Cannabis: Düsseldorf beantragt legale Abgabe

[DMW007]

Am vergangenen Mittwoch tagten in Düsseldorf gleich zwei Ausschüsse bezüglich Lizenzierungen für den legalen Verkauf von Cannabis. Die Mehrheit der Parteien SDP, FTP, die Grünen sowie der Linken stimmten dafür. Es soll ein Antrag erarbeitet werden, der an das Bundesinstitut für Arzneimittel geht mit dem Ziel, offizielle Abgabestellen für Cannabis zu eröffnen. Dort kann streng reguliert Cannabis von volljährigen Personen gekauft werden. Allerdings soll das ganze auch mit Präventionsangeboten gekoppelt sein.

Wie immer stellt sich die CDU dagegen mit der Behauptung, in den Niederlanden gäbe es keine Verringerung des Konsumes. Allerdings ist seit längerem bewiesen, dass in Ländern die bereits Cannabis legalisiert haben weniger geraucht wird als in Ländern wie Deutschland, in denen das verboten ist. Eine Entscheidung wird für Ende September diesen Jahres erwartet. Quelle: Cannabis: Stadt beantragt legale Abgabe - Düsseldorf - Lokales - Westdeutsche Zeitung

Find ich gut, hoffentlich wird das endlich mal durchgesetzt - diese ganze unsinnige Diskriminierung und Illegalisierung ist eine Schande für Deutschland...

[Chrissy]

Oh nein was soll dann nur aus Ali werden , wie soll er sich intigrieren wenn er kein Gras mehr verkaufen kann .



Nein Spaß bei Seite, finde ich gut aber andere Städte haben ein Viel größeres Problem mit Drogen (Duisburg z.b.)

[Bubble]

Oh nein was soll dann nur aus Ali werden , wie soll er sich intigrieren wenn er kein Gras mehr verkaufen kann .

"Die" intrigieren sich dann halt auf eine andere Art und Weise. - Auch wenn mir bisher nicht klar war, dass die Dealerei mit "Alis" bestückt war. War mir bisher neu, danke. Jedenfalls in Duisburg/Düsseldorf sind Ausländer in der Szene doch eher weniger vertreten, und wenn sind das vollintegrierte (ja, so schreibt man das) Mitbürger, die meistens auch kein Gängstah-Deutsch sprechen, sondern nicht anders als "normale"/andere Leute auch.

Nein Spaß bei Seite, finde ich gut aber andere Städte haben ein Viel größeres Problem mit Drogen (Duisburg z.b.)

Naja, kann ich auch nicht bestätigen. Nicht größer, als jede andere Stadt auch, und ich sehe Gras jetzt nicht unbedingt vergleichbar mit Koks, Speed oder XY. - Hier geht es um die legale Abgabe von Cannabis und nicht die Abgabe von LSD für alle Minderjährige. - Du kriegst alles problemlos, in jeder Stadt. Das hat jetzt eher weniger was mit Duisburg, Düsseldorf oder Großburgwedel zu tun.

Dass Düsseldorf anfängt, ist doch ein "erster Schritt" (seid wann bin ich eigentlich Pro-Legalisierung?) zur Besserung der Situation. Pragmatisch gesehen sind das Zusatzeinnahmen, die die Stadt Düsseldorf nicht wegwerfen will, kann ich verstehen.

Berlin hat doch auch so eine Erlaubnis beantragt, oder?

[Chrissy]

"Die" intrigieren sich dann halt auf eine andere Art und Weise. - Auch wenn mir bisher nicht klar war, dass die Dealerei mit "Alis" bestückt war.

Das war auch Mehr ironisch, da ich viele kenne die sich so ab und an was dazu verdienen.

(seid wann bin ich eigentlich Pro-Legalisierung?)

Ich glaube man kann es auch gut finden ohne Grundsätzlich dafür zu sein

Berlin hat doch auch so eine Erlaubnis beantragt, oder?

Ja


Ich bin Grundsätzlich dafür aber nur wen der Vk an u18 Härter bestraft wird, da es einfach zu viel im Kopf kaputt macht bei Jugendlichen


Schwieriges Thema

[DotNet]

Bei Kindern und Jugendlichen ist der Konsum bewusstseinsveränderter Substanzen generell problematisch. Sie entwickeln nicht nur leichter eine Abhängigkeit wie erwachsene, in diesem Alter kann sich insbesondere der regelmäßige Konsum auch auf das Wachstum auswirken. Bei Alkohol nebenbei gesagt dasselbe, es ist definitiv nicht gut für die Entwicklung, dass sich Jugendliche um die 15 regelmäßig 1-2x pro Woche betrinken.

Ich bin daher auch für strikte Kontrollen. Wobei mit der Legalisierung eigentlich nur mehr kontrolliert werden kann als bisher. Denn wie Bubble schon sagte, kriegt man Gras oft leichter als Alkohol. Und Dealern ist das Scheißegal ob der Kerl 20 oder 14 ist, wer Geld in der Tasche hat kriegt Ware, so läuft das.

Daher frage ich mich selbst bei Drogengegnern, wie diese den Standpunkt vertreten können, das Verbot aufrecht zu erhalten. Drogen zu bekämpfen funktioniert seit unzähligen Jahrzehnten nicht und wird auch niemals funktionieren. Eine drogenfreie Gesellschaft ist Wunschdenken. Man kann realistisch nur Schadensminimierung betreiben durch Legalisierung und Aufklärung. Letzteres hat z.B. die Anzahl der jugendlichen Raucher deutlich gesenkt und damit in gut 10 Jahren weit mehr Erfolg gebracht als Verbote und Kontrollen in etlichen Jahrzehnten zuvor.

Selbst die USA haben das erkannt. Und wenn die mal sagen, dass Diplomatie statt Schießeisen besser ist, weiß ja auch jeder wie lange zuvor ein blutiger Kampf stattfand...

[Psylo]

Sollen se das endlich legal machen es ist höchste Zeit. natürlich ist es nicht toll wenn Kinder und jugendliche kiffen und natürlich wirkt sich das auf die Entwicklung aus. Aba man sieht so oder so auf Techno Partys auch mal 13-15 Jährige die einem Speed MDMA und sonst was verkaufen. Und das war auch schon vor 10 Jaheren so. Also is THC wohl das kleinste (kein) Problem.

Außerdem ist es ist es am aller leichtesten an Spice oder Badesalz bzw. jede einzelne neue wohlmöglich sogar noch legale Droge zu bekommen (einfach im Internet bestellen. Man sollte eher gegen diese Drogen was tun. Weil das sind Drogen die wirklich schlimm sein können. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen was passieren kann und ich sag mal Psychose Angstzustände Selbstmord. Ich selber hab wohl einfach glück nunja. Auserdem ist Spice in der reinen Form auch nichts anderes als ein weißes Pulver reine Chemie einfach.

Und nicht nur Kinder Jugendliche sind dabei betroffen. Was ist mit Leuten auf Therapien (die vielleicht auch Familie und Kinder haben). Ich mein Es ist einfach einem Drogenabhängigen einen Stoff anzudrehen Der stärker ist und nicht Nachweißbar ist. Und da der Onkel Doctor bei einer Überdosis von neuen Drogen auch nicht immer weiß was er gegen tun kann sterben eben Menschen oder bekommen schlimmste Psychosen. Wenn man das so sieht könnten man gleich alle klassischen Drogen legalisieren welche man dann auch besser kontrollieren kann. Nehmen tun es die Menschen so oder so...

In Österreich gibt es auf Partys sogar so Testhäuschen wo du hingehen kannst und deine Drogen testen kannst ich frag mich wieso ist sowas nicht auch in Deutschland möglich ist.

Jedenfalls denke ich das man Gras problemlos Legalisieren kann, man braucht nur eine Regelung für Autofahren. THC ist ja sehr lange nachweißbar.

Außerdem verbaut sich dann der kleine Graßdealer (den es dann warscheinlich nicht mehr gibt) die Zukunft nicht XD

Aba ums auf den Punkt zu bringen macht Graß Legal und alle sind damit glücklich!!!

[ewasp]

Diese Entwicklung halte ich für schlecht. Meiner Meinung nach sollte man den Drogenkonsum auf keinen Fall legalisieren. Das fängt aber nicht erst bei Canabis an sondern beim Alkohol. Das Problem ist ja immer der Missbrauch, gegen ein paar Bier von mir aus auch einen Joint sagt ja keiner was, aber das ist der Einstieg in die Abhängigkeit.

[DotNet]

Es gibt schlechte Neuigkeiten: Die zwei beantragten Coffeeshops in Berlin-Kreuzberg wurden vom Bundesinstitut für Arzneimittel abgelehnt - Damit stehen auch die Chancen für Düsseldorf nicht besonders gut. Die Grünen zeigen sich enttäuscht, wogegen die CDU die Ablehnung für "vernünftig und verantwortungsvoll" hält

CDU/CSU werden mir von Tag zu Tag unsymphatischer... Was ist daran bitte verantwortungsvoll, wenn die Konsumenten sich ihr Gras illegal bei Straßendealern holen müssen, die wiederum das Zeug gerne Strecken? Außerdem bietet der gleiche Dealer meist auch wesentlich härteres Zeug wie Crystal, Heroin & Konsorten an. Das ist dann tatsächlich ein gewisser Einstieg in die Abhängigkeit, weil der Dealer mit teureren Drogen mehr Umsatz macht als mit Gras.

Mir erschließt sich auch nicht was daran vernünftig sein soll, die Jugend durch Gesetze zu "schützen". Wie realitätsfremd muss man sein zu glauben, dass Jugendliche vom Drogenkonsum ablassen, nur weil er verboten ist? Das versucht man seit Jahrzehnten und es klappt nicht. Was allerdings funktioniert ist Aufklärung, damit die Konsumenten sich den Risiken bewusst sind und dann aus ihrer Mündigkeit heraus entscheiden können. Manch einer lässt es dann gleich bleiben. Und die wo es testen wollen können es sicher tun, da sie über Nebenwirkungen und sonstige Probleme informiert sind.

Dazu kriminalisiert man die Konsumenten einer Droge die nachweislich unter Alkohol steht. Das ist eine vollkommen inkonsequente Drogenpolitik! Entweder man legalisiert Cannabis und ähnliche Drogen wie LSD, und schafft damit eine konsequente Drogenpolitik, die einer roten Linie folgt. Oder man verbietet alle Drogen (ja auch Alkohol, ist ebenfalls eine Droge, nur eben eine legale). Letzteres halte ich jedoch nicht für sinnvoll, weil wir dann mit den Alkoholkonsumenten das gleiche Problem haben wie jetzt mit Cannabis.

Vernünftig wäre in meinen Augen, sämtliche Drogen die mit Alkohol vergleichbar sind zu legalisieren. Das bedeutet z.B. ja zu Cannabis oder LSD, aber weiterhin nein zu Crystal oder Kokain. Um wirklich vernünftig und verantwortungsvoll handeln zu können ist es unerlässlich, die Leute zu informieren. Am besten in den Schulen. Und zwar nicht nach dem Motto "Drogen sind böse, lasst es bleiben, Thema gegessen" sondern neutral, informativ. Dann werden wir etwas erreichen. Im Moment bekämpfen wir lediglich die nicht abreißenden Folgen einer unüberlegten und inkonsequenten Drogenpolitik!

[milchbubix]

Also ehrlich gesagt hatten die Steller dieser Anträge ja doch keine Hoffnungen auf eine Annahme oder? Das sowas zur Zeit durchkommt ist absolutes Wunschdenken. Trotzdem ist es wichtig das immer mal wieder solche Anträge kommen sodass auch Gegner der Legalisierung dazu Stellung beziehen müssen. Je öfters man diese Menschen zu Wort kommen lässt desto mehr fällt es auf das die Argumente mittlerweile zum 100 mal wiederlegt wurden.

Ich stelle mir sowas immer vor wie mit einem kleinen Hammer gegen eine dicke Betonwand zu schlagen. Der erste Schlag wird nichts bewirken, der zweite vielleicht auch nicht, aber wenn schon beim dritten mal etwas abbröckelt dann wird man beim 1000 vielleicht ein ganzen Stein rausgeschlagen haben und die Mauer stürzt um.
Klar gesagt denke ich nicht das wir mit einer Abgabekontrolle/Regulierung/Legalisierung in den nächsten paar Jahren rechnen können, aber für mich bekommt die Bewegung von Zeit zu Zeit mehr Momentum und dass ist es was man Braucht und irgendwann mal etwas zu bewegen.

[DotNet]

So lange Merkel noch im Amt ist (mindestens bis 2017) sehe ich da ehrlich gesagt leider auch kaum eine Chance. Das Problem ist einfach, dass die bald 100 Jahre alte Anti-Cannabis Propaganda noch heute Wirkung zeigt. Nicht zuletzt liegt das denke ich auch an der Legalität: Viele Menschen glauben fälschlicherweise immer noch, dass es für Verbote von Drogen vernünftige Gründe gäbe. Etwa die hohe Gefährlichkeit. So nach dem Motto "Das wird schon nicht ohne Grund verboten sein". In der Realität ist es jedoch leider ganz anders. Das Cannabis-Verbot damals hatte wirtschaftliche Hintergründe. Und laut aktuellem Wissensstand ist Cannabis nicht gefährlicher als legale Drogen wie Alkohol. Im Gegenteil, viele gehen sogar davon aus, dass es etwas "harmloser" ist.

Und genau da entsteht das "Problem" für die Politik: Die Leute wachen zwar langsam auf. Laut einer repräsentativen Umfrage von 2011 befürworten mittlerweile 40% der Bürger die Legalisierung. Aber das heißt eben auch, dass die Mehrheit von 60% das Thema noch immer skeptisch sieht. Wählerstimmen sind für Politiker das einzige was zählt. Die Mehrheit davon möchte man natürlich nicht verlieren, also packt man dieses Thema gar nicht erst an.

Erschreckend finde ich jedoch, dass die Desinformation nach wie vor überwiegt! Satte 73% halten Cannabis immer noch für eine Einstiegsdroge. Dieses Totschlagargument ist bald so alt wie die Kriminalisierung selbst und die Argumentation wurde mittlerweile mehrfach widerlegt. Wenn überhaupt Cannabis als Einstiegsdroge dient, dann eben weil es illegal ist, und die Konsumenten gezwungen sind zu einem Dealer zu gehen, der auch wesentlich härtere Drogen verkauft. Für den Dealer ist das natürlich lukrativer, da Drogen wie Heroin deutlich stärker Abhängig machen als Cannabis und die Gewinnspannen für ihn höher sind. Bewegt der Dealer den Cannabis-Konsumenten also dazu solche Drogen auszuprobieren, verdient er langfristig dadurch mehr.

Daher ist es absurd, Cannabis nicht legalisieren zu wollen weil es eine Einstiegsdroge sei. Wenn schon dann müsste man Cannabis legalisieren, weil es durch die aktuelle Gesetzeslage als Einstiegsdroge missbraucht wird. Mit Cannabis hat das aber nichts zutun, im Gegenteil.