1. #1
    Avatar von Fritz
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    Standard Interview Dalai Lama:"Flüchtlinge vorübergehend aufnehmen".

    Der 14. Dalai Lama, geistiges Oberhaupt der Tibeter, selbst ein Tibetischer Flüchtling der seit 50 Jahren in Dharamsala im Norden Indiens lebt. Der Dalai Lama sprach in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

    Der Dalai Lama äußerte sich zu der Flüchtlings Krise in Europa, dem islamischen Terror und seinem eigenen Exil in Indien.

    Der Dalai Lama sagte, dass es die Verantwortung denen es besser gehe sei, Flüchtlinge aufzunehmen. Mittlerweile seien es zu viele Flüchtlinge. Da Deutschland Deutschland sei, könne es kein Arabisches Land werden. Da es so viele Flüchtlinge seien, ist es in der Praxis schwierig mit ihnen. Das Ziel solle sein, Flüchtlinge vorübergehend aufzunehmen. Anschließend sollen sie zurückkehren und beim Wiederaufbau ihrer Heimatländer helfen.

    Haltet ihr die Aussage des Dalai Lama für angemessen?
    Warum folgt die Bundesregierung nicht diesem Ratschlag? Ist er leichter gesagt als getan?
    Wie kann die Politische Situation in den Heimatländern der Flüchtlinge verändert werden, damit man diese Menschen nach Hause schicken kann?

  2. #2

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    Standard AW: Interview Dalai Lama:"Flüchtlinge vorübergehend aufnehmen".

    Der Dalai Lama hat recht. Diese Aussagen zeigen mir, daß der Dalai Lama ein guter Mensch ist, und kein Gutmensch, wie so viele. Er berücksichtigt die Interessen beider Seiten, und nicht nur die einer Seite, wie es unsere nationalmasochistischen Gutmenschen tun.

    Die Bundesregierung folgt diesem Ratschlag nicht, weil sie aus einem Haufen Gutmenschen besteht, die Angst haben, daß man sie nicht mehr für gut halten könnte (insbesondere die Medien). Sie hat sogar diese Möglichkeiten der Rückkehr absichtlich erschwert. Bis 2014 waren nur 2 Drittel der Asylberechtigten Verfolgte, das andere Drittel erhielt Schutz vor Krieg. Diejenigen, die Schutz vor Krieg erhalten haben, könnte man ohne weitere Prüfungen nachhause zurückschicken, wenn dort der Krieg beendet ist. 2015 aber hat die Bundesregierung die Asylprüfung für alle Syrer und viele Iraker praktisch ausgesetzt, und danach erhielten fast 100% aus diesen Ländern den Status: Asylberechtigt wegen Verfolgung! Flüchtlinge, denen Schutz vor Krieg gewährt wird, gab es praktisch keine mehr, auch nicht aus Syrien oder dem Irak. Somit kann man diese Flüchtlinge nicht ohne weiteres zurückschicken, wenn der Krieg in Syrien und Nordirak beendet ist. Unsere linksgestrickten Medien haben dies natürlich nicht thematisiert, weil sie überwiegend von Nationalmasochisten betrieben werden, und kritische Berichterstattung in Sachen Flüchtlingspolitik nicht gefragt ist, wenn es um Schaden geht, der den Deutschen (von der eigenen Regierung!)zugefügt wird.

    Flüchtlinge und Asylberechtigte wegen Verfolgung bekommen nach drei Jahren eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, Flüchtlinge vor Krieg oder anderer akuter Lebensgefahr erst nach sieben Jahren. Dadurch, daß alle vor Krieg aus Syrien geflohenen aber von den Behörden jetzt als Flüchtlinge vor Verfolgung und nicht vor Krieg geflohen eingestuft wurden, erhalten sie auch schon nach drei Jahren eine unbefristete Niederlassungserlaubnis. Dieses Geschenk hat die deutsche Regierung diesen Kriegsflüchtlingen gemacht. Es ist unwahrscheinlich, daß vor Ablauf von drei Jahren in Syrien/Irak Verhältnisse eintreten, die ein Zurückschicken nach dort erlauben, ohne daß die zahllosen Gutmenschen in Politik und Medien ein großes Gezeter anfangen. Die Flüchtlinge selber werden auch schnell merken, daß sie, selbst wenn sie zurück müssten, sich einfach weigern können... da gibt es viele Möglichkeiten: rechtliche Einsprüche, gekaufte ärztliche Atteste usw. usf. Am Ende werden die Fähigsten zurückkehren oder in andere Länder weiterreisen, weil sie überall woanders als in Deutschland bessere Umstände für sich erarbeiten können, auch in der Heimat. Zurückbleiben wird die große Zahl derer, die aufgrund mangelnder Bildung überall in der Welt chancenlos sind, auch in der Heimat, und die nirgends woanders so wunderbare Verhältnisse vorfinden werden wie im deutschen Sozialwesen. Nach Hause schicken? Das wird nie passieren!

  3. #3
    Avatar von Essah
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    Standard AW: Interview Dalai Lama:"Flüchtlinge vorübergehend aufnehmen".

    Gerade in Syrien wird das ohnehin nicht passieren. Dieses Land ist bald ein internationaler "Spielplatz" für Artillerie geworden, sodass man langsam den Überblick verliert, wer denn da angeblich gegen wen kämpft. Falls dieser Krieg eines Tages mal ein Ende finden wird, ist dieses Land dem Erdboden gleich. Warum sollte jemand in ein solches Land zurückkehren, wenn es genug andere Länder gibt, in denen er wesentlich bessere Verhältnisse vorfinden wird? Man wird es keinem verübeln können, dass er dort nicht mehr leben möchte. Wenn wir das Flüchtlingsproblem lösen wollen ohne den Status eines Sozialstaates zu verlieren, müssen wir unsere Stimmen über die Kriegstreiber erheben. Denn so lange der Militärisch-industrieller Komplex von solchen Kriegen profitiert, wird es kein ernstes Interesse geben, die Konflikte dort zu lösen. Im Gegenteil, es wird versucht werden, diese Konflikte möglichst lange anhalten zu lassen. Je länger dies der Fall ist, um so mehr Flüchtlinge wird es aber auch geben.

    Und wer den Traum von einer großen Mauer um Deutschland träumt, dem sei gesagt: Die sind bei Weitem in der Überzahl. Mit solchen Maßnahmen können wir die Anzahl der Einwanderer etwas absenken. Aber eine komplette Abschottung ist völlig weltfremd. Vor allem wenn die Flüchtlingsmassen weiter wachsen. Es ist ja nicht so, dass Syrien das erste Schlachtfeld des Westens ist.

  4. #4

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    Standard AW: Interview Dalai Lama:"Flüchtlinge vorübergehend aufnehmen".

    Auf Essahs Beitrag will ich nicht eingehen, weil das nicht Thema des Threads ist... meine Meinung dazu ist bekannt, ich halte die Behauptung, der Westen wäre für die Gewalt im Mittleren Osten verantwortlich, für irre, denn es sind die Menschen dort vor Ort, die die Gewalt anzetteln und ausüben. "Vor Ort" schließt Länder wie Iran und Saudi Arabien ein. Der Westen reagiert nur... manchmal, indem er wegschaut, wie lange Zeit in Syrien, manchmal, indem er eingreift, wie bei der Beseitigung der blutigen Diktaturen in Irak und Libyen.

    Aber noch eine Anmerkung zu meinem oben genannten Betrugsvorwurf an die deutsche Regierung... indem Flüchtlingen vor einem Bürgerkrieg aus Syrien 2015 eine Verfolgung wegen politischer Meinung, Rasse, aus sexuellen Gründen usw. bescheinigt wird, die gar nicht besteht, sodaß sie statt nach 7 Jahren schon nach 3 Jahren ein dauerhaftes Bleiberecht erhalten, und das augenblickliche Recht bekommen, Angehörige nachzuholen, und selbst im Fall eines Kriegsendes nicht zurückgeschickt werden können. Ich erwähnte ja schon, daß Syrer 2014 zu einem Drittel den Status als Flüchtlinge vor Krieg (subsidiärer Schutz) erhielten, 2015 praktisch keiner mehr. Am Mittwoch berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung folgendes:

    Syrer erhalten mehrheitlich Subsidiärschutz

    Immer mehr syrische Asylbewerber erhalten in Deutschland nicht mehr den Schutz als Flüchtling gemäß der Genfer Konvention, sondern nur noch den sogenannten subsidiären Schutz. Letzterer wird Menschen gewährt, wenn sie etwa aus einem Bürgerkriegsland kommen, aber nicht individuell verfolgt werden. Er wird häufiger überprüft als der Flüchtlingsstatus, außerdem ist ein Nachzug der Familie zunächst nicht möglich. Im Juli sprach das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) syrischen Antragstellern erstmals häufiger den subsidiären als den Flüchtlingsschutz zu. Das geht aus den Statistiken des Bamf hervor. So erhielten etwa 10.000 Syrer Flüchtlingsschutz, aber annähernd 13.000 nur subsidiären Schutz. Im Juni war das Verhältnis ziemlich genau umgekehrt gewesen. Im Januar hatten 25.000 Syrer Flüchtlingsschutz zugesprochen bekommen und lediglich 18 [!!!] subsidiären Schutz. Seit dem Inkrafttreten des zweiten "Asylpakets" am 17. März dieses Jahres werden auch mit syrischen Asylbewerbern wieder persönliche Gespräche geführt. Seither ist die Quote des Subsidiärschutzes steil angestiegen. [...]

    Im Jahr 2015 war die Quote des subsidiären Schutzes, also des Schutzes vor Bürgerkrieg, 0,1% bei Syrern!!! All dies war Folge der Entscheidung, bei Syrern gar nicht mehr die Asylberechtigung nachzuprüfen, sondern Syrern pauschal ein "Persil"-Asyl zu erteilen (Pass und Ausfüllen eines Fragebogens, auf dem man: "Ich fliehe vor dem Krieg aus Syrien" ankreuzte, reichte völlig aus). Aber selbst dann hätte eine verantwortlich denkende Bundesregierung allen diesen Flüchtlingen den subsidiären Schutz geben müssen, d.h. den Schutz vor Rückkehr in den Bürgerkrieg. Nur dann wäre es möglich gewesen, diese Menschen nach Ende des Krieges (wenn dieser vor Ablauf von 7 Jahren erfolgt, was durchaus möglich ist) zurückzuschicken, wie dies selbst der Dalai Lama für normal und sinnvoll hält. Dies ist etwa mit den Bosniern geschehen (nicht mit allen, aber der großen Mehrheit), die vor dem Jugoslawienkrieg geflohen waren. So aber, aufgrund einer extrem fahrlässigen und für mich nicht nachvollziehbaren, völlig willkürlich erscheinenden Entscheidung haben die Syrer von der Bundesregierung den Status als Flüchtlinge nicht vor Krieg sondern vor Verfolgung erhalten und damit die Möglichkeit, schon nach drei Jahren das unbefristete Bleiberecht zu erhalten. Endet der Krieg z.B. nach 5 Jahren, kann dann keiner der vielen Syrer, die 2015 kamen, zu einer Rückkehr in die Heimat verpflichtet werden, weil sie schon längst das unbefristete Bleiberecht haben. Ein Skandal. Aber obwohl die FAZ von dem Phänomen berichtet, erkennt sie nicht den Skandal, und problematisiert ihn schon gar nicht.

    Im Übrigen trete ich für eine Verlängerung der Frist ein, innerhalb der Kriegsflüchtlinge in ihre Heimat zurückgeschickt werden können, wenn dort der Krieg beendet wurde, auf mindestens 10 Jahre.

    P.S.

    Ich habe jetzt tatsächlich mal eine Zeitung gefunden, die das genannte Vorgehen der Behörden gegen die Gesetze und zum Schaden der einheimischen Bürger anspricht:

    "Deutschland ist ein Meister der Konzepte und Gesetze. Betreffen diese Gesetze aber Ausländer, so scheint das Land oft unfähig, sie durchzusetzen. Über allem liegt das Trauma des Zweiten Weltkriegs. Das macht Deutschland verwundbar. Das Land hat Rückübernahme-Abkommen mit maghrebinischen Staaten, es hat einen gesetzlichen Rahmen, um Ausländer auszuschaffen [=abzuschieben], aber letztlich scheitert der Staat auf der untersten Ebene. Er scheitert da, wo Ärzte die Ausschaffungen von straffälligen Ausländern mit wohlwollenden Gesundheitsattesten verunmöglichen; wo auf Ämtern Asylsuchenden der Flüchtlingsstatus verliehen wird, obwohl nur ein Anspruch auf subsidiären Schutz besteht, und er scheitert auf der Strasse."

    http://bazonline.ch/ausland/das-deut...story/10610847

    Es ist eine Zeitung... aus der Schweiz!
    Geändert von freulein (12.08.2016 um 11:48 Uhr)

  5. #5
    Avatar von Sido
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    Standard AW: Interview Dalai Lama:"Flüchtlinge vorübergehend aufnehmen".

    "denn es sind die Menschen dort vor Ort, die die Gewalt anzetteln und ausüben" Natürlich sind es letztendlich die Menschen vor Ort, die gewalttätige Akte durchführen. Das ändert aber doch nichts an den Gründen für diese Taten! Du stellst es ja fast so hin, als wäre den Menschen plötzlich der Gedanke gekommen "Hey, hier ist es so langweilig, Counterstrike ist viel spannender, wieso machen wir das nicht mal in Echt?". Dem ist aber nicht so! Essah hat völlig Recht, dass der Westen zumindest mitverantwortlich für die heutige Macht des IS ist. Dass er den IS gegründet hat ist anhand der Fakten naheliegend, beispielsweise die Unterstützung von Al-Qaida im gemeinsamen Kampf gegen die Sowjetes, aber nicht voll belegbar, daher behaupte ich das an dieser Stelle auch nicht.

    Die Reaktionen des Westens haben uns wirklich weitergebracht: Aus einer Hand voll Terroristen die mit primitivsten Waffen aus Höhlen heraus 'Kämpfen' (wenn sie nicht nur Propaganda-Reden schwingen), sind riesige Armeen geworden, mit genug Kanonenfutter um den Westen was Anschläge geht nicht Ruhen zu lassen. Zeitgleich schränken die ergriffenen Pseudo-Maßnahmen unbescholtene Bürger in ihren Rechten und ihrer Privatsphäre ein, während die wahren Terroristen sich ins Fäußstchen lachen. Denn wenn wir in einem Polizeistaat leben und uns aus Angst vor Anschlägen schon nicht mehr aus der Haustüre trauen, hat der Terror sein Ziel auch erreicht.

    Was den Dalei Lama angeht, gebe ich ihm voll Recht. Ein gewisses Maß an Flüchtlingen ist für unsere Wirtschaft und sicher auch Gesellschaft gut, und können die Probleme des demografischen Wandels zumindest lindern, ohne mehr Kinder in die Welt zu setzen. Langfristig können wir aber nicht die Menschen aus einem sich auflösenden Land dieser Größenordnungen aufnehmen. Das sprengt unsere Sozialsysteme bei weitem. Das geht wie bereits gesagt aber nur, wenn die Menschen in ihre Heimat zurückkehren können und vor allem auch wollen. Das werden wir sicher nicht erreichen, in dem wir ihre Familie, Freunde, Nachbarn und die ganze Heimat zerbomben. Da können wir am Ende froh sein, wenn diese Menschen nicht austicken, nachdem sie das erfahren.
    Geändert von Sido (12.08.2016 um 23:24 Uhr)
    Eine Demokratie vertraut ihren Bürgern, eine Diktatur nicht.

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