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  1. #11
    Avatar von Open Thought
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    Standard AW: Wer seine Privatsphäre schützt, ist ein Extremist

    @Silidor Leider heutzutage auch nicht mehr ganz richtig. Über Satelliten kannst du auch im "Busch" gefunden werden. Und das wird gemacht werden, weil so jemand auffällig unauffällig ist. Klingt auf den ersten Blick etwas doof, aber leuchtet auf den Zweiten ein: Dadurch, dass du extrem wenig auffallen willst, wirst du zur Zielscheibe für die Geheimdienste. Im Endeffekt passiert ja das gleiche hier bei Tor: Die Mehrheit in der Bevölkerung hat kaum oder gar kein Datenschutzbewusstsein. Wer Tor nutzt dagegen schon, und er möchte seine Freiheitsrechte verteidigen. Das passt den Geheimdiensten natürlich gar nicht, weil sie dann nicht mehr grundlos überwachen können.

    Wenn man sich mal vorstellt was das eigentlich bedeutet - jemand wird auf die gleiche Stufe wie potenzielle Straftäter gesetzt weil er seine Grundrechte wahrnehmen möchte - finde ich das ein starkes Stück. So etwas passt gar nicht zu einem Rechtsstaat, in dem per Gesetz eine Unschuldsvermutung gilt. Betrachtet man dazu die Forderungen der Geheimdienste die immer weitreichendere Überwachung wollen, geht das in eine Richtung, die spätestens langfristig eine große Gefahr für eine Gesellschaft in einer lebenswerten Form darstellen kann.

  2. #12

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    Standard AW: Wer seine Privatsphäre schützt, ist ein Extremist

    Sehr bedenklich diese Einstellung der Geheimdienste. Auch wenn NS-Vergleiche nicht besonders beliebt sind. Aber mein erster Gedanke führte mich in die Anfangszeit des NS-Regimes, als man damit begann, Juden als solche zu brandmarken. Wohin das geführt hat wissen wir ja alle. Ich sehe hier die große Gefahr einer ähnlichen Entwicklung. Staaten haben ein Interesse daran, ihre Bürger zu überwachen. Aus Sicht ihrer Interessen ist daher eine gute Idee, eben jene Leute die damit nicht einverstanden sind und sich gegen die Massenüberwachung wehren wollen, als potenzielle Störenfriede zu betrachten. Da dies leider nur ein relativ kleiner Anteil der Bevölkerung ist, haben sie damit mmn. wohl auch recht gute Chancen. Ich bin überzeugt davon: Wenn ein merklicher Teil der Menschen, sagen wir mindestens 15-20 Prozent sich dagegen wehren würden, gäbe es solche Maßnahmen nicht mehr! Und zwar ganz schnell.

  3. #13

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    Standard AW: Wer seine Privatsphäre schützt, ist ein Extremist

    Also es gibt nicht viel was ich zu verheimlichen hätte, aber irgendwo stört es mich dann doch wenn ALLES was ich tue mitgeschnitten und zu etwas rekonstruiert wird. Ich meine man sollte das Wort Privatsphäre nicht nur großschreiben weil es ein Nomen ist.

  4. #14
    Avatar von DMW007
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    Es ist möglich, geheime Gespräche, die in einem Raum stattfinden, von einem nahe gelegenen, entfernten Ort aus auszuspionieren, indem man einfach eine Glühbirne beobachtet, die dort - sichtbar von einem Fenster aus - hängt, und die Lichtmenge misst, die sie ausstrahlt. Ein Team von Cyber-Sicherheitsforschern hat eine neuartige Seitenkanal-Angriffstechnik entwickelt und demonstriert, die von Lauschern angewendet werden kann, um den vollen Ton aus dem Raum eines Opfers, in dem sich eine über Kopf hängende Glühbirne befindet, wiederzugewinnen.

    Die Ergebnisse wurden von einem Team von Akademikern von der israelischen Ben-Gurion-Universität des Negev und dem Weizmann-Institut für Wissenschaft in einem neuen Papier veröffentlicht, das auch auf der Konferenz Black Hat USA 2020 Ende August dieses Jahres vorgestellt werden soll. Die Technik zum Abhören aus großer Entfernung, "Lamphone" genannt, funktioniert dadurch, dass winzige Schallwellen optisch durch einen elektro-optischen Sensor, der auf die Glühbirne gerichtet ist, eingefangen und zur Wiedergewinnung von Sprache und zur Erkennung von Musik verwendet werden.

    Ob man zukünftig irgendwann auch als Extremist betrachtet wird, wenn man seine Rolläden/Fensterläden zu zieht?

  5. The Following User Says Thank You to DMW007 For This Useful Post:

    Darkfield (22.06.2020)

  6. #15
    Avatar von Stehsegler
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    Das ist Teil eines gefährlichen Trends zum Generalverdacht. Nicht mehr der Staat muss gezielt ermitteln, dass der Verdacht auf eine Straftat besteht. Sondern es werden zunehmend immer größere Gruppen analysiert, nach dem Motto: Da schauen wir einfach mal was wir finden, das eine oder andere schwarze Schafe wird schon dabei sein.
    Für die freie Presse und alle Berufe mit sensiblen Daten wie z.B. Anwälte ist das brandgefährlich. Ein Journalist hat ja auch das Interesse, seine Privatsphäre und die seiner Quellen zu schützen. Sonst wird er keine investigativen Informationen erhalten. Im Ausland sieht das noch mal ganz anders aus. Da sind Journalisten und auch Kritiker auf den Schutz angewiesen. Es gibt auch heute noch genug Länder, in denen man im Gefängnis landet oder sogar umgebracht wird, wenn man in den Augen der Regierung eine "falsche" Meinung hat.

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