Polizei lässt stille SMS von privater Firma versenden

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Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann hat die Standortüberwachung mit der stillen SMS an ein privates Unternehmen übertragen, dessen Name geheim gehalten wird. Zudem sei die Software nicht in der Lage, beim Versand mitzuzählen.

Niedersachsen lässt die Überwachung mit der stillen SMS von einer privaten Firma ausführen. Das geht aus der Antwort des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) auf eine Anfrage der Abgeordneten Kreszentia Flauger und Pia-Beate Zimmermann der Linkspartei hervor, die Golem.de vorliegt. Stille SMS werden auf dem Mobiltelefon nicht angezeigt. Beim Mobilfunkbetreiber entstehen aber Verbindungsdaten zur Funkzelle, woraus Standortdaten und Bewegungsprofile der Überwachten ablesbar sind.


In der Antwort heißt es: "Die Polizei in Niedersachsen nutzt zum Versenden von 'stillen SMS' den Server eines privaten Anbieters von Telekommunikationsdienstleistungen." Der Name der Firma werde jedoch geheim gehalten, so das Innenministerium: "Der Anbieter, der um Vertraulichkeit gebeten hat, muss mit erheblichen Nachteilen für seine Geschäftstätigkeit und gegebenenfalls auch mit Angriffen auf seine Systeme rechnen, wenn bekannt wird, dass er auch im Bereich der verdeckten polizeilichen Maßnahmen Dienstleistungen erbringt." Das Innenministerium werde nur in vertraulicher Ausschusssitzung hierüber Auskunft erteilen, hieß es weiter.


Die Firma und das Landeskriminalamt Niedersachsen seien zudem nach eigenem Bekunden nicht in der Lage zu zählen, wie viele stille SMS versandt wurden, so das Landesinnenministerium weiter in der Antwort. "Danach kann durch die zurzeit zum Versand von Ortungsimpulsen genutzte Software die Anzahl von versandten 'stillen SMS' nicht generiert werden. Hierzu wäre eine Veränderung und neue Programmierung der bisher genutzten Software des Leistungsanbieters erforderlich. Nach vorsichtigen Schätzungen würde eine neue Programmierung der Software Kosten in Höhe von etwa 80.000 Euro verursachen."

Quelle: Überwachung: Polizei lässt stille SMS von privater Firma versenden - Golem.de

[Boone]

Wow für nen maximal 20 Zeilen-Code (Zählen) 80.000€ würde ich mir auch bezahlen lassen

Aber schon krass was die da mal wieder versuchen zu machen...

[dGL]

Die Kosten sind schon echt Hart. Wozu aber das Orten per Stille SMS wenn es auch andere Möglichkeiten gibt.?

[DMW007]

Wenn das Ding halbwegs ordentlich programmiert wurde kann das auch im nachhinein mit relativ geringem Aufwand noch integriert werden, ohne dass alles komplett neu geschrieben werden muss.
Ich denke nicht, dass in der Software kein Zähler integriert ist. Sowas ist bei solchen Systemen standart, schließlich braucht das der Anbieter für Abrechnungszwecke.
Sieht eher danach aus, als suchen sie einen Grund dafür, die genauen Zahlen nicht zu veröffentlichen.
Ist bestimmt wie in London mit den Anrufen der Polizei bei der Zeitansage, dass da irgendwelche horrornden Summen rauskommen, die man lieber verschweigen möchte.