Der "schnellste Browser der Welt": Das steckt hinter dem Thorium-Skandal

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Der Thorium Browser ist ein recht junges, aufstrebendes Projekt, das Googles Chromium den Kampf ansagt: Neben einer deutlich höheren Leistung werden verschiedene Verbesserungen versprochen. Unter anderem ist der für Netflix notwendige Kopierschutz Widevine integriert. Zusätzlich diverse Fixes. Außerdem wird Windows 7 weiterhin unterstützt, was für einige Retro-Fans interessant ist. Doch das Projekt wurde kürzlich erschüttert, da schwere Vorwürfe gegen den Hauptentwickler sowie später auch teilweise die Nutzer des Browsers erhoben wurden. Was davon wirklich stimmt, erfährst du in diesem Beitrag.

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Kommentar von @j.b.7982:
Solche Developer braucht kein Mensch, dann muss man sich nicht wundern wenn Leute lieber die "sichere" Software der Großkonzerne benutzen.

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Mit solchen Pauschalisierungen wäre ich vorsichtig. Alleine im ehemaligen U-Hacks gab es eine ganze Reiher solcher Entwickler, die in jüngeren Jahren mal ein paar Dinge getan haben, die sie heute so nicht wiederholen würde. Schlussendlich sind Entwickler auch nur Menschen. Viele davon arbeiten heute erfolgreich in der Branche. Du möchtest vmtl nicht wissen, wie die Entwickler in den Großkonzernen drauf sind. Auch das sind ja keine Magier und schlussendlich geht es da - im Gegensatz zu solchen Hobbyprojekten - oft um knallharte Profitmaximierung. So kommt schlussendlich bei den besten Entwicklern nicht mehr viel raus. Im Gegenteil, der weiß relativ oft, dass er da schlechte Qualität abliefert. Aber der Chef will, dass was raus geht.

Man muss sich ja nur mal genauer anschauen, was die so abliefern. Sicherheit ist da lustigerweise kaum ein Kriterium, sonst würde man kein MS Exchange, Atlassian & co nutzen. Das Entscheiden Leute, die davon wenig verstehen und von Verkäufern beraten werden, die dem Kunde Honig ums Maul schmieren, damit er unterschreibt. Ein MS Vertriebler hat zB mal behauptet, in deren MS365 Cloud gäbe es keine Ausfälle. Und den Nutzern ist das eh egal. Die sehen nur: Geiles UI, coole Features, will ich haben.

Abgesehen davon ist das beim Thorium Browser ein einzelner Entwickler von zig Millionen. Solche Fälle findest du bei proprietärer Software auch: Solarwinds ist ein Beispiel mit epischem Ausmaß. Da hat man halt keine Furrybilder eingebaut, sondern die Kunden infiziert. Und das waren viele, sehr viele. Mittlerweile gibt es Unternehmen/Dienstleister, die verkünden, zum zweiten Mal gehackt worden zu sein. Dein Argument könnte man also problemlos auch drehen. Allerdings hat das für viele offensichtlich ohnehin keine Relevanz: Man tut, was die Mehrheit tun und wenn was schief geht, ist man verwundert, wie das passieren konnte. Oder gewöhnt sich dran, weil "ist ja bei allen so".

Der wesentliche Unterschied besteht in der Transparenz. Beim Thorium Browser konnte das alles nachvollzogen werden, weil es OS ist. Ich habe schon mehrfach erlebt, wie große Softwarekonzerne versuchen, ihre Fehler unter den Teppich zu kehren. Erst letztens hat z.B. Atlassian eine schwere (9.8/10) Sicherheitslücke geschlossen und das nicht in ihre Changelogs geschrieben. Erst durch Nachhaken wurde plötzlich Tage nach Veröffentlichungsdatum ein weiteres Ticket erstellt und das nachgetragen. Dann schreibt man noch dazu, man sei eh nicht betroffen - ja ne, ist klar.

[Darkfield]

Entwickler, die als Einzelkämpfer Erfolge ausweisen, müssen damit leben das Neider alles daran setzen um
diese zu Diskreditieren - vermutlich um die eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren.

Das dabei vermeintlich "Gags" und Gutes unter stetem Rühren soweit verdreht wird das daraus eine Hetzkampagne wird
ist aber oft nur ein Effekt jener Menschen die ausser Headline lesen nichts können, schon gar nicht Hinterfragen.

Das ist Trump-Style vom feinsten, der Masse irgend welches Gefasel zu brüllen und dann schnell das Thema wechseln.

Toller Bericht!
Danke dafür.

Fazit: Dieses Projekt kann man nun getrost vergessen, weil verbrannte Erde.

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Gerne!

Fazit: Dieses Projekt kann man nun getrost vergessen, weil verbrannte Erde.

Sehe ich bis dahin auch so, allerdings denke ich, dass sich das wieder beruhigen wird. Es gibt sicher noch den einen oder anderen Troll, der schwachsinnige Tickets im GitHub Repository eröffnet oder unsinnige Kommentare schreibt. Wie z.B. bei dem Git Commit, der Bild & Link auf der "About" Seite im Browser entfernt. Da gibt es ein paar, die es als ihre Pflicht empfinden, den jetzt alle einmal zu ärgern. Das wird ein paar Nerven & Nutzer kosten, aber die Welt geht davon nicht unter. In den Diskussionen gibt es durchaus Zuspruch, dass die Trolle es langsam mal ruhen lassen sollen. Es scheint schon etwas abgenommen zu haben.

Außerdem hatte er in einem anderen Ticket geschrieben, dass er wegen Alkoholabhängigkeit in Reha war und sich dort Corona eingefangen hat. Somit gibt es bei dem Projekt ohnehin gerade eine Zwangspause. Abgesehen von den gesundheitlichen Umständen ist es zu dem Zeitpunkt wohl gar nicht so schlecht, wenn das Projekt noch etwas ruht, bis die Trolle sich wieder verkrochen haben. Dann kann er sich hoffentlich wieder inhaltlich auf den Browser konzentrieren, eine neue Version veröffentlichen & das Thema ist hoffentlich erledigt.

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Kommentar von @firiondragon422:
Furrys lel xD aber mal ehrlich, wer baut sowas in einen Browser ein
Naja bei vielen 18+ seiten muss man einfach nur drauf klicken das man über 18 ist.

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Vermutlich steht er auf Furrys und dachte, gibt sicher welche unter seinen Nutzern, die das auch mögen & sich darüber freuen. Vielleicht hat er sich erhofft, dadurch Gleichgesinnte zu finden. Dass nur die auf YIFF klicken, als eine Art verstecktes Erkennungsmerkmal. Hätte ich so nicht gemacht, allerdings hielt er das wohl mit einer etwas naiven Sicht für eine gute Idee. Nicht nur der Entwickler, auch das Projekt ist noch sehr jung. Im April hatte der Thorium Browser 500 Sterne auf GitHub, derzeit 3.300.

Diese "Ja, ich bin 18 oder älter" Abfragen auf Seiten für Erwachsene sind in der Regel nicht legal, zumindest hier in Deutschland. Viele dieser Anbieter entziehen sich unserem Rechtssystem mit einem Firmensitz am anderen Ende der Welt. Wird seit längerem kritisiert und deswegen ist das zu DNS-Sperren eskaliert. Als Maßstab für die Rechtslage kann man das also nicht nehmen. In Deutschland ist es verboten, Pornografisches Material unter 18 Jährigen zugänglich zu machen. Darunter würden diese Furry-Bilder wahrscheinlich auch fallen.

Zumal du im Thorium Browser ja nicht mal diese Warnmeldung hast und man argumentieren kann, in einem Browser erwartet an der Stelle niemand Pornografie, außer der Nutzer surft entsprechende Seiten bewusst an. Über die moralische Fragwürdigkeit kann man sicherlich diskutieren, zumal es sich um relativ weiche Pornografie handelt. Rechtlich ist er da jedoch auf dünnem Eis unterwegs. Und im Gegensatz zu diversen großen einschlägigen Seiten hat er eben nicht die Strukturen, sich zu verstecken. Vor ihm steht nur GitHub und selbst das war bis vor kurzem wohl gar nicht nötig, da sich auf seiner Webseite viele persönliche Daten befangen. Die habe ich im Video bewusst nicht gezeigt und sind inzwischen auch gelöscht worden. Wer wollte, hätte da aber einiges machen können.

Und selbst wenn er nicht verurteilt wird, hat er einen Prozess an der Backe, falls jemand (z.B. von den ultra konservativen) es darauf anlegt. Im dümmsten Falle steht noch was mit KiPo in den Anschuldigungen. Selbst wenn sich das später als nicht haltbar erweist, ist die Anschuldigung erst mal in der Welt. Damit bist du bei Arbeitgebern, Freunde, Familie schnell unten durch - siehe bei uns z.B. Jörg Kachelmann: Trotz Freispruch haben sich bis dahin viele distanziert, seine Karriere war auch im Eimer. Dem sein "Glück" war, sich das wenigstens finanziell leisten zu können. Anfang 20 ist das wohl eher nicht der Fall. Da kann dich so was recht schnell ruinieren, vor allem in den USA.

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Kommentar von @erichpoly4434:
Solche Cubart ist ein Teil der Furrykultur, so wie Autotuning ein Teil von allen Autofahrer ist. Jedoch lehnen es viele auch auch ab.

Finde die Welt ziemlich traurig. Wenn ein -18 Mensch geich alt trigen oder 18 p' oRn ansieht, wird irgendwer bestraft werden.

[DMW007]

So weit die Theorie. In der Praxis hat eine Befragung der Universitäten Hohenheim und Münster 2017 ergeben, dass Jugendliche durchschnittlich zum ersten Mal im Alter von 14 Jahren mit Pornografie in Kontakt kommen. Jungen mehrheitlich gewollt, Mädchen ungewollt. Da spielt gerade in dem Alter sicher auch oft der ungefragte Versand von Nacktbildern & co. eine Rolle. Das ist eine Straftat, wofür das Bewusstsein in dem Alter teils noch fehlt. Besonders problematisch wird es, wenn Kinder beteiligt sind: Verschickt ein 13 Jähriger Nacktbilder von sich, ist das grundsätzlich KiPo & der Empfänger macht sich strafbar, weil KiPo ausnahmslos verboten ist. Für Jugendliche ist der Versand von Nacktbildern mit Einschränkungen legal möglich, der Konsum von einschlägigen Pornos aber nicht.

Es gibt ein paar Regelungen, die man auf den ersten Blick seltsam finden kann. Teilweise macht es auf den zweiten Sinn: Ein Jugendlicher darf z.B. Nacktbilder von sich selbst verschicken, aber der Empfänger sie nicht weiter versenden. Der Gedanke ist wohl, den Jugendlichen so was nicht komplett zu verbieten. Jedoch zumindest rechtlich einzuschränken, dass sich so was nicht zu unkontrolliert verbreiten darf. Teilweise fehlt in dem Alter halt noch die Reife und man fertigt z.B. pornografische Bilder an, auf denen man zu erkennen ist - ohne sich bewusst zu sein, welche Konsequenzen das in den Händen von Menschen haben kann, die einem schaden wollen.

Grundsätzlich ist es mMn schwierig, bei Jugendlichen eine pauschale Altersgrenze festzulegen. Menschen sind unterschiedlich und entwickeln sich individuell. Es gibt 14 Jährige, die sehr reif sind und mit Themen umgehen können, von denen manche 20 Jährige weit entfernt sind. Schlussendlich braucht es für Gesetze aber immer einen klar definierten Rahmen. Sonst müsste man (ähnlich wie beim Führerschein) festlegen, welche Kriterien erfüllt sein müssen & wie sie gemessen werden, um jemandem etwas zu erlauben. Ähnliche Gedanken gibt es auch fürs Internet, weil man dort unqualifiziert viel Schaden für sich selbst & andere anrichten kann. Selbst aufgenommene Pornografie ist nur ein Beispiel, so was kann Existenzen zerstören und dafür sorgen, dass man sich auch nicht so schnell eine neue aufbauen kann.

Im Sinne der Menschen hätte solch eine Art "Internet-Führerschein" sicher einige Vorteile. Allerdings ein immenser Aufwand, so etwas umzusetzen. Zumal einige laufende staatliche IT-Projekte nicht gerade lauter Vorzeigekompetenz beinhalten. Wenn auf dem Niveau ein "Internet-Führerschein" umgesetzt wird, hätten wir am Ende wohl mehr Schaden als Nutzen. Daher müsste der Staat wohl erst mal seine eigene IT nachhaltig in den Griff bekommen, damit so was überhaupt glaubwürdig denkbar wäre.

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Kommentar von @chrisconnell2763:
Finde ich schön zusammengefasst und eingeordnet. Danke.