Eure Meinung zum gesetzlichen Mindestlohn

[TheRaven]

Anstatt diese Leute bei ihrer Arbeitssuche zu unterstützen, kostenlos 1x die Woche Jemandem von denen zu hören und evtl. bei der Lösung seiner Probleme die ihm zur Arbeitsaufnahme im Weg stehen zu helfen?

Eine Unterstützung für Arbeitssuchende gibt es in unserem Ort schon seit ein paar Jahren. Um diese Leute zu helfen
benötigen wir ebenfalls Spenden. Es wird gespendet, aber immer von den Leuten die eigentlich selbst nicht viel haben,
die oberen Herrschaften, denen an nichts fehlt, stellen weder jemanden ein noch spenden sie.

Ich habe 11 Mitarbeiter und bin natürlich ein Kleinunternehmer und denke auch aus der Sicht des Arbeitgebers und habe
daher auch eine andere Meinung als Du.

Jemanden neu einzustellen kostet je nach Einarbeitungszeit bis zu 6 Monate, bis derjenige zu 100% produktiv wird

Ich hatte selbst so einen Fall, einer meiner Mitarbeiter ist sogar 63 Jahre ( er arbeitet bei mir seid 5 Jahren )
der diesen Job seit 1991 nicht mehr ausführen konnte, da es einer der Betriebe war die nach der Wende von Heute
auf Morgen geschlossen wurden, und hier im Erzgebirge Arbeit zu finden ist schwer. Er ist einer meiner besten
Kollegen, das Alter spielt im Grunde keine Rolle und außerdem hat er sich schnell wieder eingearbeitet und ist
zuverlässiger als manch 30 Jähriger , der jüngste ist 28 J er ist fleißig aber unpässlich. Also das Alter ist nicht
ausschlaggebend sondern die Fähigkeiten, es gibt Solche und Solche. Ich habe bemerkt das die älteren Menschen
mehr lust zum arbeiten haben als die jüngeren und mehr Leistung bringen weil ältere eben nicht mehr so in den
Tag hinein träumen.
Obwohl es Arbeit genug gäbe, will aber keiner dafür Lohn zahlen oder es fehlen einfach die Gelder dazu.
Wenn einer 15 Jahre Berufserfahrung hat , auch wirklich in dem Beruf gearbeitet hat soll auch ein entsprechendes
Gehalt erhalten. Auch der Arbeitgeber muss investieren um zu verdienen, daher sollte er solche Einarbeitungszeiten
in Kauf nehmen, letztendlich profitiert er davon, wenn der Arbeiter seine Leistung bringt.

Ansonsten gehe ich auf Deine weiteren Anschaungen oder Meinung nicht ein, Du scheinst nicht aus der DDR
zu stammen, denn das ist typisch Westdeutsches Gerede. Es soll keine Beleidigung sein.

[mkayrins]

Der Mindestlohn ist längst überfällig.

[Fitty]

Ich bin auch der Meinung, dass der Mindestlohn gut ist. Jeder sollte für seine Arbeit angemessen bezahlt werden. Ich bin auch kein Fan von 1€ Jobs. Das wird dann wieder nur ausgenutzt, um billige Leute zu haben. Zeitarbeit ist auch so eine Sache.
Klar gibt es jetzt rumgeheule von wegen es fallen Arbeitsplätze weg. Aber was sind das bitte für welche? Total unterbezahlte, bei denen die Arbeitgeber nun zu geizig sind diese vernünftig zu entlohnen. Solche hätten gar nicht erst entstehen sollen! Von dem her sehe ich da keinen wirklichen Verlust.
Das einzige was mir etwas Sorgen macht ist die Gefahr, dass Firmen in das Ausland auswandern. Das finde ich nicht unrealistisch, da wir hier in DE auch einen der höchsten Steuersätze haben. Ein Nachteil der Globalisierung. Aber was soll man machen? Da bin ich auch überfragt. Hier die Preise zu drücken halte ich aber auch für falsch. Das Endet dann in einer Preisschlacht und am Ende geht es nicht nur den Menschen scheiße die in den 3. Welt Ländern iPhones zusammen schrauben sondern uns ebenfalls. Womit ich das nicht gut heißen will aber besser wird es dadurch eben auch nicht. Man befindet sich da in einer schwierigen Zwickmühle...

[Sky.NET]

Obwohl es Arbeit genug gäbe, will aber keiner dafür Lohn zahlen oder es fehlen einfach die Gelder dazu.

&& @Topic
Weißt was ich extrem traurig finde?
Meine ehemalige Firma bietet MEGA die Benefits:

• Firmenwagen (reine Privatnutzung, kein Kundendienst, bei Verzicht Lohnerhöhung!)
• Gleitzeit
• Die Option auf vierteljährliche Bonuszahlungen (natürlich leistungsabhängig, jedoch in vernünftigem Maße)
• Ca. 7 Firmenevents pro Jahr (Bogenschießen, Sommerfest, Weinprobe usw.)
• Sozialleistungen (Urlaubsgeld + Weihnachtsgeld)
• Firmenhandy zur Privatnutzung
• Weihnachtsgeschenke von der Firma (z.B. ne Parrot AR Drohne für (damals) 350€ oder sowas ähnliches)
• Angemessenes Gehalt sogar für Junior-Mitarbeiter
• Bezahlte Raucher/Kaffee-Pausen (musst du nicht von den Stunden abziehen)
• Eigenständige Stundenverwaltung auf Vertrauensbasis
• Sehr lockeres Betriebsklima
• Kostenlose Getränke
• Durchgehend vollklimatisierte Büroräume
• Regelmäßige Feedback-Gespräche für die Mitarbeiter, welche ernst genommen werden
• (Fallabhängige/Unter Vorbehalt) Hundeerlaubnis im Büro (bissiger Pitbull ö.ä. wäre natürlich nicht drin)
• Mitspracherecht bei jedem Projekt an welchem man beteiligt ist (nicht nur das, man wird sogar um Mitteilung seiner Meinung GEBETEN!)
• Arbeitstechnische Freiheiten wie man welche Aufgaben umsetzt (Vorschriften bzgl. Umsetzung natürlich im groben Rahmen gesetzt, aber dir guckt nicht permanent Jemand auf deine Arbeit und labert dich voll, wie scheiße du das machst)
• Sehr flache Hierarchien (z.B. Anwendungsentwickler-->Projektleitung-->Geschäftsführung)
• Ansprechbare Firmenleitung die auch auf ihre Mitarbeiter und deren Wünsche eingeht, und wenns nur ein Inventarwunsch für die Kücheneinrichtung ist

Ich hab kp ob das jetzt Alles war, aber mehr will mir nicht einfallen, und das sollte eig. schon genügen.

Wieso ich das jetzt aufgezählt habe und was daran so traurig ist?
Die suchen seit über 9 Monaten nach neuen Mitarbeitern und es findet sich schlichtweg niemand, an den Konditionen kann es wohl absolut nicht liegen, die sind schon extrem gut.
Und dann muss ich hier lesen wie scheiße es manchen Leuten geht, wie wenig Geld sie bekommen, wie schlecht die Situation aufm Arbeitsmarkt ist, dass man doch ganz schnell nen Mindestlohn einführen soll, am besten noch son scheiß Grundeinkommen usw.
Lächerlich, einfach nur lächerlich, die Jobs sind da!

Und die ganzen Beispiele dass alles Teurer wird sind auch Quatsch...
Wenn jetzt die ganzen Frisöre mehr € pro Stunde bekommen, zahle ich eben 25€ statt 15€ für einen Haarschnitt, ich kanns mir leisten, und ich muss eh zum Friseur, wie fast jeder Mensch, also wo ist das Problem?
Gleiches mit Versand/Paketdiensten, wenn die Fahrer jetzt das doppelte verdienen und ich dann die doppelte Summe für ne Amazon-Prime-Mitgliedschaft zahlen muss: Und???????
Es geht hier nicht um ne Umverteilung des Geldes der Superreichen unter den gänzlich Mittellosen, sondern der Mittelschicht mit der Unterschicht (- der arbeitenden Bevölkerung).
Die erreichen die Menschen aber nur wenn sie sich nicht vom Ausbeutungsapparat wie Zeitarbeit oder Dumpinglöhnen runterdrücken lassen aus EIGENEM Antrieb.

Die Gewerkschaften machen es regelmäßig vor, und zwar mit ERFOLG. Die wollen mehr Lohn, gibts nicht, okay, dann gibts auch keine Arbeit mehr, ende, aus.
Da muss man nicht rumjammern und nach irgendwelchen Staatlichen Auffütterungsprogrammen schreien.

[Jura]

Arbeit gibt es wie Sand am Meer. Höre überall immer nur es gibt kaum Arbeit bla bla bla. So ein Schwachsinn, echt.
Mindestlohn ist schön und gut, hab ich nichts dagegen. Doch bevor man den einführen sollte, müssten viele Leute sich erstmal ändern. Jeder will eine ordentliche Arbeit, keiner putzt gerne Klos in Disco oder sonst wo.
Aber hey, der Ausländer macht es und dann heißt es, der Ausländer nimmt den Deutschen die Arbeit weg?
Auch die Märchensteuer (Mehrwertsteuer) total unnötig. - Warum setzt man die auch auf 19%, diese sollte man unter 9% oder gar ganz abschaffen. Aber dadurch verdient ja der Staat nichts.
Es ist einfach alles verdammt teuer geworden und die Löhne steigen auch nicht wirklich. Es kann wirklich nicht sein, dass einer mit einer 40Std-Woche noch irgendwelche Aufsstockungsmöglichkeiten braucht, weil ihm das Geld nicht reicht.
Anderes Problem ist wie ich finde auch die Bildung, denn immer mehr Leute wollen Abitur machen, studieren usw. Immer mehr wollen höher gehen und am Ende bleiben sie doch nur unten.
Es gelingt nicht jedem.
Es gibt mehrere Faktoren meiner Meinung nach. Nur dieses "es gibt kaum Arbeit" ist das dümmste was ich je gehört habe. Es GIBT IMMMER ARBEIT UND WIRD ES AUCH GEBEN!

[gille5]

Naja also die Mehrwertsteuer ist so wie sie jetzt ist ungerecht das ist keine Frage. Da gibt es auch ganz absurde Fälle wo das eine mit 19% und das andere nur mit 7 bzw 9% versteuert wird, nur weil ein Rohstoff anders verarbeitet oder deklariert wird. Aber gleich ganz abschaffen? Das finde ich etwas übertrieben.
Generell würde ich aber eine Lockerung der Abgaben begrüßen. Hier in DE gehören die ja zu den höchsten. Zumal sehr viel Einsparungspotenzial durch Verschwendung entsteht, sieht z.B. Schwarzbuch - Bund der Steuerzahler deckt auf
Von so sinnvollen Steuern wie die GEZ-Steuer gar nicht erst zu reden

[Silent]

Arbeit gibt es, nur gut bezahlte Arbeit gibt es nicht wie Sand am Meer. Viele können auch nicht jede Arbeit verrichten. Hier in Niedersachsen gibts fast nur Niedriglöhne alles andere muss man sich hart erarbeiten bspw. auf dem Bau und jeden Tag 50-100 kg schleppen. Das kann und will nicht jeder! Um gut bezahlt zu werden müsste man nach VW, Siemens, MAN, etc.... Ich schaue täglich in die Tageszeitungen und man sieht immer und immer wieder nur Servicestellen für paar €, auch im Internet sind die Stellen meist mit Tarifverträgen abgedeckt.
Das einzige was ich für sinnvoll halte ist bundesweit nach Arbeitsstellen zu schauen dann findet man auch attraktive Jobangebote. Bayern und BaWü stehen ganz oben.

[Sky.NET]

Arbeit gibt es, nur gut bezahlte Arbeit gibt es nicht wie Sand am Meer.

Ich mache zwischen gut bezahlt und angemessen einen unterschied.
Was angemessen ist, wird jedoch oft subjektiv von einem Menschen beurteilt. Für den einen ist angemessen, wenn er für 800€ im Monat shoppen gehen kann, für den anderen, wenn er seine Miete zahlen kann und 1-2 mal im Monat was unternehmen kann mit Freunden. Wie realistisch das jedoch ist, hat mit vielen Faktoren zu tun, welche Bildung habe ich? Was interessiert mich? Was kann ich? Wo liegen meine Stärken? Wo will ich mal hin? Und das einzuschätzen sollte man in der Schule lernen, und nicht wie jetzt, diese verstumpfsinnigung der Allgemeinheit mit dieser komischen Einstellung 'Du kannst ohne Abi und Studium nix erreichen', wo VIELE dann grad so das Abi schaffen, 'irgendwas' anfangen zu studieren, und nach 2 Semerstern knicken sie ein und werden frustriert erstmal von Zeitarbeit zu Zeitarbeit rumtingeln um überhaupt überleben zu können (da bekommt man immerhin im Schnitt 2x so viel wie Hartz4).

Um den Leuten also die Möglichkeit zu geben, sich besonders früh zu orientieren, müsste man in dieser Richtung schon mehr anbieten/machen als ein Schulpraktikum im 9./10. Schuljahr... passiert aber leider nix in dieser Richtung.
Das zweite Problem sind, denke ich, fehlende Vorbilder in der Gesellschaft, ganz früher war es nämlich so, dass man Jemandem nachgeeifert ist, den man 'bewundert' hat, daraus hat sich ein Stück weit dann auch die Berufswahl ergeben, sollten eig. die Eltern sein, ich denk das ist heute aber nur noch in seltenen Fällen so, oder zumindest in zu wenigen. Leider.

Das einzige was ich für sinnvoll halte ist bundesweit nach Arbeitsstellen zu schauen dann findet man auch attraktive Jobangebote. Bayern und BaWü stehen ganz oben.

Da sagste was, der letzte der bei uns eingestellt wurde ist extra aus der SCHWEIZ hier her gezogen, ein Arbeitsplatz weniger für nen deutschen .
Viele wollen nicht umziehen aus irgendwelchen bekloppten Gründen, sehr wenige haben gute Gründe (schwer kranke Eltern, Kinder, Eigentum wo viel Arbeit drin steckt o.ä.).

alles andere muss man sich hart erarbeiten

Das ist nun mal so im Leben, friss oder stirb, du bekommst nichts geschenkt, für den der sich aufn Arsch setzt und was anpackt sollte das aber kein Thema sein.

[campkudd]

Hat sicher zwei Seiten. Für die Arbeiter an sich eine super Sache, aber wird es einige Firmen, welche noch made in germany fertigen, zwingen ins Ausland zu gehen und da fertigen zu lassen. Leider!

[fatzke]

Die Crux ist doch, selbst mit einem Mindestlohn kratzt du u.U: am Existenz Minimum rum.
Es sollte mal überlegt werden ob es immer noch sinnvoll ist
- andere Länder mit Fördergeldern zu subventionieren
- beim Hartz4 Missbrauch nicht stärker durchzugreifen
- Manager Gehälter zu reglementieren
- Ausgleich bei den Gehaltszahlung Mann / Frau zu schaffen etc etc

Da gibt es m.E. nach soviel Themen die wesentlich dringender auf den Weg gebracht werden müssten.
Stichwort MultiKulti ... nur um eines zu nennen.

Aber was reg ich mich auf, Es geht ja eh keiner mehr auf die Strasse um sich zu beschweren