Kaffeekapseln genießen einen schlechten Ruf: Sie seien schlecht für die Umwelt und außerdem teuer. Zdf "bessereresser" hat das Thema unter die Lupe genommen und das ganze weitgehendst bestätigt - zumindest was die großen namenhaften Hersteller angeht. Nespresso hat eine Recyclingquote von nur 27% und wirbt noch damit. Schätzungen zufolge werden damit 8 Milliarden Kapseln nicht recycelt, und das jedes Jahr. Dazu verbraucht die Herstellung von Aluminium viel Energie und ist umweltschädlich. Zwar sind Kapseln nur für 1% der weltweiten Aluminiumproduktion verantwortlich. Dennoch sehe ich sie damit eher als Teil des Problemes statt der Lösung.

Interessant finde ich die im Beitrag gezeigte Alternative: "My Coffee Cup" ist ein Startup, dessen Kapseln ohne Alu auskommen. Sie sind sogar (industriell) kompostierbar. 17 von 26 Tester fanden den Geschmack in der Verkostung besser. Und die Krönung: Es ist auch noch günstiger. Rund 53? kostet ein Kilo, bei Nespresso bezahlt man 71?.

Und nein, das ist kein Konzern, der im 2-Stelligen Milliardenbereich jährlich produziert. Sondern ein Startup! Gibt es ein besseres Paradebeispiel dafür, wie massig Kohle Nespresso mit dem Zeug verdienen muss, wenn sie nicht nur teurer sind sondern dazu auch weit bessere Einkaufskonditionen bekommen?



Klar kann man jetzt sagen: Aber 53? pro Kilo sind immer noch viel Geld für Kaffee. Ja, aber dann seid ihr auch nicht die Zielgruppe für das Produkt. Die Zielgruppe hat keinen Bock auf Kaffee selber machen, sondern will fertige Kapseln. Schließlich werden Milliarden davon jedes Jahr gekauft. Wenn die Menschen wechseln, ist das doch eine Win-Win Situation für ihren Geldbeutel und die Umwelt. Ich denke, ein Markenwechsel wird für die eher in Frage kommen als ab morgen Kaffeebeutel zu kaufen. Vermute ich zumindest, bin selbst kein Kaffee-Trinker.

Was haltet ihr davon? Habt ihr eine Kapselmaschine? Wenn ja: Habt ihr schon Alternativen probiert oder kauft ihr die Originalprodukte des Herstellers?