"Deutschland ist keine echte Demokratie" denken viele Deutsche

[Benzol]

Eine aktuelle Meinungsstudie zeigt: Über 60% der Deutschen halten Deutschland für keine echte Demokratie. Hauptgrund ist der starke Einfluss der Wirtschaft. Die Umfrage zeigen auch, dass 14% im Westen und 28% im Deutschen eine linksradikale Grundeinstellung haben. Quelle: Focus online


Und ich dachte immer, dass ich zu einer Minderheit gehöre die über die herrschende "Demokratie" nur den Kopf schütteln muss, da besonders an Demos die Beteiligung in Anbetracht der Bevölkerungszahlen lächerlich niedrig ist.
Das Problem in diesem Land scheint also weniger zu sein dass die Menschen verstehen was schief läuft, sondern dass sie sich aktiver daran beteiligen dies zu ändern.
Ich hätte bei weitem nicht gedacht, dass man von mehr als der Hälfte behaupten kann, sie würde wissen dass hier was schief läuft...

[Bubble]

Immer diese elendige Scheisse.

Was ist für dich Demokratie? Was sollte deiner Meinung nach besser laufen?
Beschweren kann sich jeder, aber handeln niemand.

Ich halte nicht unbedingt das Beste von unserer Regierung, weiß Gott, was da alles schief läuft, aber der Status quo ist für mich akzeptabel genug und alle Probleme kann man schlussendlich mit etwas Eigeninitiative lösen.

[Benzol]

Immer diese elendige Scheisse.

Immer diese Leute, die der Meinung sind alles pauschalisieren zu müssen und dabei ihre Wut an anderen herauslassen...

Beschweren kann sich jeder, aber handeln niemand.

Achso. Deswegen informiere ich mich regelmäßig über den politischen Stand, nehme an Wahlen und anderen politischen Veranstaltungen teil wie z.B. auch Demonstrationen.
Interessant, dass ich laut deiner Weltanschauung überhaupt nicht existiere...

Was ist für dich Demokratie? Was sollte deiner Meinung nach besser laufen?

Da könnte ich eine Doktorarbeit zu schreiben. Da ich das als arbeitender Mensch aber spontan leider zeitlich nicht machen kann, fasse ich mich eher kurz und allgemein:
Politik, die zum Wohle des Volkes gemacht wird (Und zwar ohne andere Völker dabei zu massakrieren, bevor ein Schelm behauptet, laut meiner Definition hätte Bush gute Politik gemacht weil er seinem Volk Erdöl ins Land gebracht hat...) und vor allem transparent sowie verhältnismäßig ist. Geheimhaltungen sind ein Unding und mindestens massiv einzuschränken, da sich solche Handlungen jeglicher Kontrolle entziehen und somit ein gewaltiges Missbrauchspotenzial für Entscheidungen die nicht im Sinne des Volkes sind bieten. Außerdem ziehen nicht eingehaltene Wahlversprechen Konsequenzen mit sich. Das wäre sozusagen das Fundament, auf dem sich Politik bewegen sollte.

In der Realität sind diese Punkte leider nur sehr mangelhaft vertreten oder teils sogar überhaupt nicht. Unsere Bundeskanzlerin ist das beste Beispiel: Wahlversprechen wurden zu Genüge gemacht, viel geblieben ist nicht. Im Gegenteil es wurde in manchen Dingen sogar das glatte Gegenteil gemacht. Beispielsweise wurden Steuersenkungen versprochen um besonders Gering- und Mittelverdiener zu entlasten. Wäre hier "nur" nichts bei rausgekommen hätte man froh sein sollen, denn wenig später wurde daraus eine Steuererhöhung... Noch dreister ist ihr Verhalten in der NSA-Kriese, als das Volk massenhaft illegal überwacht wurde hat sie bis heute keinen Finger Krum gemacht um dessen Interessen und Rechte zu wahren. Als dann aber ihr persönliches Handy angezapft wurde brannten auf einmal alle roten Lampen und man verurteilte die Überwachung unter "Freunden" aufs schärfste. Aber das ist noch alles nicht genug, schon wenige Wochen später kam die Krönung: Deutschland überwacht selbst andere Länder zu denen ein "freundschaftliches" Verhältnis besteht. Ihre Kritik am Amerikanischen Vorgehen ist natürlich nach wie vor richtig, aber wenn ich Überwachung öffentlich aufs schärfste Verurteile und im stillen Kämmerlein selbst welche betreibe und das nicht zu knapp, bin ich nur ein lächerlicher Heuchler der nicht ernst zu nehmen ist.

aber der Status quo ist für mich akzeptabel genug

Das ist eine Aussage der ich mit dem Zusatz zustimmen kann, dass es hier - verglichen mit anderen Ländern - noch relativ "gut" zugeht, sodass Alternativen wie z.B. Auswandern nicht in Betracht zu ziehen sind, da angesichts der derzeitigen Lage unverhältnismäßig und wie gesagt muss man auch erst mal ein Land finden wo es besser ist. Wenn ich sehe wie es z.B. in den USA zugeht ist man in Deutschland noch ziemlich gut dran.
Aber das ist wie ich betont habe alles relativ gesehen. Trotz allem gibt es unfassbare Misstände in Deutschland, die geändert werden müssen. Dafür setze ich mich ein, denn in Deutschland muss es besser werden, und nicht schlechter. Ansonsten dauert es maximal Jahrzehnte bis man die hier herrschenden Zustände nicht mehr unbedingt als "relativ gut" bezeichnen kann. Beziehungsweise sind sie dann einfach nicht mehr tragbar, denn relativ ist ja auch nur begrenzt dehnbar, wenn ich die Wahl zwischen Tot durch Erschießen oder Foltern habe ist ersteres natürlich relativ gesehen besser, nur nützt das leider überhaupt nichts wenn man es vorzieht lieber überhaupt nicht zu sterben um mal ein Extrembeispiel zu nennen was ich damit meine.

und alle Probleme kann man schlussendlich mit etwas Eigeninitiative lösen.

Na dann löse mal bitte Probleme wie die anlasslose Massenüberwachung von Deutschen, hohe Besteuerung, TTIP oder die enormen Waffenexporte seitens Deutschland mal eben mit Eigeninitiative.
Wenn sich da in nächster Zeit etwas massiv verändert, werde ich dein Avatar für immer mit dem mächtigen Bubble in Erinnerung behalten und lade dich gerne zu einem guten Essen mit anschließendem Bier ein, alles auf meine Kosten selbstverständlich

[Logan]

Also ich hätte mit mehr als 60% gerechnet, da ich mir schon dachte, dass wir alle bescheid wissen was hier nicht richtig läuft, nur einfach viel zu inaktiv sind. Leider glauben einfach zu viele Deutsche, dass wir zu machtlos sind, um etwas zu ändern. Ich leider auch.. die Politiker haben ja noch nicht einmal auf Pegida reagiert. Die haben nur verdammt Glück das deren Anführer von ganz alleine Mist bauen und sich daher dieses Problem hoffentlich von selbst löst.

Die Franzosen und Griechen können das mit dem Demonstrieren und auf die Barrikade gehen besser. Vielleicht sollten wir sie bezahlen um das für uns zu machen... ach Mist die Griechen bekommen ja schon unser Geld fürs "nichts tun", also vll dann doch nur die Franzosen. Die machen es vll auch gratis wenn wir das Wort Revolution ein paar mal mit einbringen!

[Knut67]

Deutschland ist demokratisch, trotz der immer mehr "auseinanderklaffenden Schere" zwischen Arm und Reich. Nur muß eben die Polik sich in Sachen Wirtschaft/Vermögen sehr zurückhalten/nachgeben bzw. sich mit den Konzernen etc. arrangieren, weil die sonst mit Verlagerung(Arbeitsplätze, Steuern usw.) in Bananenrepubliken oder Schwellenländer gedroht wird.

[Sky.NET]

Ich schließe hier mal, eine rechtsextreme Aussage haben wir schon (die ich natürlich gelöscht habe).

Das Thema was hier angesprochen wird ist so unglaublich weitläufig, dass man gar nicht drüber Diskutieren KANN ohne zu pauschalisieren, zu verallgemeinern, in Schubladen zu stecken usw.
In diesem Forum kann gern über einzelne Politische Gegebenheiten diskutiert werden, aber dass sich hier Leute rausnehmen, in 2 oder 3 Sätzen die gesamte Deutsche Demokratie zu bewerten, kann nicht sein.

Zumal auch der TE anscheinend nur 2 Probleme hat, die Überwachungspolitik und die Auslandspolitik.
Wer aufgrund zweier politischer Felder, bei denen etwas schief läuft, die ganze Demokratie in den Dreck zieht, der soll doch bitte bei Pegayda mitmarschieren, da sind weitere stumpfsinnige mit der gleichen Einstellung.

Geht wählen.