Seite 2 von 3 Erste 123 Letzte
  1. #11
    Avatar von Knut67
    Registriert seit
    28.01.2014
    Beiträge
    91
    Thanked 41 Times in 31 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Arbeit sollte sich wenigstens lohnen bzw. einigermaßen im richtigen Verhältnis zur Leistung stehen. Dies sollte konsequenterweise auch für besserbezahlte, meist überbezahlte, Jobs mit etwas höherer Verantwortung gelten. Bei Jobs mit zu hoher Verantwortung sollte diese geteilt werden, als sie einem Einzelnen zu übertragen mit einem Gehalt von Einem der theoretisch wirklich Zaubern können müßte.
    Einer der täglich von der Arbeit aufm Zahnfleisch nach Hause gekrochen kommt, sollte nicht weniger bekommen als einer der ausgeruht von seinem, vllt.sogar noch mit Steuergeldern finanzierten, Job nach Hause kommt und fit fürn Swingerclub ist.
    Und überhaupt, was nicht nur mit Steuergeldern für unzählige Schildbürgerstreiche von s.g. Experten, welche dafür kaum Haftbar gemacht- sondern eher mit Samthandschuhen im Wert von einigen zigtausenden+ €`s aufgefangen werden, verzapft wird - da hat doch kaum noch ein Kapitalist oder sonstwer Bock diesen Saftladen finanziell zu unterstützen(Steuer,- Kapitalflucht und Hinterziehung).
    Es sollte mehr Kontrolle über ̶d̶̶i̶̶e̶̶ ̶̶v̶̶e̶̶r̶̶s̶̶c̶̶h̶̶w̶̶e̶̶n̶̶d̶̶u̶̶n̶̶g̶ den Umgang mit Steuergeldern geben - eine Art Stasi gegen Verschwendung > mehr Macht und Unabhängigkeit dem Verbraucherschutz und dem Bund der Steuerzahler etc. Dies würde Arbeitsplätze bringen und Gehälter würden gerechter verteilt,- Korruption/Bestechung erschwert werden.
    +Stärkung der Gewerkschaften
    Geändert von Knut67 (21.12.2014 um 18:30 Uhr)

  2. The Following User Says Thank You to Knut67 For This Useful Post:

    Jokuu (23.01.2017)

  3. #12
    Avatar von Jokuu
    Registriert seit
    08.03.2014
    Beiträge
    263
    Thanked 108 Times in 74 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Da stimme ich dir vollkommen zu. Es ist offensichtlich, dass gerade in den höheren Führungsetagen jegliches Verhältnis zwischen Arbeit und erbrachter Leistung fehlen. Aktuelles Beispiel ist VW: Der (mittlerweile Ex-) Chef Martin Winterkorn verdiente bis zu 17 Millionen Euro pro Jahr! Wohlgemerkt ist das "nur" sein regelmäßiges Gehalt. Sonderzahlungen wie Boni oder die Abfindung von um die 30 Millionen sind da nicht mit dabei. Ein großes Missverhältnis wird deutlich, wenn man z.B. Pflegekräfte anschaut. Das ist ein Knochenjob, der auch mit einer nicht unerheblichen psychischen Belastung einhergeht: Man sieht demente, psychisch kaputte Menschen und kann regelmäßig quasi zusehen, wie sie langsam sterben. Dafür kriegt man etwa um die 2000 Euro. Variiert natürlich, aber gut bezahlt ist diese Höchstleistung nirgends in Deutschland.

    Die Verschwendung der Steuern ist ein Problem. Der Verbund der Steuerzahler hat einen Ansatz gestartet mit seinem Schwarzbuch: Schwarzbuch | Bund der Steuerzahler Sicher ist darin längst nicht alles dokumentiert. Aber man bekommt bereits einen guten und erschreckenden Eindruck, wie da mit unserem Geld umgeganen wird. Würde man hier Ordnung schaffen, wäre genug Geld für wichtige Dinge (z.B. Schulen) vorhanden. Möglicherweise könnet man sogar die Steuern senken, statt sie zu erhöhen, wie es Merkel (entgegen ihres Versprechens) vor ein paar Jahren getan hat. Ich erinnere daran, dass die MwSt vor nicht all zu langer Zeit bei 16 statt 19 Prozent war. Das merkt man im Alltag durchaus.
    Meine Tochter neulich im Zoo in der Arktisabteilung: "Guck mal Papi, da sind Linuxe!"

  4. #13
    Avatar von Fritz
    Registriert seit
    18.08.2013
    Beiträge
    2.486
    Thanked 1.395 Times in 882 Posts
    Blog Entries
    1

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Eine Neid Debatte ist nicht Erfolg versprechend. Vielmehr sollte sich jeder Gedanken machen, warum er im Leben zu nichts gekommen ist. Im Kapitalismus geht es darum, egal wie, möglichst viel Geld zu verdienen. Das kann nie gerecht sein. Folglich ist "Gerechter Kapitalismus" ein Widerspruch in sich der nicht umsetzbar ist. Vermutlich wäre ein Gerechter Kapitalismus, Paradies gleich und somit ein Traum eines jeden Menschen. Deshalb gibt es im Kapitalismus besonders gierige Menschen, die besonders Reich sind. Gehandikapte Menschen, z.B. durch Krankheit, Körperliche Benachteiligung, sind im Kapitalismus arm.

    Auch im Sozialismus gibt es keine Gerechtigkeit.
    Am Beispiel Kubas sieht man, dass die Revolution Fidel Castro ca. 129 Mio. € und den Menschen unbeschreibliche Armmut gebracht hat.
    Der Sozialismus brachte Erich Honecker ein Vermögen, Genossen konnten kein Vermögen erwerben, da alles der Gemeinschaftlich gehörte.

  5. #14
    Avatar von Nuebel
    Registriert seit
    23.11.2013
    Beiträge
    446
    Thanked 361 Times in 236 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Fritz, wie lautet denn deine Definition von Gerechtigkeit? Es gibt da einige.

  6. The Following User Says Thank You to Nuebel For This Useful Post:

    aquastar (12.03.2017)

  7. #15
    Avatar von Fritz
    Registriert seit
    18.08.2013
    Beiträge
    2.486
    Thanked 1.395 Times in 882 Posts
    Blog Entries
    1

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Gerechtigkeit gibt es nicht. Gerechtigkeit ist immer der Versuch alle Menschen nach ihren Gaben und Fähigkeiten gleich zu stellen, zu behandeln. Gleichgültig wie der Versuch Gerechtigkeit herzustellen gemacht wird, irgend jemand kommt sich immer benachteiligt vor. Kapitalismus ist wie ein Wettrennen. Jeder versucht der erste zu sein. Wie soll nun ein Wettrennen gerecht gestaltet werden? Ist leider nicht möglich.

    Der Sozialismus versucht die langsameren zu unterstützen, damit sie auch nach vorn kommen.

    Der Kommunismus stellt alle gleich, so sind alle Teilnehmer am Wettrennen Sieger.

  8. #16
    Avatar von Nuebel
    Registriert seit
    23.11.2013
    Beiträge
    446
    Thanked 361 Times in 236 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Zitat Zitat von Fritz
    Gerechtigkeit ist immer der Versuch alle Menschen nach ihren Gaben und Fähigkeiten gleich zu stellen, zu behandeln.
    Das klingt nach Individualismusförderung aber nicht zwangsläufig nach Gerechtigkeit. Zu welchem Übel das Erstere führt kann man bereits sehen: fast jeder ist der Meinung, er sei eine spezielle, einzigartige Schneeflocke.

    Ich finde, dass der Kapitalismus gerecht ist und von allen bekannten Wirtschaftssystemen am ehesten der Natur des Lebens entspricht. Survival of the Fittest. Das Problem besteht darin, dass sich die "Erfolgreichen" weitaus weniger reproduzieren als die "Gescheiterten".

  9. #17

    Registriert seit
    26.07.2016
    Beiträge
    12
    Thanked 5 Times in 2 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Wäre einerseits ja schön, wenn du dein Menü für die geschätzten Herstellungskosten von 0,50€ bekommen hättest.
    Solltest dann aber etwas von deinem Menü überlassen und zur Tafel bringen, damit die Mitarbeiter, die dir das Menü zubereitet hatten, irgendwie überleben können. Auch solltest zu zuzüglich zu den 0,50€ etwas in die Spardose neben der Kasse werfen, damit der Eigentümer/Franchise-Nehmer das Grundstück halten und warten kann. Es sei denn, du möchtest dein Menü am Straßenrand bei Wind und Wetter mehr oder weniger genießen.
    Das sind zwei Faktoren von vielen, die bei der Preiskalkulation einfließen.

    Du könntest dir das Menü auch selbst zubereiten. Der Preis für die Zutaten dürften die 0,50€ ebenfalls übersteigen, als Einzelabnehmer. Dann fängst du an, stehst eine Stunde in der Küche und kannst danach dein Menü vielleicht gar nicht mehr genießen wegen der Kochdämpfe, die deinen Hunger geschmälert haben. Zudem hättest du die aufgewendete Zeit für etwas Anderes nutzen können. Zum Beispiel für die schweißtreibende Feldarbeit, falls du dich selbst versorgst mit Nahrungsmitteln.

    Die Preise in Deutschland sind schon in Ordnung, nur die Kalkulation nicht. So gibt es zu viele in der Geschäftsführung, die den Hals nicht zu voll kriegen.


    Das Geld ist keine Krankheit einer Gesellschaft. Angenommen man schaffe das Geld ab. Alle Menschen gehen gewissenhaft ihrer Arbeit nach. Unbezahlt. Dafür sind aber sämtliche Güter und Dienstleistungen kostenlos. Hört sich ja eigentlich gut an, oder? Denkt mal darüber nach, ob es da nicht doch gravierende Nachteile gibt.
    Glücklicherweise wird das nicht passieren. Dafür bedarf es futuristischer Gehirnwäsche oder ein Umdenken über zig Generationen für eine kleine Chance, das möglich zu machen. Mir wäre die Selbstlosigkeit in diesem Ausmaß so unheimlich, dass ich das Ganze nicht einen Staat nennen würde, sondern eher eine riesige Sekte.
    Abgesehen davon würde dieses System nicht lange funktionieren. Wenn jeder Alles haben kann, gibt es keine soziale Schichten. Und, ob ihr es glaubt oder nicht, sind diese Schichten wichtig für eine funktionierende Gesellschaft. Das Verlangen nach (sozialem) Aufstieg ist fast schon ein Instinkt. Eine Art Treibstoff für den Motivations-Generator. Schon einmal eine Statistik gesehen, wie viele der Oberschicht beispielsweise an Depressionen leiden, oder angeben, unglücklich zu sein? VIEL mehr als man glaubt. Sie haben kein Ziel mehr, das zu erreichen ist. Gesegnet seien jene Wohlhabende, die Glück im Geben finden.

  10. #18

    Registriert seit
    31.03.2014
    Beiträge
    321
    Thanked 120 Times in 91 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Zitat Zitat von Nuebel Beitrag anzeigen
    Ich finde, dass der Kapitalismus gerecht ist und von allen bekannten Wirtschaftssystemen am ehesten der Natur des Lebens entspricht. Survival of the Fittest.
    Bist Du denn der Meinung, dass - analog zur Natur - die Startbedingungen für jeden gleich sind? Ein unintelligenter kränklicher Millionenerbe scheitert im Kapitalismus?

  11. #19
    Avatar von Nuebel
    Registriert seit
    23.11.2013
    Beiträge
    446
    Thanked 361 Times in 236 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Gleiche Startbedingungen für jeden ist nicht analog zur Natur. Das Löwenbaby, das im Rudel aufwächst hat deutlich höhere Überlebenschancen als das Schildkrötenbaby, das direkt mit der Überquerung des Strandes konfrontiert wird.
    Der wohl einflussreichste Faktor beim Menschen ist die Herkunft und Erziehung. Intelligenz unterliegt auf der ganzen Welt der Gauß'schen Normalverteilung. Das Baby hat zum Beginn seines Lebens keine Persönlichkeit und kein Identitätsbewusstsein. Zum allergrößten Teil wird das durch sein Umfeld geformt, inbesondere durch die Familie, in die es hineingeboren wurde. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass arme Menschen ihre Kinder arm erziehen. Armut ist eher anerzogen als vererbt. Das kann man auch ziemlich oft bei Lottogewinnern sehen, die durch den Gewinn über Nacht reich werden. Das Vermögen hält sich in der Regel nicht lange, und schon kurze Zeit nach dem Gewinn steht der Gewinner finanziell gesehen dort, wo er vor dem Gewinn war.

    Hinzu kommt, dass einige wohl die utopische Vorstellung haben, dass das Leben fair oder einfach zu sein hat. Ich weiß nicht woher diese verbreitete Annahme kommt. Von den bösen Medien, die das Verb "leben" von "existieren" abgegrenzt und mit all den tollen Dingen konnotiert haben? Durch das menschliche Bewusstsein, das uns arroganterweise denken lässt, wir seien die ultimative Lebensform und das dadurch resultierende Anspruchsdenken?
    Fakt ist doch, dass die einzelne Existenz von keiner signifikanten Bedeutung ist. Das ist ein ziemlicher Egodämpfer und entgegen all der Glorifizierung des Individualismus. Ich frage mich, was Neil Armstrong durch den Kopf ging, als er zum ersten Mal vom Mond auf die Erde sah. All die vermeintlichen "Probleme" (die keine sind, und nur in unseren Köpfen existieren) müssen so klein und unbedeutend erschienen sein.
    Geändert von Nuebel (15.03.2017 um 10:47 Uhr)

  12. The Following 2 Users Say Thank You to Nuebel For This Useful Post:

    Fritz (15.03.2017), Waterpolo (15.03.2017)

  13. #20

    Registriert seit
    31.03.2014
    Beiträge
    321
    Thanked 120 Times in 91 Posts

    Standard AW: Gerechterer Kapitalismus

    Nun, mein Fehler. Ich dachte ja, ein Löwe wird als ein Löwe, eine Schildkröte als Schildkröte und ein Mensch als Mensch geboren. Aber anscheinend habe ich mich geirrt: Ein Löwe wird als ein Löwe, eine Schildkröte als eine Schildkröte, aber ein Mensch entweder als Löwe ODER Schildkröte geboren. Und das, OBWOHL (!!!) seine Intelligenz "auf der ganzen Welt" (!!!) der Gauß'schen Normalverteilung unterliegt, also schon mal nichts mit seinem Herkunftsort zu tun hat. Merkwürdig auch, dass ein gehandicapter Löwe in der freien Natur kaum Überlebenschancen besitzt, ein menschlicher Löwe trotz Krankheit oder Doofheit oder beidem aber mittels seines Kapitals eigentlich überlegene menschliche Schildkröten durchaus dominieren kann. Ich verurteile das ja gar nicht, aber der angeblich evolutionäre Vorteil - dank Kapitalismus - will mir in diesem Punkt nicht einleuchten.


    Was ich verurteilen könnte, wäre - aufgrund weniger Beispiele aus der Boulevardpresse (seit wann glauben wir denen eigentlich?) pauschal ehemals unvermögende Lottogewinner als unfähige Verprasser darzustellen. Ich kenne Darstellungen aus der Presse von den sogenannten "Geldboten" der Lottogesellschaften, die das völlig anders beschrieben und und den Großteil der Gewinner als vernünftig, verantwortungsbewusst und sozial bezeichneten. Aber da müssten wir wohl die Empirie bemühen ...

Seite 2 von 3 Erste 123 Letzte
Diese Seite nutzt Cookies, um das Nutzererlebnis zu verbessern. Klicken Sie hier, um das Cookie-Tracking zu deaktivieren.