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  1. #11
    Avatar von DMW007
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    Standard AW: Die schlimmste Gefahr von "KI": 73% kennen sie nicht

    Ich denke nicht, dass denen diese Infos fehlen. Die haben weitaus mehr Ressourcen und lassen sich z.B. von Beratern informieren. Eine ganz andere Dimension als ein kleiner YouTube-Kanal, der sich die Themen nebenbei in der Freizeit anschaut. Es gibt mehrere Beispiele von Großkonzernen, die zeigen: Dort ist man aus Eigeninteresse einer der Ersten, der sich so was anschaut. Facebook/Meta hat seit zig Jahren Studien darüber, wie ihre kommerziellen Sozialen Netzwerke Demokratien, Kinder usw. gefährden. Selbst die Tabaklobby weiß seit den 1960er Jahren über die Tödliche Gefahr ihrer Zigaretten. Auch Ölkonzerne haben bereits vor Jahrzehnten eigene Untersuchungen über den Klimawandel anstellen lassen. Deren Prognosen sind nah an den späteren real durchgeführten Messungen dran.

    Alle drei Branchen haben ihre Erkenntnisse im Schreibtisch unter Verschluss gehalten, weil sie ihre Geschäftsmodelle bedrohen. Es geht jeweils um Milliardengewinne jedes Jahr. Damit konnten sie die Öffentlichkeit über Jahrzehnte täuschen. Die Tabakkonzerne z.B. wurden erst in den 1990er Jahren verklagt - und selbst danach ist ihr Geschäftsmodell nicht verboten worden. Ignorieren & Leugnen ist (leider) eine Taktik mit hohen Chancen auf Erfolg. Das kann man auch bei Donald Trump aktuell beobachten: Selbstbewusst wird der größte Unsinn behauptet und das kommt bei vielen Wählern gut an. Vor allem wenn er unangenehme Dinge leugnet, die viele lieber nicht sehen wollen. Daher funktionieren Light-Produkte, Abnehmspritzen usw so gut: Wir wollen bequem ein Produkt kaufen, dass unser Problem ganz einfach löst. Die Aussage von z.B. Ärzten für gesündere Ernährung & mehr Bewegung kommt hingegen weitaus schlechter an, obwohl es die vernünftigere ist.

    Die entscheidende Frage wird sein: Wie gehen Medien & Bevölkerung damit um? Während wir von den Konzernen keine Hilfe zu erwarten brauchen (auch bei "KI" nicht - hatte ich ja im Video demonstriert), können wir deren PR-Aussagen kritisch unter die Lupe nehmen. Anschließend Handeln, etwa durch Boykott von deren Diensten. Zusätzlich am besten Druck auf die Politik ausüben, damit diese Geschäftspraktiken eingeschränkt oder unterbunden werden. Das ist kein Spring, als Marathon kann es allerdings funktionieren. Aktuelles Beispiel: In wenigen Wochen muss jedes in der EU verkaufte Smartphone mindestens mehrere Jahre nach Verkaufsende noch Software-Updates bereitstellen. Lange Zeit war das wilder Westen, wo die Hersteller den Markt mit Billiggeräten überschwemmten, die mangels Pflege bereits im Ladenregal veraltet waren. Wichtig ist, dran zu bleiben - nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Genau das würde den Konzernen helfen. Was wünschen die sich mehr, als unbehelligt ohne Widerstand alles tun zu können, was für Geld & Macht nötig ist?


  2. #12
    Avatar von U-Labs YouTube
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    Standard Antwort von @ForcefighterX2

    Antwort von @ForcefighterX2:
    Besonders ironisch finde ich, dass KIs auch mit Nachrichten und Medien-Artikeln trainiert werden, die aber (wie hier korrekt benannt) selbst immer schlechtere Qualität abliefern. Vor allem hier in Deutschland wissen wir doch alle, dass quasi jeder politische Gegner - oder sogar nur der Nachbar, mit dem man sich streitet - sofort als rechts oder rechtsextrem bezeichnet wird.

    Wenn man sich jetzt vorstellt, dass KIs auf solchen schlechten Daten auch noch trainiert werden, aber selbst eigene Fehler hinzufügen, dann kann man sich das Problem ungefähr vorstellen. Danach folgt jedoch der noch verrücktere Umstand, dass viele KIs wie DeepSeek nicht mehr auf echten Trainingsdaten trainiert werden, sondern auf dem (fehlerhaften und falschen) Output von anderen KIs, die selbst widerum auf (qualitativ schlechten) Medien-Artikeln und Internet-Posts basieren.

    Wir haben also quasi eine Fehler- und Qualitätsverlust-Spirale, die andauernd weiter in die Tiefe stürzt.

  3. #13
    Avatar von DMW007
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    Standard AW: Die schlimmste Gefahr von "KI": 73% kennen sie nicht

    So extrem ("quasi jeder") sehe ich das nicht. Wenngleich die inflationäre Verwendung ein Problem ist - das nimmt dem Begriff die Schärfe. Gesellschaftlich gesehen eine schlechte Entwicklung, weil der tatsächliche Rechtsextremismus stetig zunimmt. Aktuell haben wir wieder eine starke Zunahme und einen neuen Rekord an rechtsextremistischen Straftaten. Die werden verharmlost, wenn die Bezeichnung auch für Menschen außerhalb des Extremismus-Spektrums zum Einsatz kommt.

    Ein klassisches Problem ist zudem die Verwechslung von Rechts und Rechtsextrem, analog zu Linksradikal und Linksextrem. Rechts und Linksradikal sind politische Einstellungen in Richtung der Ränder, die allerdings einen legitimen Platz haben. Sie stehen auf dem Boden der Verfassung. Extremismus tut es nicht mehr, weil Extremisten das System stürzen wollen. Daher ist es gefährlich, Radikale mit Extremisten gleich zu setzen, was bis heute immer mal wieder passiert.

    Die angesprochenen Probleme der Trainingsdaten sind real. Ich finde es daher immer wieder mutig, wie Unternehmen auf "KI" Modelle mit proprietären Trainingsdaten setzen. Ohne Transparenz über die Daten kann man gar nicht seriös abschätzen, ob sie für einen bestimmten Zweck geeignet sind. Durch das gegenseitige Trainieren wird dieser Effekt noch schlimmer. Wird eine "KI" B auf Basis von "KI" A trainiert, kennt ja selbst der Urheber die Datenbasis nicht. Auch wenn er wollte, könnte er keine Auskunft darüber geben. Das scheint ein bequemer Weg, aber ich sehe das im Sinne von Stabilität, Transparenz & Zuverlässigkeit für eine Sackgasse. Das löst in der Hinsicht kein Problem und schafft neue.


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