Iqra (14.08.2020)
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11.08.2020, 20:06 #1
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Thanked 9.392 Times in 3.228 PostsManipulieren Hollywold-Filme unser Weltbild? Wer Hollywood-Filme wie Top Gun angeschaut hat, merkt ein einseitiges Muster. So sind beispielsweise die USA immer "die Guten". Statt Verbrechen zu begehen, bemühen sie sich immer um Demokratie und Frieden. In der Realität haben die USA zahlreiche Länder angegriffen und militärisch zerstört. Länder wie der Irak oder Afghanistan sind heute sogenannte "Failed States". Terror, Chaos und Gewalt regieren das Land. ZDF History Beitrag " Geheimes Hollywood - Die dunkle Seite der Traumfabrik" erklärt ab 22:40, wie es zu diesem großen Unterschied zwischen Film und Realität kommt.
Wer einen Film drehen möchte, kann sich vom Pentagon mit allem was das Militär zu bieten hat ausstatten lassen: Flugzeuge, Schiffe, sogar ganze Flugzeugträger sind möglich. Auch inklusive echter Besatzung. Bezahlt werden muss nur der verbrauchte Treibstoff. Da dies verhältnismäßig geringe Kosten sind, sparen die Produzenten dadurch viele Millionen Dollar. So sind auch teure Filme finanzierbar. Und die Produzenten haben außerdem den Vorteil, echte Militärausrüstung und sogar Soldaten in ihren Filmen zeigen zu können. Das wertet den Film qualitativ auf.
Doch auch wenn das Pentagon dafür wenig Geld verlangt, möchte es dennoch eine Gegenleistung: Es bestimmt entscheidend die Handlung. Vor dem Dreh muss man Kopien des Drehbuches einreichen. Drogenmissbrauch, Prostitution, Folter von Gefangenen oder Ufos sind beispielsweise Handlungen, die vom Pentagon nicht unterstützt werden. Die staatlichen Kontrolleure streichen ganze Szenen heraus. Als Produzent muss man seinen Film den staatlichen Wünschen anpassen - sonst gibt es weder echte Kulissen noch sonstige Unterstützung. Auch nach Genehmigung schickt der Staat einen Aufpasser, der den Dreh überwacht. Schlussendlich muss der Film vor der Veröffentlichung noch kontrolliert und freigegeben werden.
Die meisten Hollywood-Filme vermitteln daher eine klare Botschaft: Das US-Militär gehört immer zu "den Guten". Straftaten und Gräueltaten begehen immer die anderen. Dass dies nichts mit der Wahrheit zutun hat, zeigte nicht erst Julian Assange. Er enthüllte Kriegsverbrechen von US-Soldaten im Irak in unvorstellbarem Ausmaße. Folter war keine Ausnahme sondern an der Tagesordnung. Unschuldige Zivilisten und Journalisten wurden grundlos getötet, eben so wie Frauen und Kinder.
Unterbewusst werben solche Filme also einseitig für das Militär und den Krieg. Ist das nicht auch als eine Form der Manipulation anzusehen? Gerade in Anbetracht der Zielgruppe von eher jüngeren Männern, die solche unterbewusst vermittelten Botschaften wohl oft nicht erkennen und kritisch reflektieren.
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14.08.2020, 15:27 #2
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Thanked 23 Times in 15 PostsAW: Medienmanipulation Hollywood: Wenn das Militär die Drehbücher kontrolliert
Bereits im Ersten Weltkrieg, als der Film zum Massenmedium avancierte, wurde das Medium Film von allen Kriegsparteien für Zwecke der Propaganda verwendet. Wir wissen also, dass der Film als Propagandainstrument eingesetzt werden kann.
Definitiv. Hier kann man auch vom Wahrheitseffekt reden, ein Phänom aus der Kognitionspsychologie, das besagt, dass bereits zuvor gehörte Aussagen ein größerer Wahrheitsgehalt zugesprochen wird als solchen, die erstmals gehört werden. Die Aussage, die bis zum Erbrechen wiederholt wird, ist immer dieselbe: Die US-Militärs sind die Guten. Dieses ständige Wiederholen wirkt auf den Empfänger wie eine Bestätigung (Ad nauseam). Dieser Effekt ist ebenso auf die Berichterstattung der Mainstream-Medien anzuwenden (alle sagen so, also muss es stimmen). Auf der anderen Seite hingegen hat die Wiederholung als auch Lernmethode den Zweck das Gelernte zu manifestieren. Wenn also das zuvor Wahrgenommene uns noch einmal begegnet, ist es eine recht effektive Form der Manipulation.
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15.08.2020, 06:22 #3
AW: Medienmanipulation Hollywood: Wenn das Militär die Drehbücher kontrolliert
Getreu nach Pippi Langstrumpf (von der weiß die aktuelle Generation nicht mal wer das ist):
2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt
und Drei macht Neune !!
Ich mach' mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt ....Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
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Doofheit ist keine Entschuldigung.
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Iqra (16.08.2020)
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17.08.2020, 18:59 #4
AW: Medienmanipulation Hollywood: Wenn das Militär die Drehbücher kontrolliert
Hallo Zusammen,
Echt spannendes Thema! Also die Frage würde ich mit Ja beantworten, wenn auch nur teilweise.
Ich denke nicht, dass hinter jedem Film ein manipulativer Hintergrund steckt. Aber wenn man sich die Zahl an - gerade amerikanischen - Kriegsfilmen und Serien ansieht, dann denke ich, dass die Militär-Lobby natürlich ein großes Interesse daran hat, dass den Amerikanern das Schlagwort "Krieg" allgegenwärtig in den Köpfen bleibt. Und wenn die Amerikaner auf Krieg gepolt werden und ihr Militär verherrlichen, dann müssen zwangsweise auch andere Staaten auf unserem Planeten nachziehen.
Echt eine Idiotie in meinen Augen, aber so funktioniert leider unsere Wirtschaft.
LG Harald
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