Viele Verwaltungsorgane setzen bislang auf Microsoft-Produkte: Windows, Office, Active Directory und SharePoint sind hierbei nur einige Beispiele aus dem Portfolio. Doch die Software ist proprietär, der Quellcode ein Geschäftsgeheimnis von Microsoft. Datenschutz und Sicherheit sind teils fragwürdig. Windows 10 und Office 365 haben den Ruf, die Nutzer massivst zu überwachen. Die Nutzung muss lizenziert werden, was sich der Hersteller teuer bezahlen muss. Durch Funktionen und Lizenzkosten ist man stark vom Hersteller abhängig.

Dies hat das CERN zu spüren bekommen: Bis dahin setzten sie - gelockt von günstigen Preisen - großteils auf Microsoft-Software. Bis sie 2019 plötzlich das 10-Fache an Lizenzgebühren bezahlen sollten. Als Folge migriert das CERN weg von Microsoft hin zu quelloffener Software.

Open Source bietet viele Vorteile: Die Software ist oft günstiger oder sogar kostenfrei - wenngleich der Wechsel anfangs oft mit zeitweise höheren Kosten verbunden ist. Durch die Transparenz kann man ihre Funktion verstehen und sie eigenständig anpassen. Einseitige Abhängigkeiten zu einem Hersteller können so vermieden werden. Außerdem ist Zusammenarbeit möglich: Ähnliche Software, die von mehreren Verwaltungsorganen benötigt wird, kann zusammen entwickelt werden. Dies verbessert die Softwarequalität und reduziert Kosten. Positiver Nebeneffekt: Für den Bürger wird transparent, wie der Staat arbeitet. Er kann sogar mithelfen.

Die FSFE (Free Software Foundation Europe) fordert mit der Kampagne "Public Money, Public Code!" bereits seit längerem: Software, wofür die Bürger mit Steuergeld bezahlt haben, soll frei verwendbar als Open Source Projekte veröffentlicht werden. Aktuell gibt es neben vieler proprietärer Software auch einige Eigenentwicklungen. Wie oft Geld durch die parallele mehrfache Entwicklung ähnlicher Programme verschwendet wurde, ist daher gar nicht genau bekannt.

Open Source vs. Proprietäre Software - Was sollte eurer Meinung nach vom Staat eingesetzt werden und warum?
Wie sieht es mit dem Schutz der Mitarbeit aus, die in der Verwaltung arbeiten? Oder dem Schutz der Bürgerdaten, die dort oft verarbeitet werden?
Wäre es nicht schon aus Gründen der Sicherheit und digitalen Souveränität wichtig, weniger von großen ausländischen Unternehmen wie Microsoft oder Google abhängig zu sein?