Problem ist nur das sich die freie Marktwirtschaft NICHT selbst regulieren kann, darum gibt es ja Institutionen wie die Bafin, das Kartellamt und andere Verbraucherschutz-Ämter.
    Die allerdings sind alle samt nur zahnlose Tiger, da die Politik zumeist schützend die Hände über den Unternehmen hält.

    Problem ist und bleib Angebot und Nachfrage, und in Ausnahmezeiten gibt es halt jene die das schamlos ausnutzen.

    Sinnig wäre es in Ausnahmesituationen die Preise für den Zeitraum einzufrieren, Angebot und Nachfrage so auf ein erträgliches Niveau zu halten.

    Beim Holz ist es halt aktuell das Problem mit dem Borkenkäfer.
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
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    Doofheit ist keine Entschuldigung.

  5. #4
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    Das könnte lokal zumindest das Preisproblem lösen. Aber würde das mit demWeltmarkt nicht negative Effekte haben? Wenn wir die Preise begrenzen, wäre es für Ausländer (bei denen das nicht oder anders der Fall ist) ja noch lukrativer, zu importieren. Ich denke die Preise und das Lieferziel sind getrennte Probleme. Beides zusammen führen ließe sich durch eine globalere Organisation. Wobei das dann aber natürlich auch seine Schattenseiten hat und entsprechend konkrete Szenarien benötigt, um Missbrauch auszuschließen.

  6. #5
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Materialengpässe: Kurzarbeit und Preissteigerungen/Lieferengpässe auch bei z.B. Haushaltsgeräten

    Für Exporte kann man das über Strafzölle regeln, macht der Ami ja schon viele Dekaden lang!
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  7. The Following User Says Thank You to Darkfield For This Useful Post:

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  8. #6
    Avatar von Hase
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    In China gibt es gerade einen langen Cargo Schiffsstau.
    Aus dem Grund hat die Westliche Welt Materialengpässe, und damit haben wir in Deutschland Lieferengpässe.
    Dadurch das Corona die Wirtschaft heruntergefahren hat wird immoment nicht soviel produziert wie die Nachfrage hoch ist.

  9. #7
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Materialengpässe: Kurzarbeit und Preissteigerungen/Lieferengpässe auch bei z.B. Haushaltsgeräten

    Deutschland wird zum Mangelland! Wo treiben wir hin? Erinnerung der Mangelwirtschaft kommunistischer Länder wie Kuba werden wach.

    Es fehlt alles und überall. Nun fehlt es auch an Personal. Es fehlt nicht nur an Personal in Krankenhäusern, der Industrie sondern auch im Handwerk. Genauso fehlen LKW Fahrer.

    Auch in Deutschland fehlten bereits zwischen 60.000 und 80.000 Fernfahrer, so Engelhardt – Tendenz steigend. Jährlich gingen rund 30.000 Fahrer in Rente und nur rund 15.000 Nachwuchskräfte kämen nach. Verkehrsrundschau

    Wie wird sich das auf die Lebensqualität der Menschen, vorallem in den Städten auswirken?
    Menschen in den Städten sind von Dienstleistern abhängig, da sie sich nicht selbst versorgen können. Wenn aber die Zahl der Bäcker, LKW Fahrer oder der Ärzte zurückgeht, wird das Geld der Stadtnenschen wertlos weil man dafür nichts mehr bekommt.

    Geht die Zahl der Erntehelfer zurück, kann auf den Feldern das Obst und Gemüse weder angebaut noch geerntet werden.

    Ohne LKW Fahrer wird die Logistik nicht mehr funktionieren. Der Nachschub in den Städten gerät in das stocken.

    Andererseits, werden die arbeiten wie sähn, ernten oder LKW fahren durch Maschinen oder Computer ersetzt wird sich das auf den Produktpreis auswirken. Wohnen in den Städten wird teurer.

    Materialmangel und Personalmangel werden in Deutschland die Lebensqualität stark senken.

    Oder werden Stadtmenschen wieder ihre Ferien beim Bauern verbringen und sich in benötigte Naturalien entlohnen lassen. Auf diese weise konnte Klimaneutralität neu definiert werden. Kartoffeln, Zwiebeln oder Milch werden wichtiger als Annanas, Kiwi oder Litschi.
    Geändert von Darkfield (11.09.2021 um 06:24 Uhr)

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