Eure Meinung zum gesetzlichen Mindestlohn

[Fritz]

Die Zukunft hat eine Jahreszahl, 2040.

"Erst wenn Sie 2040 oder später in Rente gehen, müssen Sie Ihre Rente grundsätzlich voll versteuern." Quelle

Jeder lebt im Glauben, dass die Rentenbezüge so wie es früher einmal war, steuerfrei ist. Es wird für einige die jetzt ein geringes Einkommen haben eine Überraschung werden, wenn sie die wenige Rente die sie bekommen werden auch noch versteuern müssen.

Für die Menschen die jetzt für einen geringen Lohn arbeiten, wenig in die Rentenversicherung ein bezahlen, gleichzeitig ihren Lebensunterhalt über Sozialleistungen aufstocken, werden über ihre Rentenauszahlung überrascht sein.

Die geringen Lohnkosten wirken sich bei den Unternehmen positiv aus. Denn Unternehmen müssen heute Konkurrenzfähig sein. Was morgen ist, interessiert die Unternehmen nicht. Der Mitarbeiter plant langfristig. Er möchte beschäftigt sein bis er das Rentenalter erreicht hat. Weil Mitarbeiter langfristig denken, sind sie auch bereit, für einen geringen Lohn zu arbeiten.

[Rust Cohle]

Jeder lebt im Glauben, dass die Rentenbezüge so wie es früher einmal war, steuerfrei ist.

Haha, du glaubst wirklich, dass das heutzutage noch einer glaubt?

[kamisama]

Naja also die Mehrwertsteuer ist so wie sie jetzt ist ungerecht das ist keine Frage. Da gibt es auch ganz absurde Fälle wo das eine mit 19% und das andere nur mit 7 bzw 9% versteuert wird, nur weil ein Rohstoff anders verarbeitet oder deklariert wird. Aber gleich ganz abschaffen? Das finde ich etwas übertrieben.
Generell würde ich aber eine Lockerung der Abgaben begrüßen. Hier in DE gehören die ja zu den höchsten. Zumal sehr viel Einsparungspotenzial durch Verschwendung entsteht, sieht z.B. Schwarzbuch - Bund der Steuerzahler deckt auf
Von so sinnvollen Steuern wie die GEZ-Steuer gar nicht erst zu reden

[Fritz]

Ab 01.August 2016 wurde in vielen Branchen der Mindestlohn erhöht. Quelle
Hier findet ihr eine Tabelle, aus der zu ersehen ist wie sich die Mindestlöhne verändert haben.
Die Bundesregierung plant den Mindestlohn ab dem 1. Januar 2017 auf 8,84 Euro brutto/ Stunde anzuheben. Quelle
Mit der BMAS-App ist es sehr leicht möglich die Arbeitszeit miit dem Smartphone zu erfassen.

Die anfängliche Angst, der Mindestlohn würde Arbeitsplätze vernichten hat sich nicht bestätigt. Welche Erfahrung habt ihr gemacht?

[Dieter]

Wie ich mitbekommen habe, kam es zwar nicht zu großflächigen Kündigungen. Aber stattdessen wurden zumindest teils Zusatzleistungen wie Weihnachtsgeld gekürzt oder sogar gestrichen. Da ist der Arbeitnehmer am Ende wieder der dumme. Er bekommt zwar seinen Mindestlohn, hat aber dann an anderer Stelle die Einbußen. Was Praktikas angeht, bedienen sich die Unternehmen Tricks. Beispielsweise lässt man das ganze als Berufsorientierungspraktikum laufen, um den Mindestlohn zu umgehen. Hat mich ehrlich gesagt schockiert, als mir das von einem größeren Mittelständler in meinem Vorstellungsgespräch direkt so gesagt wurde ("Aufgrund des Mindestlohnes können wir nur noch Berufsorientierungspraktikas anbieten").

[Sroem]

Ich finde der Mindestlohn hat im Bereich Billiglöhne etwas bewirkt. Als Beispiel nehme ich mir Burger King heraus. Nach meinem Abitur habe ich dort 3 Monate als Teilzeit-Kraft gearbeitet. Der Stundenlohn hat 8,51€ betragen. Vor dem Gesetzt so hatten die Arbeitskollegen berichtet hatten die Mitarbeiter dort knapp 6,XX€ verdient. Und ich finde 2 Euro mehr pro Stunde ist schon nicht wenig Geld.

Dazu kommt das System ist noch frisch. Wir sind halt in der Übergangsphase. Später wird es einfach von den Arbeitgebern hingenommen und von den Arbeitnehmern als Standard angesehen. So wird die Entwicklung meiner Meinung nach zwangsläufig verlaufen.

[DotNet]

In Deutschland halte ich es für wichtig, dass es Mindeststandards für die Bezahlung gibt. Wir genießen einen hohen Lebensstandard, der im Interesse aller nicht gesenkt werden sollte. Die Konkurrenzfähigkeit, insbesondere mit Fernost als Argument zu nehmen, ist doch Unsinn. Bei Sklavenfirmen wie Foxconn schuften sich die Leute 6 Tage die Woche 10 Stunden täglich krumm. Und damit sind sie keineswegs gut versorgt, sondern können gerade mal ein kleines Zimmer mit Bett irgendwo in den Ghettos der Stadt sich leisten. Wollt ihr Jobs auf unserem Lohnniveau damit ersetzen lassen? Das wäre doch Wahnsinn, am Ende geht das Zulasten der "kleinen Arbeiter" in Deutschland. Made in Germany steht für Qualität, und die kostet bekannterweise mehr als das Billig-Produkt, welches durch geringe Qualität nicht selten mehr Ärger als Nutzen verursacht.

[Marvin10911]

Also ich persönliche finde den Mindestlohn gut. Er könnte zwar ein bisschen höher sein, aber 8,50 sind auch nicht schlecht
Gerade für Putzkräfte, etc. die evtl. noch alleine stehend sind und oftmals unter bezahlt waren haben jetzt einen einigermaßen vernünftigen Lohn.

[ktoffel]

Ich finde die Idee des Mindestlohns eigentlich ganz gut. kritisch wird es meiner Meinung nach erst, wenn man nicht mehr sagt, dass ein bestimmter Betrag pro Stunde ausgezahlt wird, sondern ein mindest Betrag jeden Monat (Beispiel: jeder bekommt mindestans 1000€ im Monat). Dies würde nämlich das ganze Wirtschaftssystem in Deutschland zerstören und es würden immer mehr Leute von Außerhalb kommen um in Deutschland aufgrund der vorteilhaften Finanzpolitik zu arbeiten.

[Hanybal]

Mindestlohn muss sein. Jeder muss gerade in einem Land wie Deutschland, wir haben hier im Vergleich zu vielen anderen Ländern ein richtiges Luxus-Leben. Es darf nicht sein, dass ein Mensch der Arbeiten geht nicht mindestens gut über die Runden kommt.