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  1. #71
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    Standard AW: Elektromüll: Die große Recycling-Lüge, an die wir alle glauben

    Alle 1-2 Jahre neue Hardware wäre extrem, das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Bereits seit längerem sind die Leistungssprünge marginal, sodass sich Upgrades nach derart kurzer Zeit kaum lohnen. Wenn ich auf Steam in die Hardwareumfrage vom April 2025 schaue, haben wir ganz oben z.B. eine GeForce RTX 3060 - die kam Anfang 2021 auf den Markt, ist also derzeit 4 Jahre alt. Oder die 2019 erschienene RTX 2060, ebenfalls recht weit oben. Bei den CPUs scheint Valve leider keine Modelle zu listen. Wahrscheinlich dürften die unter Spielern noch älter sein, wenngleich Microsoft mit den überhöhten Windows 11 Anforderungen zunehmend Neukäufe erzwingt.

    Unabhängig davon ist es zu kurzsichtig, Elektroschrott lediglich auf Spiele-PCs zu beschränken. Alleine PCs werden ja nicht bloß dafür genutzt, ein erheblicher Teil dient für andere Zwecke. Dort kann die Hardware weitaus länger laufen. Ich habe hier Hardware, die über 10 Jahre alt ist. Mit der lässt sich noch vieles machen. Vor allem für einfache Standard-Aufgaben wie Surfen, Mails lesen bis hin zu Softwareentwicklung im kleinerem Rahmen reicht das völlig. Selbst alle PCs/Laptops sind noch immer zu kurz gedacht. Das Problem betrifft ALLE elektronischen Geräte vom Smartphone über die Zahnbürste bis hin zu den Sneakern, die mit LEDs ausgestattet sind.

    Wenn wir bei den PCs bleiben: 7 Jahre sind aus Sicht der Nachhaltigkeit zu wenig. Der ökologische Fußabdruck für Produktion & Transport ist zu groß, als dass die nach so kurzer Zeitspanne halbwegs nachhaltig sein könnten. Von den im Beitrag erwähnten Müllbergen, die Großteils gar nicht wiederverwertet werden, ganz zu schweigen. Solche Obsoleszenz zu normalisieren halte ich daher für Wahnsinn. Insbesondere, weil es ja mehr als genug Menschen gibt, die mit solcher Hardware noch super arbeiten können. Wenn der Hardcore-Spieler tatsächlich meint, nach nur 2 Jahren sein System tauschen zu müssen: Halb so wild, wenn das Gerät bis ans Ende seiner möglichen technischen Lebensdauer woanders weiter läuft, wo man mit ein paar Prozent weniger Leistung gut leben kann. Genau das findet aber nicht statt, im Gegenteil: Mit Windows 11 hat Microsoft die größte Verschrottungsaktion funktionierender Hardware gestartet, die es je gab.

    An der Stelle geht es ja nicht um Meinungen. Es geht darum, dass wir nicht ansatzweise einen funktionierenden Kreislauf haben. Hätten wir - rein hypothetisch - ein Recycling, dass zu 100% funktioniert und kaum Ressourcen verbraucht: Dann wäre das alles kein Thema und man könnte sich alle 6 Monate neue Tablets und sonstiges Zeugs holen. So lange wir das nicht haben, ist das zum Scheitern verurteilt. Bis dahin ist der einzige Weg, das halbwegs in den Griff zu bekommen, die Geräte so lange zu nutzen, wie irgendwie möglich. Selbst das löst das Problem nicht, weil auch ein PC der 10 oder 13 Jahre läuft ja dann hochproblematischen Müll verursacht. Ist wie bei Rauchern: Vom Kettenraucher auf 8 Zigaretten pro Tag ist für die Gesundheit positiv. Aber man macht seine Gesundheit halt immer noch kaputt, nur etwas weniger.


  2. #72
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    Standard Antwort von @chrisrudi7162

    Antwort von @chrisrudi7162:
    Ich habe um die 50 PC Systeme von 1980 bis ca. 2016 hier. Vieles auch vom Elektroschrott. Wieder hübsch gemacht, aufgerüstet und nun werden die Maschinen aller Generationen als Retro PCs zum Spielen verwendet. Alleine diese 50 Computer wären sonst alle im Schrott gelandet.

  3. #73
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    Standard Antwort von @MegaFalgo

    Antwort von @MegaFalgo:
    meisten Leute hassen eh Microsoft aktuell öffnet sich Valve und viele Gamer gehen zum Linux.

  4. #74
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    Standard Antwort von @Volker-Dirr

    Antwort von @Volker-Dirr:
    Ich bin gespannt, ob es "diesmal" klappt. Valve öffnet sich ja nicht gerade erst "aktuell". Die machen das schon seit 2012. Und die erste SteamMaschine mit SteamOS gab es 2014 zu kaufen. Da hieß es dann auch "jetzt gehen aber viele Gamer zu Linux". 10 Jahre später sind immer noch fast alle (PC Nutzer) bei Windows. Mal gucken, was die Zukunft bringt. Das es anders geht zeigt ja z.B. die PlayStation. Die läuft ja auch nicht auf Windows. Die nutzen FreeBSD. Ob das jetzt aber so viel besser ist als Windows? Darüber kann man bestimmt gut streiten.

  5. #75
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    Standard AW: Elektromüll: Die große Recycling-Lüge, an die wir alle glauben

    Spielekonsolen sind als geschlossene Systeme ebenfalls problematisch. Da bestimmt der Hersteller den Lebenszyklus und kann Teile oder die ganze Plattform irgendwann abschalten. Insbesondere, wenn eine starke Abhängigkeit zu Clouddiensten besteht. Bei einzelnen Spielen ist das längst passiert, bekanntes Beispiel ist "The Crew". Da hat der Hersteller per Update das ganze Spiel unbrauchbar gemacht. Wohlgemerkt nicht nur den Online-Modus. Selbst die Story ist nicht mehr spielbar.

    Obwohl Steam schon länger in freie Betriebssysteme investiert, war das anfangs noch recht wenig brauchbar. Den größten Schub hat das 2018 erschienene Proton gebracht. Für den Massenmarkt brauchen die Leute starke Impulse. Der durchschnittliche Nutzer hat nicht mal die Medienkompetenz, um den Betriebssystemmarkt zu verstehen. Der kauft einen PC, wo oft Windows schon vorinstalliert ist - das passt dann für ihn und wird unreflektiert übernommen. Durch solche Bequemlichkeit gewinnt man die Marktherrschaft. Ähnliches hat Google mit Chrome unter Android geschafft: Jeder Hersteller musste die App vorinstallieren, schon war Chrome die Nummer 1 auf mobilen Geräte.

    Die alternative ist, den Leuten einen entscheidenden Grund zum Wechseln zu geben. Entweder ist dein Produkt viel besser, oder die Konkurrenz betreibt massiven Plattformverfall (Enshittification). Ein Beispiel für Ersteres ist Firefox: Nachdem Microsoft mit dem Internet Explorer nahezu den gesamten Markt beherrschte, haben sie den Großteil der Mitarbeiter gefeuert und die Entwicklung schleifen gelassen. Firefox dagegen wurde schneller, lieferte damals innovative Funktionen wie Tabs usw. Das sprach sich rum, also sanken die IE Marktanteile rapide, während Firefox sich stark verbreitete. Danach schaffte Google Chrome ähnliches auf dem Desktop.

    Mit der Qualität und vor allem den Beschränkungen sowie Gängelungen in Windows 11 liefert MS einen Grund, sich umzusehen. Ein Teil macht das auch. Die Frage ist, wie groß dieser Teil wird. Mit anderen Beispielen ist das kaum vergleichbar, weil derartiges in der Geschichte von Windows beispiellos ist. Dazu ist das Wechseln des Browsers wesentlich weniger umfangreich, als auf ein anderes Betriebssystem umzusteigen. Ich erwarte eine spürbare Wechselwelle, die sich in letzter Zeit ja bereits in steigenden Marktanteilen von GNU/Linux gezeigt hat. Allerdings würde ich nicht damit rechnen, dass es derart groß wird, wie z.B. damals Firefox mit zu Hochzeiten um die 40% Marktanteil.


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