Giftige Geschäfte - Der Skandal um den Elektroschrott

[Open Thought]

Naja also ich habe mich mal umgeschaut, so teuer sind die nicht: HP LaserJet Pro 200 M276n MFP Farbdrucker - HP Store Deutschland
Keine 300€ und es ist noch ein Scanner mit dabei! Dieser Drucker ist laut hp für bis zu 30.000 Seiten im Monat ausgelegt! Wenn sich jemand wie ich den kaufe der ab und zu ein paar Seiten drucken muss (wahrs. nicht mal 500 im Jahr), da nimmt man den Drucker doch fast mit ins Grab?!
Und ob man mit einem billigen Drucker auf Dauer tatsächlich günstiger dran ist? Ich zweifle! Mein 1. Drucker hat 70€ gekostet und die ersten Patronen waren fast teurer als der ganze Drucker -.- Es scheint mir als ob Druckerhersteller nicht mehr an den Druckern sondern an der Tinte verdienen, wie Autobauer das meiste Geld mit Reparaturen verdienen.
Das könnte also auch etwas für Leute sein, die das nicht nur wie ich hauptsächlich der Umwelt wegen machen.

[Darkfield]

Da gibt es aber ein kleines Problem!
Es ist doch durch alle Medien gegangen, dass gerade Tinte und Toner teurer ist wie Gold oder Platin (im Verhältnis zum Gewicht).
Und beim Toner verwenden die meisten Hersteller, wenn es nicht gerade Rebuild-Kartuschen sind, Chips die der Tonerpatrone
ein Verfallsdatum verpassen. Nach diesem Datum verweigert dann der Drucker jeglichen Ausdruck.

Und mit Rebuild-Kartuschen wäre ich vorsichtig, einige von denen sind so miserabel, da kann es passieren das der Toner sich
im gesamten Drucker ausbreitet - weil nicht mehr richtig Dicht.
Während der Hersteller-Garantie würde GAR KEINE Alternativen, für Toner und Tinte, verwenden - das kann der Service dem Kunden nachweisen,
und dann ist Hersteller-Garantie Geschichte.

Für Wenig-Drucker hat es sich heraus gestellt (etliche Printmedien haben das nachgewiesen), dass hier ein Tintenpisser erheblich günstiger ist als ein Laser.
Zumal die meisten (Farb-) Laser für Photo-Druck nicht geeignet sind.
Wer hin und wieder mal ein Photo druckt, der sollte zu Aldi oder DM gehen und dort seine Bilder entwickeln lassen, ist erheblich preiswerter
als sich einen geeigneten Drucker und die (richtige) Photo-Tinte zu beschaffen.

Alles andere, also das mit dem Geschäft mit dem E-Schrott, verdanken wir auch den Hersteller selbst - mit ihrer geplanten Obsoleszenz!
Wenn es das nicht mehr gäbe, und die Produkt-Wechselzyklen wieder länger wären, gäbe es erheblich weniger Müll.

Das aber will weder der naive Kunde nicht, und schon gar nicht die Unternehmen.
Ob es die Politik interessiert?
Klar interessiert die das, hier in DE interessiert die das genau 19%!

[DMW007]

Für Wenig-Drucker hat es sich heraus gestellt (etliche Printmedien haben das nachgewiesen), dass hier ein Tintenpisser erheblich günstiger ist als ein Laser.

Naja das ist so eine Sache.
Vom reinen Seitenpreis her ist es mittlerweile tatsächlich so, dass teilweise Tintenstrahldrucker günstiger sind als Laser. Das Problem mit Tinte ist aber, dass sie eintrocknen kann. Gerade wenn man nur gelegentlich druckt ist das Risiko natürlich höher. Es gibt zwar diverse Tricks wie man einen verstopften Druckkopf wieder freibekommt, aber es ist halt eine Fummelei. Stand der Drucker zu lange Still kann man auch Pech haben, und es lässt sich nichts mehr machen. Dann ist je nach Drucker mindestens eine neue Patrone fällig. Oder sogar ein Druckkopf, wenn dieser nicht in die Patronen integriert ist.
Effektiv kann ein Laser somit doch günstiger sein, obwohl der Seitenpreis möglicherweise etwas höher ist. Das hängt natürlich vom individuellen Druckverhalten ab. Wenn nicht so viel aber regelmäßig gedruckt wird und keine längeren Pausen entstehen, kann ein Tintenstrahldrucker auch noch Sinn machen.

Leider sind Tintenstrahldrucker in mancher Hinsicht noch schlimmer wie Laser. Ein klassisches Beispiel sind Abtropfschwämme für überflüssige Tinte. Manche Drucker besitzen die Frechheit, ihren Dienst mit lustigen Fehlermeldungen einzustellen, wenn dieser Schwamm voll sein sollte. Dass das keine geplante Obsoleszenz ist, kann mir keine erzählen. Eine vernünftige Fehlermeldung und ein austauschbarer Schwamm ist wohl kein Hexenwerk.

Ich habe mir ein Laser-Multifunktionsgerät gekauft, dass für kleine Unternehmen ausgelegt ist (Laut Hersteller ideal geeignet für 2.000 Seiten pro Monat bis maximal 10.000 Seiten monatlich). Habe den schon seit einiger Zeit und bin bisher zufrieden damit, läuft seit ca. 2 Jahren rund. Einziger Kritikpunkt ist, dass die verbleibende Tonerfüllmenge anhand der Anzahl gedruckter Seiten geschätzt wird. Ist diese erreicht, verweigert der Drucker seinen Dienst. Man müsste in dem Fall die Kartusche austauschen, obwohl meistens noch Toner drin ist (bei mir hat der noch für ca. 80 Seiten gereicht!). Halte ich auch für eine Unverschämtheit, aber naja. Wenigstens kann man die Tonerfüllstände über eine Tastenkombination resetten, um den Toner zu nutzen bis er wirklich leer ist.

Ich verwende ausschließlich Toner von Drittanbietern. Man muss natürlich aufpassen. Ich kaufe seit jeher vom Anbieter meines Vertrauens und hatte noch nie Probleme. Auch die Druckqualität ist nicht schlechter wie mit einem originalen Herstellertoner. Je nach Drucker ist das manuelle Auffüllen noch günstiger. Kann ich aber nicht empfehlen, da es abhängig vom Design der Kartuschen eine ordentliche Sauerei geben kann. Abgesehen davon dürfte das auch nicht gerade gesundheitsfördernd sein.

[Darkfield]

Tintenpisser haben die Schwämme, Laserdrucker haben den Toner-Restebehälter!
Man hat da die Wahl zwischen Pest und Cholera ....

Und ja, Toner steht im Verdacht Krebs zu erzeugen - ähnlich dem Feinstaub von Kraftfahrzeugen.

[Pizzabäcker]

In dem Zusammenhang finde ich die recht neuen EcoTank-Drucker von Epson interessant:

Epson EcoTank ET-2550 3-in-1 Multifunktionsgerät (ohne automatischen Einzug) 279€
Epson EcoTank ET-4550 4-in-1 Multifunktionsgerät (mit automatischen Papiereinzug) 469€

Bei diesem Drucker gibt es keine Einweg-Patronen die für eine Hand voll Seiten reichen, sondern Tintentanks. Die sind preislich deutlich günstiger und zudem viel größer, sodass man nicht alle paar Wochen neue kaufen muss. Sind sie leer füllt man einfach nach, wie den Benzintank bei einem Auto. Die Idee finde ich sehr cool, weil so die ganze Tragödie mit den Patronen/Tonern die hier diskutiert wurde endlich ein Ende hat. Einziger Nachteil scheint auf den ersten Blick nur der hohe Preis. Bald 500 Euro für ein Multifunktionsgerät mit Duplexfunktion ist schon ordentlich, bei klassischen Geräten kriegt man dafür zwei.

Klar schmerzt das die Geldbörse. Aber ich finde es trotzdem gut, weil es eine gewisse Sicherheit gibt, dass der Hersteller sein Geld über den Verkaufspreis verdient. Und eben nicht, in dem er mich nachträglich mit hohen Tintenpreisen überrascht. Oder gar über den Tisch zieht, weil ich die teuren Patronen dann nicht mal leer drucken kann. Außerdem: Wenn man sieht, wie die Bewertungen von 5.000 gedruckten Seiten sprechen, nach denen die mitgelieferte Tinte noch immer halb voll ist... Das heißt die versprochenen 11.000 Seiten werden ungefähr erreicht, die der Hersteller verspricht.

Überträgt man das mal auf die billigen Drucker was man da für 10.000 Seiten zahlen muss, erscheinen die 470€ gar nicht mehr so arg teuer. Zumal bei den Geräten ja praktisch gar keine Tinte dabei ist. Die mitgelieferten Patronen sind im besten Falle halb voll, da druckt man eine Hand voll Seiten und schon kann man neue Kaufen. Bin von der Idee begeistert, was denkt ihr so?

[Fritz]

Auch Ökostrom macht ProblemeDie Entsorgung von Windkraftanlagen ist kompliziert. Für die Energiewende in Deutschland sollen mehr Windkraftanlagen gebaut werden. Gleichzeitig werden ältere Windräder ausgemustert und abgebaut. Die umweltgerechte Entsorgung dieser Anlagen ist derzeit gar nicht so einfach. Deutschlandfunk.de

Die Menschen in Europa produzieren mit der Umstellung auf Strom als Antrieb zukünftigen Elektroschrott. Windkraftanlagen, Photovoltaik und Batterien werden bald in großer Menge zu Entsorgen anstehen. Man kann gespannt sein, wer für die Entsorgung des Elektroschrott aufkommen wird. Vielleicht wird es wie mit Fahrzeugen auch gemacht, dass alte Windkraftanlagen, Photovoltaik und Batterien nach Afrika Exportiert werden.

[Stehsegler]

Nicht vergessen werden sollte der Grund, warum viele Windräter überhaupt verschrottet werden müssen: Die EEG-Umlagen laufen aus. Ohne diese lohnt sich der Betrieb finanziell nicht. Das hängt auch damit zusammen, dass nicht alle Folgekosten von konventionellen Methoden in den Preis mit einfließen. Die Folgen von Luftverschmutzung durch Kohle werden auf die Allgemeinheit umgewälzt. Genau so sieht es mit Atomstrom aus. Sobald mal wieder eines der angeblichen "Endlager" undicht wird, kann der Steuerzahler etliche Millionen auf den Tisch legen. Würde man all das in den Strompreis mit einberechnen, wären erneuerbare Energien in Summe günstiger. Dann müssten auch nicht funktionierende Windräder verschrottet werden, nur weil sie dadurch unwirtschaftlich sind.

[DMW007]

Reparaturen sind nicht im finanziellen Interesse des Herstellers. Dies ist oft bei preisgünstigen Geräten der Fall. Leider ist auch ein teures Produkt oder ein deutscher Hersteller keine Garantie für Hochwertigkeit, geschweige denn gute Reparierbarkeit. ZdfHeute wurde auf den bekannten Thermomix von Worwerk aufmerksam. Es gibt ein bekanntes Problem, bei dem ein Zahnrad schnell kaputt geht. Obwohl es sich um ein sehr kleines Ersatzteil im Wert von wenigen Cent handelt, kann es bei Vorwerk nicht liefern. Und das scheint kein Zufall zu sein: Das Zahnrad wurde von einem Unternehmen aus dem Schwarzwald produziert. Dieses Unternehmen könnte liefern, darf es allerdings aufgrund der Verträge mit Vorwerk nicht.

Vorwerk selbst schreibt, man könne das Gerät beim eigenen Kundendienst reparieren lassen. Allerdings fallen hier Kosten von mindestens 200€ an. Ähnlich wie Apple will offenbar auch Vorwerk die Reparaturen möglichst unattraktiv machen. Und wenn dennoch repariert wird, möchte man selbst alleiniger Profiteur davon sein. Jeglicher Wettbewerb wird damit schließlich im Keim erstickt.

Auch Apple verfolgt diese Strategie zunehmend. Das Unternehmen weigert sich nicht nur, freie Werkstätten mit Ersatzteilen zu versorgen. Es wird auch "gewarnt", wenn ein nicht originales Ersatzteil verbaut ist:



Dies wurde zwar in der Doku nicht gezeigt, geht aber in die gleiche Richtung wie Vorwerk. Interessant finde ich den Indice de réparabilité aus Frankreich. Auf einer Skala von 1-10 gibt er an, wie gut oder schlecht ein Gerät repariert werden kann:

Berücksichtigt werden verschieden Kriterien: Wie gut sich das Gerät öffnen lässt, ob Verschleißteile leicht ausgetauscht werden können, Verfügbarkeit und Preis von Ersatzteilen etc. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Verfügbarkeit von Dokumentationen und Reparaturanleitungen, dies erhöht den Score.

Gesamter Doku-Beitrag (Rund 22Min)


Braucht Deutschland als einer der größten Verursacher von Elektroschrott in der gesamten EU auch einen Score zur Reparierbarkeit?
Beim Pro-Kopf Elektroschrott pro Einwohner und Jahr liegt Deutschland nahezu auf gleichem Niveau wie die USA.

[Hase]

Hallo es gibt ein Ort auf der Welt in Afrika das war mal ein Ort.
Der Ort ist durch die Morderne bei uns zu einer großen Elektroschrott Müllhalde geworden. Die Menschen dort leben von dem Verkauf von den Metall verkäufen. Der Haken daran ist,dass die Leute um an die Metalle zu kommen auch mal ein Feuer entzünden.
Deswegen liegt immer über dem Ort ein Giftiger Rauch, weil sie Plastikgehäuse auf brennen und giftige Flüssigkeiten auf den Boden oder in die Feuer und das ist nicht so gut für denen ihre Gesundheit.

[American Psycho]

Das ist ein Teufelskreis. Sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt ist das schlecht. Durch das Verbrennen von Abfällen gelangen giftige Stoffe in das Grundwasser. Auch wir in Deutschland befeuern das Problem, in dem bis heute Müll dort günstig "entsorgt" wird.

Dies zu stoppen ist ein wichtiger Schritt, aber es darf nicht der Einzige sein. Um die Menschen die von diesem Müll leben müsste sich vor Ort parallel gekümmert werden. Sonst geht es den Menschen noch schlechter, wenn ihre einzige Lebensgrundlage auch noch wegfällt. Dies könnte man in Zusammenarbeit mit den betroffenen Ländern sicher umsetzen. Nur sehe ich in DE leider keine Bereitschaft dazu. Aus dem Auge aus dem Sinn scheint hier die Devise zu sein...