1. #1
    Avatar von DMW007
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    Standard CIA-Direktor denunziert WikiLeaks als "feindlichen Geheimdienst"

    Der neue CIA-Direktor Michael Richard ist erst seit Januar 2017 im Amt, und fällt bereits bei seiner ersten öffentlichen Rede in die Schlagzeilen: "Es ist an der Zeit, Wikileaks als das zu outen, was es tatsächlich ist: ein nicht-staatlicher feindlicher Geheimdienst, der oft von staatlichen Akteuren wie Russland angefüttert wird". Dass ein Geheimdienst im Geheimen operiert, wie der Name bereits sagt, und WikiLeaks genau das Gegenteil macht - nämlich geheime Informationen zur Transparenzschaffung zu veröffentlichen - scheint dem 53-Jährigen egal zu sein.

    "Während wir unser Bestes geben und ruhig Informationen sammeln", versuchten "Individuen wie Julian Assange und Edward Snowden" diese Erkenntnisse zu missbrauchen, "um sich einen Namen zu machen", sagte Richard. WikiLeaks würde die Gefährdung von Menschen und der nationalen Sicherheit in Kauf nehmen. Zusammen mit weiteren Anschuldigungen vermittelt Richard ein hetzerisch anmutendes Schwarz/Weiß Bild, dass WikiLeaks als den "Feind" und die Geheimdienste, zu denen er gehört, als die "Guten" darstellt. Auch den Vorwurf der "Zerstörung westlicher Werte" musste sich Assagne von WikiLeaks gefallen lassen. Ob er mit diesen Werten beispielsweise die menschenverachtenden Foltermethoden der CIA bei denen sogar immer wieder Unschuldige brutal misshandelt werden, illegale staatliche Drohnenmorde, oder das Recht des US-Präsidenten, willkürlich ohne Rechtsstaatliche Kontrolle Menschen umzubringen meinte, blieb offen.

    Auch Edward Snowden unterstellte er, kein echter Whisteblower zu sein: Sie würden diskret vorgehen und etablierte Wege nutzen, statt Informationen zu veröffentlichen. Snowden hat dies laut eigenen Aussagen bereits 2009 erfolglos getan. Ein Twitter-Post der Journalistin Jessica Schulberg lässt die Propaganda-Versuche des CIA-Direktors noch fragwürdiger erscheinen: Sie zeigte, wie Mike Pompeo im Juli 2016, also vor weniger als einem Jahr, selbst WikiLeaks als Informationsquelle nutzte, und deren Infos sogar öffentlich teilte.
    Quelle: Heise Online



    Versucht Richard verzweifelt, dem Ruf von WikiLeaks zu schaden, oder steckt in manchen Anschuldigungen vielleicht sogar ein Fünkchen Wahrheit?
    Ist der Mann überhaut glaubwürdig bzw. für seine Position geeignet, wenn er offensichtlich nicht mal weiß, welche Bedeutung die Bezeichnung der Organisation hat, bei der er arbeitet?
    Sollten Geheimdienste wie die CIA erst mal in den eigenen Reihen dafür sorgen, dass Gesetze Eingehalten und Menschen nicht getötet werden, bevor man sich selbst mit einer weißen Weste darstellt?
    Schreibt eure Meinung zum Thema in die Antworten!


  2. The Following User Says Thank You to DMW007 For This Useful Post:

    Darkfield (16.04.2017)

  3. #2

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    Standard AW: CIA-Direktor denunziert WikiLeaks als "feindlichen Geheimdienst"

    Och, ich finde, aus seiner Perspektive hat er durchaus recht. Er sieht sich ja durchaus im Dienste der Öffentlichkeit (z.B. Terrorabwehr) und fühlt sich darin durch Maulwürfe behindert bzw. gefährdet. Dass diese nun nicht mehr die Ideologien anderer Staaten , sondern schlicht eine andere Ideologie vertreten, macht es natürlich bei der Abwehr von "Gegenspionage" komplizierter. Und tatsächlich kann wohl kaum jemand die Wirkung der Enthüllungen in allen Einzelheiten ermessen, was die Sache durchaus gefährlich machen kann.

    Dass diese monströsen US-Geheimdienste allerdings Einhalt bedürfen, kann man ihnen selbst vielleicht gar nicht vorwerfen - das wäre Sache der Politik. Diese Perversion, alles zu dürfen, sogar Regierungen zu stürzen, weil es die "nationale Sicherheit" erfordert, ist ja schon zur Gewohnheit geworden. Kaum nennt der Ami diese Vokabel, ist man geneigt, an göttliche Notwendigkeit zu glauben. Solange sich allerdings dort jeder Schwachmat ein Waffenarsenal zulegen kann, ist mir deren "nationale Sicherheit" ziemlich egal. Und selbst alle Terroropfer zusammen sind doch nur ein Bruchteil der Opfer von Friendly Fire.

  4. #3
    Avatar von Tony Montana
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    Standard AW: CIA-Direktor denunziert WikiLeaks als "feindlichen Geheimdienst"

    Eben nicht, selbst aus seiner Perspektive ist Wikileaks kein Geheimdienst! Westliche Geheimdienste arbeiten im Geheimen, sind Intransparent und entziehen sich damit der demokratischen und rechtsstaatlichen Kontrolle. Paradebeispiel ist die NSA: Sie spionieren und manipulieren weltweit das Internet, haben damit also eine erhebliche Macht. Vor Snowden wussten die Meisten nicht mal, dass es diesen Geheimdienst überhaupt gibt - geschweige denn, dass er die Grundlage für Denunziation, Folter und weitere Verbrechen liefert. Wikileaks spioniert nicht, manipuliert nicht, bringt keine Menschen um und das wichtigste: Sie operieren nicht im Geheimen. Wikileaks ist damit das komplette Gegenteil eines Geheimdienstes. Sie versuchen, das was die Geheimdienste dem Volke unrechtmäßig vorenthalten, zu Veröffentlichen, und so Transparenz zu schaffen.

    Wikileaks als Geheimdienst zu Bezeichnen wäre eine Beleidigung für Wikileaks. Wie wenn man einen kriminellen Verbrecher Polizist betiteln würde. Alleine mit dieser Aussage hat sich der neue CIA-Boss daher ins eigene Fleisch geschnitten. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:
    1. Er ist total inkompetent und hat keine Ahnung, was ein Geheimdienst ist bzw. was (nicht) zu seinen Aufgaben gehört
    2. Er lügt bewusst, um mit dieser Propaganda Wikileaks einen schlechten Ruf zu bescheren

    Am wahrscheinlichsten dürfte 2 sein. Wir bezeichnen auch Politiker gerne als Dumm, wenn sie in unseren Augen unsinnige Entscheidungen treffen. Die Meisten sind das aber keineswegs. Sie sind sogar sehr klug, allerdings auch gierig und verfolgen ihre eigenen Interessen. Besonders Geheimdienstmitarbeiter sind in der Regel recht gewitzt, nur eben leider nicht auf unserer Seite. Man kann darüber streiten, ob es schlimmer wäre, wenn der Chef keine Ahnung von seinem Verein hat oder mit bewusst manipulativen (Falsch-)Aussagen versucht, die eher wenig gebildete Bevölkerung zu manipulieren. In beiden Fällen ist dieser Mann in meinen Augen fehl am Platz.

  5. #4
    Avatar von Dose
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    Standard AW: CIA-Direktor denunziert WikiLeaks als "feindlichen Geheimdienst"

    Wenn er im Dienste der Öffentlichkeit steht, möge er doch mal bitte dafür sorgen, dass in seinem Verein a) Ordnung Herrscht. Und b) das Volk auch erfährt, was dort passiert. Die ganzen Geheimdienste sind doch eine Black Box. Keiner erfährt, was genau sie treiben - bis Menschen wie Snowden auf die Misstände aufmerksam werden, extremen Mut beweisen und sich selbst inklusive Familien in Gefahr bringen, um diese Misstände aufzuzeigen. Das hat in meinen Augen nichts mit im Dienste der Öffentlichkeit zutun. Gerade die CIA ist ja für ihre Skandale bekannt. Ich erinnere nur an den Irakkrieg. Den hat die CIA maßgeblich Mitverursacht, da CIA-Agenten angebliche Beweismittel für Massenvernichtungswaffen gefälscht haben.

  6. #5

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    Standard AW: CIA-Direktor denunziert WikiLeaks als "feindlichen Geheimdienst"

    US-Staatsanwälte haben versehentlich die Existenz von Strafanzeige gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange in einem Gericht enthüllt, das in einem nicht damit zusammenhängenden laufenden Sexualverbrechensfall im Eastern District of Virginia einreicht.

    Die stellvertretende US-Staatsanwältin Kellen S. Dwyer, die diese Mitteilung am 22. August machte, forderte den Richter auf, die Anklage[pdf] gegen Assange versiegelt (geheim) zu halten, "aufgrund der Raffinesse des Angeklagten und der Öffentlichkeit, die den Fall umgibt". Dwyer ist dem Fall WikiLeaks zugeordnet. Dwyer sagte auch, dass die Anklagen "versiegelt bleiben müssten, bis Assange im Zusammenhang mit den Anklagen verhaftet wird" in der Anklage und daher "nicht mehr ausweichen oder Verhaftungen und Auslieferungen in dieser Angelegenheit vermeiden können".

    Die Anklagen, die Amerika gegen den WikiLeaks-Gründer erhebt, sind nach wie vor unklar, aber das Justizministerium hat letztes Jahr Berichten zufolge erwägt, Strafanzeige gegen WikiLeaks und Assange im Zusammenhang mit dem Leck diplomatischer Kabel und militärischer Dokumente im Jahr 2010 zu erstatten. Thehackernews

    Von wegen er würde ja nur wegen den angeblichen Vergewaltigungsvorwürfen gesucht.
    Spätestens jetzt ist bewiesen, dass dies nur ein Vorwand ist um ihn in ein Gefängnis zu stecken, wahrscheinlich sogar ein menschenverachtendes wie Guantanamo. Weil er der US-Regierung unbequem ist.

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