tomaskogler (14.11.2015)
Thema: Der Terror kommt näher
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14.11.2015, 17:11 #11
AW: Der Terror kommt näher
Als ich gestern Abend die Nachrichten geguckt habe, lief es mir echt eiskalt den Rücken runter. Als dann im Laufe der Nacht die Zahlen der Tote immer weiter stieg, dacht ich mir nur, dass irgendwann auch wir dran sind. Ziel war das Stadion im Inneren, sprich die Tribünen. Die 2 Selbstmordattentäter, die sich vor dem Stadion in die Luft gejagt haben, wollten in das Stadion rein. Man möge gar nicht nachdenken, wieviele Tote wir nun hätten, wenn dies geklappt hätte. Aber am Nachmittag gab es ja bereits Drohungen über Bomben im Hotel, wo die deutsche Nationalmannschaft untergebracht war. Somit kann man ja sagen, dass Deutschland als zusätzliches Ziel vorgesehen war, sogesehen als Warnung. Dann hab ich einen Facebook-Post gelesen, wo eine der Geiseln/Flüchtigen im Konzerthaus geschrieben hat, dass die Attentäter Person für Person abschlachten und er auch bald dran sei. Einfach krank, was da abging. Meine Gedanken sind bei der Familie und Angehörigen der Toten.
Geändert von DasEtwas (14.11.2015 um 17:14 Uhr) Grund: Da hab ich doch glatt die Hälfte vergessen .. Schande über mich
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14.11.2015, 17:28 #12
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Thanked 114 Times in 71 PostsAW: Der Terror kommt näher
Ist euch mal aufgefallen, dass die Terrorangriffe meist zwischen Mittwoch-Freitag passieren? Ich frage mich, warum gerade zwischen diesen Tagen? Als ich gestern Abend gegen 22Uhr das erste mal die Nachricht auf web.de las, dachte ich so: Nicht schon wieder! Ich habe mich dann den ganzen Abend und Nacht bis kurz vor 4Uhr auf web.de informiert, wo die Nachrichten und Tote immer mehr wurden, anfangs war nur eine Schießerei, Explosion etc. zu hören, dann die Geiselnahme, dann die Toten die immer und immer mehr wurden.
Deutschland wird eines Tages auch dran sein, wie ich las, haben 2 IS Leute gestern oder heute in einem Video Deutschland und Merkel gezielt gedroht und nachdem was in Paris passiert ist, denke ich, sollten wir die Warnung sehr sehr ernst nehmen. Ich denke mal das ein geplantes Ziel in Deutschland Berlin und Frankfurt a.M. sein könnten aber vorallem Berlin, weil das die Hauptstadt ist, dort viele Plätze gibt die beliebt sind und wo immer tausende Menschen (einheimische, Touristen usw.) sich aufhalten. Wir müssen vorbereitet sein und jeden Tag damit rechnen, das es in unserem Land hier auch ein Anschlag gibt, vorallem jetz um die Weihnachtszeit wo die Weihnachtsmärkte sind, sollten wir uns vorsehen.
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14.11.2015, 18:01 #13
AW: Der Terror kommt näher
Dieser Satz ist der einzige Grund warum ich mich bei deinem Post leider nicht bedanken kann, in den anderen Punkten stimme ich dir nämlich vollkommen zu. Aber "Sicherheit" über die Freiheit zu stellen halte ich für äußerst gefährlich. Das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit sollte zumindest ausgeglichen sein. Ansonsten könnte man als Extrembeispiel auch hergehen und in jedem Haushalt Kameras installieren, um die Terroristen auf frischer Tat zu ertappen. Dadurch würde die Freiheit massivst verletzt, und die Sicherheit sich wohl nur begrenzt verbessern, weil dann die Kriminellen natürlich nicht im Wohnzimmer daheim die Bomben bauen sondern irgendwo wo es keiner sieht.
Ein gutes Zitat von Benjamin Franklin, dass diese Problematik in einem Satz sehr gut auf den Punkt bringt: "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren."
Danke, endlich mal jemand der nachdenkt, anstatt sich von den Medien weiß machen zu lassen, wir könnten alles mit Krieg lösen (und würden damit am Ende sogar noch Frieden schaffen). Genau darin liegt nämlich das Problem im nahen Osten. Die USA sind in den Irak einmarschiert, und haben alles dem Erdboden gleich gemacht. Das Land versank im Chaos: Bürgerkriege, Terror, Gewalt, Kriminalität. Der Durchbruch für den IS gelang, als die USA aus dem Irak abgezogen sind. Da haben sie einfach das hinterlassene Chaos genutzt, um ihren perversen Staat zu errichten.
Und mal ehrlich: Wer kann es den Leuten dort verdenken? Stell dir vor, die USA würden bei dir zuhause einmarschieren, dein Haus zerbomben, deine Familie töten. Du hast also nichts mehr zu verlieren. Und dann kommt eine Organisation wie der IS, die dir eine Unterkunft mit Essen anbieten und die Möglichkeit, deine Freunde und Familie zu rächen. Es ist natürlich schwer vorzustellen diese Situation und es ist natürlich auch nicht richtig Unrecht mit noch mehr Unrecht zu vergelten, keine Frage. Aber dass jemand der so etwas erlebt hat und total am Ende ist einen extremen Hass auf die USA bekommt und sich mit einem Lächeln dem IS anschließt, ist doch kein Wunder.
Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!
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Darkfield (15.11.2015), Fritz (14.11.2015), tomaskogler (14.11.2015)
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14.11.2015, 18:25 #14
AW: Der Terror kommt näher
Ich weiß. Aber damit habe ich eher Sicherheitskontrollen gemeint. In Flugzeugen z.b. wird man ja auch durchgecheckt, bevor man einsteigt, weil man könnte ja Waffen, Bomben oder sonstiges reinschmuggeln. Es sollte beides möglich sein, aber Sicherheit hat Vorrang.
Stell dir nur vor, die wären ins Station eingedrungen! Dann wärs ja noch schlimmer. Die haben ja in der Regel Securitys, bzw. in diesem Fall war ja auch der französische Präsident anwesend. Dementsprechend wird die Sicherheit in dem Stadion schon hoch genug gewesen sein.
Wieso hat man nur an den "bekannten Orten" Sicherheitspersonal? Im Stadion wegen Hooligans? Oder in Flugzeugen wegen Terroristen?
Damit unterstütze ich nicht irgendeine Vorratsdatenspeicherung oder ähnliches. Möglicherweise hätte man damit aber solch eine Tat hervorsehen können (höchstwahrscheinlich nicht). Nichtsdestotrotz hätte man zumindest im Konzert Securitypersonal anstellen sollen. Fast jede Bank hat Sicherheitsleute.
Lg
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14.11.2015, 21:42 #15
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Thanked 458 Times in 313 PostsAW: Der Terror kommt näher
Das geht nur mit Bodentruppen. Am besten alliierte Truppen aus den wichtigsten Ländern des Westens UND der arabischen Welt zusammen. Die Länder der arabischen Welt müssen unter ökonomischen und politischen Druck gesetzt werden, dabei mitzumachen. Geschossen wird auf jeden, der eine Waffe in der Hand hält. Auch auf Zivilisten muß leider geschossen werden, wenn sie Waffen in den Händen halten. Sorry, für Feinheiten hat man in solchen Situationen keine Zeit. Anschließend findet eine gründliche Zerstörung aller Waffen in der Region statt. Die heiße Phase dieses Kriegs wird nicht lange dauern, man erinnere sich an den Einmarsch der Amerikaner in den Irak... der war in wenigen Wochen erledigt. Im Nordirak wird das nicht anders sein, wenn hochprofessionelle Soldaten mit High-Tech-Luftunterstützung diese Jüngelchen hinwegfegen werden, die da aus aller Welt zusammengesammelt wurden.
Ist der IS vernichtet (d.h. seine Kämpfer getötet oder gefangen genommen), wird der Irak in drei Teile geteilt. Im Norden können die Kurden einen kurdischen unabhängigen Staat gründen, sie werden dieses Angebot mit Kußhand annehmen. Zwischen Bagdad und Basra werde die Schiiten einen Staat gründen. Sie werden grummeln, aber als Alternative bietet man ihnen an, daß die alliierten Truppen gleich mal weitermarschieten können und auch die schiitischen Gebiete besetzen können. Süd- bzw. nordwestlich dieser beiden neuen Staaten können die sunnitischen Iraker wiederum ihren neuen Staat gründen. In letzterem bleiben für mindestens 10 Jahre Besatzungstruppen, die Aufstände oder Terror konsequent, d.h. wenn es nicht anders geht auch blutig niederschlagen, bis die dortige Bevölkerung keine Lust mehr hat zu ihrer eigenen Gewalttätigkeit. Alle Warenbewegungen über die Grenzen des neuen Sunni-Irak werden strengstens kontrolliert... wer Waffen schmuggelt, wird sofort einen Kopf kürzer gemacht.
Die Dreiteilung des Irak ist deshalb kein größeres Problem, da die Ölfelder so im Land verteilt sind, daß jedes neue Land in etwa gleiche Anteile bekommen kann... darauf wäre bei der Ziehung der neuen Grenzen zu achten. Da jedes der drei neuen Länder also üppige Öl- und damit Geldquellen hat, kann damit ein Wiederaufbau finanziert werden, der der Bevölkerung zugute kommt. Die neuen Länder können selber wählen, welche Regierungsformen sie haben werden... International besetzte Kontrollgremien kontrollieren allerdings mindestens die ersten 10 Jahre, daß die Öleinkünfte des neuen Sunni-Irak zum Wiederaufbau des Landes bzw. zum Aufbau einer Infrastruktur verwendet werden, die einen ausreichenden Lebensstandard der Bevölkerung auf lange Sicht sicherstellen kann.
Bevor der Einwand kommt, ein ähnliches Vorhaben wäre in Afghanistan schon gescheitert... dort war vieles ganz anders. Zunächst ist Afghanistan ein sehr zerklüftetes, unzugängliches Land. Der Nordirak ist hauptsächlich eine flache Wüstenebene. Es gibt überhaupt keine Verstecke oder Höhlensysteme, in denen sich die IS-Terroristen verstecken könnten, wie die Taliban es in Afghanistan tun. Zweitens war aufgrund dieser geographischen Eigenschaften eine ökonomische Entwicklung des Landes auch viel schwieriger... eine Straße von A nach B zu bauen, die 20 km auseinanderliegen, ist viel schwieriger, wenn dort 5 hohe Bergketten dazwischenliegen, als wenn es nur 20 km flaches Wüstenland gibt. Des weiteren hat Afghanistan keine Ölvorkommen... theoretisch ist Afghanistan zwar auch reich an Bodenschätzen, aber die sind zu ganz großen Teilen überhaupt noch ganz unerschlossen. Die Entwicklung des Landes konnte nur über Geschenke und Spenden finanziert werden, und nicht über eigene Ressourcen. Da Geschenke und Spenden immer begrenzt sind, war auch die Entwicklung Afghanistans sehr begrenzt. Im Irak hingegen wird in den meisten Ölfeldern schon gefördert, und das Geld kann direkt in eine Entwicklung der drei neuen Länder fließen, ohne daß sie auf milde Gaben aus anderen Ländern angewiesen wären.
Gelingt die ökonomische Entwicklung des neuen Sunni-Irak, schwindet auch die Bereitschaft der Menschen dort, religiösen Wahnideen zu folgen. Es muß allerdings dazu noch flankierende Maßnahmen geben. Alle Staaten mit muslimischen Bevölkerungsanteilen müssen unter Druck gesetzt werden, bestimmte fundamentalreligiöse Imame bzw. Korandeuter in ihrer Propaganda zu behindern, wenn es sie in ihrem Land gibt. So können bestimmte Korandeutungen unter "Aufrufe zum Haß" kategorisiert werden und entsprechend geächtet, wenn möglich auch kriminalisiert werden (d.h. mit Gefängnisstrafen belegt werden). Im Gegensatz dazu müssen Imame und Korandeuter mit liberaleren Ansichten gefördert werden. Dem Koran muß auf dem Weg zu einer Religion, die mit der Moderne kompatibel ist, geholfen werden... dies geht aber nicht ohne eine gewisse Unnachgiebigkeit gegenüber ewiggestrigen Interpreten seiner Inhalte. Hier hat Meinungsfreiheit ihre Grenzen.Geändert von freulein (14.11.2015 um 22:36 Uhr)
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14.11.2015, 23:52 #16
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Thanked 458 Times in 313 PostsAW: Der Terror kommt näher
Dieses Gejammer versteh ich ehrlich gesagt nicht. Die Soldaten unserer Armeen wissen, daß es im Rahmen ihrer Berufstätigkeit zu Tötungsvorfällen kommen kann. Die Soldaten wissen dies schon, bevor sie den Beruf Soldat wählen. Wer ein Problem damit hat, oder es "abscheulich" findet, daß er einen anderen Menschen töten muß, der sollte einen anderen Beruf ergreifen. Die IS-Jüngelchen möchten diesen Krieg führen, also gehe ich auch davon aus, daß sie es nicht "abscheulich" finden, wenn sie jemanden dabei töten müssen. Ich habe sogar Videos gesehen, bei denen man den Eindruck bekam, diese IS-Jüngelchen würden sogar mit großer Freude andere abschlachten... von Abscheu keine Spur!
Du machst irgendwie den Eindruck auf mich wie eine alte Jungfer, die mitkriegt, wie ein Mann zu einer Prostituierten geht, und sich vor Abscheu nicht mehr einkriegen kann: Oh, wie abscheulich! Dem Mann machts aber Spaß, und die Prostituierte sagt, ich verdien halt damit mein Geld. Abscheulich finden es also beide Betroffene nicht, aber die alte Jungfer, die das nur beobachtet und gar nichts damit zu tun hat, für die ist es der Gipfel der Abscheulichkeit. Wir haben jetzt nach vielen Jahrzehnten einer völlig enthemmten pazifismusorientierten Pädagogik den Zustand, daß praktisch keiner mehr einen Krieg für notwendig halten kann, ohne gleich tausendmal beteuern zu müssen, für wie abscheulich er ihn aber doch "eigentlich" hält, obwohl er ja leider irgendwie notwendig ist... das find ich wirklich zum Schmunzeln, wie perfekt diese Antrainierung quasi-pawlowscher Reflexe doch funktioniert hat.
Leute, lasst euch nicht für dumm verkaufen, und findet bitte doch lieber auch nur das abscheulich, was ihr WIRKLICH abscheulich findet... und beteuert nicht auch da eure Abscheu, wo ihr meint, daß ihr die beteuern müsst, um nicht bei anderen als Unmensch zu gelten!Geändert von freulein (14.11.2015 um 23:57 Uhr)
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15.11.2015, 00:40 #17
AW: Der Terror kommt näher
Du glaubst immernoch, dass USA wirklich den IS besiegen will und nicht für diese Unruhen verantwortlich ist?
Auf höchster Spitze der US Herrschaft sind die Zionisten.
Will jetzt nicht die ganze USA in den Schuld schieben.
Ich mag USA sehr und es ist auch mein Lieblingsort, aber gegen deren Regierung sollte es etwas getan werden.Geändert von BitNet (15.11.2015 um 00:49 Uhr)
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Darkfield (15.11.2015)
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15.11.2015, 00:41 #18
AW: Der Terror kommt näher
Aus deinen teils sehr unsachlichen Aussagen soll ich nun also schließen, dass Krieg etwas tolles ist, dass ich lieben statt verachten soll soll? Gut, dann erkläre das doch mal bitte den Menschen, die ihre Angehörigen im Krieg verloren haben oder den ganzen Wahnsinn gar selbst miterlebt haben. Noch besser wäre wohl wenn du mal selbst an die Front gehen würdest. Wenn du dich knapp aus dem Feuer retten kannst und mit ansehen musst wie ein guter Kamerad verblutet, wirst du sicher kein so großer Kriegsfan mehr sein.
Krieg ist die verachtendste Form der "Konfliktlösung" (falls man das überhaupt so nennen kann) die es gibt und gleichzeitig auch die primitivste. Menschen sind aber doch etwas intelligenter als die Tierwelt, zumindest generell bis auf einzelne Ausnahmen. Nicht umsonst leben wir in einer zivilisierten Gesellschaft, in der niemand Selbstjustiz üben darf, geschweige denn mal eben den Nachbarn aufessen weil er einem nicht passt und man gerade Hunger hat. Auf beiden Seiten verursacht Krieg extremes Leid und Elend. Und zwar nicht nur bei den Kämpfern an der Front, sondern auch bei deren Angehörigen, die damit nichts zutun haben. Gerade in Gebieten wie Syrien sind dazu noch etliche Zivilisten in der Schusslinie, die schnell zwischen die Fronten geraten können, obwohl sie nur ein normales Leben haben wollen. Und von Langzeitfolgen wie z.B. Uran-Munition die noch Jahre später für pervers entstellte Kinder sorgt, will ich gar nicht erst anfangen. Ich halte den Anspruch, dass wir uns als äußerst intelligente Lebewesen auch so verhalten anstatt uns stupide die Köpfe wegzuballern bis einer zermetzelt ist, für nicht überzogen, sondern eher selbstverständlich. Eine Schande, dass dies aus Geldgier von vielen anders gesehen wird.
Und zum Thema Soldaten: Natürlich wissen die grundsätzlich, dass sie auch mal in die Situation kommen, jemanden töten zu müssen. Eben so wie dass sie bei ihren Einsätzen ein erhöhtes Risiko zu sterben haben. Das ist aber eine andere Dimension, wie in ein Land einzumarschieren, und mehr oder weniger alle dort umzulegen, was ja in Bezirken die z.B. der IS beherrscht der Fall wäre. Als Soldat kann man auch das Ziel verfolgen, sein Land gegen Feinde zu verteidigen. Wenn der Soldat dann ein wenig nachdenkt und feststellt woher denn diese Feinde kommen, ist es wohl mehr als gerechtfertigt daran zu zweifeln, sein Leben aufs Spiel zu setzen, damit der Wahnsinn dann in ein paar Jahren woanders weitergeht. Zumal wir hier dann ggf. sogar von einem Präventivkrieg sprechen. Wer dazu Einwände hat darf gerne mal in unser Gesetz schauen, beispielsweise zum Thema Notwehr. Wer da der Meinung ist, man greift den Gegner schon mal im Voraus an, wird vor Gericht mit einer entsprechenden Strafe auf den Boden der Realität geholt, und zwar zu Recht.
Abgesehen davon bleibt wie oben schon angerissen auch noch das im eigenen Lande verursachte Leid: Die Mutter deren Sohn nie wieder kommt oder die (gar verwitwete) Freundin/Frau etc, für die jeweils eine Welt zusammenbricht. Im schlimmsten Falle haben wir da dann gleich die nächsten Opfer, wenn von den Hinterbliebenen jemand z.B. sich betrinkt, Auto fährt und wiederum unbeteiligte Verletzt oder gar tötet. Wenn man nicht gerade als Waisenkind aufgewachsen ist, haben die Entscheidungen welche einen selbst betreffen auch Auswirkungen auf andere.
Aber warum rechtfertige ich mich hier eigentlich für einen Standpunkt, den jeder normale und vernünftige Mensch hat? Kriege gutzuheißen ist absurd, man muss nur einen Blick in die Geschichte werfen, was uns die unzähligen Kriege alles eingebracht haben. Die waren so toll, dass man sich vor 70 Jahren mit dem Leitspruch "Nie wieder Krieg" einig war, und sich Deutschland daran auch bis heute gehalten hat, zumindest was unser eigenes Land angeht. Kriege im Ausland sieht man natürlich wieder entspannter, was aber in der Natur der Sache liegt. Auf dem bequemen Sofa im ruhigen Wohnzimmer sitzend ist ein Krieg am anderen Ende der Erdkugel leicht hingenommen. Syrien ist dagegen nur ein Beispiel dafür, dass die Menschen vor Ort dies ein wenig anders sehen, wenn ihnen die Artillerie um die Ohren fliegt...
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Darkfield (15.11.2015)
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15.11.2015, 01:25 #19
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Thanked 458 Times in 313 PostsAW: Der Terror kommt näher
Das ist eine völlig einseitige Darstellung der Geschehnisse, wie üblich. Die USA marschierten am 20.3.2003 in den Irak ein, und am 14.4.2003 wurde der Krieg vom Pentagon für beendet erklärt, da auch die letzte umkämpfte Stadt Tikrit eingenommen werden konnte.. Bombenangriffe auf Bagdad und anderswo richteten sich auf rein militärische Ziele, die Bodentruppen kämpften kaum, weder gegen Soldaten, noch gegen Zivilisten, da es kaum Gegenwehr gab. In diesen 25 Tagen der Einnahme des Irak und der Beseitigung des Hussein-Regimes gab es weniger als 400 zivile Todesopfer... bei einer Gesamtbevölkerung von über 33 Millionen Menschen.
Es müsste also heißen: Stell dir vor, du wohnst in einem Haus, und im oberen Stockwerk wohnt ein Tyrann, der alle im Haus terrorisiert. Die USA marschieren in dein Haus ein, laufen direkt ins obere Stockwerk, und nehmen den Tyrann fest und entfernen ihn aus dem Haus. Leider bekam deine Tochter einen kleinen blauen Fleck, als sie im Treppenhaus einen US-Soldaten anrempelte. Ach wie schrecklich...
Das war die Situation am 14.4.2003. Das zerbombte Haus und die getötete Familie, das ist reine Hetze.
Nach dem 1.5.2003 hätten die Iraker in Frieden leben können... wenn sie es alle gewollt hätten... aber es wollten eben leider nicht alle, sondern ausreichend viele wollten es nicht. Die Geschichte des "Hauses" ging also so weiter:
Im Haus leben 20 Familien, und 5 von denen fangen auf einmal an, den anderen Familien Molotow-Cocktails in die Wohnungen zu werfen, da der Tyrann, der bisher mit Gewalt dafür gesorgt hatte, daß sowas nicht geschah, beseitigt war. Außerdem warfen diese 5 Familien Molotow-Coktails auf die US-Soldaten im Haus. Die lassen sich das allerdings nicht bieten, und demolieren Wohnungen, aus denen Molotow-Coktails geworfen werden, und erschießen auch mal den einen oder anderen, den sie beim Molotow-Cocktail-Werfen erwischen. Außerdem wehren sich jetzt auch aus den anderen Wohnungen bisher friedliche Familien und beginnen ebenfalls Molotow-Cocktails zurückzuwerfen.
D.h. es setzte nach Eroberung des Irak ein Aufruhr aus bestimmten irakischen Kreisen ein, der nicht anders motiviert war, als daß man die fremden Truppen nicht im Land haben wollte. Zu diesem Zeitpunkt gab es überhaupt gar keine "getöteten Familien", die man hätte rächen wollen. Wer das behauptet, wie etwa Todenhöfer, aber auch DotNet, bringt die Abläufe völlig durcheinander. Im Kampf gegen diesen Aufruhr oder gegen die "Insurgency" kam es aber dann natürlich im weiteren zeitlichen Verlauf durch US-Truppen zu Tötungen von Partisanen (also Kämpfern ohne Uniform), was völlig in Ordnung ist, sowie zu Tötungen von tatsächlichen Zivilisten (Collateral Damage), was bedauerlich war, aber nicht immer auch zu vermeiden. Diese späteren Vorkommnisse aber als Ursache anzugeben, als ursprünglichen Grund für den Ausbruch des Aufruhrs, der "Insurgency", ist völlig absurd. Das ist so, wie wenn jemand auf die Frage, warum er trinkt, antwortet, daß er damit bloß vergessen will, daß er trinkt. In einem späteren Stadium mag das so sein, aber dieser Satz kann nicht erklären, warum er mit dem Trinken begonnen hat... denn als er noch nicht trank, musste er auch nicht vergessen, daß er trank. Die Verantwortung für die Entstehung der Insurgency liegt klar auf der Seite einiger, nicht aller Iraker, und die Behauptung, die Insurgency wäre nur eine verzweifelte Gegenwehr auf Gewalt durch US-Truppen gewesen ist ganz einfach eine LÜGE. Das kann man übrigens alleine schon dadurch erkennen, daß mehr als jede zweite Gewalttat durch Insurgenten gar nicht gegen die US-Truppen gerichtet war, sondern gegen andere Iraker! Wenn Haß die Ursache dieser angeblichen "Gegenwehr" war, wo kam dann der Haß der Iraker untereinander her? Die Antwort ist einfach... viele Sunniten, bsonders fundamentalistisch orientierte, hassen die Schiiten... diesen Haß der Iraker untereinander den USA anzulasten ist lächerlich. Er war aber von Anbeginn die Ursache für einen Großteil der Gewalt im Irak.
- - - Aktualisiert - - -
@VWKaefer,
ich habe nicht gesagt, daß Krieg nicht hochproblematisch ist, oder daß Krieg kein Leid über irgendeinen Menschen bringt. Auch habe ich nicht gesagt, daß man nicht versuchen sollte, ohne Krieg auszukommen. Im Fall es IS ist es aber offensichtlich, daß es ohne Krieg nicht geht. Es gibt eben Situationen, in denen Krieg nicht zu vermeiden ist. Es ist falsch, in solchen Situationen, in denen Krieg nicht zu vermeiden ist, dennoch zu versuchen, ihn zu vermeiden... denn diese Vermeidung ist dann am Ende bloß eine Verschiebung, und eine Verschlimmerung. Das ist wie Zahnweh... da wird es kaum helfen, sich einzureden, gar nichts zu machen, vielleicht geht es von alleine weg. Nein, je länger man wartet, desto größer wird das Loch, und desto schlimmer die Schmerzen.
Das kann man gut am Beispiel des Zweiten Weltkriegs erklären. England hätte sich aus dem Konflikt erstmal raushalten können, der zwischen Deutschland und Polen bestand. Deutschland hatte ja England nicht den Krieg erklärt. England hätte herumbibbern können, wie schlimm doch Krieg ist, und das man ihn bloß nicht führen soll, und erstmal abwarten soll. Man hätte lange Listen machen können, was alles schlecht am Krieg ist, wie Du es so schön gemacht hast, hätte beim Lesen dieser Listen in Tränen ausbrechen können, und sich aus allem raushalten können. Eines Tages hätte dann Deutschland im Osten alles erobert gehabt, Polen, Sowjetunion... eine kurze Verschnaufpause eingelegt, und dann? "Denn heute, da gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt"... dann hätte es England mit einem viel stärkeren Deutschland zu tun bekommen, als es zu Kriegsbeginn war, und es hätte den Krieg aufgezwungen bekommen, und dann hätten alle langen Listen nichts mehr genützt, auf denen die vielen Gründe stehen, warum Kriege schrecklich sind... der Krieg wäre trotzdem da gewesen. Allerdings auch diesmal nicht unausweichlich. Auch dann hätte England natürlich gegenüber Hitlerdeutschland sagen können: STOP, Krieg ist so schrecklich, und auch noch abscheulich, grein, sodaß wir keinen haben wollen... wir ergeben uns ohne Krieg, besetzt gern unser Land, wir schenken euren Soldaten die Tickets für die Fähre von Calais nach Dover, und für eure Fallschirmspringer legen wir weiche Kissen aus. Ob alles, was danach passiert wäre, so viel besser gewesen wäre als das, was passierte, als England in den Krieg eintrat, ist allerdings sehr zu bezweifeln.
Dasselbe gilt auch für den IS... wenn der sein Kaliphat irgendwann einmal bis an die bayrische Grenze vorgeschoben hat, können die Deutschen natürlich sich in die Hose machen und bibbern: "Krieg ist so schrecklich, nein wir wollen keinen Krieg", und all die Listen aus dem Gemeinschaftskundeunterricht der dritten Klasse rauskramen, auf denen die vielen Gründe stehen, was so schrecklich am Krieg ist. Sie könnten sich dann dem IS ergeben. Dann wird das Kaliphat flugs bis an die Nordsee erweitert, alle treten schnell zum Islam über, bzw. wer es nicht macht, darf auf die Spitze seines Hausdachs steigen und einmal sehen, ob er er nicht vielleicht doch davonfliegen kann, wenn er noch einen Schritt nach vorn ins Leere macht. Wer homosexuell ist, darf Geschlechtsverkehr mit einem Fleischwolf versuchen... aber erst nach der Steinigung, natürlich. Deutschland wird zum wichtigsten Importeur von schwarzen Stoffen, weil alle Frauen mehrfach darin eingewickelt werden müssen. Auch Steinbrüche werden wieder ein wichtiger Wirtschaftszweig werden, um genügend Material zu haben, um die Frauen zu bewerfen, die vergewaltigt wurden, da das ein klarer Ehebruch ist. Wer im Laden beim Klauen erwischt wird, darf sich auswählen, welches Körperteil er abgeben will... wer öfter klaut und daher keine mehr hat, muß den Kopf abgeben. Wer nicht fünfmal am Tag betet, wird solange ausgepeitscht, bis er den Koran in höchsten Tönen vorsingt. Ist sicher alles, alles besser als ein "abscheulicher" Krieg...
Aber jetzt mal im Ernst... wenn Du meinst, Krieg wäre immer nur eine Qual, dann stimmt das auch nicht so ganz. Ich las mal einen Artikel, in dem US-Veteranen beschrieben, daß der Vietnam-Krieg die glücklichste Zeit in ihrem Leben war. Da ist zunächst die Kameradschaft. Dann gibt es ständig Adrenalinkicks. Man muß halt nur aufpassen, daß man selber und seine Kameraden nicht zu Schaden kommt. Das ist natürlich unter bestimmten Bedingungen Zufall, unter anderen Bedingungen aber auch eine Frage des Könnens. Eine bestimmte, klar definierte Aufgabe zu erledigen, dabei am Leben zu bleiben, mit viel Adrenalin im Blut mit Kameraden dabei zu kooperieren... das bringt, wenns gelingt, Erfolgserlebnisse, die man daheim am Band bei General Motors eher nicht so schnell haben wird. So berichteten es die Vietnam-Veteranen. Und ich glaube ihnen. Denn wenn man sich einmal bestimmte Naturvölker betrachtet, etwa die Yamomami im Amazonasgebiet, so haben die eine ausgesprochen kriegerische Kultur. Sie führen gern und oft untereinander Kriege, die gar keine richtigen Anlässe haben... und dabei wird auch häufig gestorben. Es scheint also nicht ein universelles Merkmal des Menschen zu sein, Kriege ganz schrecklich zu finden und unbedingt vermeiden zu wollen... daß es eben so rein gar keine Gründe gibt, die DAFÜR sprechen würden, sie zu führen, ist Humbug. Die Yamomami haben wenige Hobbies... aber eins davon scheint Krieg zu sein. Muß ihnen also doch irgendwas bringen...Geändert von freulein (15.11.2015 um 02:05 Uhr)
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15.11.2015, 06:39 #20
AW: Der Terror kommt näher
Als über Ägypten eine russische Passagiermaschine abgeschossen wurde schrieb niemand -#PrayForRussia
Als in der türkischen Hauptstadt eine Bombe hochging und Dutzende Menschen ihr Leben ließen schrieb niemand
- #PrayForAnkara
Als in Beirut eine Bombe hochging und wieder dutzende Menschen starben schrieb niemand -
#PrayForBeirut
Als Israel mal wieder Gazza Angriff und durch die Angriffe Hunderttausende Menschen starben schrieb niemand - #PrayForGazza
Hunderttausende im Irak, Syrien, Afghanistan...
#PrayForIrak
#PrayForAfghanistan
#PrayForSyria
#PrayForTurkmenistan
Es ist schlimm was da momentan in Frankreich passiert ist und ich wünsche wirklich allen angehörigen der Opfer mein Beileid, doch wir sollten den Rest der Welt nicht vergessen, denn es sterben hunderte von Menschen und dass sinnlos! Stoppt den Krieg und stellt euch gegen den Terror, aber nicht erst dann wenn er vor der eigenen Haustür steht!
#PrayForTheWorld
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Darkfield (15.11.2015)
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