"Ehe für alle": Gleichgeschlechtliche Paare dürfen Heiraten

[Fritz]

Nach all der Aufregung sollten sich die Gemüter nun abregen und die Angelegenheit mit kühlem Kopf betrachten.Tatsache ist, dass der Staat nichts macht wovon er keinen Vorteil hat. Das bedeute, wenn der Staat es zulässt, dass gleichgeschlechtliche Heiraten dürfen, bringt das dem Staat einen Vorteil.

In BGB, §1353 ist die Ehe beschrieben. Es darf nicht vergessen werden, dass die Ehe nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten enthält.

Das bedeutet, leben Gleichgeschlechtliche zusammen ohne zu Heiraten und einem Partner geht es schlecht, wird er zum Sozialfall so muss der Staat für ihn aufkommen. Wenn dagegen geheiratet wurde, muss der andere für ihn aufkommen. Ehepartner sind sich gegenseitig zum Unterhalt verpflichtet.

Haben Gleichgeschlechtliche Kinder adoptiert, ohne zu heiraten und einer verlässt die Gemeinschaft, bleibt es ohne Folgen. Der alleinerziehende kann höhere Sozialleistungen beantragen, da er nun allein für den Unterhalt der Kinder aufkommt. Sind dagegen Gleichgeschlechtliche verheiratet mit Kindern und einer möchte die Gemeinschaft verlassen, muss er sich scheiden lassen und Unterhalt für die gemeinsamen Kinder bezahlen. Genauso muss ein Versorgungsausgleich mit den Rentenansprüchen durchgeführt werden.

Aus Sorge vor den oben genannten Konsequenzen wollen verschieden-geschlechtliche nicht heiraten. Gleichgeschlechtliche dagegen freuen endlich heiraten zu dürfen um oben beschriebene Konsequenzen auf sich nehmen zu dürfen. Die Welt ist verrückt, oder?
Bleibt nur zu wünschen, dass Gleichgeschlechtliche aus den Fehlern der verschieden Geschlechtlichen gelernt haben und Beziehungen zukünftig erfolgreicher führen.

Andere wiederum betrachten es als einen politischen Schachzug. Quelle

[DotNet]

Es wurde eine Petition gestartet, die wie die katholische Kirche davon spricht, die "Ehe zu retten". Sie beklagt, dass die Ehe damit zu einer "leeren Hülle" geworden sei. Außerdem wird befürchtet, dies wäre nur der erste Schritt, um die Ehe zukünftig noch mehr zu erweitern. Etwa auf Polygamie. Außerdem wollen die Unterzeichner nicht, dass Kinder von homosexuellen adoptiert werden dürfen. "Die Forderung nach Legalisierung der menschenverachtenden Leihmutterschaft wird absehbare Folge sein." heißt es. Bisher haben 35.000 Menschen unterzeichnet. Weiteres im Link zur Petition: Ehe retten JETZT. Bayern voran! | CitizenGO

Ich finde es traurig, dass im Jahre 2017 immer noch so viele offensichtlich homophobe Menschen existieren. Auf die gesamte Bevölkerung bezogen sind 35.000 zwar relativ wenig. Aber absolut ist es doch eine große Anzahl, die anscheinend verklemmt sind und homosexuellen Menschen keine Gleichberechtigung gewähren wollen! Da schäme ich mich doch etwas für mein Land. Wie seht ihr das?

[Fritz]

Die Kirche hat die Ehe, das heiraten eingeführt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich die Kirche für die Ehe nach ihren Vorstellungen einsetzt.

Zum nachdenken: welche sexuelle Orientierung haben katholische Prister?
Hat Maria, die Mutter Jesu, den Josef geheiratet? Wenn ja, in welcher Kirche und vor welchem Standesamt?

[TheRaven]

13.39 Uhr
Jetzt sind es 41.741 Unterschriften, 50.000 wollen sie erreichen. Das werden sie auch schaffen.
Die Menschen sind eben noch nicht bereit Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu akzeptieren. Das
hat nichts mit Verklemmtheit zu tun, sondern, so finde ich, eher etwas mit "Aufklärung" über
Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Paare, denen das gleiche Recht auf EHE zustehen
sollte, dieses Verständnis fehlt aber anscheinend den meisten Menschen, sicher vielleicht schon im
Vorfeld durch die Beeinflussung der Erziehung der Eltern, des Umfeldes und des Staates, aber vor
allem durch die Kirche selbst. Eine Aufklärung sollte schon in Schulen durchgeführt werden, was
teilweise auch gemacht wird, halt nur nicht ausreichend.

[Darkfield]

Solange sich die Kirche weiterhin so breit gegen diese Gleichstellung in der Politik sperrt, solange wird das nix!

Und in der Schule gehört m.E. der Religionsunterricht abgeschafft, und auf freiwilliger Basis durch die Glaubensgemeinden
in Privatunterricht ausgelagert - die kirchliche (Christlich/Jüdische) Weltanschauung und die Wissenschaftliche sind schlicht nicht miteinander vereinbar,
und haben nichts in der schulischen Bildung verloren!
Dafür sollte eher der Ethikunterricht um Anstands- und Moralunterricht erweitert werden - damit die verzogenen Gören mal wieder lernen
wie ein vernünftiges Miteinander funktioniert.

[TheRaven]

Eine Aufklärung sollte schon in Schulen durchgeführt werden. Ich sprach nicht von irgendwelchen religiösen
Glaubensaufklärung. Ich bin kein religiöser Mensch und halte davon auch nichts.
Ethikunterricht um Anstands- und Moralunterricht, genau diesen Punkt meinte ich in etwa.

[Tuxpower]

Ich denke, da spielt beides eine Rolle. Die Idee mit der Aufklärung finde ich gut. Schulen sollten nicht monoton eine bestimmte Denkweise oder Richtung lehren. Sondern im Gegenteil die Vielfalt aufzeigen. Dazu gehört für mich, dass man beispielsweise beim Thema Sexualität aufzeigt, welche Arten von Sexualität es gibt. Dies sollten die Schulen durch ALLE Bereiche konsequent umsetzen. Es gibt ja noch mehr Bereiche, in denen einseitige Information stattfindet. Beispielsweise nutzt fast jede Schule Windows-Computer. Woher sollen die Schüler wissen, dass es noch andere Betriebssysteme wie Linux gibt, die ihre Vorzüge gegenüber Windows haben? Beziehungsweise dass es grundsätzlich Freie Software gibt, die mit Windows, Office & co. von der Philosophie her wenig zutun hat?

Aber zurück zur Sexualität: Hier haben wir ja das Problem, dass wenn überhaupt auf die klassischem Hetero-Beziehungen eingegangen wird. Im Schnitt kann man aber etwa sagen, dass es mindestens einen Schwulen pro Schulklasse gibt. Der fühlt sich dadurch anders, eventuell sogar Falsch. Das kann im Extremfall dazu führen, dass dies ein tragisches Ende (z.B. Selbstmord) nimmt. Für überzogen halte ich das keineswegs! In den USA haben sich schon Schüler wegen weit weniger (z.B. Mastubieren) umgebracht. Die Folgen können katastrophal sein, wenn jemand aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung von der gesamten Klasse oder gar Schule gehänselt wird. Schülern muss daher beigebracht werden, dass es verschiedene Sexualitäten gibt, und man diese zumindest Tolerieren muss.

[CDLF]

Das hat nichts mit Verklemmtheit zu tun, sondern, so finde ich, eher etwas mit "Aufklärung"

Diese Verklemmtheit entsteht/besteht mangels entsprechender Aufklärung und wegen den von dir genannten Gründen.

[CDLF]

Ab 2019 gibt es nun auch in Österreich die Ehe für alle: https://t.co/3TTVpGlTZi
Entschieden hat dies nun der Verfassungsgerichtshof, der zum Schluss gekommen ist, dass es sich bei der bestehenden Regelung, die eine Ehe nur für Partner unterschiedlichen Geschlechts vorsieht, um eine unzulässige Diskriminierung handelt.
https://www.vfgh.gv.at/downloads/VfG...chtl_Paare.pdf

[Darkfield]

Richtig so!
Nur weil man etwas nicht versteht muss man es nicht verbieten müssen.

Die Ignoranz einiger Menschen ist halt grenzenlos.