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  1. #1
    Avatar von DMW007
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    Standard Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Die Lebensmittelverschwendung in den westlichen Ländern ist gigantisch: Laut einer 2012 veröffentlichten Studie landen fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll - und das pro Jahr. Dagegen möchte nun auch zunehmend Restaurants vorgehen: Ein Gastronom aus Stuttgart (BW) verlangt von seinen Gästen eine Strafe in Höhe von einem Euro, wenn sie ihren Teller nicht aufessen. Hintergrund ist, dass von diesem asiatischen Restaurant ein "All you can eat"-Buffet angeboten wird. Zum Festpreis können die Gäste 2 Stunden lang so viel essen, wie sie möchten. Der Inhaber ist seit 20 Jahren in der Branche und habe öfter Beobachtet, dass sich die Gäste ihre Teller sehr voll laden - am Ende dann aber vieles nicht gegessen wird und somit später entsorgt werden muss. "Es heißt 'All you can eat', und nicht 'All you can wegschmeißen'" sagt der gebürtige Chinese.

    Bisher wurden Mehreinnahmen von um die 900 Euro durch diese "Strafe" erzielt. Der Stuttgarter versichert allerdings, dass diese nicht in seine Tasche wandern. Stattdessen möchte er sie spenden - Als Kind einer weniger reichen Familie weiß er, wie Armut sich anfühlt. Auch andere folgen diesem Beispiel: Die Restaurantkette Okinii aus Düsseldorf weist auf ihrer Internetseite darauf hin, dass Verschwendung "nicht geschätzt wird". Hier muss sogar pro Stück Sushi und Saldads jeweils ein Euro gezahlt werden. Reste von warmen Speisen schlagen mit 2 € pro Gericht zu Buche.

    Das ISWA in Stuttgart schätzt in einer 2012 durchgeführten Studie, dass mit 61 Prozent die Mehrheit der Lebensmittelabfälle beim Verbraucher entstehen. Der Rest teilt sich auf Gaststätten, Kantinen und der Industrie auf. Insgesamt wirft durchschnittlich jeder Deutsche jährlich rund 82 kg Lebensmittel in den Müll. Bei etwa 2/3 davon besteht keine Notwendigkeit dafür, sie wären noch genießbar. Diese verwendbaren Lebensmittel haben einen geschätzten Wert von 235 € pro Kopf. Insgesamt geben die Bürger pro Jahr bis zu 21,6 Milliarden Euro für Lebensmittel aus, die in essbarem Zustand weggeworfen werden. Der Großteil wird durch Obst und Gemüse verursacht, sie machen 44 % des vermeidbaren Lebensmittelabfalles aus. In Summe gesehen werden für die Produktion, den Transport, die Lagerung und das anschließende Entsorgen der Nahrungsmittel viele Ressourcen beansprucht. Vor allem bei Importen aus dem Ausland.

    Haltet ihr die Strafe des Stuttgarter Restaurants für eine gute Idee, um auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen sowie diese einzudämmen?
    Seht ihr andere Maßnahmen, womit dies besser bewerkstelligt werden könnte?
    Wäre ein Gesetz wie kürzlich in Frankreich verabschiedet sinnvoll, nachdem Supermärkte unverkaufte Ware nicht mehr wegwerfen dürfen sondern sie spenden müssen?


    News-Quelle: Wer nicht aufisst, muss Strafe zahlen


  2. The Following User Says Thank You to DMW007 For This Useful Post:

    Darkfield (17.08.2016)

  3. #2
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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Finde ich gut, vor allem für All you can eat. Hier habe ich auch schon öfters gesehen, dass die Leute vor großen Tellerstapeln sitzen. Am Ende bleibt die Hälfte übrig. Ist doch Schade um das schöne Essen! Wenn man nicht so viel Hunger hat, nimmt man sich weniger, so einfach ist das. In Finnland ist es noch schlimmer, dort wirft jeder 100 kg pro Jahr in den Müll! Dort arbeitet man aktuell an einem noch schärferen Gesetz als das in Frankreich. Das französische gilt nur für die großen Supermärkte ab 400 m² also sehr wenige. Daher möchte Finnland alle Lebensmittelläden verpflichten, das Wegwerfen zu unterlassen. Also auch kleinere Bäckereien und ähnliches. Das ist besser, da macht man Nägel mit Köpfen. https://utopia.de/finnland-lebensmit...rbieten-22468/

    Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!

  4. #3

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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Dazu fällt mir noch das ein [GLOBUS] Frischegarantie Revival! Viel Zeug für Nix! - mydealz.de

    Alles was unter 6tage haltbar ist schmeißen die weg o.o

  5. The Following User Says Thank You to Chrissy For This Useful Post:

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  6. #4
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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Ja, typisch "Wegwerf-Gesellschaft"!
    Und JA, ich bin dafür das man für das Wegwerfen von Nahrungsmittel eine Geldstrafe zahlen muss.

    Hier währe ein sinnvolles Ziel für Menschen die kaum genug haben fürs Leben:
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  7. The Following User Says Thank You to Darkfield For This Useful Post:

    DotNet (17.08.2016)

  8. #5
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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Kann ich voll verstehen. Am abartigsten finde ich immer die Mengen. 11 Millionen Tonnen kann man sich nicht mal mehr ansatzweise bildlich irgendwie vorstellen. Und dann natürlich der Umstand, dass die Mehrheit davon völlig vermeidbar war. Ich meine, wenn die Abfälle entstehen würden, weil z.B. Kühlcontainer ausgefallen wären, könnte man es noch verstehen. Aber hier sind es ja wirklich Menschen, die mehr oder weniger bewusst essbares wegwerfen. Teilweise geht das schon so weit, dass bewusst zu viel gekauft wird. Nach dem Motto: Bei dem Preis nehme ich lieber mehr, dann habe ich auf jeden Fall genug, was übrig bleibt fliegt dann halt raus.

    Oder wie Chrissy gepostet hat bei Globus, dass man gleich im Supermarkt schon Dinge aussortiert, die weniger als eine Woche haltbar sind. Wobei hier natürlich die Frage wäre, wie viel davon tatsächlich weggeschmissen wird. Wenn Arme Leute durch kontrollieren der Regale sich kostenfrei mit Lebensmitteln eindecken können nur weil sie in ein paar Tagen ablaufen, ist das ja grundsätzlich schlecht. Sofern die Mehrheit der aussortierten Sachen auch tatsächlich bei bedürftigen Landet.

    Wenn man sich dazu noch vor Augen hält, was alleine an Wasser notwendig ist um bestimmte Lebensmittel herzustellen. Am schlimmsten ist Fleisch (Rind), da sind es bis zu 15.000 Liter - aber pro Kilo! Aus purem Luxus landen also jedes Jahr unzählige wertvolle Rohstoffe im Abfall. Da wundert es einen dann nicht mehr, dass 1 1/2 Erdplaneten notwendig wären, um unseren derzeitigen Rohstoffbedarf langfristig zu decken. Wir beuten den Planeten aus, und gehen mit den Ressourcen wie mit Dreck um...

    Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!

  9. #6
    Avatar von John Gotti
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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Wenn ich essen gehe und etwas übrig bleibt, habe ich schon immer die Bedienung gefragt, ob sie mir das Einpacken kann. Da bin ich bisher noch nie auf taube Ohren gestoßen. Im Gegenteil, meist ist das Restaurant froh darüber, dass nichts weggeworfen werden muss. Für die Küche ist es ja auch ein Lob, dass es gut gescheckt hat. Als Gast sehe ich keinen Grund, das nicht zutun (außer es hat wirklich sehr schlecht geschmeckt). In einem Restaurant hat das Essen ja meist eine entsprechend hohe Qualität, sodass man den Rest gerne später oder am nächsten Tag zuhause isst. Finde ich traurig, dass offensichtlich etliche Menschen noch nie davon gehört haben und die Reste einfach wegwerfen lassen, denn ansonsten wäre eine solche Maßnahme gar nicht nötig.

  10. #7

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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Habe es im Radio gehört mit der Strafe. Finde die Idee eigentlich ganz gut, damit sich einige Leute mal mehr Gedanken über Essen machen. Jedoch weiß ich nicht, wie das rechtlich möglich ist. Darf man für sowas eigentlich Strafen verhängen?
    Ich selber handhabe es wie mein Vorredner und frage, ob ich Reste mitnehmen darf.

    Aber ich denke, dieses Problem gäbe es gar nicht, wenn den Kindern ein anderer Umgang schon von haus aus mitgegeben wird bzw wurde. Mittlerweile wissen nur noch wenige, wie wertvoll Essen sein kann, wenn man nichts hat. Auch sehe ich es sehr kritisch, dass immer alles günstiger sein muss.

    Ich selber kaufe immer hochwertige Nahrung. Als Beispiel: Ich kaufe immer mein Fleisch beim Metzger aus der Nachtbarschaft, bei dem ich weiß, wie die Tiere aufwachsen und wie sie behandelt werden. Das ist natürlich teurer als das abgepackte Fleisch aus dem Supermarkt. Ich esse dadurch auch einfach weniger Fleisch.

    Ich war ich mit Freunden grillen. Ich mit meinen teuren Fleisch und die mit dem Supermarktfleisch. Ich hatte dann noch ein Steak übrig und wollte es mitnehmen (wir waren alle satt). Dann hörte ich die Worte: Leg es doch drauf, irgenjemand wird es schon essen, wenn nicht schmeiß es halt weg. Da merkt man erst, wie wenig viele noch Bezug zu Essen haben. Es auch mittlerweile einfach zu billig (zumindest die "Luxus-Nahrung").

    Ich bin jetzt einfach mal gespannt, wie es sich entwickelt.

  11. The Following 2 Users Say Thank You to Firewolf For This Useful Post:

    DMW007 (21.08.2016), John Gotti (20.08.2016)

  12. #8
    Avatar von John Gotti
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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Genau das ist der Punkt, die Lebensmittel sind dank Subventionen und Massenproduktionen zu billig geworden. Man bekommt ein Steak im Discounter teils für unter 3 Euro. Das muss man sich mal vorstellen, wie verdammt billig das ist für ein Tier, das gezüchtet, gefüttert und generell über einen längeren Zeitraum versorgt werden muss. Solche Dumping-Preise können nur durch den massenhaften und pauschalen Einsatz von Antibiotika erreicht werden. Die Quittung zahlen wir Verbraucher mit unserer Gesundheit. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz hat letztes Jahr Billigfleisch auf Keime geprüft mit erschreckenden Ergebnissen: 88 Prozent der Putenfleisch-Produkte vom Discounter waren mit Antibiotika belastet! Als Folge sterben jährlich alleine in Deutschland zwischen 7500 und 15000 Menschen, weil sie solches Fleisch konsumiert haben und daher Antibiotika nicht mehr wirken. Infos zur Studie.

    Ich handhabe es daher genau wie du und kaufe vieles beim Metzger ein. Mein Fleischkonsum hat sich dadurch ebenfalls reduziert, was ich einen positiven Nebeneffekt finde. Zu viel Fleisch ist bekanntlich ungesund und gerade durch diesen Billig-Wahn essen wir zu viel davon. Pro Woche kann man 300 bis allerhöchstens 600 Gramm Fleisch essen. Diese Menge überschreitet man natürlich bei weitem, wenn man Billigfleisch kauft und es daher problemlos täglich essen kann. Neben der Gesundheit ist der Geschmack auch viel besser. Man markt sofort, ob man eine abgepackte Wurst vom Discounter oder eine schöne vom Metzger im Mund hat.

  13. The Following User Says Thank You to John Gotti For This Useful Post:

    Darkfield (21.08.2016)

  14. #9

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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Ich finde es eine gute und sinnvolle Maßnahme. Wenn dann das Geld dann auch noch Leuten zu gute kommt die es dringend benötigen. Aber ein Gesetz in diesem Bereich wird wenig oder garnichts verändern, denn Jeden erricht man damit nicht.
    Denn warum wirft man den Müll von MC-Donalds direkt neben den Mülleimer und nicht hinein oder wirft den alten Fernseher in die Wildnis obwohl man ihn kostenlos entsorgen kann? Solange hier kein umdenken statt findet und die Leute nicht anfangen auch an Andere und ihre Umwelt zu denken, wird sich nicht viel ändern!

  15. #10

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    Standard AW: Geldstrafe für Essensreste: Reduzierung der Verschwendung oder Unsinn?

    Im Prinzip ein guter Schritt in die richtige Richtung. Mein Vater hat selbst eine Dönerbude (Ich weiß was für ein Klischee ^^). Wenn bei uns am Feierabend was kleines über bleibt, schenkt mein Vater die Reste Obdachlosen.

    Ein Gesetz wird vielleicht zwei, drei andere zum Umdenken bewegen allerdings muss da meiner Meinung nach noch viel mehr kommen. Man muss das den Leuten von klein auf eintrichtern. In der Schule zum Beispiel. Für unsere Generation und darüber ist es schon zu spät die nächste Generation allerdings kann dies schaffen.

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