Müssen Hemden im Büro noch sein?

[Festplatte]

Klassischerweise zieht man im Büro ein Hemd und eine Anzug- oder Jeanshose an. Das macht Sinn, wenn man z.B. Kontakt mit Kunden hat. Manch einer mag sich aber die Frage stellen: Ist diese Garderobe notwendig, wenn man ohnehin nur mit den Kollegen im Büro arbeitet? In Jogginghose und Unterhemd zu Arbeit erscheinen um es mal extrem zu sagen ist unangemessen keine Frage. Aber tut es ordentliche "Straßekleidung" wie z.B. eine Jeans mit einem Pullover nicht auch? Was sind eure Ansichten/Erfahrungen? Wie kleidet ihr euch zur Arbeit?

[freulein]

Als Programmierer hab ich im Büro immer nur Straßenkleidung angehabt. Aber auch beim Kunden, als "ausgeliehener Programmierer" sozusagen, das Gleiche... denn die MA des Kunden, mit denen ich zusammenarbeitete, liefen ja auch nur mit normaler Straßenkleidung rum... die legten da also überhaupt keinen Wert auf Anzüge, sondern eher, daß die Arbeit stimmt. Wäre ich Berater oberhalb eines gewissen Niveaus gewesen, schon etwa ab Management-Berater auf Abteilungsebene, wäre das sicher anders gewesen, da ist Anzug Pflicht. Vertriebler in der IT-Branche habe ich nie anders als im Anzug erlebt, auch die kleinen Lichter. Straßenanzug beim Kunden wäre da das gleiche wie beim Kunden im Fiat vorfahren... also unmöglich.

[Figo53]

auch wenn man nur mit kollegen arbeitet kann es trotzdem sein das leute im höheren betrieb mal reinkommen oder irgendwelche kunden und da will man auch gepflegt aussehen und nicht einfach so mit jogginghose rumlaufen.. ich arbeite im büro und mit meinem freund und 2 mädchen die ich sehr lange kenne und auch freizeitlich mit den was unternehme und in der freizeit ziehe ich auch jogginghose an und ganz anders esseiden wir gehen aus oder so aber das passiert selten.. aufjedenfall auf der arbeit ist es natürlich sehr wichtig gepflegt mit hemd oder ein schönen hemd zu tragen man weiß schliesslich nie wer durch die tür kommt und man will natürliuch ein guten eindruck hinterlassen denn der erste eindruck zählt

[freulein]

Ich glaube hier ist nicht die Rede von Hemden, sondern von einfarbigen, meist weißen Hemden (bzw. vielleicht noch dezent blau gestreifte, ), in Verbindung mit Anzügen... also etwa so:

http://i.ebayimg.com/00/s/ODQ5WDU2NQ==/z/770AAMXQIrFSHqc9/$(KGrHqJHJEMFII39%20oLKBSHqc9)E4!~~60_12.JPG

Sommerhemden mit buntem oder sonstwie gemustertem Aufdruck sind nicht gemeint, auch wenn sie "schön" sind... denn die fallen doch unter Straßenkleidung... klar hab ich die auch häufiger angehabt. Jogginghose fällt allerdings m.E. auch nicht unter Straßenkleidung... Festplatte bezeichnete sie ja auch schon als unangemessen.

[Darkfield]

Es gibt noch Unternehmen da ist dieser "Dresscode" so manifestiert, bei jungen Unternehmen hab ich allerdings
da eine Lockerung erfahren - hier ist oft Leger angesagt.

Letzten Endes spielt man das Spiel mit, wenn es denn sein muss.
Sich dagegen sträuben kann sich Nachteilig auswirken.

[mariarojach]

Man kann auch ohne Hemd gut gekleidet sein

[Jats]

Meine Meinung direkt vorweg: Solange nicht mit beleidigenden, rechtswidrigen oder bescheuerten Parolen beschriftet soll doch jeder die Klamotten anziehen die er möchte.

Wenn man jetzt weiter überlegt ob es eine "richtige" Arbeitsbekleidung gibt, sollte eigentlich sehr schnell auffallen, dass man auf der Arbeit ist um zu arbeiten. Das Bedeutet auch, dass in der Regel erwartet wird, dass Angestellte ihr Bestes geben und so effizient wie möglich agieren (bei den ganzen Bürokraten gibt es bestimmt auch mal andere Vorschriften, aber das ist nur ne Vermutung . Daraus folgt -> wie auch immer man sich kleidet oder was auch immer man gezwungen wird zu tragen, Arbeitskleidung sollte bei der Arbeit nicht behindern.

Ganz im Gegenteil: Sie sollte die Arbeit erleichtern und sogar dabei unterstützen. Jetzt fordert der Job des Lackierers eine sehr strapazierfähige und bequeme Kleidung damit man sich gut bewegen kann (ich spreche auch von dem, was man unter der Schutzkleidung trägt) und ein KFZ-Mechatroniker muss seine Latzhose stets anhaben weil die sehr robust ist und auch mal dreckig werden darf.

Dass ein Team dann auch noch Gruppenklamotten anhat um den Zusammenhalt der Mitarbeiter und die Arbeitsmoral zu verbessern halte ich dann für unnötig, da man zwar zusammen arbeiten und sich gegenseitig helfen kann, aber trotzallerdem zuletzt immer noch jeder eine eigene Aufgabe zu bewältigen hat und da hilft es wenig was die anderen für Klamotten tragen, sondern nur, dass man selbst mit seiner Kleidung perfekt arbeiten kann.

Jetzt mag es sein, dass der ein oder andere Kunde oder der Chef vom Dienst es nicht gern sieht wenn alle tragen was sie wollen oder dreckige Arbeitssachen anhaben, aber deshalb kann man doch nicht von nem Handwerker verlangen im Anzug zu erscheinen. Denn letztendlich arbeitet man IMMER für jemand anderes und schenkt dieser Person sowohl Zeit als auch Aufmerksamkeit..da bin ich der Meinung, dass eine solche Dienstleistung Rechtfertigung genug ist, seine Arbeitskleidung selbst zu wählen.

[Dr. Bastardo]

Ich finde es wichtig ein Hemd anzuziehen, wenn man zu Kunden oder vor der Kasse steht bei der Bank. Es macht ein viel besseren Eindruck. Auch in einer Bank, sollte man im Büro ein Hemd anhaben, weil es eben das Marketing einer Bank ist. Ich würde meinen Bankberater wechseln, wenn er nicht gemäß gekleidet ist, weil er mir von sich einen schlechten Eindruck macht. Der was mir einen schlechten Eindruck macht bei einer Bank, den vertraue ich meine Finanziellen Mitteln nicht an.

[Meini]

Bin auch der Meinung, dass man Hemden tragen soll...
Arbeite in der Bank und gerade dort, ist es meiner Meinung nach wichtig ein Hemd zu tragen, denn der Eindruck dort zählt.

Trotzdem kann auch in internen Abteilungen, ein normales Hemd (..nicht gerade komplett weiß) getragen werden.

[snakesplane]

Beim Dresscode kommt es grundsätzlich auf mehrere Faktoren an:
1. In was für einer Firma arbeite ich?
Handelt es sich um ein z.B. um ein Internet-Start-Up, in welchem das Durchschnittsalter der Mitarbeiter bei 25-30 Jahren liegt, ist legere Kleidung möglich. Wenn ich in einer Bank oder einem Versicherungsbüro arbeite, in welchem Seriosität und Kompetenz durch die Kleidung unterstützt werden, könnte ein Pullover falsch rüber kommen.

2. Welche Position habe ich in der Firma?
Wenn ich als 19-jähriger Praktikant der im Keller Akten sortieren muss, mit einem Anzug von Holland & Holland herumlaufe, mache ich mich selbst lächerlich. Bin ich hingegen Abteilungsleiter und somit Vorbild für die mir unterstellten Mitarbeiter, muss ich schon ein gewisses Image nach außen tragen.

3. Welche Aufgaben habe ich in der Firma?
Wenn ich zur Firmen-IT gehöre und den Großteil des Tages unter einem Schreibtisch vorm Tower hocke, weil die Technik Mucken macht, ist lockere und leicht zu reinigende Kleidung von Vorteil. Wenn ich als Kundenberater sofort einen vertrauenswürdigen Eindruck auf meinen Gegenüber erzeugen muss (besonders wenn es um weitreichende Geschäfte geht) ist ein gebügeltes Hemd und eine Krawatte unumgänglich.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ich selbst arbeite im Vertrieb als Außendienstler und muss dementsprechend immer in Anzug rumlaufen. In unserer Firma gibt es eine Telefonische Verkaufsabteilung. Die Männer und Frauen die dort arbeiten können sich im Grunde genommen so kleiden wie sie möchten, weil Sie ja eh nicht vom Kunden gesehen werden. Das Vertrauensverhältnis wird in dem Fall vielmehr durch den Sprechrhythmus und die Tonlage erzeugt (was ich nebenbei bemerkenswert finde). Jedenfalls gab es in der Abteilung vor einiger Zeit einen neuen Kollegen, der bei den Telefonkunden einfach keinen Fuß in die Tür bekam. Er machte fachlich alles richtig, aber die Kunden wollten einfach nicht anbeißen. Eines Morgens kam der junge Kollege in einem schicken Anzug auf Arbeit, weil er direkt nach der Arbeit zu einer Goldenen Hochzeit wollte und siehe da: An diesem Tag verkaufte er wie blöde! Als er den Anzug anhatte veränderte sich seine Sitzhaltung, seine Aussprache, sein komplettes Auftreten. Die Kunden konnten ihn natürlich nicht sehen, für die hätte er genauso gut nackt sein können, aber er selbst fühlte sich sicherer und sein selbstbewusstes Auftreten lies keinen Widerspruch des Kunden mehr zu.

Es kann also tatsächlich so sein, dass Kleider Leute machen. Grundsätzlich muss man sich selber wohlfühlen in seiner Kleidung und das auch nach Außen präsentieren. Wenn ich mich wie in einer Verkleidung fühle, merken das meine Mitmenschen und werden mir dementsprechend auch nicht vertrauen, da ich mir ja selbst nicht traue.