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  1. #21

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Zitat Zitat von Chillpanse Beitrag anzeigen
    Wenn das so weitergeht dann wird das wohl sicher bald traurige Realität sein. Kriege werden nun mal immer von den reichsten Menschen der Welt beschlossen und jeder möchte seine Interessen eiskalt durchsetzen.
    Ich habe meine Hoffnungen schon fast aufgegeben - eine Besserung der Lage wird eh nicht mehr erzielt werden.
    Von wem die kriegerischen Handlungen in Syrien "beschlossen" wurden, ist klar... von Oppositionellen des syrischen Regimes, vom syrischen Regime selber, und von islamistischen Gruppierungen aus dem Ausland, überwiegend dem Irak. Hier kann ich erstmal keine "reichsten Menschen der Welt" erkennen. Diese Kriegsparteien erhalten natürlich eine Unterstützung aus dem Ausland, aber es wäre wirklich eine ganz verwegene Behauptung, wenn man sagt, diese Unterstützer hätten den Krieg "befohlen". So hat das syrische Regime Rußland als Unterstützer. Ich glaube aber nicht, daß Rußland Baschar al Assad befohlen hat, seine Bevölkerung zu beschießen, sondern das hat der von ganz alleine beschlossen. Es gibt in Rußland ja wirklich einige schwerreiche Menschen, aber ob diese Menschen überhaupt Einfluß auf die Außenpolitik der russischen Regierung haben, wäre eine weitere Fraglichkeit (es sind auch schon Fälle von schwerreichen Personen in Rußland bekannt geworden, die emigrieren mussten, ermordet wurden, oder im Gefängnis landeten, weil sie sich über Gebühr in Regierungsangelegenheiten einmischen wollten). Die islamistischen Gruppierungen haben Saudi-Arabien, verschiedene Golfemirate und den Iran als Unterstützer. Hier könnte dann an Deinen Behauptungen allerdings ein Fünkchen Wahrheit sein... Die Machthaber in Saudi-Arabien und den Golfstaaten gehören zu den reichsten Menschen der Welt... für den Iran gilt das eher weniger. Ihre Unterstützung von Islamisten mit Geld und Waffen hat natürlich einen ganz erheblichen Einfluß auf die Wahrscheinlichkeit, mit der es kriegerische Auseinandersetzungen geben wird. Aber auch hier sehe ich es nicht so, daß etwa Saudi-Arabien den IS- oder anderen islamistischen Gruppen direkt befohlen hat, einen Krieg zu beginnen. Aber indirekt haben sie das ja schon, denn wenn sie Waffen und Geld für Menschen ausgeben, die einen Dschihad, d.h. die Verbreitung des Islam auf der ganzen Welt mit Waffengewalt vorhaben, dann steckt darin ja auch schon der implizite Sachverhalt, daß auch die Machthaber Saudi-Arabiens und der Golf-Emirate eine Verbreitung des Islam mit Waffengewalt zumindest tolerieren, wenn nicht gar wünschen. Die konkrete Entscheidung, an welchem Ort jetzt zugeschlagen wird und an welchem man sich noch zurückhält, wird aber vermutlich nicht in Riad oder Qatar getroffen, sondern in den Führungsriegen der islamistischen Gruppen. Iran wird weniger aus Gründen eines Dschihad bestimmte Gruppen unterstützen, sondern eher aus den Gründen, einer Einzingelung von sunnitischen Kräften in der Region strategisch entgegenzuwirken. Die sekulären Oppositionsgruppen spielen im Syrien-Konflikt kaum eine Rolle, und die Tatsache, daß ihre Unterstützung durch den Westen sehr spät einsetzte, zeigt eigentlich klar, daß die Idee, der Westen hätte diesen Gruppen "einen Krieg befohlen", völlig daneben ist. Es wird sich niemand, der militärisch hoffnungslos unterlegen ist, von anderen einen Krieg befehlen lassen, und erst recht nicht, wenn er von demjenigen, der ihm den Krieg befehlen will, noch nicht einmal verbindlich Waffenlieferungen oder andere Unterstützungen zugesagt bekommen hat. Die Entscheidung der USA, diese Gruppen mit Waffen zu beliefern, fiel erst, nachdem der Konflikt schon lange ausgebrochen war.

    Daß natürlich im Hintergrund mit Waffen und Geld unterstützende Mächte reich sein müssen, ist klar, denn wer arm ist, kann nicht mit Waffen und Geld unterstützen, weil er kein Geld hat, um dafür Waffen zu kaufen oder es zu verschenken. Es wäre aber ein völliger Irrtum, im Fall des reichen Saudi-Arabiens oder der Golf-Emirate zu postulieren, die Unterstützung bestimmter Konfliktparteien durch diese Länder wäre dem Wunsch geschuldet, noch reicher zu werden. Ein Wunsch nach noch mehr Reichtum hat mit diesen Unterstützungen kaum etwas zu tun, eher im Gegenteil, denn man gibt ja beträchtliche Teile seines Reichtums weg. Saudi-Arabien und die Golf-Emirate sind Länder mit Herrschern, die in eher weltlichem Luxus schwelgen, eher westlich geprägte Lebensstile führen (weil die natürlich angenehmer sind als die Lebensführung eines vom Islam durchgeistigten Mönchs in der Wüste). Die Unterstützung islamistischer Gruppen in aller Welt ist nichts anderes als eine Rechtfertigung den eigenen Bevölkerungen gegenüber: Seht her, wir mögen zwar goldene Wasserhähne im Badezimmer haben, aber wir tun als gute Muslime alles, um den Willen Gottes in aller Welt zu fördern. So wird jeder Versuch, die Regenten dieser Länder zu stürzen, zu einer Auflehnung gegen die wahren Diener Allahs... und wird dadurch sogar schon ein stückweit verhindert... und gibt außerdem ein gutes Propagandamittel an die Hand, rabiat gegen solche Auflehnungsversuche vorzugehen, selbst wenn sie nur im Ansatz vorhanden sind.

    Die Chance einer schnellen Besserung der Lage sehe ich auch nicht. Daß Rußland Syriens Regime jetzt militärisch aufpumpt, scheint mir kontraproduktiv im Hinblick auf friedliche Verhältnisse... Die von dem Regime ausgeübte Gewalt gegen große Teile der eigenen Bevölkerung hat es weitgehend verunmöglicht, daß die Opfer dieser Gewalt irgendwann noch einmal unter diesem und mit diesem Regime friedlich zusammenleben könnten. Das Regime muß also weg, aber es jetzt militärisch zu unterstützen, verhindert ja genau das. Den IS zu bekämpfen finde ich dagegen gut... er ist eine Bedrohung nicht nur für Syrien, sondern auch über dieses Land hinausgehend. Die Bekämpfung des IS, die jetzt intensiviert wird, ist wohl kein Versuch, Syrien oder Nordirak einen Frieden zu bringen, sondern eher, einer weiteren Verbreitung dieser islamistischen Pest entgegenzuwirken, weil die eben auch wieder Krieg, Mord und Totschlag für andere, in der Nachbarschaft gelegene, aber noch friedliche Regionen mit sich brächte. Daß Deutschland sich da wieder mal heraushält bei der Aufgabe, der Ausbreitung von Gewalt entgegenzuwirken, finde ich feige. Aber wenn die Deutschen zumindest so feige sind, daß sie vor militärischen Eingriffen zurückscheuen, könnten sie doch zumindest den Hintergrundmächten Saudi-Arabien, Golfstaaten, Iran, Rußland eins vor den Koffer geben... mit diplomatischen und wirtschaftlichen Mitteln, also etwa Sanktionen. Aber leider sind sie auch dazu zu feige. Solange wir einen Außenminister wie Frank-Walter Steinmeyer haben, eine so komplette Lusche und Niete, eine Person, deren Hauptwunsch es zu sein scheint, von allen geliebt zu werden, und deswegen zu allen nett und lieb zu sein, weswegen mittlerweile alle hinter seinem Rücken über ihn lachen, solange kann sowie nichts Gutes zustandekommen.
    Geändert von freulein (14.09.2015 um 15:10 Uhr)

  2. #22

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Mal die Innenminister anhören und Merkels Politik ändern!

  3. #23
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    US Senator Ronald Paul hat zugegeben, dass die USA die Terrorgruppe ISIS unterstützt haben. Nun ist auch geklärt woher diese Organisation die Waffen hat.

    Russland hat die Assad Regierung in Syrien mit 175 Mio. Euro unterstützt. Russland baut in Syrien eine Basis für Luftschläge. Es wurden Kampfjets nach Syrien verlegt.

    Russland will die Internationale Isolation die durch den Ukraine krieg entstand, mit der Syrienkriese durchbrechen.

    In der Türkei entsteht ein neues Flüchtlingslager für 55000 Menschen.

    Wie soll ein Mensch unter solchen kriegerischen Bedingungen ein Zukunftsorientiertes Leben führen?
    Geändert von Fritz (19.09.2015 um 22:55 Uhr)

  4. #24

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    @Fritz,

    es handelt sich nicht um Ron Paul, sondern den Sohn Rand Paul. Die sind beide von der Weltanschauung her sogenannte Libertarians... die in der Außenpolitik eine Abkapselung Amerikas befürworten, und insbesondere natürlich auch eine Einstellung aller militärischen Aktivitäten der USA in aller Welt, Schließungen von Basen und Stützpunkten im Ausland usw. Um letzteres politisch voranzubringen, schrecken sie leider vor groben Verzerrungen und Verdrehungen nicht zurück. "Wir haben uns mit ISIS in Syrien verbündet" ist eine grobe Lüge. Was ist tatsächlich passiert:

    Die USA haben Ausrüstung und seit Anfang 2014 auch Waffen an moderate, nichtislamistische Rebellengruppen der sog. Freien Syrischen Armee geliefert, an eine Gruppe namens Syrische Revolutionäre Front sowie an die Haschem-Bewegung. Im Verlauf des Jahres 2014 kam es zu Kämpfen zwischen diesen FSA-Gruppen und den islamistischen al-Nusrah-Gruppen. Bei diesen Kämpfen unterlagen die FSA in verschiedenen Stellungen, und diese Stellungen wurden daraufhin von al-Nusrah eingenommen, samt der dort von den FSA-Kämpfern zurückgelassenen Waffen. So gelangten Waffen vereinzelt aus US-Lieferungen in die Hände von syrischen Islamisten. Im Irak passierte ähnliches. Die Armee des Irak, die Ausrüstung und Waffen einsetzt, die von den USA bei ihrem Abzug zurückgelassen und übergeben wurden, hatte in den ersten Ausdehnungsversuchen der ISIS im Irak ein ziemlich jämmerliches Bild abgegeben... wo auch immer sie mit ISIS zusammentrafen, nahmen die Soldaten der irakischen Armee die Beine in die Hand, und flohen... viele wechselten sogar zum Feind über. Dadurch gelangten größere Mengen von Ausrüstung und Waffen aus den USA in die Hände von ISIS.

    Diese Vorgänge mit "USA hat sich mit ISIS verbündet" oder "USA hat sich mit Islamisten verbündet", zu bezeichnen, ist reine Propaganda, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.

    Daß die ISIS sonst keine Waffen hätte, wenn sie die US-Waffen nicht erbeutet hätte, ist grober Unfug. Sie sind gegen die irakische Armee nicht mit leeren Händen in den Kampf gezogen. Schon bei den Eroberungen im Nordirak war die ISIS gut bewaffnet, und diese lagen zeitlich VOR der Expansion in den Süden, in deren Verlauf dann die amerikanischen Ausrüstungen und Waffen erbeutet wurden. Über Ölverkäufe in die Türkei und über Spenden durch Unterstützer aus dem Ausland hat diese Organisation gut gefüllte Kassen, und sich an den internationalen Waffen-Schwarzmärkten also schon die Waffen besorgt, die sie benötigten, bevor sie überhaupt die militärischen Erfolge hatten, die ihnen die Beschlagnahmung amerikanischer Waffen und Fahrzeuge erlaubten. Da auch bei Fritz scheinbar irgendwie der Drang existiert, den USA alle möglichen Bösartigkeiten oder Fehlleistungen zu unterstellen, musste ich das richtigstellen.

    Es besteht aber nun natürlich die Frage, ob Waffenlieferungen in diese Gebiete an einzelne Gruppen überhaupt sinnvoll sind, wenn ständig die Gefahr besteht, daß Gruppen, die man bekämpfen möchte, Waffen von Gruppen erbeuten können, die man unterstützt hat. Dazu kann man ja meinen, was man will, aber eins steht fest... wenn die USA und Rußland und andere Hintergrundmächte keine Waffen mehr in diese Gebiete liefern würden, dann würde der Konflikt nicht aufgrund von Waffenmangel absterben. Wenn die Konfliktparteien Geld haben, dann können damit Waffen an den internationalen Schwarzmärkten in großer Zahl gekauft werden, egal von welcher Konfliktpartei. Es ist in der Praxis unmöglich, solche Waffenströme ins Konfliktgebiet zu unterbinden, wenn man nicht die volle territoriale Kontrolle über diese Gebiete hat.

    Unter den Bedingungen in Teilen Syriens und Teilen des Irak ist selbstverständlich kein zukunftsorientiertes Leben möglich. Die arabische Welt ist aber groß, und ein zukunftsorientiertes Leben wäre an vielen Orten dort möglich, ohne daß die Menschen überhaupt eine neue Sprache lernen müssten, oder sich an fundamental unterschiedliche Kulturen anpassen müssten. Leider aber gibt es einige arabische Länder, die die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen verweigern, und zwar ausgerechnet die reichsten Länder, Saudi-Arabien und die Golfstaaten. Und leider gibt es auch eine große Zahl Syrer, denen es nicht ausreicht, in ein sicheres arabisches Land zu fliehen, sondern die in ein "reiches" Land wie Deutschland fliehen wollen... weil sie sich dadurch ein besseres Leben versprechen als durch eine Flucht nach Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Libanon usw. usf. Wenn Deutschland solche Flüchtlinge aus Syrien aufnimmt (was es in großer Zahl macht), garantiert es ihnen keinen Schutz vor Krieg, sondern einen Schutz vor wirtschaftlichen Härten, die diese Menschen in anderen arabischen Ländern erwarten würden, die sie teilweise sogar schon bei ihrer Flucht durchreisen.
    Geändert von freulein (20.09.2015 um 10:46 Uhr)

  5. #25
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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Zitat Zitat von Silidor Beitrag anzeigen
    Warum hat man was gegen Israel... ganz einfach.. Nach dem zweiten Weltkrieg kommt Amerika einfach an und nimmt den armen Palästinensern einfach Land weg und weißt es den Israeliten zu. Dazu kommt die Frechheit der Israeliten, dass sie einfach weiterexpandieren und den Palästinensern immer mehr Land wegnehmen. Das Grauen das Israel heute noch verbreitet lässt sich einfach sehen... Tägliche Diskriminierung und täglicher Terror.
    Amerikaner haben den Palästinensern nicht deren Land weggenommen, sondern den Juden zurückgegeben.

    Jerusalem ist ein ein heiliger Gebetsort des Judentums, was früher von den Hebräer, den 12 Stämmen Israels gegründet wurde.
    Hebräer sind ne Bezeichnung für damalige Juden.

    Palästina wurde dagegen im Jahr 634 von Palästinensern gegründet.
    Palästinenser sind die Araber, die diesen Gebiet besiedelt haben und sich dann zu Palästinenser ernannten.

    Nach dem 2. Weltkrieg kamen die Juden zurück in deren Ursprungsort.
    Geändert von BitNet (20.09.2015 um 12:54 Uhr)

  6. #26

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Zitat Zitat von Fritz Beitrag anzeigen
    Schaut man sich die Statistik durchschnittliches Einkommen Weltweit an, wird schnell klar warum viele Menschen ihre Heimat verlassen. Wie soll ein Mensch in Burundi mit 260$/Jahr leben, während in Deutschland 47.250$/Jahr zur verfügung stehen.
    Diese Vorstellung, daß es besonders große Armut ist, die die Flüchtlingswellen verursacht, ist falsch. Die wissenschaftliche Forschung hat sie widerlegt. Ich möchte dem User suedtor danken, daß er mich auf diese Tatsache hinwies, indem er einen Link brachte, der diese Tatsache enthielt, die mir vorher nicht bekannt war.

    Es besteht natürlich ein Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung in einem Land und der Auswanderung aus diesem Land. Wissenschaftler habe die Bevölkerungsdaten aller Länder, zusammen mit Statistiken von Einwohnern aller Länder, die im Ausland leben (also Auswanderern), ausgewertet und kamen zu dem Ergebnis, daß der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Auswanderung einem umgedrehten U entspricht. Bei sehr niedriger wirtschaftlicher Entwicklung ist auch die Migration sehr niedrig, und steigt dann mit zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung rasch an. Ein Maximum der Auswanderung wird etwa dann erreicht, wenn das durchschnittliche Prokopfeinkommen des Landes etwa bei 7500 US-Dollar/Jahr liegt (Das entspricht etwa dem PKE in Albanien oder Kolumbien). Steigt es weiter, nimmt die Einwanderung dann wieder ab, zunächst langsam, mit weiter zunehmender Entwicklung immer schneller.

    Es ist also so, daß Armutsflüchtlinge aus Burundi zunehmen werden, wenn Burundi sich wirtschaftlich verbessert. Heute ist das PKE in Burundi, wie Du angegeben hast, 260$/Jahr... wenn es aufgrund von westlicher Hilfe oder aus anderen Gründen steigen würde, würde erstmal die Armutsflucht aus Burundi ansteigen... und zwar solange, wie Burundis PKE unter 7500 US-Dollar/Jahr bleibt.

    Es scheint mir nicht möglich zu sein, dadurch, daß die Abnehmer von Kaffee höhere Preise bezahlen, ein PKE von 7500 US-Dollar/Jahr oder mehr zu erreichen. Daher würde also die Erhöhung der Kaffeepreise eine Erhöhung der Armutsmigration aus Burundi bedeuten... genau das Gegenteil von dem also, was landläufig behauptet wird, aber leider falsch ist.

    Und in anderen armen Ländern ist das genauso. Wer diesen Länder einfach nur aus dem Grund bei ihrer Entwicklung hilft, um Flüchtlingsströme in reichere Länder einzudämmen, ähnelt also einem Feuerwehrmann, der ein Feuer löschen will, indem er Benzin hineingießt... er trägt dazu bei, daß genau das eintritt, was er verhindern will.

    Da es aus menschlichen Gründen nicht angemessen wäre, die Mithilfe bei der Entwicklung armer Länder zu verweigern, werden reichere Länder also mit einem steigenden Migrationsdruck aus ärmeren, aber immer weniger armen Ländern leben müssen... durch die Entwicklungsunterstützung wird er ja nicht verhindert, sondern im Gegenteil, gerade besonders angefacht. Dann stellt sich die Frage, wie die Antwort der reicheren Länder auf diesen Migrationsdruck sein wird: Abkapseln oder Aufnehmen.

    Viele derer, die jetzt angesichts von Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika eine Aufnahme fordern, haben wahrscheinlich die Vorstellung, hier handele es sich um ein kurzfristiges Problem, welches dann weg sein wird, wenn alle, die momentan gerade vor der Tür stehen, aufgenommen sind. Die von mir erwähnte Studie zeigt aber auf, daß bei fast allen afrikanischen Ländern der Auswanderungswille längst noch nicht sein Maximum erreicht hat, nämlich bei allen Ländern, die wirtschaftlich schwächer sind als etwa Albanien oder Kolumbien. D.h. die jetzt aus dem Mittelmeer geretteten Afrikaner sind nur die KLEINE VORHUT derer, die da noch kommen werden.

    Drei Maßnahmen können diesen massenhaften Zustrom also beenden:

    1. Die Zielländer der Wohlstandsmigranten verweigern die Aufnahme.
    2. Aus den Herkunftsländern kommen dann doch wieder kaum Menschen, weil der Entwicklungsstand Albaniens oder Kolumbiens weit überschritten wurde.
    3. Die Zielländer verlieren durch einen drastischen wirtschaftlichen Niedergang ihre Attraktivität für die Wohlstandsmigranten.

    Wenn Deutschland Maßnahme 1. nicht ergreift, ist die Frage, welcher Zustand wohl eher eintritt: Der aus Punkt 2. oder der aus Punkt 3. Für mich ist die Antwort glasklar: Auf eine derartig phänomenale wirtschaftliche Entwicklung aller Länder Afrikas kann man leider noch lange warten, wohingegen aber die Vernichtung des deutschen allgemeinen Wohlstands durch zig Millionen Flüchtlinge viel, viel schneller vonstatten gehen wird. Wenn Deutschland sich dauerhaft weigert, Maßnahme 1. zu ergreifen, wird es also das Schicksal 3. erleiden.

    Leider sagt das den Menschen kaum jemand, bzw. wer es dennoch sagt, wird entweder als Rechtsextremer verhetzt, oder zumindest als Menschenhasser und Menschenfeind.

    Die von mir erwähnte Studie "Does Development Reduce Migration?" ist hier zur Gänze einsehbar:

    Does Development Reduce Migration? - Working Paper 359 | Center For Global Development

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat Zitat von Silidor Beitrag anzeigen
    Warum hat man was gegen Israel... ganz einfach.. Nach dem zweiten Weltkrieg kommt Amerika einfach an und nimmt den armen Palästinensern einfach Land weg und weißt es den Israeliten zu.
    Ich habe den Unsinn in Deinem Post ja schon kommentiert gehabt, aber diesen weiteren Unsinnssatz hatte ich wohl überlesen. Durch die Entgegnung bitnets bin ich wieder darauf gestoßen worden.

    Großbritannien war nach dem Ende des ersten Weltkriegs vom Völkerbund damit beauftragt worden, Palästina zu verwalten. Dieses Mandat bestand bis 1947, als Großbritannien sich unwillig zeigte, das Mandat fortzuführen (nicht zuletzt aus Kostengründen). Daraufhin beschloßen die Vereinten Nationen als Nachfolgeorganisation des Völkerbunds einen Teilungsplan für Palästina. Der UN-Teilungsplan für Palästina wurde am 29. November 1947 von der UN-Generalversammlung als Resolution 181 (II) angenommen. Die Resolution beinhaltete die Beendigung des britischen Mandats und sah vor, Palästina in einen Staat für Juden und einen für Araber aufzuteilen. Kurz darauf gründeten die Juden den Staat Israel in Übereinstimmung mit dem UN-Teilungsplan. (Und wiederum kurz darauf zettelten mehrere arabische Staaten ihren ersten Krieg gegen Israel an). 33 Staaten stimmten für die Resolution, darunter die UdSSR, die USA und Frankreich. China stimmte auch nicht gegen diese Resolution, sondern enthielt sich lediglich.

    Die Formulierung "Amerika kam einfach an, und nahm den armen Palästinensern ihr Land weg" ist also ein klarer Fall von Amerikahassertum. Die übliche Amerikahasser-Propaganda, die im arabischen Raum verbreitet ist, wird gedankenlos übernommen und nachgeplappert. Mit der gleichen Berechtigung könnte man sagen: "Die Sowjetunion (oder Frankreich, oder Dänemark) kam einfach an, und nahm den armen Palästinensern ihr Land weg". Das wäre genauso irrsinnig, wird aber von Amerikahassern natürlich nicht gesagt.

    Die historische Wahrheit ist, daß es sich hier um eine Entscheidung der Vereinten Nationen handelte, und nicht der USA.

    Ergänzend zum völlig richtigen Hinweis von bitnet zur historischen Legitimation möchte ich noch das Ergebnis einer Volkszählung in Palästina im Jahr 1922 anführen: Damals wurden 757.182 Menschen gezählt, davon waren 590.890 Muslime, 83.794 Juden, 73.024 Christen und 7.028 Drusen. Es wird von Arabern oft so getan, als hätten die Juden vor 2000 Jahren die Region verlassen und wären erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wiedergekommen. Das stimmt nicht, wie man anhand de Volkszählung von 1922 sieht. Juden haben immer dort auch weitergelebt. Die Entscheidung der Vereinten Nationen vom Jahr 1947, Juden dort in Palästina Gebiete zuzuweisen, erfolgte also nicht nur aufgrund der historischen Verbindungen, sondern auch aufgrund der Tatsache, daß dort auch viele Juden schon immer lebten... inzwischen aber natürlich aufgrund der Flucht vor den Nazis weit mehr als bloß 83.000, nämlich zur Zeit der Teilung ein Drittel der Gesamtbevölkerung.
    Geändert von freulein (20.09.2015 um 18:48 Uhr)

  7. #27
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    Zitat Zitat von Fritz Beitrag anzeigen
    US Senator Ronald Paul hat zugegeben, dass die USA die Terrorgruppe ISIS unterstützt haben. Nun ist auch geklärt woher diese Organisation die Waffen hat.

    Russland hat die Assad Regierung in Syrien mit 175 Mio. Euro unterstützt. Russland baut in Syrien eine Basis für Luftschläge. Es wurden Kampfjets nach Syrien verlegt.

    Russland will die Internationale Isolation die durch den Ukraine krieg entstand, mit der Syrienkriese durchbrechen.

    In der Türkei entsteht ein neues Flüchtlingslager für 55000 Menschen.

    Wie soll ein Mensch unter solchen kriegerischen Bedingungen ein Zukunftsorientiertes Leben führen?
    Deine tolle Recherche solltest du mal genauer betreiben. Wer berichtet bitte von den Flüchtlingen, die Frauen vergewaltigen (klick hier)? Keiner! Genauso wie die Flüchtlinge, die gespendete Kleidung verwerfen und lieber Geld dafür hätten um sich damit Kleidung einkaufen zu wollen. Ganz ehrlich und das ist meine persönliche Meinung:
    Diese Menschen sollen froh sein das sie hier in Deutschland Verpflegung bekommen - egal wie diese aussehen mag, sie ist sicher zu 100% besser als in ihrem Heimatland! Sie sollten froh sein wenn sich andere freiwillig, ehrenamtlich oder gegen Geld den Arsch aufreißen um diesen betroffenen Personen ein vernünftiges Leben hier anbieten zu können! Ich selbst war eben in solch einer Erstaufnahmeeinrichtung und wenn dort ein Flüchtlinge Bettwäsche für 14,99 € bekommt frag ich mich ernsthaft: Warum sind manche (NICHT alle) mit sowas nicht zufrieden? Wir versuchen doch nur zu helfen, egal mit welchen Mitteln und derzeit gilt hier im Land deswegen auch der Ausnahmezustand auch wenn die Politik das noch nicht ausgesprochen hat. Aber ich selbst habe es gerade erlebt! Logistik gibt es keine bzw. es herrscht einfach Chaos in diesen Lagern, die Hilfsorganisationen bekommen keine Hilfe, keine Organisation - nichts, sondern nur den Auftrag vom Land und der Regierung. Die Politiker interessieren sich dafür nicht, im Gegenteil: Sobald Presse da ist kommen sie aus ihren Löchern um gut darzustehen - mehr nicht. Aber selbst mal Hand anlegen kennen sie leider nicht.. verlogenes und armes Deutschland und bald wird das wenn es so weiter geht richtig knallen, ob negativ oder positiv weiß ich nicht... aber das ist kein Zustand.

  8. #28

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Zitat Zitat von Devon Beitrag anzeigen
    Wer berichtet bitte von den Flüchtlingen, die Frauen vergewaltigen?
    Oder von männlichen Flüchtlingen, die sich an weiblichen Flüchtlingen vergehen? Auch niemand. Wie besorgniserregende Hinweise auf unhaltbare Zustände in der Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung in Gießen unter der Decke gehalten werden, zum Schaden der Flüchtlinge selber, kann man hier lesen:

    Vergewaltigungen und Zwangsprostitution im Asylheim? | sichtplatz.de

    Auch folgender Artikel nimmt sich des generellen Themas an:

    http://de.gatestoneinstitute.org/654...ngen-migranten
    Geändert von freulein (20.09.2015 um 21:59 Uhr)

  9. The Following User Says Thank You to freulein For This Useful Post:

    Devon (20.09.2015)

  10. #29

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Die einzige Gegenmaßnahme die man machen kann ist, den Krieg in Syrien zu beenden. Die Flüchtlinge werden dann schon von alleine wieder in ihr Land zurück gehen.
    Syrien war ein sehr reiches Land, genauso wie Afghanistan.
    Geändert von Sportwetten (21.09.2015 um 00:38 Uhr)

  11. #30

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    Standard AW: Flüchtlinge in Deutschland - Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen

    Zitat Zitat von Sportwetten Beitrag anzeigen
    Die einzige Gegenmaßnahme die man machen kann ist, den Krieg in Syrien zu beenden. Die Flüchtlinge werden dann schon von alleine wieder in ihr Land zurück gehen.
    Syrien war ein sehr reiches Land, genauso wie Afghanistan.
    Syrien ist ein armes Land, auch schon vor dem Bürgerkrieg, und zu den ärmsten Ländern der Welt überhaupt gehört Afghanistan. Ich habe keine Ahnung, wie Du auf die Idee gekommen bist, dies wären "sehr reiche Länder".

    Hier einmal das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen pro Jahr, kaufkraftbereinigt und daher bestens vergleichbar, in Dollar:

    Deutschland 45620 $ (2013)
    Türkei 18000 $ (2013)
    Ägypten 10790 $ (2013)
    Syrien 5090 $ (Im Jahr 2010, also vor dem Bürgerkrieg)
    Afghanistan 1960 $ (2013)

    Das Durchschnittseinkommen in Syrien war vor dem Krieg halb so hoch wie das in Ägypten... und das in Afghanistan weniger als ein Fünftel des Einkommens in Ägypten. Und Ägypten ist schon ein relativ armes Land.

    Sollte der Krieg in Syrien einmal beendet sein, wird es einige Zeit dauern, bis überhaupt wieder ein wirtschaftlicher Zustand wie vor dem Krieg da ist... die Durchschnittseinkommen werden nach dem Krieg eher schlechter sein als vor dem Krieg. Aber selbst wenn sie auf dem Vorkriegsniveau lägen, so habe ich meine begründeten Zweifel, daß die syrischen Flüchtlinge in ein Land zurückkehren werden, in dem sie monatlich ein Neuntel dessen verdienen, was sie hier verdienen, weit schlechtere Sozialabsicherungen haben, d.h. etwa bei Arbeitslosigkeit auf sich alleine gestellt sind usw.

    Noch schlimmer ist es ja in Afghanistan... Das Durchschnittseinkommen ist weniger als ein Zwanzigstel des Deutschen, Sozialsysteme wie etwa staatliche Unterstützung im Falle einer Arbeitslosigkeit gibt es nicht, die medizinische Grundversorgung ist nicht gesichert, geschweige denn höherwertige Versorgungen... Afghanen werden im Durchschnitt 44 Jahre alt. Hinzu kommt, daß nicht abzusehen ist, daß die Taliban dort verschwinden, und die verschlimmern die Zustände noch einmal heftig durch ihre islamistischen Steinzeitansichten und ihre Gewalttätigkeiten.

    Wenn Flüchtlinge 5 Jahre in Deutschland wohnen, erhalten sie wie andere Ausländer auch eine unbeschränkte Aufenthaltsberechtigung in Deutschland und allen EU-Ländern. Wenn sie dann nicht freiwillig in ihre Länder zurückgehen, bleiben sie hier, denn spätestens dann kann sie keiner mehr zurückschicken. Zu meinen, sie würden in größeren Zahlen freiwillig zurückgehen, ist ein echt verwegener Gedanke. Vielleicht macht es eine Handvoll, aber die ganz große Mehrheit wird ganz sicher bleiben. Es sei denn, Deutschlands Wohlstand sinkt auf mit Syrien oder Afghanistan vergleichbare Niveaus, was langfristig durchaus passieren kann... dann könnte es allerdings einen größeren Exodus geben, nicht nur von Syrern und Afghanen...
    Geändert von freulein (21.09.2015 um 02:59 Uhr)

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