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Thema: Angst vor Terror?
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25.03.2016, 18:58 #1
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Thanked 13 Times in 5 PostsAngst vor Terror?
Ein guter Freund von mir arbeitet seit ein paar Jahren in London und kommt immer über die Feiertage nach Hause. Normalerweise ist er immer geflogen, aber seit dem Germanwingsabsturz und den Anschlägen in Paris setzt er sich partout nicht mehr in den Flieger, sondern ist so 8 Stunden mit dem Zug unterwegs. Durch den Eurotunnel - und über Brüssel. Dabei habe ich ihm gesagt: Junge, wenn Du Angst vor Terroristen hast, dann verbringe doch nicht Deine Zeit auf nem Bahnhof in einer MIllionenmetropole, wo überall Soldaten und Polizei rumspringen.
Habt ihr Angst, von Terror betroffen zu sein? Hat jemand mal ne Reise storniert? Oder überlegt jetzt zweimal, nach Istanbul oder zur EM nach Frnkreich zu gehen? Ich halte das für völlig übertrieben. Vor allem wenn die Leute dann erstmal ne Zigarette rauchen. Da ist das Risiko doch viel höher (ok, auch wenn man das nicht direkt vergleichen kann). Aber ist irgendwem wirklich mulmig?
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25.03.2016, 19:28 #2
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Thanked 9.118 Times in 2.995 PostsAW: Angst vor Terror?
Das erinnert mich an die Zeit nach dem 11. September, als viele US-Amerikaner wegen den Anschlägen mit dem Auto statt Flugzeug unterwegs war. Als Ergebnis stieg die Anzahl der Verkehrstoten massiv an. Diese Schlussfolgerung ist objektiv gesehen nämlich total absurd. Viele Menschen scheinen Fliegen subjektiv als gefährlicher anzusehen. Wohl weil sich ein Flugzeug schwerer spontan stoppen lässt und über jeden Unfall mittlerweile teils sogar weltweit berichtet wird. De Facto ist das Flugzeug mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel: Auf eine Milliarde Kilometer gibt es nur 0,3 Verletzte bei Flugreisen, denen 2,7 bei der Bahn und satte 276 (!) im Autoverkehrs gegenüberstehen. Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles im Auto ist über 900x (!) höher als mit dem Flugzeug. Der Zug ist immerhin noch um den Faktor 9 unsicherer. Dein Freund hat sich also von subjektiven Empfindungen gewaltig täuschen lassen.
Mit der Angst vor Terroranschlägen ist es ähnlich. Zwar hat sich die Anzahl der Terroristen und damit der Anschläge in den letzten Jahren von wenigen Tausend auf zehntausende massivst erhöht, was nicht zuletzt auf die irrsinnige Politik des Westens zurückzuführen ist die im Mindesten weggesehen, teils sogar aktiv gefördert hat. Dennoch ist das Risiko hierzulande noch relativ gering. Auch weil die Mehrzahl der Terroropfer nach wie vor in Brennpunkt-Ländern wie z.B. Irak und Afghanistan zu beklagen ist. Schaut man sich an was dort los ist, kann man die Hand voll Anschläge in Europa nur belächeln. Dort sterben jährlich zehntausende. Verglichen damit sind wir hier also noch sehr gut dran. Wobei die Frage ist wie lange wenn man sich anschaut, wie unser Krieg gegen den Terror den Terrorismus erst groß gemacht hat - Rechnet man das mal auf die nächsten Jahrzehnte hoch, stehen uns bei dem Wachstum keine besonders schönen Zeiten bevor. Zumal die Bedrohung nicht nur im Terror an sich besteht, sondern auch in den Politikern, die ihn für Gesetze zu ihren Gunsten missbrauchen. Bestes Beispiel ist aktuell die VDS. Erst wurde mit KiPo argumentiert, da kommen die Terroristen gerade Recht, also nimmt man die auch noch mit rein.
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26.03.2016, 01:11 #3
AW: Angst vor Terror?
Dem muss ich zustimmen. Vor allem weil es genug andere gefährliche Risiken gibt als Terroristen. Man muss nur mal abends in einer größeren Stadt in den "falschen" Gebieten unterwegs sein. Da reicht teils schon ein normaler Blick auf eine Person, um krankenhausreif geschlagen zu werden. Oder wenn man im Straßenverkehr unterwegs ist und jemand anders macht einen Fehler. Das kann einen auch schwer verletzen oder im schlimmsten Falle sogar töten. Besonders schlimm wird es wenn man Zeuge einer solchen Tat wird. Da steht man dann in dem Zwiespalt ob man eingreifen und damit sich selbst in Gefahr bringen soll, oder wegschaut.
Aber was will man dagegen tun? Das ist das Lebensrisiko. Keiner kann einem 100%tige Sicherheit garantieren, egal ob vor Terroristen oder anderen Gefahren. Nach Syrien in die Konfliktgebiete würde ich nicht gerade reisen das sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen, klar. Sonst sehe ich aber keinen Grund gewisse Länder oder Orte nicht mehr zu besuchen, weil ein Anschlag drohen könnte. Der Logik nach müsste man sich in einem Bunker verschanzen. Die Verbrecher könnten schließlich ganz in der Nähe sein, vielleicht sogar in der Nachbarschaft. Möglicherweise der nette Nachbar, den man jeden Morgen grüßt. Es ist ein realitätsfremdes Klischee, dass jeder Terrorist ein Moslem mit Vollbart ist wie Bin Laden. Terroristen, Psychopaten, Kinderschänder und was es noch alles gibt sind meist ganz normale Menschen, die niemand rein äußerlich ihrer Taten verdächtigen würde.
Wirklich sinnvoll würde ich es finden, wenn man Politik macht, die den Krieg endlich beenden anstatt ihm weiter Nährboden zu bieten. Was in den ganzen Kriesenherden wie Syrien oder früher auch dem Irak veranstaltet wird und wurde ist doch vielmehr eine Schnitzeljagt, bei der man gar nicht gewinnen will. Denn wem verkauft man teure Waffen, wenn keine bösen Terroristen mehr dort unten sind, die man unbedingt bekämpfen muss? Man braucht kein Verschwörungstheoretiker sein um festzustellen, dass die Waffenindustrie eine der größten ist die es gibt, und dass sie von Konflikten lebt. Genau wie eine Gesellschaft ohne Müll ein Albtraum für den Besitzer einer jeden Müllverbrennungsanlage wäre, bekommt die Waffenlobby Albträume von der Vorstellung eines weltweiten Friedens.
Abgesehen von der (unnötigen) Tötung vieler Menschen hat das jedoch nachhaltig Auswirkungen auf unser Leben. Der Terrorismus ist nichts was man wie einen Fernseher an oder ausschalten kann. Vielmehr mutieren diese zu einer Art Untergrund-Regierung, die mittlerweile teils ziemlich gut ausgestattet ist und deren Hauptziele in Angst und Vernichtung stecken.
Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!
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26.03.2016, 03:02 #4
AW: Angst vor Terror?
Davon abgesehen, daß ich sowieso kein attraktives Ziel für Terroristen- oder besonders wichtig bin und mich nicht in der Innenstadt bzw. bei größeren Menschenansammlungen aufhalten muß, würde ich mir im Falle eines Falles meinen schwarzen bzw. Galgenhumor bewahren und darüber witzeln: Wenn man dran ist - ist man dran, egal wie
Noch lasse ich mir von diesen Horrormeldungen nicht den Tag verderben und vertraue einigermaßen den zuständigen Sicherheitskräften, obwohl es mir lieber wäre, wenn an dieser Stelle weniger eingespart werden würde, diese mehr Befugnisse hätten und ihre Delinquenten wirkliche Strafen zu befürchten hätten. Allah kennt auch keinen Rechtsstaat.
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26.03.2016, 07:15 #5
AW: Angst vor Terror?
Das ist doch genau Das was die Terroristen (respektive die Drahtzieher der Aktion) wollen, mit Ihrer Aktion Angst verbreiten, Einschüchtern und im Gespräch bleiben!
Nein, hier auf dem Land sind wir keine Ziele für solch eine Aktion, darum hab ich auch keine Angst davor.
Und da ich aktuell nicht vor habe zu verreisen, schon bewußt lange vor dieser Aktion so geplant, mach ich mir da auch keinen Kopf.Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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26.03.2016, 09:26 #6
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Ein Lkw Fahrer stellt sich abends auf einen Parkplatz. Morgens wäre er beinahe tot gewesen.
Frage: Macht es einen Unterschied wie man stirbt?
Nein, die Panikmache um vermeintliche Sicherheit soll beim Bürger den Eindruck erwecken, dass der Staat das Machtmonopol hat. Tatsächlich wurde dem Staat das Machtmonopol durch diese Attentäter entrissen. Die Kontrollen und Präsenz nach solchen schrecklichen Taten sollen nicht nur Täter suche oder abschrecken sondern das dient dazu das gemeine Volk, den Pöbel im Griff zu halten und Aufstände zu vermeiden.
Nach dem oben beschriebenen Verkehrsunfall wurden keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen. Z.B. Zusätzliche Verkehrskontrollen, Ganzkörperscanner auf Autobahnen oder Personalkontrollen durch Uniformiertes Personal. Der Verkehr auf der Straße bewegt sich wie gewöhnlich weiter. Wie der nächste verrückte sich auf der Straße umbringen will weis keiner. Die Methoden sich und andere in den tot zu reißen sind vielfältig.
Dein Freund kann getrost das Flugzeug benutzen. Diese Attentate haben den Effekt, dass Kontrollen intensiver und effektiver sind.
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27.03.2016, 12:17 #7
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Thanked 87 Times in 65 PostsAW: Angst vor Terror?
Ich muss sagen viele Dinge sind Panik mache. Zur Zeit wollen Personen wieder nicht fliegen, als mal ein Bus verunglückt ist, sind manche bei uns zur Abireise extra geflogen für über 100 € mehr, weil sie Angst vorm Bus fahren haben. Alle diese Anschläge und Unglücke sind komplette Einzelfälle, daher relativ unintressant für jeden einzelnen Menschen. Sie werden von den Medien natürlich gerne breit geschlagen um mehr Einschaltquoten und Zeitungsverkäufe zu generieren.
Im Endeffekt kann man aber von allem möglich sterben, jedoch ist das ein Autofahrer einer überfährt deutlich wahrscheinlicher als ein Flugabsturz. Autounfälle sind eben nur mehr Alltag geworden und man hat sich an das Risiko gewöhnt, daher werden diese von den Medien nicht mehr so ausgeschlachtet wie eben ein äußerst seltener Flugzeugabsturz.
Man kann natürlich auch gut und gerne in ein kleines Dorf ziehen, nie rausgehen und nur in dem Dorf einkaufen, wenn man dort Arbeit findet. Dadurch würde man viele Risiken senken wie Terroranschläge, da diese meistens eher in großen Städten verübt werden. Trotzdessen werde ich weiterhin fliegen, Großstädte besuchen und Bus fahren, weil ich denke, dass Einzelfälle wenig Auswirkung auf mich als Person haben. Außer natürlich die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen danach.
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27.03.2016, 16:16 #8
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Halte die generelle Panik an dieser Stelle auch für übertrieben. Solche terroristischen Anschläge sind immer sehr öffentlichkeitswirksam, aber glücklicherweise ist die Wahrscheinlichkeit, davon betroffen zu sein, sehr gering. Es gibt viele Dinge, bei denen deutlich mehr Menschen sterben, aber die sind halt nicht so stark im öffentlichen Bewusstsein.
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27.03.2016, 16:47 #9
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Jährlich sterben ca. 500.000 Menschen an Erkältung. Vermutlich ist die Gefahr sich bei einem dieser 500.000 Menschen mit Erkältung anzustecken und zu sterben sehr groß. Warum trägt niemand einen Atemschutz um sich vor dem Tod durch Erkältung zu schützen? Weil diese Informationen nicht in den Medien Aufgebauscht werden, nehmen die Menschen die Gefahr nich ernst.
Fassen wir zusammen: Um länger zu leben, sollte man nicht fliegen, nicht Buss fahren und Atemschutz tragen?
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27.03.2016, 20:08 #10
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Schon früher hieß es " Wer Freiheiten zugunsten seiner Sicherheit aufgibt, hat beides nicht verdient!" Wenn ich mir aber die jetzige Gesamtsituation so anschaue, so denke ich, dass die einzigen die was zu verlieren haben unserer politischen Kaste angehören. Von der unsagbaren Tragödie eines Anschlages abgesehen wissen unsere Politiker ganz genau, dass in so einem Fall die Stimmung in dem Land sehr schnell kippen könnte. Egal wo man sich umschaut, man merkt das die Leute immer besorgter sind. Wenn die Stimmung kippt, wird das dann leider auf kosten vieler unschuldiger gehen. Aber auch auf kosten der "herrschenden Kaste".QuelleGeändert von Fritz (27.03.2016 um 20:23 Uhr) Grund: 1:1 Kopie
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