Elektromüll: Die große Recycling-Lüge, an die wir alle glauben

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Wie willst du das erreichen, wenn es keine rechtlichen Anforderungen gibt? Die Ausbildungen beinhalten das Gegenteil, weil der Kapitalismus dazu anreizt. Als Unternehmen & insbesondere Konzern willst du ja nicht die besten Produkte herstellen. Sondern den größten Umsatz & Profit erwirtschaften, alles andere ist denen egal. Der Austausch einer ganzen Bauteilgruppe ist wirtschaftlich billiger, als das jemanden ausbauen & reparieren zu lassen.

Das ändert sich erst, wenn wir den Planeten so zerstört haben, dass z.B. die Rohstoffpreise wegen Knappheit stark ansteigen. Oder wir (hoffentlich vorher) regulierend eingreifen. In anderen Branchen haben wir das schon längst erfolgreich gemacht. Ein Beispiel ist die Lebensmittelindustrie. Bis grob Ende des 19. Jahrhunderts war die unreguliert, Lebensmittelskandale an der Tagesordnung. Die Industrie war derart skrupellos, dass die meisten Menschen gar nicht wussten, wie Lebensmittel wirklich schmeckten. In den USA z.B. war in über 90% des verkauften Honig was ganz anderes drin. Und noch viel schlimmer: Regelmäßig verdorbenes, Schadstoffe usw. Heute sind Vergiftungen durch verkaufte Lebensmittel dank Regulierung die Ausnahme.

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Antwort von @martinkunz9768:
Wenn ich versuche Ersatzteile oder ganze Geräte von einem wertstoffhof zu bekommen um diese zu erhalten, wird Hausverbot oder gar Anzeige wegen versuchtem Diebstahl angedroht.
Die Recyclingabsicht ist aus meiner Sicht eine ganz klare Lüge. Weder Handel noch weiße Ware Servicediesntleistern ist daran gelegen Bestandsware zu erhalten. Unser System ist auf Wegwerfen und stetigem Verfall und Neuumsatz aufgebaut. Die paar Reparaturkaffee´s sind ein Scherz. Ich gehe davon aus das für geplante Obsoletstenz - Ingenieursleistung gekauft wird. Das ist absurd.

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Ja, das ist sehr schade. Früher hatte ich die Idee auch. Anscheinend kann man Glück haben, je nachdem welche Leute da arbeiten. Aber ist wohl die Ausnahme. Das Personal ist angewiesen, dass nur rein geworfen werden darf. Zumindest als Kind blieb hier noch der Sperrmüll, so hab ich mit IT angefangen. Leider wurde das später von zentraler Abholung auf nur noch nach Anmeldung umgestellt. Damit ist das ganze tot. Früher bin ich zur Not zu Fuß durch die Bezirke gelaufen und man hat immer etwas brauchbares gefunden. Mit der verstreuten Anmeldung zumindest hier so gut wie keine Chance mehr: Per Zufall sieht man mal den einen oder anderen Haufen. Da ist meistens nichts brauchbares mehr, weil der wohl schon eine Weile steht.

Streng genommen war das auch schon Diebstahl, weil der Sperrmüll dem Bewohner gehört und bei Abholung an den Entsorger übergeht. Es gab zwar nie Stress deswegen. Manchmal sind die Leute sogar froh gewesen, dass noch jemand etwas mit ihrem "Müll" anfangen kann. Es zeigt jedoch sehr deutlich, wie gar kein Wiederverwenden gewünscht ist. Ansonsten würde man an den Wertstoffhöfen zumindest die brauchbaren Dinge lagern, sodass man sie bei Interesse mitnehmen kann. Analog den "Zu Verschenken" Kisten, welche man manchmal an Straßenrändern sieht (und die rechtlich ebenfalls illegal sind).

Reparaturcafes sind eine nette Idee. Für eine ansatzweise Lösung dieser Dimensionen jedoch völlig unzureichend. Damit wird das ganze auf ehrenamtliche Menschen abgewälzt, die schlussendlich mit schlecht reparierbaren Dingen kämpfen. Das sehe ich als Kernproblem. Wenn die Produkte reparierbar gebaut und Ersatzteile zu günstigen Preisen lieferbar sind, können Werkstätten das zu Preisen anbieten, bei denen es viel wirtschaftlicher als ein Neukauf ist. Aus dem Grunde hat man früher viel repariert: Außer bei sehr alten Geräten oder Totalschäden war es finanziell lohnenswert. Niemand kam auf die Idee, einen 3 Jahre alten Fernseher wegzuwerfen, weil man für 100€ mehr einen neuen kriegt.

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Antwort von @danielbaerchen:
Es wird auch immer mehr minderwertige Ware produziert weil billig billig, und alles direkt im Müll landet. Gibt auch zuviele Handyhersteller und Modelle, die braucht keiner, oft sind die billigsten einfach schon total veraltet. Dass sowas nicht nachhaltig ist usw. sollte klar sein. Manche sind halt der Meinung man braucht auch noch 25. Sorte Toastbrot, und die 12. Milchsorte im Regel usw., dass da auch mal einiges liegen bleibt und dann entsorgt wird, sollte auch klar sein. Und so könnte man ewig weiter machen. Über Temu und co. braucht man da wohl garnicht erst anfangen, da ist direkt vorbei.

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Antwort von @heilandweisserdoktor:
Danke für dieses Update, super recherchiert! 480 Mio. Kg wegen eines Betriebssystems, Wahnsinn ist das!

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Antwort von @andreabc1469:
wir haben 100.000 Tonnen Elektroschrott die NICHT recycelt werden in Deutschland, es landen Geräte im Müll wo der Akku durch ist, der Rest aber voll OK usw. Ich schreibe auf einem i5 der 4. Generation aus dem Mülleimer.

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Antwort von @Affenfaust.:
Wenn Windows 11 eure Geräte nicht unterstützt, dann ist es höchste Zeit zu Linux zu wechseln. Übrigens braucht ihr das Terminal gar nicht mehr bei allen Distributionen.

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Antwort von @mrsunelectronics544:
Meine gekauften Sachen verwerte ich schon selber ... bis dahin passe ich auf die Sachen auf, und kaufe nur was auch Taugt alles verwerten und nicht gleich wegwerfen... Reparaturen sind wichtig und richtig...

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Antwort von @robertbusch2272:
Ganz ehrlich? Nö, es ändert sich nichts!
Diese Dokus über das "Auskochen" der Platinen in 3.Welt-Ländern sind mindestens schon 10 Jahre alt, wenn nicht sogar älter. Und? Hat sich bis heute was verändert? Nö!
Auch in 10 Jahren wird das noch das gleiche Thema sein. Und es wird sich wieder nichts ändern.
Warum?
Geld!
Alles was das ändern könnte kostet Geld und bringt keines ein. Damit ist kein Reichtum zu erwirtschaften. Man kann damit nicht wachsen. Und das ist doch der heilige Gral in dieser Gesellschaft: Unendliches Wachstum.
Die, die die Möglichkeit haben etwas zu verändern, sind doch auch diejenigen mit der meisten Kohle. Und die wollen doch nicht darauf verzichten. Also wird sich daran auch nichts ändern.
Und das "arme Fussvolk"?
Das lässt sich "einseifen" und wählt auch nur die, die ihnen kurzfristigen Gewinn versprechen und immer einen Schuldigen präsentieren können. Jemanden der Schuld ist an ihrer finanziellen(!) Misere. Wahrheit oder nicht, spielt keine Rolle.
Siehe USA, siehe ... Ach was solls, siehe doch in jedes Land. Hauptsache: ich, ich, ich. Der Andere egal.
Tiere sterben aus? Wen interessierts. Ist doch besser wenn meine Autoscheibe nach einer Autobahnfahrt sogut wie keine toten Insekten aufweist. Ist auch besser für den Lack.
Sich selbst mal informieren über Reparaturmöglichkeiten oder Weiterverwendung? Igitt, zu aufwendig. Habe keinenZeit zu. Amazon regelt.
Und wenn ich mich nicht entscheiden kann, welche Farbe mein neues Handy haben soll, dann bestell ich eben alle Farben und schick den Rest wieder zurück. Kostet doch nix.
Ach und nochwas. Man hat ja ein reines Gewissen. Schliesslich trennt man seinen Müll und holt nur Bio-Zeug.

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Die große Arte-Doku ist tatsächlich von 2014, der kleinere Beitrag aus 2023. Wir haben das im Forum schon vor zig Jahren diskutiert. Danach scheint das Thema weitgehend untergegangen zu sein. Das ist der Hauptgrund, warum ich einen aktuellen Beitrag dazu gemacht habe: Wir können es uns als Welt nicht dauerhaft Leisten, derart auf Pump zu leben und dabei unseren Lebensraum massiv zu zerstören. Große Konzerne sind dabei sicherlich in einer entscheidenden Verantwortung. Eben so wie die Gesetzgeber, die ausufernde kapitalistische Interessen regulieren müssen.

Zumindest im Ansatz passiert das langsam, etwa beim "Recht auf Reparatur". Oder der Verpflichtung zu gewissen Mindestzeiträumen für Softwareupdates bei Smartphones. Eine Softwarehaftung ist auf dem Weg. Das wird nicht reichen, es sind jedoch erste Schritte in die richtige Richtung. Darauf muss jedoch keiner warten. Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun, ein paar Beispiele hast du ja bereits genannt. Ohne ein Umdenken werden wir nicht die Kurve kriegen. Dafür braucht es eine gesellschaftliche Diskussion. Laut einer Umfrage sind tatsächlich viele der Meinung, sie würden mit Müll trennen & co. schon genug beitragen. Dahinter müssen gar keine böswilligen Motive stecken. Genau so wird es uns ja an vielen Stellen vorgelebt: Elektroschrott darf nicht in den Restmüll. Aber so lange wir den im Wertstoffhof abgeben, ist alles in Ordnung. Weil da wird der recycelt. Folglich ist der Austausch von Geräten auch unproblematisch, es werden wieder neue draus.

Zugegeben ist dieses Thema nicht einfach in Zeiten, die auch aus anderen Gründen schwierig sind. Letztendlich pausieren Naturgesetze halt (leider) nicht, weil unser selbst geschaffenes Wirtschaftssystem schwächelt, neue Kriege entstanden sind oder aus anderen Gründen. Wir können uns da nun über z.B. Die Groko aufregen, die das Thema nahezu völlig vernachlässigt hat. Selbst Merkel hat das rückblickend zugegeben. Als Warnhinweis für die kommende Bundestagswahl ist das sicher hilfreich. Nun stehen wir allerdings vor dem Problem und müssen es aktiv lösen.