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  1. #1
    Avatar von DMW007
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    Standard Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Man hört häufig Aussagen wie "heutzutage ist das ja viel schlimmer" oder "heute kann man das nicht mehr machen, viel zu gefährlich". Diesen Aussagen entnimmt man, dass die Welt (zumindest in der Hinsicht auf das jeweilige Thema) früher eine bessere war, und sich heute deutlich verschlechtert hat. Einige Male musste ich aber schon feststellen, dass diese Empfinden sehr subjektiv sind. Nicht selten sogar völlig absurd, weil der Sachverhalt heutzutage teilweise sogar deutlich besser ist als früher.

    Ein Beispiel: Manche Eltern meinen, man kann sein Kind nicht mehr alleine aus dem Haus lassen, weil man Angst vor Verbrechen haben muss. Schaut man sich jedoch die Fakten an stellt man fest: Die Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern sind in den letzten 15 Jahren alleine um 1/3 gesunken!



    Ein weiterer Klassiker ist auch der Drogenkonsum. Es heißt immer die Gesellschaft, besonders die Kinder/Jugendliche werden immer versauter und dröhnen sich nur noch zu. Die Fakten zeigen jedoch auch hier, dass der regelmäßige Alkoholkonsum bei Jugendlichen abgenommen hat. Der Tabakkonsum hat sich alleine in den letzten 10 Jahren sogar halbiert Die Todesfälle durch illegale Drogen haben sich in den letzten 15 Jahren auch halbiert.

    Man könnte sicher eine lange Liste mit solchen Dingen machen. Auffällig ist: Trotzdem nehmen viele eine Verschlechterung wahr. Woher kommt das? Lassen sich diese Menschen von den Mediennachrichten beeinflussen, die möglicherweise häufiger über Einzelfälle berichten? Sind diese Leute nicht kompetent genug, sich selbst vielfältig zu informieren?

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    Fritz (29.09.2015), milchbubix (04.10.2015)

  3. #2
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Ich denke diese Form der Empfindung kommt nur durch die Nutzung der Medien zu Stande,
    man wird sensibler und extrahiert daraus - leider - viel zu viel Negatives.

    Im Prä-Informationszeitalter funktionierte die Übermittlung von Nachrichten - Gute oder Schlechte - völlig anders,
    man war eher über Das informiert was Lokal passierte (z.B. wenn Lieschen Müller von Hans Hahninkorb schwager wurde - außerehelich versteht sich).
    Das machte dann die Runde, oder besser in Form der "stillen Post", und spätestens wenn der letzte Eremit im Dorf diese Info erhielt
    war Lieschen Müller vom "el Chupa Cabra" geschwängert worden.
    Nachrichten aus der Ferne waren selten, zumal die Zeit für die Informationsverarbeitung nicht da war und man sich darum kümmern musste
    was zu Essen auf den Tisch zu bekommen.

    Als dann die Industrialisierung immer weiter voran schritt machte das auch nicht halt vor den Printmedien,
    nun konnte auch Massenhaft, und für kleines Geld, Nachrichten unters Volk gebracht werden.
    So erreichte dann recht schnell auch in den letzten abgelegenen Winkel eine Nachricht aus der Fremde, wenn auch nicht unbedingt Zeitnah.

    Es folgte dann die Eroberung des Äthers, das Radio verbreitete Sich (einige dürfen gerne mal Opa/Oma nach dem Volksempfänger fragen!).
    Plötzlich konnten Nachrichten (oder eben auch mal Musik - und damals wenig aus der Konserve) in kürzester Zeit aktuell verbreitet werden.
    Die Entwicklung stoppte nicht, und es folgte die Übertragung von bewegten Bildern - das Fernseh war da, und die Stimme aus den OFF
    bekam sogar ein Gesicht.

    Fazit:
    Früher ging vieles in die Hose, weil bei der Weiterleitung von Nachrichten der Eine oder Andere mal was hinzu dichtete, oder weg ließ.
    Mal gewollt, mal weil man nicht richtig zu hörte.
    Heute können Editoren klar lancieren welche Nachricht wie kolportiert wird - wie es gerade nützlich erscheint.

    (ich würde jetzt z.B. jedem raten, wer über genügend Spielgeld verfügt, Aktien vom VW-Konzern zu kaufen)
    Geändert von Darkfield (29.09.2015 um 05:35 Uhr)
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
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    DotNet (30.09.2015)

  5. #3

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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Wie der Psychotherapeut Paul Watzlawik in einer Rede zitiert, gibt es bereits auf einer Steintafel der alten Byzanthiner von 3000 v.Chr. Klagen über "die Jugend von heute". Das ist ja eigentlich ganz lustig, dass jede Generation immer denkt, die neue Generation würde Werte verlieren und verloren sein. Würde behaupten, es ist vor allem das Unklare, das Abtretenmüssen und das Neue, was die alte Generation beängstigt. Sie werden daran erinnert, dass sie nicht ewig dabei bleiben werden und auch nicht ewig die bestimmende Generation bleiben können, irgendwann überholt werden und um das zu verhindern, muss man die nachkommende Generation abwerten und als verloren definieren, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu schützen, ihre eigene Selbstwirksamkeitserwartung, usw.

    Eigentlich schade so unoffen zu sein. Anstatt mit der neuen Generation zu kollaborieren und gemeinsam großes zu schaffen, arbeitet man gegeneinander. Das Problem ist, dass die Gesellschaft auch noch dazu beiträgt, dass Leute gegeneinander aufgebracht werden. Die sozialen Strukturen, in denen wir leben, befürworten Konkurrenz und Machtkämpfe, anstatt Kooperation zu begünstigen. Schade, aber leider wahr.

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  7. #4
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Das die ältere mit der jüngeren Generation immer wieder aneinander gerät liegt einfach an deren jeweiligen Sichtweise!
    Während die Jugend eher Sprunghaft und Risikobereiter ist,
    ist die ältere Generation, auf Grund der gesammelten Erfahrung, zurückhaltender und auf Sicherheit bedacht.
    Das birgt halt eine Menge Konfliktpotential.

    Mathematisch ausgedrückt:
    Die Schnittmenge der gemeinsamen Interessen geht gegen Null.
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    Gameboy9 (04.10.2015)

  9. #5

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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Hallo zusammen,

    ich möchte Bezug nehmen auf die dargestellte Grafik und die benannte Drogenstatistik in Zusammenhang mit der geführten Diskussion zum Konflikt zwischen Jung und Alt.

    Zur Grafik sei erstmal gesagt, dass sie natürlich nur einen kleinen Ausschnitt der Gesamtlage zeigt. Nicht nur, das sich die Definition dessen, was sexuellen Missbrauch betrifft, einem stetigen Wandel unterliegt, so ist auch die Beschreibung der Drogenproblematik eher kritisch zu betrachten.
    Die Gefahr sexuellen Missbrauchs stellt ja nicht die gesamte Gefahrenlage beim "vor die Haustür" gehen dar. Raubüberfälle, Diebstähle, Verkehrsunfälle, etc. müssen hier mit involviert werden.
    Die zahl der Drogentoten ist ebenfalls nicht zwingend aussagekräftig, da zum Beispiel die ärztlichen Möglichkeiten gestiegen sind. Dies bezeichnet nicht nur wissenschaftlichen Fortschritt, sondern ebenfalls solche Dinge wie mobile Ärzte mit speziellem Augenmerk auf Drogenkranke.
    Die Diskussion über Generationskonflikte kann ebenfalls nur in Gänze geführt werden. Hier selektiv einzelne Statistiken anzuführen, wird der Diskussion nicht gerecht.
    Wie bei allem in der Welt hat alles zwei Seiten und auch hier gibt es teilweise Werteverlust innerhalb der Jugend, aber durchaus auch Wertegewinn zu bemerken. Das Problem der Betrachter stützt sich eben genau auf die selektive Herangehensweise an das Problem in der Hoffnung durch Fakten (Statistiken, etc.) einen Beweis für die Wahrhaftigkeit der eigenen subjektiven Meinung zu erbringen.

  10. #6
    Avatar von DotNet
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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Also dass die Statistik über Drogentote zweideutig ist und für sich gesehen durchaus auch durch bessere medizinische Methoden erzielt wurde habe ich in der Tat nicht bedacht und stimme dem Einwand daher zu. Allerdings gilt das nicht für die Anzahl der Drogenkonsumenten, etwa beim rauchen. Dort ist ein klarer, massiver Rückgang zu verzeichnen.

    Was die Definition von "sexuellem Missbrauch" angeht bin ich der Meinung, dass sich diese in den letzten Jahren eher zugunsten der Frauen verschärft hat. Früher war es beispielsweise noch recht üblich, dass die Männer ihre Frauen geschlagen hatten und die Frauen das hinzunehmen hatten. Heutzutage sieht man das tendenziell eher kritischer.

    Dass im alltäglichen Leben noch weitere Gefahren lauern als Drogen und sexueller Missbrauch ist klar. Du hast meinen Thread aber scheinbar nicht ganz gelesen. Mir ging es darum Beispiele zu sammeln was sich im Vergleich zu Früher zum Positiven entwickelt hat. Gerne darfst du weitere Beispiele nennen. Das können auch ganz andere Bereiche sein als die hier genannten.

    Generell kann ich deine tendenzielle Ablehnung über die Statistiken nicht nachvollziehen. Wie schon gesagt geht ist der Hintergedanke dabei festzustellen, welche Dinge Früher besser waren und welche eben nicht. Denn wie du schon gesagt hast, hat alles zwei Seiten. Daher möchte ich gerne differenzieren, was früher tatsächlich besser war und was sich eben erst in den letzten Jahren/Jahrzehnten verbessert hat.

    Vor allem um der klischeehaften "Früher war alles besser" Haltung wie sie manche insbesonders ältere vertreten entgegen zu wirken - Denn das halte ich pauschal für Unsinn. Sicher gab es Dinge die früher wirklich besser waren, aber vieles war es eben nicht. Da ich noch nicht so "alt" bin um einen großartigen Vergleich zwischen einer länger zurückliegenden Vergangenheit und heute ziehen zu können, sehe ich keine andere Möglichkeit als auf Fakten zurückzugreifen, um einen Objektiven Eindruck über die Entwicklung solcher Zustände zu erhalten. Denn Frage ich z.B. Zeitzeugen, werde ich sicher einige subjektive Ansichten erhalten, die ich nicht überprüfen kann da ich zur fraglichen Zeit nicht gelebt habe.

    Solltest du eine Idee haben wie sich diese Analyse auf anderem Wege ohne Statistiken feststellen lässt, bin ich gerne für alternative Vorschläge offen.

  11. #7
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    Quelle: Sokrates 469 - 399 v. Chr.

    Jedem jungen Menschen dürften diese Worte nicht unbekannt sein. Trotz allen unkenrufen der älteren Generation, existiert sie noch.

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    Darkfield (31.10.2015), milchbubix (30.10.2015)

  13. #8

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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Viele Menschen sehen es ja auch sehr kritisch, dass zum Beispiel Homosexualität mehr und mehr von der Gesellschaft toleriert wird. Ich finde vor allem ältere Menschen und Menschen mit einem Migrationshintergrund haben diesbezüglich ein sehr starkes Problem damit und kriegen bei dem Thema "Homosexualität" ein richtig ungutes Gefühl in der Magengegend. Sie verstehen es einfach nicht, wie Menschen homosexuelle Neigungen haben können, vor allem Männer mit homosexuellen Tendenzen werden ja oft von diesen Personen-Kreisen missachtet und zum Teil auch schikaniert und auch übelst verfolgt und zum Teil auch getötet (vor allem in muslimischen Ländern noch heute so) - bei Frauen drücken sie ja bekanntlich mal ein Auge zu, aber wohl auch nicht überall. Ich für meinen Teil bin zwar ganz normal heterosexuell, aber mir zum Beispiel macht es überhaupt nichts aus, wenn hier schwule Männer und lesbische Frauen in Deutschland durch die Gegend laufen. Ich verstehe nicht, warum manche Menschen bei dem Thema so verbissen reagieren. Die Hauptsache ist doch, wenn sich die jeweilige Person wohl fühlt und er oder sie seine/ihre sexuelle Neigung und Fantasie frei ausleben kann. Und so lange mich niemand damit belästigt oder ein Kerl mir zu nah auf die Pelle rückt, kann mir das doch egal sein, was er so in seiner Freizeit treibt?

    Viele ältere Leute sagen zum Beispiel auch ganz offen und sind sich sicher, dass Homosexualität eine Krankheit ist und heilbar. Ich kann da ehrlich gesagt nur mit dem Kopf schütteln. Es ist bekannt dass Homosexualität auch schon in der Antike ausgelebt wurde. Allerdings nicht unbedingt unter freiem Himmel, sondern nur in eher geheimen Kreisen, quasi hinter verschlossenen Türen.
    Ich habe auch mal einen älteren Herren gepflegt, der dem auch sehr kritisch gegenüber stand und er sagte mal zu mir, dass der es gut findet, dass damals zur Nazi-Zeit die Homosexuellen genauso wie die Juden verfolgt und in die Gaskammern kamen. Ich war danach so geschockt und hatte danach oft ein sehr schlechtes Gefühl, dass ich diesen Menschen pflegen musste. (aber ich musste ihn trotzdem weiter bei der Pflege unterstützen, weil es 1. mein Job war und 2. weil er damals so schwer pflegebedürftig war aufgrund seiner damaligen Erkrankung und auf Hilfeleistung angewiesen war.) Ich glaube ansonsten hätte ich diesen Menschen nicht mehr beachtet und ignoriert.
    Geändert von Chillpanse (30.10.2015 um 15:13 Uhr)
    Free your mind and your ass will follow...

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    Darkfield (31.10.2015), Fritz (30.10.2015)

  15. #9
    Avatar von ewasp
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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Generell sind die Lebensbedingungen heute besser als früher (Arbeitsumfeld, körperliche Arbeit, Verdienstmöglichkeiten, medizinische Versorgung) aber viele sehen das nicht, sondern beschweren sich über alles und jedes. Man sollte sich mal die Reportage anschauen, in der eine Familie das Leben auf dem Land vor 100 Jahren nachstellt. Diese Reportage zeigt meiner Meinung nach sehr anschaulich, wie gut es uns doch insgesammt geht.
    Auch in einem Berg voller Scherben, kann man ein Muster erkennen.

  16. #10

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    Standard AW: Dinge, die heute besser sind als früher, aber als schlechter wahrgenommen werden

    Ich glaube sowohl dieses „Früher war alles besser“- als auch das „Ach, die Jugend von heutzutage…“-Gerede ist nie wegzubekommen: Ich hatte irgendwann mal im Lateinunterricht ein Text von Seneca (oder Plinius oder Cicero oder sonstwem… so genau weiß ich das nicht mehr), der schon damals sowas gemeint hat, dass die Jugend nicht mehr die Wert- und Moralvorstellungen hätte, die erstrebenswert wären… Das heißt: Entweder wird die Welt seit tausenden von Jahren zusehends schlechter (was im Gegenzug bedeuten würde, dass es mal irgendwann, im Jahre -500.000 oder so, eine perfekte Welt gegeben haben muss) oder die Kindheit und Jugend wird allgemein als „besser“ als die Gegenwart eingeschätzt. Letzteres ist wohl wahrscheinlicher.
    Ich denke, um ehrlich zu sein, dass sich die Welt einfach verändert und nicht besser oder schlechter wird. Neue Möglichkeiten bringen neue Risiken mit sich oder fordern mehr Eigenverantwortung. Wir müssen nicht mehr hungern, weil das Angebot an Lebensmitteln nie knapp wird, aber gleichzeitig gibt es Gründe, warum es nicht mehr knapp wird (die angesprochene Überfischung bspw.), und es birgt Risiken wie Fettsucht (jeder kennt die Berichte über die heutigen Kinder, die allesamt zu fett sind, etc.). Wir haben keine (oder nur noch wenige) Kriege, weil wir „dank“ der Globalisierung allesamt wirtschaftlich voneinander abhängig sind, beuten aber auf der anderen Seite Länder und Menschen für unseren Vorteil aus usw. Die Filme werden bombastischer, verlieren aber zum Teil an Charakter… Und so weiter und so fort.
    Das Internet ist natürlich immer ein schönes Beispiel für technischen Fortschritt, der den Zugang zu Informationen erleichtert und unglaubliche Möglichkeiten bietet. Aber damit taucht u.a. ein neues Phänomen auf: „Seien wir mal ehrlich: Wer von euch, die gerade diesen Artikel lesen, würden einfach so auf das Internet verzichten wollen?“ – Internetsucht oder -abhängigkeit (um nur mal ein Beispiel der negativen Konsequenzen zu nennen).
    Ach, ja – zur eigentlichen Frage: Ich hatte zwar auch schon einige nostaligische „Hach, früher war das so und so…“-Schwärm-Momente, aber alles in allem ist es doch gut, dass es heute Spongebob und Twitter gibt!
    Geändert von Darkfield (31.10.2015 um 07:13 Uhr)

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