Thema: Illegalize it?!
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05.05.2015, 22:38 #1
Illegalize it?!
Ich war bisher eigentlich für die Legalisierung von Cannabis, weil es nachweislich nicht gefährlicher ist als legale Drogen und ein Verbot somit irrsinnig ist.
Vor einigen Tagen wurde ich auf ein neues Lied von Marsimoto aufmerksam, wer es noch nicht kennt kann es sich hier auf YT anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=RKuFN3-l9RM
Er spricht sich darin klar gegen eine Legalisierung von Cannabis aus. Mit der Begründung, dass dann jeder Gras kaufen kann und dadurch die exklusivität von Cannabis verloren geht, weil es ja eben durch die Ilegalisierung eine eigene Szene ist die unabhängig von der Legalität kiffen und z.B. bei Rastas auch zum Lebensstil/der Kultur dazugehört. Das verbindet er auch mit seinen Fans ("Nur Marsianer dürfen rauchen").
Aus dieser Sichtweise habe ich das Thema noch nie betrachtet. Es ist natürlich argumentativ völliger Humbug zu sagen, eine Droge soll nicht legalisiert werden weil sie ansonsten Mainsteam wird. Aber moralisch muss ich sagen, dass an dem was er sagt doch etwas dran ist. Ich weiß nicht richtig ob ich es gut finden würde, wenn alle offen und ehrlich mit Joint durch die Gegend laufen.
Was ist eure Meinung? Würde die Exklusivität von Cannabis durch eine Legalisierung zerstört werden? Sollte daher besser nicht legalisiert werden?
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05.05.2015, 23:33 #2
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"Exklusivität von Cannabis"? Selten so gelacht... Gut, Scherz beiseite, das Phänomen ist ja altbekannt... was verboten ist, entwickelt einen besonderen Reiz. Ist es nicht mehr verboten, verschwindet der Reiz des Verbotenen natürlich, schon klar.
Worin besteht dieser Reiz des Verbotenen genau? Ich denke, gerade bei Jugendlichen ist das natürlich eine Mutprobe, bzw. das Gefühl, ein toller Rebell zu sein, der sich mit dem Establishment anlegt, weil er was vom Establishment Verbotenes macht. Ich finde es eigentlich traurig, wenn ausgerechnet Drogenkonsum der Aufhänger für das Rebellionsbedürfnis junger Leute ist. Es gäbe nämlich genügend echte Mißstände, gegen die man als junger Mensch rebellieren könnte, und der Rest der Menschheit hätte auch was davon. Sich den Kopf zudröhnen mögen manche für rebellisch halten, aber es ist irgendwie auch primitiv... ähnlich wie manch andere schlechte Angewohnheiten in der sog. Jugend"kultur"... wie etwa Wände vollkritzeln. Jugendliche brauchen noch mehr als andere Altersgruppen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Wenn die Gesellschaft dabei versagt, Jugendlichen Möglichkeiten anzubieten, bei denen sie auf eine Art und Weise besonders sein können, die der Gesellschaft nutzt und nicht schadet... darf sie sich nicht wundern, daß am Ende massenhaft "Helden" dabei herauskommen, deren "Heldentum" darin besteht, sich mit chemischen Substanzen zuzudröhnen oder öffentliche Flächen mit unansehnlichen Krakeleien vollzuschmieren.
Es ist jedenfalls verständlich, daß denjenigen, die sich durch Cannabiskonsum als Rebell fühlen, der Spaß an diesem Gefühl doch sehr verdorben wird, wenn Cannabis nicht mehr gesetzlich verboten ist. Denn wer dann Cannabis konsumiert, wenn es ja alle dürfen, kann sich dann ungefähr so rebellisch fühlen wie jemand, der heute einen Kaugummi kaut.Geändert von freulein (05.05.2015 um 23:50 Uhr)
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05.05.2015, 23:43 #3
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Oh Gott, warum hast du mich das lesen lassen?
Was ist das für eine Begründung, dass man Cannabis nicht legalisieren soll, weil jeder dann Cannabis rauchen kann? Was für ein SCHWACHSINN!!!!!
Komm wir verbieten BMW und Audi, sonst kann jeder diese Autos fahren und keiner will sie mehr
Man sollte sich mal lieber damit beschäftigen den verdammten Alkohol zu illegalisieren, weil der Scheis einfach viel mehr zerstört als Gras
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06.05.2015, 00:04 #4
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Also Autos mit Drogen zu vergleichen finde ich schon sehr weit hergeholt. Drogen werden von der Mehrheit zum Vergnügen konsumiert, wogegen ein Auto als Fortbewegungsmittel primär einen sinnvollen und teils unerlässlichen Zweck im Alltag erfüllt. Klar gibt es auch Leute die sich einen dicken BMW holen um damit 2x die Woche einkaufen zu gehen, aber das ist nur ein Teil und kann daher so nicht pauschalisiert werden.
Alkohol zu verbieten wäre rein medizinisch Betrachtet sinnvoll und längst überfällig. Aber: Wie willst du das durchsetzen? Alkohol hat eine lange Tradition. Die Deutschen sind Träge was Demos angeht aber wenn du als Politiker verkünden würdest Alkohol verbieten zu wollen wird deine Straße brennen, das wäre aber eins was sicher ist.
Abgesehen davon finde ich sollte man sich auch fragen, ob es richtig ist immer das vernünftigste zu wählen. Wir sind ja schließlich keine ferngesteuerten Roboter sondern Menschen, die nicht nur Hamster im Rad sein wollen sondern auch mal etwas Spaß haben möchten. Und es gibt ja auch noch Leute die nicht morgens bis Abends jeden Tag blau sind sondern am Wochenede mal 2 oder 3 Bier trinken weils ihnen schmeckt. Man kann zu Partys mit Alkohol stehen wie man möchte aber ich finde es nicht richtig die Mehrheit zu bestrafen weil eine Minderheit kacke baut. Wir verbieten ja auch kein Fastfood weil es Leute gibt die sich davon ernähren und jeden Schritt Bewegung vermeiden und somit stark übergewichtig werden. Oder andere Dinge die missbraucht werden, dann das ist bei fast allem der Fall. Sex ist auch nicht verboten nur weil es Vergewaltigungen gibt.
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06.05.2015, 12:16 #5
AW: Illegalize it?!
Ich weiß ja nicht ob ihr auch sonst Marsimoto Tracks hört aber falls nicht kann ich euch sagen dass der Track einfach nur eine Sichtweise auf die Sache Cannabis beleuchtet, Marteria selbst sprichst sich sehr klar für eine Legalisierung aus (Quelle) und allein durch die Thematisierung bringt Marsi das ganze auch voran. Der Track ansich ist natürlich wiedersprüchlich und spiegelt absolut nicht meine eigene Sichtweise zu dem Thema wieder aber eigentlich sollte schon bei dem Satz "Nur Marsianer dürfen Kiffen" auffallen dass die ganze Message nicht so ernst gemeint ist.
Geändert von milchbubix (06.05.2015 um 14:25 Uhr)
Egal was du hast, es ist nie das was du willst.
Denkbar finde ich auch, daß es außerirdische Lebensformen geben kann, die es darauf abgesehen haben, die Erde zu erobern, um sich hier anzusiedeln. Dabei wären die Menschen ja eher störend. Die Außerirdischen inszenieren dann solche Katastrophen wie 9/11 und legen falsche Spuren, um die Menschheit gegeneinander aufzuhetzen, damit sie sich selber ausrottet.
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06.05.2015, 16:25 #6
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KIZ hatten das Thema glaube ich auch(Hier nur ein kleiner Ausschnitt Streit der Woche: "Legalisierung bedeutet Kontrolle" - taz.de, da ich das keine Interview nicht finde). Natürlich kann dann jeder es konsumieren, aber zu argumentieren, dass eine Substanz illegal bleiben soll, weil sonst die "Szene" zerstört wird ist doch Schwachsinn. Zwar würde sich die Szene ändern, aber dann gibt es eben neue. Unabhängig davon ob man für eine Legalisierung ist oder dagegen, sollte sowas weder ein Pro noch ein Contra Argument in einer objektiv geführten Debatte sein.
Und die Diskussion Alkohol vs Cannabis bitte nicht wieder anführen. Gab es oft genug hier und überall anders im Internet. Alkohol hat eine ganz andere Geschichte und in dem Song geht es NUR um Gras also bitte bei dem Thema bleiben.
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06.05.2015, 17:01 #7
AW: Illegalize it?!
Richtiger doper Track. Habe ich mir auch schon häufiger gegeben und freue mich auf das Album. Zur Message des Tracks:
Viele von euch setzen Marsimoto mit Marteria gleich, aber das sind zwei unterschiedliche Kunstfiguren. Während "Marteria" die Meinung von dem Rapper hinter der Figur (Marten Laciny) wiedergibt, hat Marsimoto eine ganz andere Sichtweise und Weltbild. Es ist sein Alter Ego, ein anderer Teil seiner Persönlichkeit mit einer eigenen Meinung. Natürlich ist Marten Laciny für die Legalisierung. Das ist allgemein bekannt. Diese "reifere" Meinung vertritt Marsimoto aber nicht, da Marsimoto eine eher naivere/kindlichere und egoistischere Ansicht als Marteria selbst hat. Ich glaube, dass Marteria durch die Kunstfigur Marsimoto viele Ansichten vertritt, die er in seiner Jugendzeit hatte, sich aber später (zum Teil) davon abgewandt hat. So war er gemäß meiner Interpretation als Jugendlicher jemand, der durch Cannabiskonsum eine Form von Rebellion und Abgrenzung sah. Gras war und ist Teil der Jugendkultur. Und zwar Teil derjeniger, die sich dadurch von den "spießigen, alten Säcken" abgrenzen möchten. Eben weil man durch den Konsum von Gras und die Forderung zur Legalisierung dessen sich von der Elterngeneration abhebt, ist Ganja Teil der Identifikation der jugendlichen Subkultur. Die eigentliche Legalisierung steht bei vielen Jugendlichen gar nicht im Vordergrund, sondern viel mehr die Rebellion! Die Konsequenzen, wenn das Ziel nun endlich erreicht ist, sind den meisten gar nicht bewusst. Und wenn's dann endlich legalisiert wird, wird es nach einer Weile wieder Jugendliche geben, die dies schlecht finden würden. Ein Teil ihrer Identifikation (als "Marsianer") wäre verloren. Dann würde wieder rebelliert werden, womöglich sogar für die Illegalisierung von Cannabis. Wie gesagt, die Argumentation steht nicht im Vordergrund, sondern allein der Akt der Rebellion. Genau auf diese Diskrepanz macht Marten aufmerksam. Er selbst dürfte immer noch für die Legalisierung sein, versucht aber hier eine andere, jugendlichere Perspektive seines Alter Egos einzubringen.Geändert von Wolf (07.05.2015 um 09:25 Uhr)
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DiscoDieter (07.05.2015), The Dope Show (31.05.2015)
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06.05.2015, 17:43 #8
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Der Reiz für Personen, welche Interesse an Cannabis haben, würde sicherlich verschwinden.
Cannabis sollte - meiner Meinung nach - klar legalisiert werden. Zum Einen würden die Interessenten nicht anfangen zu konsumieren. Zum Anderen gäbe es keinen / kaum gestreckten Stoff, was extrem gesundheitsschädlich ist.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon seit 7 Jahren Cannabis rauche, und mich nie wie ein Rebell gefühlt habe.
Dem kann ich nicht zustimmen, da ich viele ältere Personen aus meinem Freundeskreis kenne, die hin und wieder gerne Cannabis rauchen. Aber klar; die Droge zieht die Jugend ziemlich an.
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