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    Standard Aussagekraft des MTBF (Mean Time Between Failures) Wertes bei Festplatten

    In den Datenblättern von Festplatten findet man häufig einen sogenannten MTBF Wert. Meinen Recherchen nach lässt man dabei eine bestimmte Anzahl Festplatten (z.B. 1000) über einen fixen Zeitraum (z.B. 1 Jahr) laufen. Hier berechnet man die akkumulierte Gesamtlaufzeit aller Festplatten. In diesem Zahlenbeispiel also 1000 Festplatten x 24 Stunden x 365 Tage im Jahr ergibt 8.760.000 Betriebsstunden insgesamt. Nun analysiert man, wie viele Festplatten kaputt gegangen sind (z.B. 8 Stück) und berechnet den MTBF wie folgt:

    MTBF = Gesamtlaufzeit / (Anzahl der Ausfälle
    = 8.760.000 / 8
    = 1.095.000 Stunden

    Das klingt auf den ersten Blick ziemlich aussagekräftig. Bei genügend Festplatten scheint dieser Wert repräsentativ zu sein, um die Qualität einer Festplatte festzustellen. Einziges Problem: Die Messwerte finden unter Laborbedingungen statt. Mir stellt sich nun die Frage, in wie weit das die Werte beschönigt. Bei einer NAS-Festplatte fällt mir als einziger Punkt die Temperatur ein, die Auswirkungen auf die Lebensdauer haben könnte. Das wiederum lässt offen, welche Temperatur für die Lebensdauer optimal ist (Google hat ja vor einigen Jahren mal getestet, dass zu niedrige Temperaturen die Ausfallrate auch erhöhen können). Leider finden sich in den Datenblättern keine Angaben, unter welchen konkreten Bedingungen die MTBF-Tests durchgeführt werden.

    Beispiel: https://www.hgst.com/sites/default/f...tar-He8-DS.pdf
    Hier wird nur angegeben, dass der MTBF 2,5 Millionen Stunden beträgt. Bei einer günstigeren Festplatte liegt er mit 800.000 Stunden deutlich niedriger. Aber auch dort finde ich keine Infos, wie gemessen wurde. Ohne die Rahmenbedingungen ist der Wert nicht wirklich aussagekräftig. Auf den Ersten Blick wäre HGST hier zwar theoretisch deutlich langlebiger und damit hochwertiger als Seagate. Aber theoretisch könnte das schlechtere Ergebnis auch daher kommen, dass Seagate mit alltagsnäheren Bedingungen gemessen hat wie HGST. Versteht ihr was ich meine?

    Wobei der AFR-Wert (Annualized Failure Rate) gegen diese Theorie spricht. Er gibt einen prozentualen Anteil an, wie viele Festplatten in einem Jahr ausfallen. Bei HGST liegt er deutlich unter einem Prozent (0,35%). Bei Seagate wird er dagegen gar nicht erst angegeben, was ein Indiz ist, dass er wohl deutlich höher ist. Andererseits hat man auch hier wieder das Problem, die Rahmenbedingungen nicht zu kennen. Wird der Wert aus 50 Festplatten berechnet? Oder 200? Und unter welchen Konditionen (Temperatur, Last usw)?
    Geändert von DotNet (26.02.2017 um 13:49 Uhr)

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