1. #1
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    Standard Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Ich habe mich mit unserem demokratischen Politiksystem beschäftigt und es hat in meinen Augen ein sehr großes Problem: Politiker sind lediglich ihrem "Gewissen unterworfen". In der Praxis wird dies zum Lügen ausgenutzt. Mindestens fahrlässig, oft muss man wahrscheinlich sogar grobe Fahrlässigkeit unterstellen. Beispiele gibt es massig, das Bekannteste:

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
    "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort"
    "Wir haben die Massenvernichtungswaffen gefunden"

    Auf die USA will ich hier aber gar nicht weiter eingehen. Dort sprechen wir von einem ganz anderen Kaliber, da solche Lügen mehrmals zu schweren Straftaten geführt haben. In Deutschland scheint es vergleichsweise nicht ganz so "heftig". Das Grundproblem bleibt aber bestehen: Vor dem Wahlkampf wird das blaue vom Himmel versprochen. Dann wählen die Leute, und anschließend wird kastriert, oder sogar das komplette Gegenteil des Versprochenen getan. Unsere Bundeskanzlerin ist ein Paradebeispiel für Wahlkampflügen:

    2013: "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben" (2015 wurde sie eingeführt)
    2010: Multikulti sei laut Merkel "absolut gescheitert". 2015 setzt sie sich dafür ein
    September 2013: Merkel sagt kurz vor der Wahl "Die Amerikaner sind auch bereit, mit uns ein so genanntes No-Spy-Abkommen zu verhandeln" - Später kam heraus, dass die Amerikaner nie zugesagt hatten, und es auch kein Abkommen gab

    Das sind nur wenige Beispiele, die zeigen: In der Politik wird bewusst gelogen, zum eigenen Vorteil. Diese Lügen gehen auf Kosten des Volkes. Und am schlimmsten: Diese Lügen sind oft sogar legal, da die Politiker ja nur ihrem "Gewissen unterworfen" sind. Folglich müssen Versprechungen (besonders vor der Wahl) als Propaganda angesehen werden, und haben keinen Wert, der mich als Wähler dazu bewegen sollte, eine Partei zu wählen, die das herausschreit was mir gefällt.

    Einen Schritt weiter gedacht: Hat unser politisches System damit überhaupt noch Sinn? In einer Demokratie sollte das Volk herrschen. Wird das Volk belogen, kommen Politiker an die Macht, die nicht die Interessen des Volkes vertreten. Folglich herrscht NICHT das Volk, sondern eine Person, die unter falschen Vorwänden die politische Macht erlangt hat. Ich sehe für dieses massive Problem keine andere Lösung, als diese Lücke zu beseitigen, in dem Wahlversprechen verbindlich sind, und Verstöße auch derart bestraft werden, dass Lügen sich genau so wenig lohnen wie andere Verbrechen.

    Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer!

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    7schafe (04.09.2017), Fritz (02.09.2017)

  3. #2
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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Und keiner dieser Würden- und Verantwortungsträger wird nachhaltig zur Verantwortung gezogen, wo gibts denn sowas in einem Rechtsstaat. - In Ösi-Land genau das Gleiche

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    Darkfield (05.09.2017)

  5. #3

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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Bist Du wirklich ganz sicher, daß die Aussage: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" in einem demokratischen Politiksystem gemacht wurde? Gut, es nannte sich zwar "demokratisch", aber daß die DDR auch tatsächlich eine Demokratie war, glaubt wohl nur jemand, der auch an den Weihnachtsmann glaubt.

    Ansonsten ist es völlig klar, daß Politiker rechtlich, d.h. vor Gerichten nur dann zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie Gesetze brechen (Insofern stimmt die Aussage nicht, sie wären nur ihrem Gewissen verpflichtet... selbstverständlich sind sie auch an das Grundgesetz und alle anderen Gesetze gebunden). Wäre das anders, würde keiner mehr Politiker sein wollen. Denn Versprechungen, die sich hinterher als undurchführbar erweisen, aus den verschiedensten Gründen, die auch gar nicht Schuld des Politikers sind, wird jeder Politiker mal in seiner Laufbahn machen. Verhindern kann man dies nur, indem man gar keine Versprechungen abgibt. Aber solche Politiker, die vorsichtshalber gar nichts versprechen, wollen wir doch auch nicht haben, oder?

    Es ist nun nicht so, daß lügende Politiker überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen werden können... sondern die Wähler haben ein einfaches Mittel, solche Politiker zur Verantwortung zu ziehen: Sie einfach nicht mehr wählen! Das hat aber natürlich Nachteile, das gebe ich zu. Nehmen wir mal Merkel und "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben". Es scheint genügend Leute zu geben, die sagen: "Merkel hat so viele Vorteile, ich finde sie so toll, daß ich sie wähle, auch wenn sie mal zur Maut was anderes versprochen hat als sie dann umsetzte". Dann kann natürlich ein anderer, den Merkels Maut-Lüge sehr störte, tausendmal nicht zur Wahl gehen, aber die Maut-Lügnerin Merkel wird trotzdem gewählt.

    Überleg Dir doch einfach mal, wie das "zur Verantwortung ziehen" von Politikern, die Wahlversprechungen brechen, denn dann konkret aussehen soll. Sollen sich Gerichte damit befassen? Dann müssten Gerichte klären, inwieweit die Nichtumsetzung der Versprechen tatsächlich voll und ganz in der Verantwortung des Politikers liegt, und inwieweit die Nichtumsetzung der Versprechen aus Gründen erfolgt, die völlig außerhalb der Beeinflussungsmöglichkeit des Politikers liegen (z.B. ist doch klar, daß ein Politiker in einer Regierungskoalition mit anderen Parteien nicht das umsetzen kann, was er umsetzen könnte, wenn seine Partei alleine regiert). Es ist die Frage, ob das überhaupt in allen Fällen korrekt zu klären ist, denn in den meisten Fällen sind die Umstände hochkomplex und auch nicht immer 100%-ig durchleuchtbar. Es können doch die Parteien nicht 10 Wahlprogramme herausgeben: 1 Wahlprogramm, wenn wir alleine regieren, 1 Wahlprogramm, wenn wir mit Partei ABC zusammen regieren, ein Wahlprogramm, wenn wir mit Partei XYZ zusammen regieren, usw. Eigentlich müssten sie es aber, denn die umsetzbaren Versprechungen sind jeweils unterschiedlich.

    Im Übrigen ist es falsch, Abgeordnete in den Parlamenten als bloße Umsetzer des Volkeswillens zu betrachten. Wenn der Abgeordnete den Volkswillen (bzw. Mehrheitswillen) als problematisch ansieht, sollte er seinem Gewissen folgen und sollte den problematischen Volkswillen nicht umsetzen. Umgekehrt kann dies allerdings auch problematisch werden... wenn es die Abgeordnetensind, deren Vorstellungen (Gewissen) problematischer sind als die der Wähler.

    Einen ganz guten Zeitungsartikel zur Frage, was denn überhaupt in diesem Zusammenhang mit "Gewissen" gemeint ist, gibt es hier:

    Was bedeutet das genau: Dem Gewissen verpflichtet?
    Geändert von freulein (06.09.2017 um 14:35 Uhr)

  6. #4
    Avatar von 7schafe
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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Ich meinte nicht gezielt Wahlversprechen, aber ich meine Schaden der entsteht durch Untätigkeit, Machterhalt, Partei-Politik, Veruntreuung, Begünstigung,... Diese Dinge passieren täglich, sind so zusagen "part of the game" und das ärgert mich. Das man als Politiker seine Populismus Ratin täglich zum Frühstück mit zwei Eiern serviert bekommt ist verständlich. Aber dann sollen sie nicht nur den Populismus einsetzen, sondern auch Ihre Eier und dazu übergehen das Richtige zu tun anstadt den Nächsten Scheinkampf mit dem politischen Kontrahenten.

  7. #5
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Politik ist "Gestaltung der Ordnung eines Gemeinwesens und Lenkung des individuellen Verhaltens seiner Mitglieder."Quelle: gabler.

    Um diese Macht der Politik herum siedeln sich Interessengruppen an, die Einfluss auf die Gestaltung der Ordnung zu ihren Gunsten nehmen wollen, die Lobbyisten. In einer öffentlichen Liste des Bundestag kann man einsehen, welche Gruppen auf die Politik Einfluss nehmen wollen. Die Politiker selbst, haben wirtschaftliche Interessen, die sie zu ihrem Vorteil ausnutzen. Gleichzeitig müssen die Politiker Bürgerinteressen vertreten. Jeder der Gruppen, Politik, Bürger und Lobby, stellen ihre Interessen über die der anderen Gruppen und versuchen dabei sich ein Vorteil zu verschaffen.

    Es ist ein Wunschtraum der Menschen, dass ein Volksvertreter sich für sein Volk selbstlos einsetzt ohne selbst Vorteil zu nehmen. Es ist kein Politisches System bekannt, dass sich für die Interessen der Bürger einsetzt und dabei die eigenen Interessen hinten anstellt.

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    Darkfield (16.09.2017)

  9. #6

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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Deine Ansichten offenbaren einen erschreckend niedrigen politischen Bildungsstand. Zunächst einmal, ist ein Politiker in einem demokratischen, rechtsstaatlichen System nicht nur seinem Gewissen unterworfen, sondern wie alle anderen Bürger zu aller erst dem Recht, also den Gesetzen des Landes, in dem sie regieren. Bei uns ist das die Verfassung, also das Grundgesetz, sowie das Strafgesetzbuch, das Bürgerliche Gesetzbuch und so weiter. Du verwechselst Demokratie mit Monarchie. Der Monarch, also der König, Kaiser o.ä., ist nur seinem "Gewissen unterworfen", denn er hat die absolute Macht im Staat und er kann diese Macht nicht verlieren, denn sie wird nur per Erbschaft weitergegeben. Unsere parlamentarische Demokratie hingegen ist darauf ausgelegt, dass eine Regierung sich stets legitimieren lassen muss und das auch nur für eine begrenzte Legislaturperiode tun kann. Alle 4 Jahre stehen die Parteien und ihr Programm sowie ihre bisherige Arbeit wieder auf dem Prüfstand und der Wähler kann sie abstrafen oder für gute Arbeit belohnen. Das ist eine Möglichkeit der Kontrolle über Politiker durch das "Volk", wobei Volk ein schwieriger Begriff ist, denn Demokratie besteht aus mehr als nur der "Macht des Volkes".
    Wie der Ausdruck parlamentarische Demokratie schon sagt, liegt bei uns ein großer Teil der Macht beim Parlament und nicht bei einem Präsidenten oder bei der Bundeskanzlerin. Das Parlament hat weitreichende Befugnisse, die Arbeit der Regierung zu kontrollieren und vor allem hat es die Möglichkeit bei ungesetzlichem Handeln von Regierungsmitgliedern dagegen vorzugehen und z.b. in schweren Verdachtsfällen auch einen Untersuchungsausschuss einzuleiten und dort Zeugen vorzuladen. Darüber hinaus sorgt die Gewaltenteilung dafür, dass die Regierung gemeinsam mit dem Parlament nur die gesetzgebende Verantwortung hat. Die Justiz, also die Wache über das Einhalten der Gesetze, bleibt unabhängig und kann auch Parlaments- und Regierungsmitglieder verfolgen, wenn sie sich nicht an geltendes Recht halten. So viel dazu, dass "Politiker" nur ihrem Gewissen unterworfen sind. Ein kleiner Nebenaspekt: Politiker sind keine homogene Gruppe. Es gibt vom Kommunalpolitiker, über den Kassenwart der lokalen Kleinstpartei bis hin zum Bundestagsabgeordneten und der Bundeskanzlerin etc. ein breites Spektrum an sehr unterschiedlichen Politikern. Manche davon lüngen mehr, manche weniger. Genau so wie du und ich ab und zu lügen. Mal mehr und mal weniger.

    Kommen wir also zum Thema Lügen: Die Aussagen, die du oben aufzählst, könnte man wohl tatsächlich als blanke Lügen bezeichnen, aber auch sie haben eine Geschichte dahinter und eventuell gibt es valide Gründe, warum sie erzählt wurden, vielleicht hat derjenige, der sie erzählt hat zu dem Zeitpunkt selbst nicht für eine Lüge gehalten. Davon mal ganz abgesehen entstammt zumindest die erste Lüge einer Diktatur, die sich nur selbst demokratische Republik genannt hat.

    Nun zum typischen Gejammere über Wahlkampflügen und Wahlversprechen. Erstens wird in unserem Wahlkampf nie von irgendwem das blaue vom Himmel versprochen. Der deutsche Wahlkampf ist meist ausgesprochen realistisch und rational. Für meinen GEschmack zu rational und zu realistisch. Niemand verspricht Dinge, von denen er weiß, dass er sie nur schwer wird halten können. Und "Wahlversprechen", von denen so gerne geredet wird, gibt es nicht. Parteien treten mit Programmen an und diese Programme beinhalten, was die Parteien in langen Diskussionen für einen guten Zukunftsplan befunden haben. Es ist eine Aussicht für den Wähler, was die Überzeugungen einer Partei sind und was deren Vorhaben wäre, wenn sie die alleinige Regierungsverantwortung hätten. Schon vor der Wahl ist aber klar, dass keine Partei die alleinige Regierungsverantwortung bekommen wird. Zum Regieren bedarf es in einem VIelparteiensystem wie dem unseren eine Koalition. Die Parteien, die diese Koalition bilden, müssen also einen Kompromiss finden zwischen ihren Positionen, die sie vor dem Wahlkampf an den Wähler kommuniziert haben. Manchmal bleibt vom einstigen Wahlprogramm nicht mehr viel übrig (insbesondere bei kleineren Koalitionspartnern sind es meist nur einige wenige Akzente, die sie in den Koalitionsvertrag einbinden können). Das ist aber kein Betrug oder keine Lüge. Es gab von vornherein nie ein Versprechen bestimme Vorhaben umzusetzen, lediglich die Absichtserklärung, sich dafür bestmöglich einzusetzen. VIeles fällt dabei eben unter den Tisch. Wenn z.b. CDU und grüne sich auf etwas einigen müssen, dann werden beide stark von ihrem eigentlichen Wahlprogramm abweichen müssen, um einen Kompromiss zu finden. Für den Wähler sollte dann entscheidend sein, dass eben wenigstens ein Teil dessen, wofür er die Partei gewählt hat, Umsetzung findet.
    Was du dann wieder als "Falschaussagen" von Merkel aufzählst ist ebenfalls nur als Lüge zu bezeichnen, wenn man es unbedingt möchte und keine Wert darauf legt, ob es irgendetwas mit der Realität zu tun hat oder nicht. Die Aussagen liegen teilweise zeitlich sehr weit auseinander, so dass man auch einfach sagen könnte, sie hat ihre Meinung geändert. Bei der Maut war es eine Aussage, zu der sie sich als Person hat hinreißen lassen in einem TV-Auftritt. Soweit ich weiß, hat sie es auch nicht so gesagt, wie du es schreibst, sondern lediglich gesagt, dass es mit ihr keine Maut geben wird, die auch deutsche Autofahrer zusätzlich belastet. Das stimmt ja auch. Die geplante PKW Maut, die übrigens erst 2016 und das auch nur formal eingeführt wurde (erst wenn dafür notwendige System vorhanden ist, wird sie tatsächlich erhoben), belastet nur Ausländer, da Fahrzeughalter von in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen über die Kfz-Steuer entsprechend entlastet werden. Das ist ja der Grund, weshalb die Maut in ihrer derzeitigen sehr wahrscheinlich bald vom EuGH für null und nichtig erklärt wird, weil das nicht mit EU-Recht konform ist. Wo wir dann wieder bei Punkt 1 sind: Politiker sind Recht und GEsetz unterworfen und können nicht tun und lassen, was sie wollen.

    Fazit: Deine Schlussendliche Forderung, Wahlversprechen verbindlich zu machen, ist absoluter Quatsch und offenbart nur deine fehlende Allgemeinbildung. Das ist nicht weiter schlimm. Bildungslücken sind dafür da, gefüllt zu werden Wie gesagt: Wahlversprechen gibt es nicht, nur Wahlprogramme. UNd die können nicht verbindlich sein, denn Parteien müssen in der Lage sein, sich auf einen Koalitionsvertrag zu einigen. Wenn beispielsweise die CDU in ihrem Wahlprogramm stehen hat, dass sie das Rentenalter auf 70 Jahre erhöhen wollen und nun muss die CDU nach der Wahl eine Koalition mit der FDP eingehen, die in ihrem Programm stehen hat, dass sie das Rentenalter bei 65 belassen will, dann müssen die beiden darüber verhandeln, wessen Position im Koalitionsvertrag aufgenommen wird. Währen ihre Wahlprogramme verbindlich, könnten beide Parteien keine Koalition eingehen und es gäbe keine stabile Regierung, denn die CDU alleine hätte genau so wenig eine Mehrheit für ihre Pläne wie die FDP. Klar könnte eine MInderheitsregierung dann tollte Gesetzesentwürfe dazu schreiben, in denen alle Punkte des Wahlprogramms 1:1 übernommen werden. Die Entwürfe müssen aber von Bundestag beschlossen werden und ohne Mehrheit wird das nichts. Genau darauf basiert ja eine parlamentarische Demokratie mit einem Mehrparteiensystem. Niemand kann seine Vorstellungen 1:1 umsetzen, niemand hat die totale Macht. Dadurch bleibt eine möglichst Große Anzahl der Wähler im politischen System repräsentiert.
    Bei uns herrscht nicht eine einzige Person. Niemand herrscht über den anderen. Es gibt eine Regierung, die durch das Volk bzw. durch die vom Volk gewählten Repräsentanten im Parlament für einen begrenzten Zeitraum legitimiert ist, das Land zu führen. Und das ist gut so und soll auch so bleiben

  10. #7
    Avatar von Fritz
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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Anhand einem Beispiel, wie sich die Politik durch die Politiker selbst beschädigt. Die Folge ist, dass Politik unglaubwürdig wird und vom Bürger nicht mehr akzeptiert wird. Die Folge wird sein, dass das Politische System vom Bürger verändert, reformiert wird. Ludwig XIV. lebte in unbeschreiblichen Luxus, verlor den Kontakt zum Volk und verstand nicht, warum er an der Giotine endete.

    Martin Schulz,SPD: Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit Quelle: SPD.

    So sammelt Martin Schulz Zulagen für sein Monstergehalt. Quelle: focus.de

    Da Parlamentarier nur ihrem Gewissen Rechenschaft schuldig sind, kann nicht vor Gericht geklärt werden ob seine Spesenabrechnung rechtmäßig ist.

    Andererseits leidet die Glaubwürdigkeit der Politik, wenn ein Politiker einerseits Gerechtigkeit fordert und sich gleichzeitig selbst bereichert.

    Das obige Beispielsweise ist nur eines von vielen und kommt in anderen Ländern genauso vor. Politik hat sich vom Bürger entfernt und vertritt nicht mehr die Interessen der Bürger, sondern vertritt nur noch eigene Machtinteressen.

  11. #8
    Avatar von 7schafe
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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Zitat Zitat von Fritz Beitrag anzeigen
    Das obige Beispielsweise ist nur eines von vielen und kommt in anderen Ländern genauso vor. Politik hat sich vom Bürger entfernt und vertritt nicht mehr die Interessen der Bürger, sondern vertritt nur noch eigene Machtinteressen.
    Das kann ich aus Sicht eines Österreichers nur unterschreiben. Wie die aktuellen Wahl-Geschehnisse deutlich zeigen ist all das nur mehr dirty und nicht nur das campaigning. Es werden externe Berater um Steuergeld in Millionenhöhe beauftragt, um den Partei-Politischen Gegner zu diffamieren. Angehörige der anderen Lager werden bestochen, populistische Reden werden geschwungen und all dies ohne auch nur eine persönliche Konsequenz für die Rädelsführer und Mitläufer.

    Die Theorie hinter dem demokratischen System, wie sie Sali so ausführlich und leidenschaftlich positiv dargelegt hat, ist mir durchaus bewusst, aber die gelebte Realität sieht doch erheblich anders aus. Wer dies nicht erkennt mag wohl politische Bildung, aber sicher nicht soziale Kompetenz mitbringen. Es mag wohl sein, dass in meiner Republik die Ausformulierungen der Idiotie noch besser sichtbar sind als in Deutschland, aber existent ist sie allerorts, da der Mensch diese Veranlagungen in sich trägt. Das wahre Problem fußt in der Tatsache, dass persönliche Konsequenzen in politischen Ämtern größtenteils ausbleiben.

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    Fritz (10.10.2017)

  13. #9
    Avatar von Ahnungsloser
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    Standard AW: Ist unser politisches System zum Scheitern verurteilt?

    Wessen Interessen vertreten Politiker? Beim Heizen wollen wir Erneuerbare einsetzen, wo immer möglich. Dafür legen wir ein Investitionsprogramm für 2 Millionen Wärmepumpen bis 2025 auf. Auch die Fern- und Nahwärme wollen wir dekarbonisieren. Durch gezielte Förderung und eine faire Aufteilung der Kosten sorgen wir dafür, dass es bei der Wärmewende sozial gerecht zugeht. www.gruene.de

    Übersetzung Sozialstaat: Wer genug Geld hat baut sich eine Wärmepumpe ein, lässt sich vom Steuergeld der anderen Bürger unterstützen und spart Heizkosten. Arme Menschen die sich den Umbau nicht leisten können, z.B. mit Holz, Gasoder Heizöl heizen bezahlen mit höheren Heizkosten die durch die Politik verursacht wurde. Das ist Soziale Gerechtigkeit in Deutschland im Stile der Agenda 2010 als Löhne so weit abgesenkt wurden dass die Arbeiter aufstocken, von der Gesellschaft unterstützt werden mussten.

    Warum steigen die Heizkosten? Weil Deutschland nicht mehr wie früher russisches Gas direkt bezieht sondern zukünftig Russisches Gas über Aserbaidschan kauft und dem Mittler Aserbaidschan Provision bezahlt. u-labs.de

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