Ist die Buchpreisbindung noch zeitgemäß?

[DMW007]

In Deutschland existiert ja die Buchpreisbindung. Wer davon noch nie gehört hat: Der Verlag legt einen festen Preis für ein Buch (z.B. 24,90 Euro) fest. Alle die das Buch vertreiben dürfen es dann nur zu diesem Preis anbieten, und etwa keine Rabatte geben. Mich als Leser hat das schon mehrfach geärgert. Vernünftige Bücher sind ja nicht gerade günstig. Gibt es dann Aktionen wie z.B. Gutscheine, könnte man etwas Geld sparen. Aufgrund der Buchpreisbindung können sämtliche Gutscheine aber nicht für Bücher genutzt werden, sodass man immer den vollen Preis bezahlt.

Auf der anderen Seite habe ich aber durchaus Verständnis dafür, dass Bücher ein wichtiges Wissensgut darstellen und daher vor dem Kapitalismus geschützt werden müssen. Also etwa dass weniger bekannte Werke von der Bildfläche verschwinden, weil sie eine deutlich geringere Leserschaft aufweisen als Harry Potter. Allerdings finde ich es zumindest hinterfragenswert, ob dieses Problem im Internet noch existent ist. Selbst solche Bücher könnten in digitaler Version als eBook sehr kostengünstig dauerhaft verfügbar gemacht werden.

Daher möchte ich dieses Thema gerne in den Raum werfen und eine Diskussion starten: Ist die Buchpreisbindung noch zeitgemäß, oder sollte sie zumindest reformiert werden?

[Bubble]

Ich bin dafür, dass nach Art unterschieden wird. Der 143424324. Taschenroman von Hansi und Foxi ist nicht so "schützenswert", wie das von 100000 Studenten gekaufte Standardwert der Ökologie. Dafür müsste man jedoch eine Art Qualitätsleitfaden erfinden...

[KamehamehaNudel]

Also eine Umschreibung der Regeln in zumindest irgendeiner Form wäre schon gut. Denn wie du bereits sagst manchmal ist es echt einfach nur nervig. Finde es auch seltsam, dass um Bücher hier so ein großer Hehl gemacht wird. Es gibt ja auch andere Kulturgüter. Also müsste man irgendwie festlegen wo die Buchpreisbindung greift und wo nicht. Auch könnte man eine Art "verjähren" einführen. Sodass der xte Roman, wenn er nun eben nicht erfolgreich ist, irgendwann auch billiger verkauft werden darf.

[Fritz]

Für Käufer sind niedrige Preise immer erfreulich. Am besten wäre es, Bücher könnte man kostenlos im Internt lesen. Subventionen, wie die Buchpreisbindung eine ist, erhalten auch Autoren mit einer geringen Auflage am leben.

Bedenkt man allerdings, wie hoch der Aufwand ein Buch auf den Markt zu bringen ist und bedenkt dass Buchautoren von ihren Werken leben müssen, versteht man die Buchpreisbindung. Buchpreise

Würde man die Buchpreisbindung aufheben, wären nur noch am Markt gefragte Bücher im Handel. Publikationen mit geringer Stückzahl wie z.B. Wissenschaftliche Fachbücher wären zu teuer zum Veröffentlichen. Folglich würde es nur Bücher veröffentlicht werden, die sich verkaufen lassen.

Wo das hinführt, wenn man den Markt entscheiden lässt ist am Beispiel des Privatfernsehen zu beobachten.

Um die Vielfalt der Bücher zu erhalten, muss die Buchpreibindung bleiben. Der Käufer muss lernen, dass alles einen bestimmten Preis hat und nicht alles kostenlos oder billig verramscht werden kann.