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  1. #11

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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    Das Problem dabei ist wohl Eher unsere Regierung die die Wirtschaftsflüchtlinge nur dazu ermutigt hier her zu kommen. So kann den Menschen die wirklich Hilfe brauchen weniger geholfen werden. Es muss einfach konsequenter durchgegriffen werden. Wer sich nicht an unsere Regeln hält muss abgeschoben werden egal wohin und wie schlimm es dort ist. So wird den Menschen die wirklich Hilfe brauchen eher geholfen.

    Es ist halt ein Thema was nicht einfach zu Behandeln ist. Es gibt tausende Meinungen dazu. Wir können nur leider nicht der ganzen Welt helfen das müssen wir dann auch irgendwann mal akzeptieren.

    Welches Land sicher und welcher nicht sicher ist kann man doch gar nicht pauschal sagen. Ist es dann in Deutschland noch sicher? Wir hatten immerhin auch schon etliche Morde und Angriffe mit einer Axt/Terror in Berlin etc in letzter Zeit. Ich weiß das ist kein Vergleich mit dem was in Afghanistan teilweise bestimmt noch passiert aber ich will damit nur sagen, dass kein Land der Welt zu 100 Prozent sicher ist.

  2. #12

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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    @Fritz,

    das mit dem Geld ist eine primitive Erklärung. Klar, Geld ist immer und überall nützlich, auf der ganzen Welt. Doch wo soll es herkommen?

    In den Ländern, aus denen Armutsflüchtlinge nach Deutschland strömen, entsteht die Chancenarmut durch eine extreme Überbevölkerung. In Afghanistan betrug die Kinderrate lange Zeit und bis in dieses Jahrhundert 8 Kinder pro Frau! Erst vor wenigen Jahren ist sie ein wenig gesunken, 2012 auf immerhin noch mehr als 5 Kinder pro Frau. Im Jahr 1979 wurde die afghanische Bevölkerung gezählt: 13 Mio. 2009 betrug sie schon 28,4 Mio., also innerhalb von 30 Jahren hat sie sich verdoppelt. Für das Jahr 2050 wird sie auf zwischen 53 und 74 Mio. (UN-Schätzung) vorhergesagt. Ein hochindustrialisiertes Land hätte enorme Probleme, eine solche Verdoppelung innerhalb einer Generation zu bewältigen, aber Afghanistan war nie ein hochindustrialisiertes Land, oder überhaupt ein Land mit nennenswerter Industrie. Es ist ein armes Land das von ein wenig Landwirtschaft lebt. Hier ist die wahre Ursache für den Druck auf die Menschen, auszuwandern... das Land bietet einfach nicht genug Ressourcen, daß so viele Menschen ein Auskommen haben können, innerhalb der gegebenen gesellschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Strukturen.

    Und jetzt soll die Lösung sein, daß bis 2050 die 50 Millionen Afghanen, die das Land nicht ernähren kann, ins reiche Deutschland umsiedeln? Deutschland würde im Handumdrehen bettelarm.

    Auch Syrien hat doch das gleiche Problem. Hier lag die Geburtenrate etwa bis 1980 ebenfalls bei 8 Kindern pro Frau. 1950 war die Bevölkerung 3,5 Mio. 1980 schon 9 Mio. und 2010 dann 21 Mio. Jeweils also innerhalb nur einer Generation mehr als eine Verdoppelung. Und wirtschaftlich unterscheidet sich Syrien nur marginal von Afghanistan, auch Syrien ist überwiegend ein von Landwirtschaft geprägtes Land.

    Die Bürgerkriege sind nichts anderes als Nebeneffekte dieser Bevölkerungsexplosionen... es sind Verteilungskämpfe.

    Sieht man den gesamten Kontinent Afrika, sieht es ähnlich aus. 1950 betrug seine Bevölkerung noch 180 Mio., 2015 schon über eine Milliarde, und wird auf 2,2 Milliarden im Jahr 2050 geschätzt.

    Eine Umsiedelung all dieser Menschen nach Deutschland ist natürlich unmöglich. Es wird aber einen enormen Migrationsdruck auf hochentwickelte Länder geben, dessen Anfang wir doch jetzt erst erfahren, und wenn wir dem nicht widerstehen, wird Deutschlands Wohlstand vernichtet. So einfach ist das. Denn Deutschlands Wohlstand basiert auf einem Wissensvorsprung, der einen Vorsprung in der globalen Warenproduktion bedeutet, und somit Wohlstandsquelle ist. Tauscht Deutschland seine Bevölkerung durch Masseneinwanderung ganz überwiegend Ungebildeter aus Afrika und Mittelost oder anderen unterentwickelten Regionen der Welt aus, müssen nicht nur riesige Mittel zur Alimentation dieser Gruppen abgezweigt werden, sondern die zukünftige Fähigkeit Deutschlands, den Wissensvorsprung zu halten, und damit den Wohlstand, wird vernichtet. Denn Bildungsarmut vererbt sich über die Generationen hinweg, und das hat nichts mit einem Versagen des Bildungssystems zu tun.

    Wenn Deutschland bis 2050 100 Millionen Afrikaner aufnimmt, also mehr Menschen, als jetzt schon hier leben, was wird dies für Afrika bedeuten? Daß Afrika im Jahr 2050 nicht 2,2 Milliarden Menschen hat, sondern "nur" 2,1 Milliarden Menschen. Mit anderen Worten: An der durch Überbevölkerung verursachten Armut in Afrika wird das NICHT DAS GERINGSTE ändern, aber es wird aus Deutschland eine Außenstelle des armen Afrika machen, Deutschland wird arm sein wie Afrika.

    Hier einmal ein Artikel, was uns erwartet:

    http://www.achgut.com/artikel/kleine...ungen_bis_2050

    Ein weiterer Artikel von Gunnar Heinsohn dazu:

    http://www.derhauptstadtbrief.de/cms...a-in-der-nacht
    Geändert von freulein (25.03.2017 um 12:47 Uhr)

  3. #13

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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    Da gebe ich freulein leider vollkommen Recht. Die durch Überbevölkerung verursachte Armut werden wir niemals auffangen können. Das was wir jetzt gerade machen ist nicht wirklich weit Gedacht. Es werden immer mehr Armutsflüchtige werden und irgendwann werden wir die nicht mehr aufnehmen können.

    Es muss viel mehr vor Ort geändert werden. Wir müssen unseren Wohlstand und vorallem unser Wissen teilen und den Menschen vor Ort helfen. Das Hilft letztendlich viel mehr Menschen als den paar Flüchtlingen die es hier her schaffen ohne auf dem Weg zu sterben.

    Das bedeutet aber auch den Leuten den Irglauben einer Wohlfühloase namens Europa zu nehmen. Manche gehen mit einer viel zu hohen Erwartung hier her und sind dann natürlich Enttäuscht wenn sie nur in einem Flüchtlingsheim gesteckt werden und dort erstmal bleiben müssen.

    Dadurch entsehen ja auch diese doch schon recht vielen Straftaten von den Flüchtlingen. Erstmal kennen sie kein Recht und Ordnung von zu Hause und dann werden sie hier auch nocht Enttäuscht.




    Das Problem werden wir aufjedenfall nicht mit einer Willkommenskultur lösen können. Da gehören halt auch Abschiebungen dazu. Umso einfacher es wird Asyl in Deutschland zu bekommen umso mehr werden kommen. Richtige Flüchtlinge die vor Krieg und Gewalt fliehen und nicht nur wegen der Wirtschatlich besseren Situation nach Deutschland kommen wird so aufjedenfall auch nicht geholfen. Die haben meistens gar nicht die finanziellen Möglichkeiten bis nach Deutschland zu kommen.

  4. #14

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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    @marco88,

    sehr guter Kommentar!

    Zum "vor Ort ändern"... ein syrischer Flüchtling kostet den Steuerzahler pro Jahr 11.800 Euro, wie die Bundesregierung mitteilte. Allerdings sind viele Kosten nicht enthalten, etwa Weiterbildungskurse... der tatsächliche Wert liegt also noch höher. Hat jemand eine Ahnung, was man in den Ländern, in die die Menschen aus Syrien fliehen, in der Türkei, in Jordanien, im Libanon, mit so viel Geld alles machen könnte? Für das, was man hier in einem Jahr ausgibt, könnte dort für vier Personen schon ein Haus gebaut werden!

    Allerdings wäre es vermutlich keine gute Idee, dort einfach nur Häuser zu bauen. Man sollte dort eher Fabriken bauen, in denen die Menschen Dinge herstellen, die auf den Weltmärkten verkauft werden können. Durch die erzielten Erlöse könnten die Menschen mittelfristig auf eigenen Füßen stehen und wären nicht mehr auf Hilfe von außen angewiesen. Sind eines Tages die Verhältnisse im Heimatland befriedet, können die Menschen zurückkehren und haben Knowhow, auch dort entsprechende Unternehmen aufzubauen bzw. in ihnen zu arbeiten, und sind nicht durch jahrelanges nichtstätiges Herumlungern in Flüchtlingscamps einem produktiven Leben weitgehend entwöhnt worden.

    Aber was macht man stattdessen? Siedelt Menschen zu Hunderttausende in die deutsche Dauerarbeitslosigkeit um, zu enormen Kosten. Und hat dann verständlicherweise kein Geld mehr, die Verhältnisse vor Ort, in den Nachbarstaaten der Kriegsgebiete, zu ändern, wo Millionen unter äußerst schlechten Bedingungen dahinvegetieren. Das ist wirklich Irrsinn.

  5. #15

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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    wenn es der teil der Flüchtlinge ist, der sich hier nicht integrieren will und nur faxen und Unsinn im Kopf haben (und diese dann auch in die tat umsetzen), dann finde ich das mehr als nur gerecht. Am besten hochkant mit nem Arschtritt hier raus fegen.

  6. #16
    Avatar von xKay0nex
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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    Niemand bezweifelt, dass Afghanistan nicht gerade ein sicherer Ort ist. Wenn das aber der Maßstab wäre, mit dem über Abschiebungen entschieden werden müsste, hätten sich diejenigen durchgesetzt, die Abschiebungen generell ablehnen. Ein bisschen genauer muss man schon hinsehen. Das gilt für jedes Land, aus dem Flüchtlinge kommen, von denen sich dann herausstellt, dass viele von ihnen im Sinne deutschen, europäischen und internationalen Rechts keine Flüchtlinge sind. Nur sichere Herkunftsländer werden pauschal als sicher eingestuft, weil die Anerkennungsquote so niedrig ist, dass ein Fluchtgrund kaum anzunehmen ist. Der Umkehrschluss ist aber falsch. Nur weil ein Land kein sicheres Herkunftsland ist, muss es nicht pauschal unsicher sein, selbst dann nicht, wenn dort ein Krieg herrscht.

  7. #17
    Avatar von BitNet
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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    @freulein, es gibt auch gar kein Sinn, weshalb die einfach alle ins Flüchtlingsunterkünfte kommen. Hauptsache kommen sie, ist der Sinn. Der Sinn ist Multikulti und nicht denen vor Ort zu helfen.
    Das was Deutsche im 2. Weltkrieg getan haben, muss diese Gesellschaft multikultirisiert werden, um dies das 2. Mal zu verhindern und aus Hass an Deutsche.

  8. #18

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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    @ xKay0nex,

    Deinen richtigen Betrachtungen möchte ich noch folgendes hinzufügen:

    Das Recht auf Umsiedelung nach Deutschland, wenn in der Heimat "eine ernsthafte individuelle Bedrohung des Lebens oder der Unversehrtheit" wegen Krieg oder Bürgerkrieg droht, gibt es überhaupt erst seit 2013. Diese ganz wesentliche Erweiterung des Zuzugsrechts, die auf einen Schlag unzählige Millionen Menschen weltweit umsiedelungsberechtigt nach Deutschland machte, wurde völlig ohne öffentliche Diskussion umgesetzt. Sie wurde von Brüsseler Bürokraten ausgedacht, die eine "gemeinsame europäische Asylpolitik" schaffen wollten, und dabei eine Großzügigkeit an den Tag legten, die so in keinem der nationalen Asylgesetze aufzufinden war, 2011 zur EU-Richtlinie erhoben, und dann 2013 vom Bundestag umgesetzt... ohne daß dies Gegenstand einer öffentlichen Debatte gewesen wäre. Das ist, was diejenigen, die Rechtspopulisten geschimpft werden, kritisieren: Eliten kungeln es unter sich aus, das Volk trägt die Konsequenzen. Und hier geht es wirklich um Entscheidungen mit extrem weitreichenden Konsequenzen, wie wir gesehen haben.

    Es wurde also 2013 neben die Asylberechtigung ein weiteres Umzugsrecht nach Deutschland geschaffen, denn das Asylrecht ist, was Kriege angeht, deutlich... siehe etwa hier:

    BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Asylberechtigung

    "Notsituationen wie Armut, Bürgerkriege, Naturkatastrophen oder Perspektivlosigkeit sind damit als Gründe für eine Asylgewährung gemäß Artikel 16a GG grundsätzlich ausgeschlossen."

    Diese drastische Erweiterung des Zuzugsrechts im Jahr 2013 auf viele Millionen weltweit, die unter Kriegen, Bürgerkriegen oder kriegsähnlichen Verhältnissen leiden, kann nicht verhindern, daß linke Kreise regelmäßig von ständigen Verschärfungen und Aushöhlungen des Asylrechts reden... im Ernst!

    Es sei noch angemerkt, daß es auch EU-Länder gibt, die diesen Wahnsinn nicht mitmachen. Ich zitiere aus der EU-Richtlinie:

    "Nach den Artikeln 1und 2 und Artikel 4a Absatz 1 des dem EUV und dem AEUV beigefügten Protokolls (Nr. 21) über die Position des Vereinigten Königreichs und Irlands hinsichtlich des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts beteiligen sich das Vereinigte Königreich und Irland unbeschadet des Artikels 4 dieses Protokolls nicht an der Annahme dieser Richtlinie und sind weder durch diese Richtlinie gebunden noch zu ihrer Anwendung verpflichtet."

    "Nach den Artikeln 1 und 2 des dem EUV und dem AEUV beigefügten Protokolls (Nr. 22) über die Position Dänemarks beteiligt sich Dänemark nicht an der Annahme dieser Richtlinie und ist weder durch diese Richtlinie gebunden noch zu ihrer Anwendung verpflichtet."

    Auch Deutschland hätte die Option gehabt, sich als von dieser Richtlinie ausgenommen zu deklarieren, aber diese Möglichkeit nicht ergriffen.

    In diesem konkreten Fall zeigt sich wieder einmal, welchen Schaden der Vereinheitlichungswahn in Brüssel anrichten kann. Es gibt kein stichhaltiges Argument, weshalb es eine gemeinsame Asylpolitik geben müsste. Die Behauptung, daß es eine gemeinsame Asylpolitik geben müsste, weil alle Staaten eine Verantwortung gegenüber Flüchtlingen haben bzw. Flüchtlingswellen ausgesetzt sind, ist völlig fadenscheinig... denn es kann durchaus unterschiedliche Auffassungen geben, wie groß diese Verantwortung im jeweiligen nationalen Einzelfall ist, und auch der Wille der Flüchtlinge, sich in das jeweilige Land zu begeben, ist je nach EU-Land extrem unterschiedlich ausgeprägt. Wir haben gesehen, wie "die gemeinsame Asylpolitik", die den Nationen Europas aus Brüssel aufs Auge gedrückt wurde, diese unterschiedlichen Auffassungen nicht glattbügeln konnte, sodaß sich einige Länder einfach weigerten, Personen aufzunehmen, die sie dieser gemeinsamen Asylpolitik zufolge hätten aufnehmen müssen. Und die wenigen Flüchtlinge, die doch auf ärmere EU-Länder verteilt werden konnten, dann mit den Füßen gegen diese von Brüssel verordnete Verteilung abstimmten... aus Polen etwa verschwand ein Großteil der Flüchtlinge in Richtung Deutschland.

    Es wird im Zusammenhang mit Flüchtlingen, die vor Kriegen fliehen, gern von der Genfer Flüchtlingskonvention geredet, als würde die Unterschrift unter diese Konvention (die auch Deutschland leistete) zur Aufnahme von Flüchtlingen vor Kriegen und Bürgerkriegen verpflichten. Dies stimmt nicht, denn die Genfer Flüchtlingskonvention bezieht sich ebenso wie das Asylrecht Deutschlands von vor 2013 nur auf Flüchtlinge vor Verfolgung wegen Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe und politischer Überzeugung. In Afghanistan besteht eine gewisse Unsicherheit, weil eine fanatische religiöse Bewegung, die Taliban, mithilfe kriegerischer Mittel das Land destabilisieren will, mit dem Endziel natürlich der Machtübernahme. Die Bevölkerung in einer solchen Situation der Gefährdung durch militante Einzelgruppen, die gewaltsam die Macht erringen wollen, gilt nicht als "verfolgt wegen Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen oder politischer Überzeugung"... die Bedingungen der Genfer Flüchtlingskonvention sind hier also nicht zutreffend.

    @Bitnet,

    Du hast recht, daß die Geschichte Deutschlands hier eine Rolle spielt. Lange Zeit war die Grundhaltung der Bevölkerung eher so, diese Episode vergessen zu wollen... eine ganz natürliche Haltung. Wie natürlich das ist, kann man etwa an den Türken erkennen und ihren vorherrschenden Ansichten zum Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich. Die 68er veränderten dies grundlegend... sie waren als Rebellen gegen die bestehenden Verhältnisse auf der Suche nach Munition gegen ihre Eltern bzw. Vorfahren... da kam der Nationalsozialismus gerade recht. "Aufarbeitung" hieß das Gebot der Stunde, "Betroffenheit zeigen" wurde zur Pflichtübung, und mit "Lehren ziehen" hatten die 68er natürlich eine unschlagbares Argument auf ihrer Seite, das an den merkwürdigsten Stellen zur Anwendung kam... so wurde etwa "antiautoritäre Erziehung" dargestellt, als wäre nur sie in der Lage, ein neues Auschwitz zu verhindern, da Auschwitz angeblich nur durch autoritäre Erziehung ermöglicht wurde usw.

    Im Verlauf dieser neu aufgeflammten Beschäftigung mit der Geschichte lernten die Menschen, die Selbstbezichtigung als etwas Positives zu empfinden. Diese Selbstbezichtigung ("Wir Deutschen..." oder "Die Deutschen...") wurde allgemein erwartet, aber sie war eben auch mit Lob und Anerkennung verbunden, was dann dazu führte, das sie inzwischen allgemein lustvoll empfunden wird. Denn gerade deshalb, daß es der natürliche Drang der Menschen ist, von ihm selber verursachtes Negatives zu verdrängen und zu verschweigen, ist natürlich die Haltung, daß ein Mensch sich dem Negativen stellt, auch wenn er es nur mittelbar verursacht hat, über sein Land und über seine Vorfahren, eine besondere Leistung. Besondere Leistungen verdienen Lob. Das vereinzelt den 68ern entgegengestellte: Lassen wir doch die Vergangenheit ruhen, hatte keine Chance in einer allgemeinen gesellschaftlichen Situation, in der mehr und mehr die besondere Leistung des sich der Vergangenheit stellen belohnt wurde... mit Lob und Anerkennung. Inzwischen, fast 50 Jahre später, sind die Verhaltensweisen im Zusammenhang mit diesem ganzen Komplex zum Ritual erstarrt. Alle paar Minuten Betroffenheit angesichts der Vergangenheit zeigen... Ritual. An jeder Ecke das 3. Reich hervorlugen zu sehen... Ritual. Wie lustvoll diese Rituale von manchen empfunden werden, zeigt eine Äußerung, die im Zusammenhang mit dem Berliner Holocaust-Mahnmal allen Ernstes gemacht wurde: "Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden." Das ist natürlich völliger Quatsch, aber der Masochist kann sich nunmal nicht vorstellen, daß ein Objekt, das ihm solche Lust bereitet, ihm nicht auch von anderen geneidet wird. Henryk M. Broder hat einmal die Essenz der deutschen Vergangenheitsbewältigung, wie sie heute stattfindet, in folgendem Satz wunderbar ausgedrückt: "Sie besteht größtenteils aus Wohlfühlritualen für die Nachkommen der Täter, die sich selbst darin bestätigen, wie vorbildlich sie mit der Geschichte umgehen."

    Diese Lusterfahrung, sich "vorbildlich" zu verhalten, d.h. Egoismen zurückzustellen, die ein unter-den-Tisch-kehren des Negativen eigentlich nahegelgt hätten, wurde im Laufe der Jahrzehnte schnell auf andere Gebiete ausgedehnt, in denen Lustempfinden durch Selbstverneinung möglich war, und es bildeten sich weitere quasi-masochistische Rituale heraus. Eines dieser anderen Gebiete ist die Einwanderung. Ein gesunder Egoismus würde gebieten, die Belange von Einheimischen über jene von Fremden zu stellen, die einen Einwanderungswunsch haben. Im vom Marsch der 68ern durch die Institutionen geprägten öffentlichen Diskurs ist aber eine solcher gesunder Egoismus eher etwas, dessen man sich schämen sollte. Stattdessen ist die Selbstverneinung, d.h. das Stellen der Belange von Fremden über die der Einheimischen lustvoll besetzt und auch hier zum allgemeinen Ritual geworden. Diese Selbstverneinung erhält Dauerlob und Dauerbestätigung im öffentlichen Diskurs. Deutlicher kann man diese Selbstverneinung nicht ausdrücken als es Linke getan haben, die im Zusammenhang mit Einwanderung meinten, auch Deutsche müssten sich integrieren, selbst wenn das anstrengend und mitunter schmerzhaft sei. Die Selbstverneinung besteht also nicht lediglich darin, zum Nutzen anderer Gelder abzugeben, sondern auch, zum Nutzen anderer das eigene Leben zu ändern, selbst wenn das schmerzhaft ist. Die anderen klassischen Einwanderungsländer wie USA, Kanada oder Australien kämen nie auf die Idee, eine Einwanderung zuzulassen, die die eigenen Einwohner zu einer Änderung ihrer Lebensweise zwingen würde, sondern sie selektieren Einwanderungswillige ganz klar nach Kriterien, die eine problemlose Assimilation des Einwanderers, d.h. weitestgehende Anpassung an das Einwanderungsland, praktisch sicherstellen...

    Ich meine "Hass auf Deutsche" ist der falsche Begriff für diese Lust an der Selbstverneinung und Selbsterniedrigung. Ein Masochist haßt sich ja eigentlich auch nicht selber. Er hat nur gelernt, Lust an der eignen Unterordnung zu empfinden. Ein Masochist ist aber ein harmloser Fall, wenn er sich nur mit sich selber beschäftigt. Der politische Masochismus ist hingegen ein missionarischer Masochismus, d.h. er verordnet einen Masochismus für alle. Und da sind dann natürlich die vielen Menschen ein Störfaktor, die die Lust an der Selbstverneinung und am Zurückstellen der eigenen Interessen nicht erlernt haben. Oder, wie es im politischen Diskurs heute heißt, "die, die den Rechtspopulisten auf den Leim gegangen sind, oder jedenfalls anfällig sind dafür". Es ist die Panik von Masochisten, daß man ihnen ihren Spaß verdirbt, ihre Wohlfühlrituale beeinträchtigt.
    Geändert von freulein (05.04.2017 um 12:41 Uhr)

  9. #19
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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    In einem Bericht von ffm-online wird berichtet, wie es einem abgeschobenen Afghanen in Afghanistan ergeht. Es wird von den Alltagssorgen um Geld und die üblichen Probleme berichtet. Schaut man sich ein Video von Kabul an, stellt man fest, dass es eine schnell wachsende Großstadt ist. Auf der Internetseite hospitalby.de kann man einen Artzt in Kabul finden. Das ein Arzt Besuch Geld kostet, sollte nicht überraschen.
    "Alles auf Null: Der Neustart in Afghanistan fällt abgeschobenen Flüchtlingen schwer. Während die einen nur mit wirtschaftlichen Nöten kämpfen, schweben andere in Lebensgefahr. Hilfsangebote gibt es wenige." Quelle:welt.de

    Liest man dagegen die Berichte von proasyl entsteht ein ganz anderer Eindruck. Proasyl berichtet von Krieg, kämpfen und Elend in Afghanistan.
    "Millionen Menschen suchen Zuflucht, ohne dass irgendwelche Hilfsstrukturen existieren." Quelle:proasyl
    Beim lesen solcher berichte entsteht der Eindruck, dass es in Afghanistan nicht möglich ist ruhig zu leben ohne mit Gewalt, Krieg und Armmut konfrontiert zu werden.

    Nun stellt sich die Frage, ob alle in Kabul lebenden Menschen arm sind oder sich in Lebensgefahr befinden, denn es soll dort lt. proasyl Kämpfe geben? Oder ist es nicht eher so, dass jemand der lange Zeit nichts getan hat und nun ohne Hilfe einen Neuanfang machen muss es nicht leicht hat? Bei all den Berichten wird man oft an Sorgen und Nöte erinnert, die man auch aus Deutschland kennt. Jeder Student kennt das Problem, dass wenn er die Stromrechnung nicht bezahlt, ihm der Strom abgestellt wird, auch wenn er den Strom dringend für den Computer braucht. Studenten wissen auch, egal wie viel Hunger sie haben, ohne Geld bekommen sie kein Lebensmittel im Supermarkt. Niemand würde protestieren, dass Studenten Systematisch benachteiligt oder unterdrückt werden.

    Entsprechen die Berichte der Realität oder bewerten wir die Lage in Afghanistan mit Deutschem Maßstab?

  10. #20
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    Standard AW: Afghanische Flüchtlinge werden abgeschoben - Zu Recht?

    Trotz heftiger Debatten in der Politik und Protest aus der Bevölkerung wurden erneut Menschen vom Flughafen Leipzig/Halle in Sachsen nach Afghanistan Abgeschoben. www.zeit.de

    Aram Khan vom Aktionsbündnis "Protest LEJ" und 150 weitere Abschiebungsgegner waren ebenfalls am Leipziger Flughafen und protestierten gegen die Abschiebung.
    "Die Abschiebungen in lebensgefährliche Situationen werden versucht zu legitimieren, indem die Betroffenen als ‘Gefährder` und ´Straftäter’ stigmatisiert werden. Das ist hochproblematisch, denn zum einen ist die Kategorie “Straftäter” assoziiert mit Tatbeständen wie Mord oder Terrorismus. Die allermeisten dieser “Straftäter” wurden jedoch nur wegen kleinerer Delikte wie Fahren ohne Fahrschein, Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz und Diebstählen verurteilt, wie eine Statistik des sächsischen Innenministeriums zeigt" protestlej.

    "Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat die Bundesregierung zum Verzicht auf den geplanten Abschiebeflug nach Afghanistan aufgefordert. Die bevorstehende Abschiebung der afghanischen Asylbewerber in ihr Heimatland stehe "in deutlichem Widerspruch zu unserer humanitären Schutzverantwortung", www.welt.de

    Alles auf Null: Der Neustart in Afghanistan fällt abgeschobenen Flüchtlingen schwer. Während die einen nur mit wirtschaftlichen Nöten kämpfen, schweben andere in Lebensgefahr. Hilfsangebote gibt es wenige.ffm-online.org

    Alle Debatten um die Abschiebung der Flüchtlinge nach Kabul machen einen scheinheiligen Eindruck. Vermutlich freuen sich die Bürger Deutschlands dass "die" endlich weg sind. Die Politikerin Claudia Roth versucht mit ihrer Aussage gegen die Abschiebung zu sein als Politikerin mit Mitleid zu zeigen.

    Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Mathäus 5, 7

    Das wirft die Frage auf, ob es mit einen guten christlichen Gewissen vereinbar ist, Menschen in eine Gegend zu schicken, in der sie um ihr Leben fürchten müssen?
    Andererseits stellt man sich die Frage, wie Leben die Menschen die in Kabul/Afghanistan leben mit der ständigen Gefahr um ihr Leben?
    Oder ist eine Abschiebung gerechtfertigt, da diese Menschen das Gastrecht durch ihre Straftaten missbraucht haben?

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