1. #1

    Registriert seit
    03.10.2016
    Beiträge
    2
    Thanked 0 Times in 0 Posts

    Standard Hat eine Regierung jemals einen Supermarkt gerettet?

    Ich sprach mit einem Freund über die Rettung aus der Lloyd's Bank (einer großen britischen Bank). Ich habe angesprochen, dass Tesco (ein großer britischer Supermarkt) auch nach seinem Buchhaltungsskandal und den damit verbundenen hohen Schulden weiter kämpft. Auch die Werte der Aktien sind zuletzt stark gesunken, was zum Teil auf die Schwierigkeiten der Einzelhändler zurückzuführen ist. Wir waren uns beide einig, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass die Regierung gezwungen sein wird, Tesco im Falle eines Konkurses zu retten, ähnlich wie beim Rettungspaket der Lloyds Bank.

    Es ist unwahrscheinlich, dass die verbleibenden Supermärkte in der Lage sein werden, die gestiegene Nachfrage zu absorbieren, und es würde zu einem enormen Lebensmittelmangel kommen, während die Lieferanten von Tesco neue Verträge zur Belieferung der verbleibenden Supermärkte aushandelten. Es wäre auch eine Herausforderung, Kunden schnell genug durch die Kassen zu bringen oder die Regale mit dem aktuellen Personalbestand aufzufüllen.

    Es würde auch eine große Anzahl lokaler Monopole verursachen; Standorte, an denen es zwei getrennte Supermärkte gab, die aber nach der Schließung des Tesco-Marktes nur noch von einem Unternehmen betreut werden.

    Mir stellt sich daher die Frage: Hat eine Regierung, irgendwo einen Supermarkt (oder einen ähnlichen großen Lebensmittelkonzern) retten müssen?

  2. #2
    Avatar von Fritz
    Registriert seit
    18.08.2013
    Beiträge
    2.486
    Thanked 1.395 Times in 882 Posts
    Blog Entries
    1

    Standard AW: Hat eine Regierung jemals einen Supermarkt gerettet?

    „Gewinne werden privatisiert – Verluste werden sozialisiert.“ Karl Marx

    Leider ist es so, dass wenn der Staat in die Kräfte des Marktes eingreift sie in das Ungleichgewicht geraten. Mit dem Geld der Bürger, den Steuern, lassen sich leicht Arbeitsplätze retten. Geht das Unternehmen dennoch in die Pleite, wurde Geld der Bürger ausgegeben, die anschliessend arbeitslos sind. Gewinner sind die Banken. Eine drohende Insolvenz eines Unternehmens wird abgewendet indem der Staat Steuergeld der Bank gibt und so die Bank einer weiteren Finanzierung des Unternehmens zustimmt. Geht das Unternehmen dennoch Pleite, haben die Banken ihr Geld bekommen, die anderen Gläubiger nicht.

    Dem Bauunternehmen Philipp Holzmann drohte im Jahr 1999 die Insolvenz und die Entlassung von 25.000 Mitarbeitern. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder rettete den Konzern vor der Schliessung. 25.000 Mitarbeiter feierten den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. 2,5 Jahre später stellte der Konzern erneut den Insolvenzantrag.

    Der deutsche Staat hat die Banken aus der Kriese gerettet und einen Schutzschirm über die Banken gespannt. Bankekkriese. Heute prellen diese Banken den Staat um Steuern mit Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäften.

    "Was für den einen sozial gerecht ist, ist für den anderen möglicherweise sozial ungerecht. Aber selbst wenn die Gesellschaftsmitglieder sich auf ein einheitliches Verständnis von sozialer Gerechtigkeit einigen könnten, existierte nach wie vor das fundamentale Problem, dass Märkte allein nicht unbedingt zu einer Einkommensverteilung führen, die als sozial gerecht empfunden wird. Im Gegenteil kann ein perfekt funktionierender Markt sogar eine extreme Ungleichverteilung der Einkommen nach sich ziehen, da unter Idealbedingungen alle Nachfrager bei dem Anbieter mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis einkaufen. " www.bpb.de

    Der Staat hat die Aufgabe in den Markt einzugreifen und sollte dabei mehr auf Soziale Gerechtigkeit achten. Wenn Banken gerettet werden, werden sehr wenige Arbeitsplätze erhalten. Dem Bürger entsteht kein wesentlicher Vorteil durch die Rettung einer Bank, ganz im gegen teil.

  3. The Following User Says Thank You to Fritz For This Useful Post:

    contro (16.12.2018)

  4. #3
    Avatar von Fritz
    Registriert seit
    18.08.2013
    Beiträge
    2.486
    Thanked 1.395 Times in 882 Posts
    Blog Entries
    1

    Standard AW: Hat eine Regierung jemals einen Supermarkt gerettet?

    "Die Deutsche Bank schreibt das dritte Jahr in Folge Verluste, die Aktie stürzt um mehr als sechs Prozent ab. ... Zum dritten Mal ist es ein Verlust. Minus 6,8 Milliarden Euro für 2015, minus 1,4 Milliarden Euro für 2016 und nun minus 0,5 Milliarden Euro für 2017 - zusammen also mehr als 8,5 Milliarden Euro Verluste in drei Jahren." Spiegel.de

    "Die Deutsche Bank schreibt erstmals seit 2014 unter dem Strich wieder schwarze Zahlen. Davon profitiert auch die Vorstandsetage mit millionenschweren Boni. Top-Verdiener in der Führungsriege der Bank war allerdings nicht der Chef, sondern der Ex-Chef, dank einer Abfindung von knapp 8,7 Millionen Euro. " Deutschlandfunk.de

    Wie kann es sein, dass Manager die ein Unternehmen mit ihrer Führung fast ruiniert hätten sie mit grosszügiger Abfindung aus dem Unternehmen verabschieden?
    Die Bundesregierung und nicht die Mannager hat die Deutsche Bank mit dem Bankenrettungssschirm ESM gerettet. Da nun endlich die Deutsche Bank Gewinne macht, sollte die Risikobereitschaft der Bundesregierung und damit der Steuerzahler belohnt werden indem die Deutsche Bank nicht Abfindungen an die Manager bezahlt sondern Steuern an den Staat.

    "Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bank zum ersten Mal nach 2014 wieder einen Gewinn eingefahren von gut 340 Millionen Euro. Anders als in den drei Jahren zuvor verzichtete der Vorstand für 2018 jedoch nicht auf seine variable Vergütung. Christian Sewing, der im April erst den Vorstandsvorsitz übernommen hatte, erhielt eine Gesamtvergütung von sieben Millionen Euro. Er war aber nicht der Spitzenverdiener im Vorstand. Das war mit fast neun Millionen Euro der Chef des Investmentbanking, Garth Ritchie." Deutschlandfunk.de

    Wenn Risiken und Verluste der Banken über den Staat auf den Bürger verteilt werden, sollte der Gewinn ebenfalls nicht an die Manager sondern an den Staat fliessen. Folglich könnte man die Deutsche Bank verstaatlichen und die Gewinne würden an den Staat, somit den Bürger zurückfliessen.

    "Vielerorts findet eine zumindest teilweise Verstaatlichung statt: Der Staat wird vorübergehend Miteigentümer an Banken, um seine Anteile später hoffentlich mit Gewinn wieder zu verkaufen." Sueddeutsche.de

    Alternativ sollte man mit Insolventen Banken nicht anders umgehen wie mit Betrieben. Banken die keinen Gewinn erwirtschaften müssen Insolvenz anmelden und werden werden liquidiert.

  5. The Following User Says Thank You to Fritz For This Useful Post:

    7schafe (26.03.2019)

Diese Seite nutzt Cookies, um das Nutzererlebnis zu verbessern. Klicken Sie hier, um das Cookie-Tracking zu deaktivieren.