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  1. #1
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    Standard RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Unerwartet kündigt Red Hat an, den Quellcode für die Hauptversionen 8 und 9 sowie alle zukünftigen Versionen von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) nicht mehr frei im Internet verfügbar zu halten. Bislang war dies über die Git-Repositorys des freien RHEL-Klons CentOS möglich, der von Red Hat früher auch unterstützt wurde. Es gibt eine Gruppe von freien "Enterprise Linux" Distributionen, zu denen unter anderem Alma Linux, Rocky Linux und auch eine Distribution von Oracle gehört. Diese sind nun besorgt, da alle bisher den öffentlich verfügbaren Quellcode der RHEL-Pakete genutzt haben, um ihre Distribution bereitzustellen. Warum diese Änderung zwar wichtig ist, aber wahrscheinlich nicht das Ende für die freien Enterprise Linux Distributionen bedeutet, erkläre ich im aktuellen Beitrag. Da nicht alle mit dieser eher spezielleren Gruppe von Distributionen vertraut sind (die wie der Name vermuten lässt überwiegend in Unternehmen eingesetzt werden), beginnt der Beitrag mit einer kurzen Einführung in die Entstehung und Geschichte von CentOS/RHEL. Unter anderem auch mit dem Verhältnis der beiden Distributionen sowie den Unterschieden/Gemeinsamkeiten.




    Hier geht es zur Textversion im U-Labs Portal


  2. #2
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Kommentar von Joker:
    Hat Linux eine Zukunft?

    Kommentar von taddel tentakel:
    Jup hat es oder schmeiss dein Handy weg.
    oder oder mach es einfach wo Linux/Unix da als BS läüft. Viel Glück

    Kommentar von sagnet ohnename.
    @taddeltentakel5382 Mit ganz, ganz wenig Fantasie hättest Du auch herauslesen können, dass unter "Linux" nicht das gemeint ist, was Du vorgibst, verstanden zu haben - sondern dass "Linux am Desktop" gemeint ist.

  3. #3
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Linux ist der Kernel, zusammen mit weiterer Software wird daraus ein Betriebssystem. Üblicherweise sind darunter GNU-Tools. Wenn eine Distribution gemeint ist, wird sie zur besseren Unterscheidung daher meist GNU/Linux genannt, statt nur Linux. Red Hat Enterprise Linux ist eine solche Distribution, eben so wie Alma und die anderen genannten Beispiele. Die wiederum gehören zu einer Kategorie "Enterprise Linux", also Distributionen, die sich in erster Linie an Unternehmen richten. Um "Linux am Desktop" geht es hier ebenfalls nicht. RHEL wird auch auf dem Desktop eingesetzt, eben für jene Zielgruppe, die z.B. möglichst lange Support-Zeiträume oder Kompatibilität mit besonderer Software benötigen. Aber eben nicht nur. Das läuft auf vielen Servern, wahrscheinlich sogar mehr, als auf Unternehmensdesktops.

    Nur jener Teil ist betroffen, weil die nicht mehr so einfach an die Quelle von Red Hat kommen. Desktop-Systeme auf Basis von Linux haben damit nicht generell ein Problem. Es gibt zahlreiche Alternativen wie z.B. Fedora, Ubuntu, Manjaro und so weiter. Je nach Anforderung sind die ebenfalls geeignet, oder sogar besser. Das ist, wie wenn ein einzelner Autohersteller seine Autos in irgend einer Form einschränkt oder eben schlechter macht: Betrifft andere Autos nicht, selbst dann, wenn sie den gleichen Motor (Kernel) verbaut haben.

    Daher hat der Linux-Kernel damit ebenfalls nichts zu tun. Der steckt in sehr vielen Geräten, wie u.a. Handys, Routern, Autos, IoT-Geräten usw und wird seit über 30 Jahren eigenständig entwickelt. Linux hat definitiv eine Zukunft. Das steckt in vielen Bereichen mit starkem Wachstum, wie IoT oder auch Cloudsystemen.


  4. #4
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Kommentar von TheMax:
    da hat ibm wohl nichts aus den 80er und 90er gelernt

  5. #5
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Leider offensichtlich nicht. Im Gesamten hat mich das durchaus überrascht: Bei den Recherchen zum Beitrag über Steve Ballmers Linux-Zitat bin ich auch über die Geschichte von IBM zur Zeit der Jahrtausendwende gestoßen. Zu dieser Zeit waren die sehr auf Open Source Kurs und haben sogar aggressiv damit geworben, als eine Art Gegenstück zu Microsoft. Vermutlich aus diesem Grunde gab es bei der Übernahme von Red Hat durch IBM einige Bedenken, dass sich das negativ auswirken könnte. Nicht ganz unbegründet, wie sich schon mit dem effektiven Ende von CentOS anbahnte. Mit der neuesten Ankündigung ist wohl definitiv klar: Red Hat ist gegenüber OSS nicht mehr so freundlich gewillt, wie zu der Hochzeit, als CentOS sogar finanziell unterstützt wurde...


  6. #6
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Kommentar von Der Schmerzpatient:
    Das heißt wohl für immer aus, für CentOS, Fedora, ClearOS, Oracle Linux, EuroLinux, Fermi Linux, EulerOS und ROSA Linux, diese kommen alle in die Wüste. Ich dneke die einzige Lagzeitlösung ist, diese als Markennamen zu vermarkten und auf Debian oder Arch neu aufbauen wie wenn sie erforderlich währen XD.
    Red Hat Enterprise Linux (RHEL) gilt im Unternehmensbereich als Marktführer unter den Linux-Distributionen, das könnte sich änden.

  7. #7
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Wie gegen Ende erwähnt: Ich denke nicht, dass die nun sterben werden. Eine Neuausrichtung auf anderer Basis wäre prinzipiell möglich, scheint mir jedoch noch schwieriger. RHEL hat diese Branche seit mittlerweile gut zwei Jahrzehnten geprägt. Selbst wenn der Wille da ist, wird es einige Zeit dauern, bis ein Wechsel stattfindet. Damit stelle ich in Frage, in wie weit das (zumindest im Server-Bereich) bis dahin noch so relevant ist. Generell geht es in dem Bereich ja schon seit Jahren zunehmend in Richtung Container. Und da sieht die Lage schon anders aus: Seit 2020 hat Red Hat eigene Docker-Abbilder, die frei verfügbar sind. Es braucht keine kostenpflichtige Red Hat Lizenz und nicht einmal die einschränkte Developer Subscription. Zumindest kleinere bis mittelgroße Anwendungen könnten daher damit in einer RHEL Umgebung laufen, die der Nutzer/Kunde über Docker auf Ubuntu oder was ganz anderem betreibt.


  8. #8
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Kommentar von sagnet ohnename:
    Tja - sowas war/ist ja vorherzusehen, wenn man bedenkt, auf welch schwachsinnigen Art und Weise Linux entwickelt wird. Gemeint sind all jene Hersteller von Distributionen, die es sich insofern einfach machen, indem sie eine beliebige, offene Distribution hernehmen, diese an vielen Ecken verändern und als eigene Distribution auf den Markt werfen. Nicht nur, dass man befürchten muss, dass der Entwickler der 'eigenen' Distribution irgendwann die Lust verliert, sein Projekt weiter zu entwickeln, ist ein Problem. Weil was, wenn mal ein ganz dicker Ast vom Linux-Baum abstirbt?
    So isses halt, wenn man mehr oder weniger konzeptlos vorgeht. Wundern darf man sich dann aber bitte nicht.

  9. #9
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Warum soll jeder das Rad neu erfinden, wenn es für den jeweiligen Zweck gar nicht notwendig ist und bereits eine passende bestehende Grundlage existiert? Vernünftig eingesetzt sehe ich darin kein strukturelles Problem. Wie oft ist denn eine große Distribution gestorben, die Grundlage für viele andere war? Das ist doch sehr überschaubar und kann daher ein bewusst einkalkuliertes Risiko sein. Zumal selbst wenn das passiert, ist das auch für die darauf aufbauenden nicht das Ende der Welt - ist ja eben nicht proprietär. Entweder entwickeln die bzw. jemand anders weiter (bei freier Software gar kein Problem). Oder die aufbauenden Distributionen wechseln ihre Basis. Wäre nicht das erste Mal, hat SteamOS beispielsweise gemacht. Nicht weil das seit 30 Jahren bestehende Debian plötzlich in einem schwarzen Loch verschwunden ist, sondern weil sie aktuellere Pakete für Proton wollten.

    Ich frage mich aber, was das alles überhaupt mit dem Thema zu tun haben soll. Wie im Beitrag erwähnt, ist RHEL kommerziell - Lust verlieren fällt da schon mal raus, die wollen Geld verdienen. Insbesondere seit IBM die gekauft hat. Und die von diesem Thema betroffenen Distributionen wie Rocky & co zeichnen sich dadurch aus, eben nichts zu verändern. Wenn Red Hat einen Fehler einbaut, soll dieser Fehler bei den freien auch auftreten - und zwar genau so. Was du konzeptlos nennst, ist bei diesen Distributionen der Grund, warum sie existieren. Übrigens keine subjektive Meinung von mir, das kann jeder auf der Webseite von Rocky Linux aus erster Hand nachlesen.


  10. #10
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    Standard AW: RHEL Quellcode nicht mehr frei verfügbar: Was bedeutet das für Alma/Rocky Linux & co?

    Kommentar von Andre ABC:
    Ich habe Red Hat gemieden über die Jahre weil mir das ganze nicht gefallen hat. Red Hat war eigentlich schon immer kommerziell ausgerichtet. Ach ja, ich hätte kein Problem 10 Euro im Jahr für eine gute Distro zu zahlen, jedes Jahr für die es Updates gibt zumindest.

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