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  1. #1
    Avatar von DMW007
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    Standard XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Am 8. April 2014 wurde nach 13 Jahren die Unterstützung seitens Microsoft für Windows XP eingestellt. Zu diesem Zeitraum kam das veraltete Betriebssystem noch auf fast 29.000 Computern zum Einsatz. Aufgrund der verschlafenen Umstellung wurde der Support bereits letztes Jahr kostenpflichtig für satte 300.000 Euro verlängert. Dieser läuft morgen, am 14. April aus.

    Allerdings hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum etwas verändert: Aktuell laufen immer noch 28.477 PCs mit Windows XP. Diese erhalten ab Dienstag keine neuen Sicherheitsupdates mehr. Der Datenschutzbeauftragte von Berlin, Alexander Dix, sieht darin ein "nicht zu verantwortendes Risiko für die persönlichen Daten der Bürger". Daher fordert er, dass alle mit XP betriebenen Rechner zum 14. April 2015 offline genommen werden.
    Quelle: golem.de

    Ja das Supportende von Windows-Betriebssystemen kommt für mich auch immer so plötzlich, vermutlich werde ich es 2023 wieder nicht schaffen rechtzeitig von Windows 8.1 auf Windows 10 zu wechseln... Eine Schande, dass die Steuergelder der Allgemeinheit für diese Unfähigkeit verprasselt werden.


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    olwel (13.04.2015), Open Thought (15.04.2015), x BoooM x (13.04.2015)

  3. #2

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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Ich frage mich einfach nur wie soetwas passieren kann. Es gibt doch genügend IT Leute und einer von denen muss doch dafür verantwortlich sein und wissen, dass keine Updates mehr kommen werden

  4. #3

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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Wo war nochmal dieser legendäre Flughafen, wo sie am Eröffnungstermin festgestellt haben, dass sie noch ein paar Jahre Bauzeit brauchen?

    Es ist für mich ein Rätsel, dass für diese Taten der Berliner Verwaltung und Politik noch niemand in den Knast gewandert ist.

  5. The Following User Says Thank You to olwel For This Useful Post:

    DMW007 (13.04.2015)

  6. #4
    Avatar von DMW007
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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Betrifft nicht nur Berlin, auch Niedersachsen hat den Wechsel 2014 verschlafen und Microsoft wegen kostenpflichtiger Unterstützung über das Supportende hinaus kontaktiert.
    Ich denke nicht, dass deren IT-Abteilungen nur aus unfähigen Leuten besteht die nicht über Grundkompetenzen im Bereich der IT-Sicherheit verfügen. Viel eher werden die Verantwortlichen weiter oben sitzen und einfach kein Geld dafür bewilligen, weil sie die Sache aufgrund mangelnder Kompetenz entspannter sehen und das Geld daher lieber woanders investieren. Am Ende sitzen die auch noch kurz vor ihrer Pension und denken sich "Die Zeit muss das irgendwie noch halten, soll sich der Nachfolger mit dem Problem rumärgern". Ein grundsätzliches Problem, wenn Leute Entscheidungen treffen von denen sie keine Ahnung haben. Hat man in anderen Bereichen schon öfter gesehen, dass da meist nichts vernünftiges bei rauskommt.

    Eine nachhaltige Lösung ist das auf jeden Fall nicht. Man zögert das Problem einfach nur hinaus und erhöht die Gesamtkosten. Das Geld was bislang bereits in die Support-Verlängerung geflossen ist, wäre im Umstieg selbst sinnvoller investiert. Denn der wird ja dadurch nicht umgangen sondern ist nach wie vor fällig, nur eben ein paar Monate später.


  7. #5
    Avatar von ewasp
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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Gut ist, das da jemand mal die Reissleine zieht. Der Verantwortliche für die IT-Sicherheit lehnt mit dieser Massnahme die Verantwortung ab und gibt sie an denjenigen weiter, der gegen seinen Rat entscheidet XP weiter zu nutzen. Das wird selbstverständlich niemand machen. Ein System sollte nach der Laufzeit von 14 Jahren abgelöst werden. Erstaunlich ist nur, da dieses Ende genau so plötzlich kommt wie Weihnachten, das keine Massnahmen zur Ablösung getroffen wurden. So bringt man sich unter einen unnötigen Zeitdruck. Die Ablösung wird jetzt so manchen Fehler nach sich ziehen, den man dann natürlich Microsoft ankreiden wird. Wir haben bei uns diese Migration schon hinter uns, knabbern aber zur Zeit an der Umstellung auf Microsoft Office. Aus meiner Sicht wird man nie fertig, nach der Umstellung ist vor der Umstellung.
    Auch in einem Berg voller Scherben, kann man ein Muster erkennen.

  8. #6

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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Ich würde für kein Geld in der Welt noch Windows XP verwenden, aber ich kann mir vorstellen, dass
    viele alte Drucker nur unter XP betrieben werden können. Also lässt man ein überaltetes System
    weiter laufen. ewasp hat den Finger in die Wunde gelegt, warum hat man keine wirtschaftlichen
    Rücklage aus denen neue Rechner gekauft werden? Gerade öffentliche Einrichtungen haben
    doch so viele Kostenstellen. Ich halte vom Verschachteln von Konten zwar nichts, aber was soll's.

    Bei der Umstellung von Bankleitzahl und Kontonummer war es ähnlich verrückt.
    Die Banken kennen das Gesetz seit 2004. Die Umstellung auf SEPA wird dann 2013 begonnen.
    Zum Stichtag 1. Februar 2014 hatten immernoch viele Banken nicht umgestellt. Viele haben auch
    so getan als wenn SEPA völlig überraschend kam.

    Ich könnte mir nur eine Zwischenlösung vorstellen, wenn man ein Intranet in der Verwaltung betreibt,
    ohne eine direkte Verbindung nach Außen. Der Support muss augenblicklich gekündigt werden. Diese
    Ausgaben werden zurückgelegt für die Neuanschaffung.

    Ich bin auch überrascht, dass bei so einem alten System noch immer Support notwendig wird.
    Was macht der eigene Systemadministrator??

  9. The Following User Says Thank You to Dumdor For This Useful Post:

    Open Thought (15.04.2015)

  10. #7

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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Die vermutlich beste Lösung wäre wohl eine Umstellung auf Linux Derivate. München versucht dies seit 2003 und in Frankreich ist die Polizei etwa seit 2008 dabei ihr System umzurüsten. Aber vor allem in Schweden, Spanien und Italien ist der Trend zu Open Source klar erkennbar. Übrigens auch in Niedersachsen hat es zumindest eine Behörde geschafft umzustellen, nämlich die Polizei. Diese rüstete auch schon 2003 bis 2004 auf Linux um.
    Die Ersparnisse liegen je nach Eigenauskunft zwischen 25 und 40 Prozent. Wie ich finde sind diese Zahlen allein schon Grund genug umzurüsten, statt immer weiter auf Microsoft Lösungen zu setzten. Außerdem wird so weniger Technikschrott produziert, da die Kompatibilität bei Open Source Produkten extrem hoch ist und die Systemanforderungen, je nach Betriebssystem sehr gering sind und aufgrund dessen die Lebenszyklen für Computer steigt. Und zu guter letzt trägt eine größere Verbreitung auch dazu bei, dass die Softwareentwicklung auch zu einer gesellschaftlichen Aufgabe wird und wir dadurch eine höhere Sensibilität für Technik entwickeln.

  11. The Following User Says Thank You to BrianDaBrain For This Useful Post:

    Shiny-Flakes (24.04.2015)

  12. #8

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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Zitat Zitat von Dumdor Beitrag anzeigen
    Ich würde für kein Geld in der Welt noch Windows XP verwenden, aber ich kann mir vorstellen, dass
    viele alte Drucker nur unter XP betrieben werden können.
    Wer sich ein wenig mit öffentlichem Dienst auskennt, ahnt, dass es wahrscheinlich noch viel absurder ist. Für jede Änderung in den Abläufen brauchen sie die Zustimmung vom Personalrat. Damit sie die bekommen, wird geschachert: Weiterbildung, neue Bildschirme, neue Stühle, neue Tische, blendfreie Lampen, spezielle Unterstützung für ältere Kollegen, Gutachten über Mehrbelastung, Snickers - es gibt nix, was denen nicht einfallen könnte. Da diese Diskussionen gescheut werden wie Weihwasser vom Teufel zieht es sich dann raus, bis es knallt. Im Idealfall, bis der Personalrat selbst eine Umstellung fordert.

  13. #9
    Avatar von Essah
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    Standard AW: XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    [QUOTE=BrianDaBrain;408358]Die vermutlich beste Lösung wäre wohl eine Umstellung auf Linux Derivate.QUOTE]

    Dieses Thema ist sehr umstritten. Auf der einen Seite fallen die hohen Lizenzkosten weg. Das ist wohl ein Fakt bei dem man nicht viel diskutieren muss. Auf der anderen Seite soll der Aufwand die Systeme unter Linux einzurichten und zu erhalten größer sein. Und dazu eben mehr Schulungsaufwand weil die meisten Normalbenutzer noch nie etwas von Linux gehört haben. Ich arbeite nicht in dem Bereich und kann daher nicht einschätzen wie die Situation am Ende aussieht wenn alle diese Fakten berücksichtigt werden. Aber ich denke effektiv wird Geld gespart, denn wie du sagst kann Hardware länger benutzt werden. Ein typischer Lebenszyklus von Pcs sind 4-5 Jahre, das ist verdammt wenig. Halten tun die meistens auch länger.

    Neben den Kosten spielt in der Öffentlichen Verwaltung aber auch der Datenschutz eine große Rolle wie ich finde. Da wird ja immerhin mit persönlichen Daten der Bürger gearbeitet. Bei Windows kann man sich spätestens seit dem NSA Skandal nicht mehr so richtig sicher sein ob die Daten dort sicher sind. Alleine aus dem Grund finde ich es daher eine gute Idee, zu Linux umzuschwenken.

  14. #10

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    Standard XP in der Berliner Verwaltung immer noch im Einsatz

    Die Berliner Verwaltung ist offensichtlich nicht die einzige Behörde, die Probleme hat diese Altlasten loszuwerden: Auch die Britische Regierung hat den Support um 1 Jahr für sage und schreibe 7,85 MILLIONEN Euro verlängert. Jetzt ist dieser Vertrag ausgelaufen, aber es sind noch längst nicht alle Computer aktualisiert worden: Britische Regierung lässt Zusatz-Support für Windows XP auslaufen
    Ich finde das schon krass wie viel Kohle da verschwendet wird. Und dann updaten viele nur auf Windows 7 das ja auch nur noch knapp 5 Jahre lang supported wird. 2020 wird sich also dasselbe Problem mit Windows 7 wiederholen, sozusagen das XP 2.0...

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