Der "schnellste Browser der Welt": Das steckt hinter dem Thorium-Skandal

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Kommentar von @torsten.breswald:
das man als programmierer einen an der klatsche hat, gehört doch irgendwie dazu, dachte ich...
dass der typ da so attackiert wird, ist viel zu krass eskaliert, hoffentlich geht er jetzt nicht ins kloster oder lebt fortan im wald, offenbar hat er ja was auf dem kasten, wär schade drum

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Er ist seit einigen Wochen inaktiv, jedoch nicht wegen dieser Sache. Ich habe bei der Recherche eine recht aktuelle Antwort (ca. 2 Wochen alt) von ihm gefunden. Darin schrieb er, dass er ein Drogenproblem hat und daher in einer Reha für Alkoholiker war. Die ist inzwischen beendet, allerdings haben sich die Teilnehmer dort mit Corona infiziert. Daher macht er derzeit eine Pause, möchte aber an den Projekten weiter machen, sobald er gesundheitlich dazu wieder in der Lage ist. In einem anderen Ticket verneinte er den Vorwurf, dass der Mob sein Projekt zerstört hätte und sagte, sie hätten dem Projekt "nur" erheblich geschadet. Vermutlich meint er damit einen Teil der Kommentare, die sich schockiert zeigten und nach dieser Sache das Vertrauen in ihn verloren haben. Es sieht also alles danach aus, als ob es nur eine Frage der Zeit ist, bis es bei ihm weiter geht.

Ein Teil der Quellen ist bewusst nicht im Portal-Artikel verlinkt, da sich darüber persönliche Daten zum Entwickler finden lassen, die bereits missbraucht wurden. Ich habe diese allerdings geprüft und (teilweise zensierte) Screenshots mit den relevanten Teilen im Portal-Artikel eingefügt, um nicht mögliche Trittbrettfahrer zu animieren.

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Kommentar von @deadeye1982a:
Vor ein paar Jahren hatte mich mal jemand gesucht, weil er dachte, ich sei der Perversling, der auf dem Spielplatz von Kindern Fotos macht. Der andere hatte das gleiche Auto wie ich, sogar die Farbe war die gleiche. Ich hatte Glück, dass ich zu dem Zeitpunkt arbeiten war und die Frau meines Arbeitskollegen den Herren darüber aufgeklärt hat, dass ich das nicht sein konnte, da ich mit ihrem Mann zusammen gearbeitet habe. Aber ja, wenn die Leute erst mal in Rage sind, ist es schwer die Wahrheit zu vermitteln.

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Kommentar von @diekellerwerft6932:
Sowas hies früher wie heute "Hexenjagt" - 80% oder mehr tröten dann die gleiche Melodie, ohne das so richtig recherchiert zu haben. Nebenbei: Das enthaltene Bildchen ist alles andere also Porno. In Japan läuft das unter Ecchie und ist Popularkultur. Hier haben die, die hier lauthals losplärren eher einen an der Waffel, als der Entwickler - garantiert.

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Ich kann keinen wirklichen Vergleich zu früher ziehen. Das Problem ist vermutlich sehr alt. Die Hexenjagt im wortwörtlichen Sinne ging ja auch in die Richtung... Das Internet unterstützt dabei durch eine schnelle Verbreitung von Informationen & Vernetzung. Allen voran die kommerziellen Sozialen Netzwerke, die aus finanziellen Motiven bewusst polarisierende Inhalte fördern. Das sieht man auch an den Reddit-Beiträgen, die vor der vermeintlichen KiPo-Verbreitung durch den Entwickler warnen und teils hunderte Upvotes bekommen haben. Die darauffolgende Aufklärung/Korrektur wird wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Menschen erreicht haben.

Das Thema Pornografie unterscheidet sich wohl stark nach dem jeweiligen Land. In Deutschland ist es recht breitflächig definiert. Etwa muss ein Bild primär der sexuellen Erregung des Betrachters dienen. Beim Bild im Thorium-Browser könnte man argumentieren, dass bei so leichter Bekleidung & aus der Position heraus es wahrscheinlich darum geht. Bei dem auf der Webseite noch stärker. Hierzulande wäre das also wohl ein Problem. Vor allem, weil es ja auch recht unerwartet kommt. Da der Entwickler aus den USA stammt, sieht es noch mal anders aus. Dort kenne ich keine Details, vermutlich hängt es stark davon ab, wie der Richter drauf ist. Pornografie ist in den USA ein großes Streitthema. Gerade (ultra) Konservative möchten die am liebsten komplett verbieten und mobilisieren teilweise Unternehmen in der Kette, wie z.B. Zahlungsanbieter, um Pornoseiten das Leben schwer zu machen.

Schlussendlich sehe ich das im Browser enthaltene Bild auch nicht als Weltuntergang. Ich würde es an seiner Stelle jedoch zeitnah entfernen, weil es rechtliche Angriffsfläche bietet. Wenn ihn jemand tatsächlich anzeigt, kann das unangenehm werden. Selbst wenn er nicht verurteilt wird, ist ein Gerichtsverfahren in dem Alter kein Spaß. Möglicherweise kann er sich das gar nicht leisten und es schadet ihm darüber hinaus. Vor allem, wenn der Kläger daraus auch was mit KiPo konstruiert, wie es in den Sozialen Netzwerken der Fall ist. Da ist man ganz schnell unten durch, selbst wenn es nur ein Vorwurf ist.

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Kommentar von @joecool1269:
An dem Beispiel sieht man mal wieder schnell aus Halbwahrheiten, Fehlinterpretationen und Denunziantentum ein Mistgabelschwingender Mob entspringt. Seit es das Internet gibt, insbesondere die Sozialen Medien, wird das immer schlimmer. Meinungen werden mit Fakten gleichgesetzt und Beweise haben kaum noch Relevanz. Wahr ist wohl nur noch, was möglichst oft zitiert, kopiert und im schlimmsten Fall noch aufbauscht und ausgeschmückt wird, um möglichst viele Clicks zu erhalten.

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Ja, das ist ein Problem, welches insbesondere durch die kommerziellen Sozialen Netzwerke stark gefördert wird. Die fördern zur Umsatzsteigerung polarisierende Inhalte. Wer schlecht Recherchiert, seine Vorwürfe möglichst brisant & emotional formuliert, wird oft mit einer hohen Reichweite belohnt. Aus dessen sich ist das Win-Win: Eine oberflächliche Recherche geht viel schneller, ist günstiger und man kann mehr solcher Inhalte produzieren, die wiederum mehr Reichweite bringen und damit schlussendlich auch mehr Geld.

Und solche Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs. Beim Facebook/Meta Konzern ist durch Whistleblower mittlerweile einiges darüber bekannt. Ähnlich wie die Tabakindustrie wussten beide schon recht früh, welche "Kollateralschäden" ihre Profitgier hat. Beide haben es ignoriert, weil das geschäftlich extrem lukrativ ist. Durch die enorme Reichweite geht es da oft gar nicht mal mehr "nur" um Einzelpersonen wie hier, was natürlich ebenfalls schlimm ist. Jedoch von den Auswirkungen noch mal eine ganze Hausnummer, als lokale Konflikte. Die werden beeinflusst oder gar geschürt, weil hetzerische Inhalte/Fehlinformationen durch die Algorithmen verbreitet werden. Da reden wir dann mindestens von Verletzten, teilweise sogar Todesopfern. Es gibt Länder, in denen mit oder durch so etwas ein Bürgerkrieg ausbricht.

Auch in den westlichen Demokratien birgt das Gefahren, z.B. für politische Wahlen. War 2021 schon zu beobachten, dass manche Parteien recht intensiv in Werbung auf Sozialen Netzwerken investiert haben. Bei Trump hat Twitter eine wichtige Rolle gespielt. Fakten und Wahrheiten eher weniger. Die NYT hatte die ersten 40 Tage seiner Präsidentschaft mal analysiert: Zählt man nur das, was definitiv als Falsch nachgewiesen werden kann, hat er jeden zweiten Tag mindestens eine Lüge gepostet. Dazu kommen viele irreführende Aussagen, wo man sich streiten kann, ob die als Lüge zu werten sind. Nimmt man die dazu, hat er jeden Tag was falsches gepostet. Dementsprechend lässt sich auch ausschließen, dass die irreführenden Aussagen ein Versehen waren. Offensichtlich hat er die bewusst so formuliert, um seine Fans zu manipulieren, ohne dabei als Lügner dazustehen.

Das ist ja einer der ältesten Tricks: Man nimmt einen wahren Kern, verändert aber Details oder fügt neue hinzu. Wer das nur oberflächlich prüft, stuft es als wahr ein. Viele prüfen aber eben gar nicht und da ist das Hauptproblem: Medienkompetenz. Ein Teil der Falschinformationen ist manipulativ, um Leute zu überzeugen oder gegen etwas zu hetzen. Aber auch bei den anderen, die keine bösen Absichten haben, passieren mal Fehler. Beides ist natürlich Wasser auf die Mühlen eines Zeitgeistes, in dem Likes & Retweets oft gedrückt werden, nachdem man Titel & Vorschaubild gelesen hat. Im besten Falle noch einen Teil des Inhalts überflogen.

[Hase]

Ich finde das Video sehr gut, Danke. Das Video ist sehr gut erklärt und man versteht dies auch wenn man nicht so im Thema drin ist.

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Kommentar von @jensschroder8214:
ich habe mal in einer Stadt eine Jugendlichen oder Kind nach dem Weg gefragt.
Aber ich merkte sofort das es große Angst hatte von Fremden nach den Weg gefragt zu werden.
Da hab ich das schnell abgebrochen und bin weiter. Großstadt halt
Auf dem Land hätte ich eine Antwort bekommen, da kennen wir kaum Kriminalität

[DMW007]

Bei u.a. so was habe ich immer wieder den Eindruck, dass es einige Eltern gibt, die es mit der Vorsicht zu sehr übertreiben. Unter anderem jene, die ihre Kinder direkt vor die Schule fahren/abholen. Am besten noch mit SUV, damit im Falle eines Unfalls garantiert der andere stirbt. Wenn man so was gewohnt ist, dann ist die Soziale Interaktion zwangsweise eingeschränkt und man ist erschrocken, wenn Fremde einen ansprechen. In vielen Fällen ist es sicher gut gemeint von den Eltern, allerdings hilft es nicht und schadet im Extremfall sogar. Von vielem Braucht es eine gesunde Mischung - zu wenig verursacht eben so Probleme, wie zu viel. Und das sogar bei Dingen, die grundsätzlich positiv sind: Exzessiver Sport z.B. macht den Körper kaputt, gar kein Sport auch, aber anders.

Nicht viel anders ist es bei diesem Thema. Eltern sollten einsehen, dass es natürlich Menschen mit schlechten Absichten gibt. Eine gesunde Portion Misstrauen gegenüber fremden ist sinnvoll. Die mit Abstand große Mehrheit sind aber keine Verbrecher. Wenn man das Gegenteil vermittelt und daher grundsätzlich erst mal Angst hat, ist das sicher kein gutes Leben. Da ergeben sich ja auch keine Bekanntschaften oder andere Begegnungen.

Sicher spielt auch eine Rolle, dass wir in einer sehr medialen Welt leben. Das muss man sich immer wieder bewusst machen, weil wir unbewusst dazu neigen, durch viele Meldungen darauf zu schließen, die Welt werde immer schlimmer. Und dass Eltern ihre Kinder nicht vor allem schützen können.