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  1. #11

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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Es gibt da durchaus verschiedene Betrachtungsweisen (traue keiner Statistik, die Du nicht selbst ... ). Wenn man feststellt, dass ein immer größerer Anteil der Bevölkerung immer weniger Anteil am Gesamtbesitz hat, ist es sicher richtig, dass hierfür nicht der Schwund des Besitzes, sondern eine Zunahme dieses Bevölkerungsteiles verantwortlich ist. Wenn hingegen ein immer kleinerer Teil der Bevölkerung einen immer größeren Anteil am Gesamtbesitz hält, ist das durchaus nur dadurch zu erklären, dass hier der Besitz überproportional wird. Ob das jetzt lediglich durch größeren Zuwachs oder durch eine Umverteilung von unten nach oben (Stichwort Finanzkrisen) erfolgte, sei erst mal dahingestellt. Um es mal ganz ohne den inflationären Gebrauch des Wortes "Lüge" zu formulieren ...

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    snakesplane (10.03.2017)

  3. #12

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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Ich bin auch der Meinung, dass die AfD einfach geschaut hat, wie gerade das Stimmungsbild ist und wie sie am besten Wähler bekommt. Letzendlich haben die gefühlt keine Ahnung was sie machen, was sie wollen geschweige denn einen Lösungsansatz. In einem Interview sagte ein AfD Mitglied sowas wie: "Wir sind eine Oppositionspartei und müssen nur dagegen sein. Es ist nicht usnere Aufgabe Lösungen anzubieten." Aus meiner Sicht ein rießiger Schwachsinn. Was ist wenn sie noch mehr Wähler bekommen würden und sie wirklich die größte Partei wären? Eine PArtei ohne genauen Ziele und Ideen kann nicht regieren.

    Und zu den jetzigen Parteien: Alle jammern immer was blöd ist. Aber ganz ehrlich - wir leben hier in Deutschalnd auf einem seeeeeehr hohem Standart! Wenn ich alleine mal anschaue was so an Autos auf den Straßen unterwegs ist... Da wären wir auch beim Thema Flüchtlinge: Da kommen Menschen, die teilweise nichts mehr haben, in der Hoffnung ein neues Leben anfangen zu können. Aber wir bekommen dann Angst, dass wir etwas von usnerem Reichtum abgeben müssen. Und klar sind schwarze Schafe dabei, aber das auf alle zu veralgemeinern ist nicht fair. Ich hatte und habe z.B. schon mit FLüchtlingen zu tun gehabt und bisher noch keinen unfreundlichen oder unangenehmen Menschen kennengelernt...

    So der letzte Teil war etwas Off-Topic ;D

    Letzendlich: AfD soll sich erstmal bewusst werden, was sie wollen, bevor sie versuchen Deutschland zu "lenken"

  4. #13

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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Zitat Zitat von olwel Beitrag anzeigen
    Wenn hingegen ein immer kleinerer Teil der Bevölkerung einen immer größeren Anteil am Gesamtbesitz hält, ist das durchaus nur dadurch zu erklären, dass hier der Besitz überproportional wird. Ob das jetzt lediglich durch größeren Zuwachs oder durch eine Umverteilung von unten nach oben (Stichwort Finanzkrisen) erfolgte, sei erst mal dahingestellt. Um es mal ganz ohne den inflationären Gebrauch des Wortes "Lüge" zu formulieren ...
    Nein, warum soll man es "dahinstellen", d.h. nicht zu versuchen zu erklären? In den letzten 2 Jahren sind 1,5 Millionen Menschen neu ins Land gekommen, praktisch alle mit nicht viel mehr Besitz als der Kleidung, die sie auf dem Leib haben (und vielleicht noch Handy). Eventuelles Vermögen wurde an Schleuser verpulvert. D.h. es kamen 1,5 Mio. Arme neu ins Land, zu den schon vorhandenen Armen hinzu. Oder, um es in Deinen Worten zu sagen: Die Zahl der Menschen, die praktisch keinen Anteil am Gesamtbesitz haben, stieg um 1,5 Mio. Mit der Finanzkrise hat das wirklich nichts zu tun.

    @Firewolf,

    Was die AfD will, steht klar in deren Parteiprogramm. Deine Aufforderung, die AfD solle sich erstmal klar werden, was sie will, geht voll ins Leere, denn das Parteiprogramm wurde ja im Zuge dieses Zielsetzungsprozesses verabschiedet. Du hast es einfach nur nicht gelesen, das ist das ganze Problem. Kannst Du aber hier nachholen: https://www.alternativefuer.de/programm/

    "Zu den Themenbereichen bildeten sich 2014 und 2015 in allen Landesverbänden mehr als 160 Fachausschüsse, für die sich AfD-Mitglieder mit entsprechender fachlicher Qualifikation bewerben konnten. Dort wurden Hunderte Vorschläge diskutiert, formuliert, und in den jeweiligen Bundesfachausschüssen entschieden. Die finale Zusammenstellung der vielen Einzelpunkte erfolgte durch die Bundesprogrammkommission. Somit beteiligten sich fast 1500 Mitglieder in der Rekordzeit von nicht einmal anderthalb Jahren direkt an der Erstellung des Programmentwurfes. Darüber hinaus wurden zwei bundesweite Mitgliederbefragungen durchgeführt, wodurch etwa 9000 Vorschläge in den Leitantrag einflossen. In der Schluß phase der Vorbereitung reichten Hunderte AfD-Mitglieder weitere ca. 1600 Seiten mit Änderungsanträgen, Ergänzungen und neuen Formulierungen ein."

    Auf dem Bundesparteitag 2016 wurde das Ergebnis dann vorgestellt. Die Behauptung, die AfD wisse nicht, was sie wolle, ist daher großer Humbug.
    Geändert von freulein (03.03.2017 um 22:41 Uhr)

  5. #14
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Im Programm für Deutschland kann man nachlesen, wie die AfD sich die Zukunft vorstellt. Liest man sich das Programm durch, bekommt man den Eindruck, dass mit der AfD die Zukunft für ihre Wähler viel besser wäre. Diese Versprechungen reichen offensichtlich den Menschen um der AfD zuzustimmen. Niemand macht sich Gedanken, wie die Forderungen umgesetzt werden sollen. Erst wenn die Partei die Regierungsmehrheit hat, erwarten die Wähler die Umsetzung.

    Andererseits ist es Aufgabe Oppositioneller Parteien alternative Visionen zu der Regierungspartei zu entwickeln und die Regierungspartei in ihrem tun zu beobachten. Dabei ist es nicht Aufgabe der Opposition Lösungen zu erarbeiten, sonder die Regierung zu kontrollieren und zu kritisieren.

    Der Wähler soll die Parteien beobachten und der Partei die das Interesse des Wählers vertritt seine Stimme geben. Aufgabe des Wählers ist es, zu überlegen, ob die Parteiprogramme umsetzbar sind. Eine Partei wie die AfD hat sehr viel Zuspruch, da diese Partei Dinge fordert, die sich die Menschen wünschen. Weder die Partei, noch die Anhänger dieser Partei machen sich über die Umsetzung Gedanken.

    "An allen deutschen Grenzübergängen, an denen eine ungeregelte Einwanderung stattfindet, sind strenge Personenkontrollen einzuführen, um illegale Grenzübertritte zu verhindern."
    Eine Forderung wie diese, hört sich sehr gut an. Jeder denkt, dass wenn die Grenzen zu sind, keine Fremden mehr nach Deutschland kommen würden, die den Wohlstand in unserem Land verringern würden. Vergessen wird, welche Folgen so etwas in einer heutigen globalen Zeit hat. Vergessen wird, dass Deutsche die in Österreich Skifahren möchten lange Stauzeiten bei der Rückfahrt nach Deutschland haben. [URL="https://www.tz.de/auto/wegen-kontrollen-grenzen-stau-alarm-heimfahrt-oesterreich-5592643.html"]Quelle/URL]. Solche Stauzeiten schrecken Reisende ab. Die Folge ist, dass die Österreicher weniger Touristen haben würden und viele Deutsche eingeschränkt wären. Gleichzeitig würden Transporte von und nach Österreich teurer, da die Spediteure längere standzeiten an der Österreichischen Grenze haben würden. Quelle. Die höheren Frachtpreise würden auf den Endverbraucher abgewälzt werden. Schlussendlich müsste der AfD Wähler über die höheren Warenpreise die Folgen von strengen Grenzkontrollen tragen.

    Das bedeutet, Forderungen Oppositioneller Parteien müssen nicht unbedingt umsetzbar sein, sondern sie sollen lediglich die regierenden Politiker aufrütteln und aufzeigen, dass sie ihre Politik verändern sollen.

  6. #15

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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    ich würde sagen es wird sehr viel versprochen egal von wem aber keiner kann es einhalten.
    Dies bezieht nicht auf die AFD sondern alle parteien.

    Alles nur Show um am an der Macht zu bleiben.

    Meine Meinung dazu.

    Zum Thema die AFD würde bestimmt alles wollen. Jedoch um dies durch zudrücken bräuchte Sie die absolute Mehrheit dies bekommt sie nicht also kann Sie ihre Versprechen nicht halten.

  7. #16

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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Die AfD wird halt nur gewählt um den "da oben" zu zeigen, dass die Leute kein bock mehr haben, aber im Endeffekt ist die AfD die Partei die alles nur noch viel schlimmer macht.

  8. #17
    Avatar von Nuebel
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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Zitat Zitat von Wnark
    [...] aber im Endeffekt ist die AfD die Partei die alles nur noch viel schlimmer macht.
    Ich wünschte, meine magische Glaskugel würde auch so gut funktionieren wie deine.

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    Knut67 (11.03.2017)

  10. #18
    Avatar von KIMO
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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Ich möchte nicht den "Buhmann" spielen, aber die Schere zwischen Arm und Reich wächst, langsam aber stetig und das bereits vor der Flüchtlingskrise. Wer keine Lust hat den ganzen Wälzer durchzukauen auf Seite 10 ist eine kleine Übersicht zu finden.
    Quelle: http://www.oecd.org/els/soc/trends-i...-SEM-WP163.pdf

    Mich ärgert es schon ungemein, das versucht wird jeden in der AfD über einen Kamm zu scheren und gerade deshalb die politische Auseinandersetzung mit der AfD lachhaft ist.
    Dennoch ist leider zu bemerken, dass die AfD mit einigen ihrer Vorschlägen gefährlichen Ideen verfallen sein könnte. Ich möchte kurz zu dem Steuervorschlag der AfD Stellung nehmen.
    Ihr Vorschlag zur Besteuerung, was nunmal zumindest theoretisch der Umverteilung dienen solle, könnte für den Staat erhebliche Einkommensausfälle bedeuten; (nebenbei gesagt der der CSU und Linken aber auch).
    Gefährliche neoklassische Vorstellungen von Volkswirtschaftslehre gepaart mit einer unkonsequenten Wirtschaftsliberalen und Unternehmerfreundlichen Vorstellung von Politik könnten die deutsche Exportnation und auch die nicht mehr konkurrenzfähigen anderen EU-Volkswirtschaften massiv belasten. Mir ist es unbegreiflich wie im 21. Jahrhundert noch Ideen überleben können die einen gesetzlichen Mindestlohn hinterfragen, wobei dieser in Deutschland noch weit hinter unseren Produktionszuwächsen liegt, oder wie eben erwähnt einen Grenspitzensteuersatz von 25% zu fordern.
    Wen es interessiert hier noch ein Interessantes Paper zu Lohnzuwächsen der letzten Jahre, meiner Meinung nach das Wahlkampfthema überhaupt:
    http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_pb_3_2012.pdf
    Geändert von KIMO (05.03.2017 um 23:01 Uhr)

  11. #19

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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Zitat Zitat von KIMO Beitrag anzeigen
    Ich möchte nicht den "Buhmann" spielen, aber die Schere zwischen Arm und Reich wächst, langsam aber stetig und das bereits vor der Flüchtlingskrise.
    Klar, und woran mag das wohl liegen? Denkanstoß: Haben wir Armutseinwanderung etwa erst seit der Flüchtlingskrise? Die Antwort ist ein klares NEIN. Die erste Welle von Armutseinwanderung waren die sog. Gastarbeiter. In den Siebzigern und Achtzigern gab es den massenhaften Familiennachzug überwiegend aus Anatolien (Importbräute usw.). In den 90ern kam es zu einer ersten Asylkrise, indem die Zahl von Asylanten sprunghaft anstieg, ergänzt noch durch die sog. Spätaussiedler, die auch überwiegend eher mittellos in großer Zahl nach Deutschland einwanderten. Und jetzt eben die Einwanderung von mehr als einer Million sog. Flüchtlinge. Es gab Jahre, in denen es weniger Armutseinwanderung gab als in anderen Jahren, aber gar keine Armutseinwanderung hatten wir nie. Der Effekt, den Armutseinwanderung auf die Ungleichverteilung der Einkommen hat (d.h. was passiert mit der Zahl der Armen, wenn massenhaft Arme einwandern... nimmt die dann vielleicht zu?), müsste jedem denkfähigen Menschen klar erkennbar sein. Dennoch beschäftigt sich natürlich kein Statistiker mit diesem Thema, denn es ist hierzulande politisch inkorrekt, das zu tun. Es könnte ja Kritik an der Einwanderungspolitik daraus entstehen, und das muß unbedingt vermieden werden, sagt das Establishment in Politik und Medien.

    Der Einzige, der hier einmal die Verhältnisse analysiert hat, ist Meinhard Miegel. Er machte dies kurz vor seiner Pensionierung, nach dem Motto: Wer kann mir jetzt noch schaden. Als 30-Jähriger, der seine Karriere noch vor sich hat, wäre das Selbstmord gewesen.

    Meinhard Miegel hat in seiner 2008 veröffentlichten Studie zum Thema die Entwicklung der Einkommensverteilungen zwischen 1986 und 2006 betrachtet (was ja viele machten), aber er hat das politisch unkorrekte eben auch zusätzlich gemacht... er hat betrachtet, welchen Anteil Migranten an den jeweiligen Einkommensgruppen (z.B. jenen, die als "Armutsgefährdet" bezeichnet werden) haben, und wann die Migranten eingewandert sind. Sein aus den Statistiken klar hervorgetretenes Fazit: "Die Zunahme Einkommensschwacher wurde nach den Erkenntnissen der Forscher zu knapp drei Vierteln durch Einwanderer bewirkt."

    So nahm zwischen 1996 und 2006 die Zahl der Deutschstämmigen um 2,8 Millionen ab, die Zahl der Migranten um 3,5 Millionen zu. "Von diesen 3,5 Millionen befanden sich 2006 reichlich 2,9 Millionen, das sind 83 Prozent, in der Gruppe der Einkommensschwachen."

    27.06.08 / Ausgedünnt / Studie I: Meinhard Miegel nimmt Armut unter die Lupe

    Die von Dir verlinkte OECD-Studie interessiert sich nicht dafür, wie diese aufgehende Schere zustande kommt. Die Grafik, auf die Du hinweist, enthält einige Länder, die alle erhebliche Armutseinwanderung im abgebildeten Zeitraum erlebten. Bemerkenswert ist dabei, daß Länder, die als ausgesprochene Einwanderungsländer gelten (USA, Kanada, Neuseeland, Australien, Großbritannien), alle eine größere Ungleichverteilung als Deutschland haben, das nur nebenbei. Und auch noch dies: Die Kurve für Deutschland, auf die Du hinweist, ist interessant. Ihr zufolge nahm die Ungleichverteilung der Einkommen zwischen 2005 und 2010 ab. Zunächst einmal gab es in diesem Zeitraum einen Tiefststand bei der Einwanderung:

    https://de.statista.com/statistik/da...h-deutschland/

    Und dann trat am 1.1.2005 die Agenda 2010 in Kraft. Das Bündel von Maßnahmen, das Gewerkschaften und linken Politikern zufolge die Ungleichheit massiv erhöhen würde. Laut der OECD-Kurve passierte aber das genaue Gegenteil. Merkwürdig, nicht? Könnte es nicht sein, daß die Agenda 2010 dem Gejammre der Gewerkschaften und vieler Linker zum Trotz nicht doch durch die Erhöhung des Abstandes zwischen Sozialbezug und Arbeit mehr Menschen zur Arbeitsaufnahme bewegte, was natürlich die Zahl der Armen veringerte, bzw. die Schere zwischen Arm und Reich ein Stückweit schloß?

    Und noch ein kleiner Hinweis an alle Mitleser zum zweiten Link. Die Böckler-Stiftung ist Organisation des Deutschen Gewerkschaftsbunds, und somit nicht neutral in ihren Betrachtungen. Das bitte bedenken!
    Geändert von freulein (06.03.2017 um 02:13 Uhr)

  12. #20
    Avatar von KIMO
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    Standard AW: Die AfD: Hauptsache dagegen, aber keine Lösungskonzepte?

    Danke für den Hinweis zur Böckler-Stiftung, ist schon wichtig das erwähnt zu haben, wollte ich noch dazu schreiben habe ich leider vergessen. Die beiden Herren, die diese verfasst haben sind dennoch renommierte Ökonomen, die nicht immer unbedingt dem Mainstream unserer Zeit folgen, wollte dieses Paper deshalb nur mal geteilt haben.

    Dennoch stimme ich dir nicht vollends zu was die Armutseinwanderung betrifft. Ich gebe dir Recht ein großteil der "unteren 10%" der Einkommen setzt sich aus Einwanderern zusammen. Doch auch viele Frührentner, Invaliden und junge Menschen sind mittlerweile davon betroffen und das ist meiner Meinung nach zumindest bedenklich. Und ja, man kann schon feststellen das die Agenda 2010 viele Einkommensschwache in Arbeitsverhältnisse trieb. Gefährlich finde ich, dass es sich bei diesen Verhältnissen zum Großteil um befristete Niedriglohnverträge und um Teilzeitjobs handelt. Auf längere Frist könnte das auch ein weiteres Aufgehen der Schere befördern, das zeigt sich zumindest bei angepassten ökonometrischen Modellen. Ob diese die Wahrheit und Realität im ganzen erfassen sei mal dahingestellt und ist auch aus meiner Sicht ersteinmal grundsätzlich zu bezweifeln. Die erhobenen Daten die diesen Berechnungen zu Grunde liegen zeigen aber deutlich das z.B. der Anteil von Niedriglöhnern im Alter von 25-55 im Zeitraum von 2005-2008 um 3.4% gestiegen ist. Ein Sprung der natürlich auf die Agenda 2010 zurückzuführen ist und zum Teil ja eben auch Sinn der Agenda war. Bedenklich ist dabei meiner Meinug nach, dass auf der anderen Seite der Anteil Normaler Verträge, also Vollzeitarbeit, im Zeitraum von 1999-2007 (der 25-65 Jährigen) von ehemals durchschnittlichen 70% auf 64,6% gefallen ist. Ich fürchte das so der soziale Abstieg der unteren Mittelschicht gefördert worden ist. Interassenterweise sind Berufe mit einem hohen Skill-Level (Verzeihung komm gerade nicht auf das passende deutsche Wort), wie auch mittlerer Skill-Level davon betroffen gewesen und nicht nur im Beschäftigte im niedrigen Skill-Level-Berreich.

    Ich habe persönlich erlebt wie Menschen, die einst bedeutende Tätigkeiten ausgeübt haben, Alleinerziehende wie klassische Familien und Junggesellen, krankheitsbedingt in die Frührente gezwungen und unter die Armutsgrenze gerutscht sind. Und ihren Lebensunterhalt nun an der Kasse bestreiten dürfen obwohl ihnen ärztlich das Arbeiten untersagt wurde. Diese persönlichen Erfahrungen haben mich stark an den Reformen der Rot-Grünen Regierung zweifeln lassen und das sei nur erwähnt warum ich mich vehemend weigere mehr positives als negatives in der Agenda 2010 zu sehen. Vieles musste reformiert werden, das möchte ich keinesfalls bezweifeln und ein Niedriglohnsektor ist durchaus nicht unangemessen um als Ungelernter, vielleicht viele unserer neuen Nachbarn, einen Weg ins Berufsleben zu beginnen. Ich finde es aber falsch das der Weg dort enden soll. Es ist wichtig in einer Gesellschaft zu leben die Aufstiegschancen bietet und die Agenda 2010 hat in diesem Berreich zu wenig bewegt und bewegen wollen.
    Geändert von KIMO (06.03.2017 um 13:49 Uhr)

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