Aspirin ist tausendmal tödlicher als Cannabis

[DMW007]

Vor ein paar Wochen hat die Erkenntnis von zwei Gerichtsmedizinern viel Aufsehen erregt, die den Tod von zwei Menschen durch THC nachgewiesen haben. So berichtete neben vielen anderen Medien der Focus unter dem Titel Forscher sicher: Cannabis erstmals als Todesursache nachgewiesen über zwei tote, die an Cannabis gestorben sein sollen.

Dass das aber alles nur Propaganda auf absolut lächerlichem Niveau ist, sieht man wenn man mal etwas über den Tellerrand hinausblickt: Ende der 80er versuchte die amerikanische Drogenaufsichtsbehörde verzweifelt, Versuchstiere mit Cannabis umzubringen. Dabei sollte ein sogenannter LD-50-Wert zu ermitteln. Dieser Wert gibt eine Dosis an, die für 50% der Versuchspersonen tödlich ist. Da kein Versuchstier mit Cannabis umgebracht werden konnte, existieren für Cannabis nur Schätzungen des LD-50-Wertes. Diese gehen von 1:20.000 bis 1:40.000 aus. Das bedeutet, man müsste 20.000 bzw. 40.000 mal so viel Marihuana konsumieren wie in einem Joint enthalten ist. Das entspricht etwa dem Konsum von 1,5 Kilo (!) in 15 Minuten. Absolut unmöglich, dies auch nur ansatzweise zu erreichen.

Acetylsalicylsäure, der Hauptwirkstoff des bekannte Kopfschmerzmittel Aspirin, hat hingegen einen LD-50-Wert von 1:10, beim Großteil aller Medikamente liegt er sogar bei 1:10 und noch niedriger [1]. So gesehen ist Aspirin 1000x tödlicher als Cannabis. Alleine durch Aspirin werden laut Schätzungen von Ärzten jedes Jahr zwischen 1.000 und 5.000 Todesfälle verursacht. Dabei konsumieren 8,3 Millionen Deutsche das Medikament regelmäßig [2]. Cannabis hingegen wird laut Schätzungen von bis zu 2,5 Millionen Deutschen konsumiert [3].

Wir halten also fest: Mindestens ca. 1000 Menschen sterben jedes Jahr an einem vollkommen legalen und 'normalen' Medikament (von anderen Drogen fang ich gar nicht erst an), das interessiert anscheinend niemand. Nun sind zwei (!) Menschen an der am meisten konsumierten illegalen Droge Cannabis gestorben, und das wird breit getreten und teilweise dargestellt als wären das von heute auf morgen Millionen geworden. In der Studie wird Cannabis übrigens als 'eines der sichersten Medikamente' und 'sicherer als viele verbreitete Lebensmittel'.
Achja und nebenbei gesagt ist der Vergleich von Cannabis mit Medikamenten nicht unsinnig oder unverhältnismäßig, denn Cannabis ist medizinisch gesehen selbst ein Medikament, das sogar gegen mehrere Krankheiten hilft: Cannabis als Arzneimittel

Für mich ist das mal wieder ein schönes Beispiel für die Macht der Medien und bestätigt meine Einstellung, mich lieber selbst zu informieren anstatt den Massenmedien blind zu glauben. Zumal viele auch einfach nur ungeprüft kopieren. Ich finde die Quelle grade nicht, aber manch einer erinnert sich vielleicht an die Zeitungsente von vor ein paar Jahren, auf die viele größere Zeitungen reingefallen sind, weil einer falsch recherchiert hat und die anderen es einfach ungeprüft übernommen haben. Wurde allerdings damals logischerweise nicht so übermäßig an die große Glocke gehangen.

Quellenangaben:
[1]: Judge Francis Young rules marijuana is safe, 1988, DEA, USA
[2]: Wie gefährlich ist Aspirin? | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit
[3]: Suchtmittel/Cannabis ginko stiftung - Landeskoordination

[Nuebel]

Dass Aspirin mit seinem blutverdünnenden Effekt nicht ungefährlich ist, weiß doch mittlerweile jeder.

Ich verstehe aber nicht, wieso du die Bild als Beispiel aufführst. Die "reißerische Überschrift" wie du es nennst, ist ganz normal in Boulevard-Medien. Solche zieht man nicht als Beispiel heran, wenn man über die Medien herziehen möchte. ^^

[DMW007]

Genau deswegen ist mir die in Erinnerung geblieben, dort wars (mal wieder) am schlimmsten von allen. Die BILD-Zeitung hat ihr Ziel also erreicht.. aber du hast natürlich recht, dass das kein sehr argumentatives Beispiel ist, habs ediert.

Dass Aspirin mit seinem blutverdünnenden Effekt nicht ungefährlich ist, weiß doch mittlerweile jeder.

Naja eben nicht, es gibt Leute die nehmen das wie Lutschbonbons.. Das liegt denke ich wohl auch an der fehlenden Verschreibungspflicht. Da entsteht bei vielen Leuten der Gedanke, dass es sich ja um nichts wirklich gefährliches handeln kann, wenn es frei verkäuflich ist. Wenn ich das mit anderen Bereichen vergleiche denke ich, dass sich viele Leute gar nicht darüber informieren, bevor sie das Zeug (zumindest bei häufiger Einnahme über einen längeren Zeitraum) nehmen. So nach dem Motto: Tut was es soll, hat bis jetzt noch nichts getan was es nicht soll, also ists okay => abgehakt. Oder man verlässt sich darauf, dass das Medikament seit über 100 Jahren auf dem Markt ist.

[The Dope Show]

Geiler Titel
Finde das auch total überzogen. An jeder einzelnen legalen Droge (Tabak, Alkohol) sterben viel mehr Menschen als an allen illegalen Drogen zusammen. Ich würde nicht alles legalisieren, aber gerade Weed ist absolut okay wenn man es in moderaten Mengen konsumiert. Außerdem gibt es ein sehr großes Potenzial zur Heilung von Krankheiten. Medikamente gibt es zwar aber die sind meistens nicht nur teurer sondern haben mehr oder weniger Nebenwirkungen, manche sogar ziemlich schwere. Mit der Legalisierung könnte man einigen Menschen helfen. Denke aber, dass die ganzen Medikamenten-Konzerne das nicht zulassen würden. Für die wäre das ein Super GAU wenn man seine Medizin auf der Fensterbank einfach selber anpflanzen kann Ich denke mal das wird auch ein wichtiger Grund sein, wieso die Polik bis auf wenige Ausnahmen garnicht erst versucht hier etwas zu verändern.

[kesyp]

ist echt schon ironisch eigentlich, aber einfach noch ein wenig gedulden.. das kommt

[Sky.NET]

„Es handelt sich dabei um ein sehr seltenes Ereignis“, betont Hartung, „wir gehen jedoch davon aus, dass es jeden Cannabis-Konsumenten treffen kann.“ Wie oft und wie viel Cannabis die beiden jungen, körperlich gesunden Männer vor ihrem Tod konsumiert hatten, ist den Düsseldorfer Rechtsmedizinern nicht bekannt. Ihr Fallbericht ist in der Fachzeitschrift „Forensic Science International“ erschienen.

Erinnert mich ein wenig an den Fall mit dem Mädchen was wegen dem Energy abgekratzt ist, wobei das ja nen Herzfehler hatte.

Wusstet ihr, dass ihr Rauschgift direkt im Supermarkt kaufen könnt?
Eine Hand voll Muskatnüsse kann für einen TAGE anhaltenden Rausch mit Halluzinationen, Gedächnislücken und verschiedensten Rauschzuständen führen bis hin zum Tod.

Im Übrigen kann ein einziger Cocktail tödlich für manche Personen sein. Aber nicht wegen dem Alkohol, sondern wenn der Barmann was zusammen mixt, wogegen der Konsument allergisch ist (zb. mit Erdbeeren drin), da ist ganz schnell ein Kreislaufkollaps oder Tod durch ersticken drin (Schwellungen im Hals).

ALLES kann tödlich sein, wirklich ALLES, und die Chance an nem Joint zu verrecken ist (behaupte ich jetzt einfach mal so) EXAKT so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass beim Niesen eine Ader im Gehirn platzt (entweder durch Druck oder die plötzliche Bewegung) und du an nem Hirnschlag stirbst, ist auch schon passiert und kann jeden treffen.

[ThunderStorm]

Das meinst du wohl: Klage in den USA : Mädchen erleidet Herzstillstand wegen Energy-Drink - Nachrichten Panorama - DIE WELT
Da steht sie hat nur 2 Dosen getrunken. Ich hatte in Erinnerung, dass die ziemlich viel Energydrinks getrunken hat, war das ein anderer Fall? Naja auf jeden Fall sehr wahrscheinlich, dass das Mädchen vorher schon irgendwie geschwächt war. Energydrinks werden ja von extrem vielen Menschen getrunken. Wenn da irgendwas drin wäre, das gesunde Menschen umbringt, müssten schon viel mehr gestorben sein. Ich finde das sowieso ziemlich krank wie in den USA immer gleich die Hersteller verklagt werden obwohl in den meisten Fällen die Dummheit der Menschen schuld ist. So Sachen wie den ganzen Tag Fettes Zeug essen und dann Mc Donalds dafür verklagen weil man krank geworden ist...
Naja zum eigentlichen Thema: Wie das mit den zwei Toten durch THC in den Medien gehypt wird ist echt lächerlich. Es sterben jedes jahr ca. 7 Menschen durch Haie, also mehr als 3x so viel wie an Cannabis. Wo bleibt der Schreckensartikel in allen Zeitungen, dass wir alle sterben werden weil die Haie uns auffressen?
Und wie Sky.Net schon sagte gibt es tausend andere Möglichkeiten zu sterben. Ich will z.B. gar nicht wissen, wie viele alleine in Krankenhäusern sterben, weil die Mitarbeiter und Ärze überlastet sind und so z.B. Keime übertragen werden weil nicht genügend Zeit zum eigentlich vorgeschriebenen Desinfizieren ist.

[hotbird]

Warum die hirnlose reißerische Überschrift auf Bild-Niveau? Um Canarbis zu legalisieren?
Canarbis ist kein Medikament, sondern eine Droge. Apfel mit Birnen Vergleich.
Zuviel geraucht?

[DMW007]

Ne, aber du offenbar. Cannabis IST ein Arzneimittel. Wenn du meinen Text gelesen hättest, hättest du auch meinen Verweis auf den Wikipedia-Artikel dazu gelesen: Cannabis als Arzneimittel – Wikipedia
Nächstes mal bitte erst informieren und zumindest den Sartpost lesen, bevor man irgendwelchen Unsinn postet.

[Essah]

Canarbis ist kein Medikament, sondern eine Droge. Apfel mit Birnen Vergleich.

Alles was man nicht kennt wird erst mal verteufelt ohne zu wissen wovon man redet. So beschränkte Leute wie du können einem echt leid tun... Das Cannabis ein Medikament ist gehört zum Grundwissen. Es wird auch häufig als Droge eingesetzt, weil die Cannabis-Pflanze sehr vielfältig ist: Aus der Pflanze kann man Stricke, Papier etc. herstellen, die Blüten und das Harz haben eine berauschende und gleichzeitig auch heilende Wirkung. Es gibt über 30 Krankheiten die durch diese Wunderpflanze geheilt werden können wie Krebs oder auch AIDS. In fortschrittlichen Ländern wie den USA ist es schon längst üblich, Cannabis als Medizin einzusetzen. Hier in Deutschland gibt es leider viel zu viele Spießer, für die eine Marihuanapflanze neben ihren Gartenzwergen so ziemlich das Höchstmaß an Empörung darstellen würde...