Die Schattenseite billiger Chinesischer Textilien. Die Textilienberge wachsen unaufhörlich.
Immer mehr Kleidung landet auf dem Müll – nun wird eine Fast-Fashion-Abgabe gefordert. In der Schweiz werden jährlich 110'000 Tonnen Kleidung weggeworfen. Das entspricht 15'700 ausgewachsenen Elefanten. Oder anders gesagt: 13 kg Kleiderabfall pro Einwohnerin und Einwohner. Die Umweltauswirkungen sind enorm: Die Produktion verschlingt Unmengen an Wasser und Energie, giftige und gesundheitsgefährdende Chemikalien kommen zum Einsatz. Darüber hinaus geht die Herstellung mit Niedriglöhnen und prekären Arbeitsbedingungen einher.
Und was geschieht mit dem wachsenden Berg an Altkleidern? Recycling wird oft als Lösung gesehen. Doch die Praxis sieht anders aus. Rund die Hälfte des Kleiderabfalls der Schweiz wird für die Wiederverwendung oder Recycling gesammelt – doch nur ein kleiner Teil davon kann stofflich, also zu neuen Kleidern, recycelt werden, da billige und gemischte Materialien wie Polyester-Baumwolle schwer zu trennen sind. Weltweit liegt die textile Recyclingquote zu neuen Fasern bei unter einem Prozent. www.watson.ch
Mit dem Outsourcing der Textilindustrie wurde Produktion und Entsorgung getrennt. Der Kunde muss für die Entsorgung aufkommen.
Das Verursacherprinzip: Umweltverschmutzung verursacht erhebliche Kosten für die Gesellschaft, und das Thema ist ein zentrales Anliegen der Unionsbürger. Durch die Anwendung des Verursacherprinzips erhalten die Verursacher einen Anreiz, Umweltschäden zu vermeiden, und werden für die von ihnen verursachte Verschmutzung zur Verantwortung gezogen. op.europa.eu
Wenn gebrauchte Kleidung nach China zur Entsorgung zurück geschickt wird oder der Hersteller für die ordentliche Entsorgung aufkommen muss, werden die Kosten den Kaufpreis erhöhen und alle werden bemerken, dass Kleidung in Europa zu produzieren gar nicht so teuer ist. Bei Chinesischer Kleidung wird die Entsorgung zu lasten des Kunden der die Kleidung im Restmüll entsorgt und bezahlt verlagert.
Textilien dürfen nicht mehr im Restmüll entsorgt werden. Seit dem 01. Januar 2025 gilt sie als Getrenntsammlungspflicht für Entsorger. Das Ziel: Statt jährlich EU-weit Millionen Tonnen von Kleidung und Stoffen zu verbrennen, sollen alle Textilien wiederverwendet oder recycelt werden. Textilverschwendung den Hahn zudrehen
Die EU-Richtlinie für Alttextilien ist ein großer Schritt für mehr Nachhaltigkeit in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Es gerät schon in Vergessenheit, aber vor wenigen Jahrzehnten war Kleidung noch ein wertvolles Gut. Ein Kleidungsstück lange zu tragen: Das war die Norm. Heute dominiert Fast-Fashion als eine Art Einwegmode den Markt. www.bund-berlin.de
Jahre langer Konsum billiger Textilien wird zum Problem der Konsumenten. Kleidung wird oft für einen Anlass gekauft oder eine Jahreszeit getragen und anschließend entsorgt. Niemand möchte mehr Kleidung lange tragen oder sogar flicken. Nun wird der Preis in Form von Altkleiderentsorgung fällig.