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19.09.2025, 23:51 #131
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Thanked 85 Times in 82 PostsAntwort von @felixro1006
Antwort von @felixro1006:
Ich finde die Hintertür eigentlich smart. Was ist, wenn irgendeine kleine IT Bude in Schleswig-Holstein oder irgendwo anders in Deutschland nunmal die Lösung hat, die aktuell einfach am besten funktioniert? Soll man dann darauf verzichten und ineffizienter arbeiten? Was ist, wenn es tatsächlich keinen adäquaten Open-source Ersatz gibt? Man lässt hier eine Hintertür, um im Notfall das Land nicht komplett gegen die Wand zu fahren, das finde ich ein sehr bedachtes Vorgehen. Trozdem darf man natürlich alles was geht auf OpenSource setzen. Ich finde, das ist ein tolles Projekt und hoffe das Beste für Schleswig-Holstein, sodass andere diesem guten Beispiel folgen können.
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19.09.2025, 23:57 #132
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Thanked 9.463 Times in 3.291 PostsAW: Microsoft hat fertig: 25.000 PCs in Schleswig-Holstein auf Linux & LibreOffice
Ich nicht, im Gegenteil. In diese Abhängigkeit will man ja für neue Software erst recht nicht mehr rein. Wenn du so was anfängst, werden Ressourcen in den Aufbau investiert. Um später zu migrieren. Wer in der IT arbeitet, weiß: Das "später" gibt es oft nicht. Wenn die Software einigermaßen läuft, bleibt das wahrscheinlich. Sollte es keine OSS für einen Zweck geben, passt man eine bestehende an oder entwickelt neu. Das machen die in SH schon lange, weil die Fachverfahren haben, wo es nix fertiges für gibt.
Das was du "bedachtes Vorgehen" nennst, wird in der Praxis zum potenziell größten Schlupfloch für radikale Kapitalisten. Die missbrauchen so was für z.B. Lobbyarbeit. Überzeugende Argumente sind dann: Sie haben es ja nicht komplett versprochen, sondern nur großteils. Wird es per Salami-Taktik weniger, fällt es kaum auf, dass wir wieder abhängig werden. Schlussendlich sind das alles Pläne & Absichtsbeurkundungen, die man morgen ändern kann. Markus Söder ist dafür ein Paradebeispiel: Wie ein Fähnchen im Wind dreht der seine Positionen dort hin, wo er sich gerade persönliche Vorteile verspricht. Das führt durchaus zu 180° Wendungen.
Wenn es also nicht mal ein klares Bekenntnis zu OSS gibt, ist das kein optimaler Start. Wie wenn man mit dem Rauchen aufhört und schon zu Beginn sagt: Ich reduziere mal nur. Falls ich den Drang verspüre, kann ich auch wieder mehr rauchen. Das wirkt nach außen hin schon wenig ernst gemeint. Und für einen selbst auch wenig motivierend, wenn man zu Beginn schon Ausnahmen im Kopf hat. Dasselbe kennt jeder mindestens von der Schulzeit. Man könnte das Projekt ernster nehmen, wenn sie sich klarer zu OSS bekennen. Und es - falls überhaupt - nur eindeutig definierte Ausnahmen gibt.
Generell ist das ganze Szenario übertrieben. In der Politik ist sehr wenig verbindlich. Da fährt nichts gegen die Wand, nur weil jemand sich die Hände gebunden fühlt, da er versprochen hat, etwas (nicht) zu tun. Auch dafür gibt es zig Beispiele. Die CDU z.B. hat lange die Schuldenbremse um jeden Preis verteidigt. Nicht weil sie es mussten, sondern weil sie es wollten. Nun sind sie wieder in der Regierung und es hat nicht lange gedauert, bis Schulden in biblischer Höhe gemacht wurden.
Schlussendlich ist Deutschland derart stark abhängig, dass ich es auf der anderen Seite pragmatisch sehe: Selbst wenn die sich vom Lobbyismus treiben lassen und nur einen Teil umsetzen, ist das natürlich schade. Dennoch ist es immer noch ein riesiger Fortschritt. OSS hat den Fuß mehr in der Tür, als es das unter proprietärer MS Software je hatte. Um so mehr würde ich mich natürlich freuen, wenn diese Schlupflöcher nicht ausgenutzt werden und SH die möglichst großflächige Migration gelingt. Das wünsche ich ihnen ebenfalls.
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Gestern, 20:18 #133
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Thanked 85 Times in 82 PostsAntwort von @AugustKling
Antwort von @AugustKling:
Ein Wunder! Normal sind Bürokratien auf der Seite der Verbrecher.
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Gestern, 20:20 #134
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Thanked 9.463 Times in 3.291 PostsAW: Microsoft hat fertig: 25.000 PCs in Schleswig-Holstein auf Linux & LibreOffice
Die generelle Verflechtung von Politik und Wirtschaft ist leider ein großes Problem. Insbesondere durch lasche Gesetze, die vieles fragwürdige nicht einmal verbieten. Man denke z.B. an die Millionen Euro aus der Masken-Affäre mehrere CDU-Politiker: Wurden freigesprochen, weil ihr Verhalten zwar moralisch verwerflich ist. Aber laut geltender Rechtslage nicht illegal.
Eine Verschärfung wäre nötig. Scheitert aber, weil gerade diese Parteien sich nicht selbst beschränken. Sondern weiterhin Unmengen an Geld einnehmen wollen...
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Gestern, 20:21 #135
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Thanked 85 Times in 82 PostsAntwort von @nekilik89
Antwort von @nekilik89:
Stellt euch nur mal vor der Bund nimmt eine Stange Geld in die Hand und gibt das in Auftrag aber wie in München wird es dann große Spenden geben, damit man sich das noch einmal gut überlegt
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Gestern, 20:29 #136
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Thanked 9.463 Times in 3.291 PostsAW: Microsoft hat fertig: 25.000 PCs in Schleswig-Holstein auf Linux & LibreOffice
Das würde letztendlich sogar deutlich günstiger werden. Eine aktuelle Schätzung geht davon aus, dass alleine eine zentrale Online Kfz-Zulassung etwa 300 Millionen Euro pro Jahr sparen würde. Derzeit gibt es über 400 verschiedene Einzellösungen, obwohl die Regelungen bundesweit gleich sind. Die Umstellung kostet 500 - 800 Millionen Euro. Nach spätestens drei Jahren würde sich die Investition rechnen.
Setzen wir das mit FOSS um, wären wir zudem frei & unabhängig. Ein super Einstieg für freie Software, wenn sich durch zeitgleiche Strukturreformen Kosten sparen lassen. Der Lobbyismus scheint beides seit langem zu verhindern, obwohl wir als Bevölkerung doppelt davon profitieren würden...
Und wohlgemerkt ist das bloß die Kfz-Zulassung. Das ließe sich auf etliche Anwendungsfälle erweitern, die entweder Landesweit gleich geregelt sind. Oder lediglich leichte Anpassungen benötigen, was mit freier & offener Software ebenfalls kein Problem wäre. Man baut gemeinsam an einer Lösung, die jeder nutzen kann. Im besten Falle mit zentraler Bereitstellung.
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Gestern, 20:32 #137
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Thanked 85 Times in 82 PostsAntwort von @schnippah
Antwort von @schnippah:
vielen dank für das video hatte mich schon gefragt was aus dem projekt geworden ist nachdem es in münchen vor ein paar jahren ja nicht so gut funktioniert hatte (:
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Gestern, 20:33 #138
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Thanked 85 Times in 82 PostsAntwort von @FabienMathey
Antwort von @FabienMathey:
Nicht nur RHEL oder Ubuntu, sondern auch SUSE. Die sind wenigstens auch in Europa!
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Gestern, 20:36 #139
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Thanked 9.463 Times in 3.291 PostsAW: Microsoft hat fertig: 25.000 PCs in Schleswig-Holstein auf Linux & LibreOffice
Deswegen beispielhaft. RHEL und Ubuntu kennen die meisten. SLES nur in Deutschland und selbst da ist es nicht jedem ein Begriff.
Der Projektleiter in SH hatte in einem Vortrag erwähnt, dass sie alle großen "Enterprise-Distributionen" analysiert haben. Alle können ihre Anforderungen abdecken. Konkrete Namen wurden nicht genannt. Suse dürfte sehr wahrscheinlich ebenfalls gemeint sein.
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