1. #1
    Avatar von DMW007
    Registriert seit
    15.11.2011
    Beiträge
    6.081
    Thanked 9.119 Times in 2.996 Posts
    Blog Entries
    5

    Standard

    Die Deutschen Kolonien haben damals extreme Verbrechen an Menschen aus dem Ausland begangen. Um 1900 werden zahlreiche Menschen gefangen genommen, misshandelt und getötet. Alleine 1904 sind es zehntausende Südwestafrikaner. Deutschland führte einen regelrechten Völkermord durch. Bis heute wird kontrovers diskutiert, ob dies die Vorgänger des Nationalismus sind. Dieser erschütterte die Welt nur wenige Jahre später mit mindestens eben so schweren Verbrechen.

    Bis heute wurden viele Straßen nach mächtigen und brutalen Herrschern der deutschen Kolonialzeit benannt.
    Beispiel: Die Lüderitzstraße wurde nach Adolf Lüderitz (1834-1886) benannt.
    Der Nachtigalplatz (benannt nach Gustav Nachtigal 1834-1885).

    Dies sind nur zwei Beispiele von vielen. Bereits seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, ob man diese Straßen umbenennen soll. Zum einen aus Respekt vor den damaligen Opfern, die oft nicht mal eine Entschädigung von Deutschland erhalten haben. Zum anderen als Zeichen gegen Rassismus, um solchen Verbrechern keine Ehre zu gebühren.

    Haltet ihr das für richtig oder sollen die Straßennamen bleiben? Möglicherweise wären andere Maßnahmen für Betroffene im Alltag wirkungsvoller?
    Kritiker entgegnen, dass Rassismus nicht durch die Umbenennung von Straßen abgeschafft wird. Befürworter sehen darin entscheidende Maßnahmen, um die Menschen nicht im Alltag ständig mit den Schattenseiten der Vergangenheit zu demütigen.

  2. #2

    Registriert seit
    11.09.2020
    Beiträge
    11
    Thanked 2 Times in 2 Posts

    Standard AW: Alltagsrassismus: Straßen von kolonialen Verbrechern umbenennen?

    Momentan scheint dies eine Bewegung zu sein nachdem die Zigeunersauce umbenannt wurde und immer mehr Aufmerksamkeit dem Thema Alltagsrassismus geschenkt wird. Auch durch die Blacklivesmatter-Bewerbung. Ich halte die Umbenennung von Straßen für einen guten Schritt, der niemandem wehtut. Auf der anderen Seite hilft dies wirklich den Betroffenen? Ich denke, dass solche Umbenennungsaktionen höchstens mediale Aufmerksamkeit erzeugen, aber den Opfern ist damit nicht geholfen. Eventuell hinterfragen Menschen dadurch ihre eigenen Denkmuster und werden auf Alltagsrassismus aufmerksam, aber da muss schon deutlich mehr passieren.

  3. The Following User Says Thank You to Lisa1991 For This Useful Post:

    Fritz (17.09.2020)

  4. #3
    Avatar von Manjaro
    Registriert seit
    11.05.2020
    Beiträge
    32
    Thanked 13 Times in 9 Posts

    Standard

    Das Umbenennen alleine mag zwar zunächst niemandem helfen, könnte man meinen. Aber ich denke, das sehen die betroffenen anders: Sie werden nicht mehr alltäglich mit diesen Verbrechen konfrontiert. Man stelle sich vor, ein Jude würde in einer Adolf-Hitler-Straße wohnen. Ein Abschließen mit diesen Taten ist unmöglich. Nicht anders ist es hier.*

    Und nicht vergessen, dass man mit solchen Denkmälern die Verbrecher ja auch noch glorifiziert. Eine Straße nach einem "normalen" Massenmörder zu benennen würde niemandem einfallen. Warum gibt es für die bekannteren Persönlichkeiten aus den Beispielen hier dann eine Ausnahme?

Diese Seite nutzt Cookies, um das Nutzererlebnis zu verbessern. Klicken Sie hier, um das Cookie-Tracking zu deaktivieren.